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Serie Anna Irene: Kindergarten und Stecknadeln (03)

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20.11.2001
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Anna Irene: Kindergarten und Stecknadeln (03)

Nach Frau K.´s Worten »Die Anna Irene nehm mir ich und mit der Astrid kannst Du machen, was Du willst« wird die Scheidung von ihr und ihrem Mann gerichtlich ebenso beschlossen. Entsprechend früher geltendem Recht muß der Vater Alimente zahlen, Frau K. nicht. Genau so hatte sie sich das auch ausgemalt.

Während die Eltern ihre Habseligkeiten trennen, sind die Kinder bei ihrer Oma väterlicherseits. Beide sind gerne dort. Anna Irene, eindreiviertel Jahre alt, genießt es, hier alles untersuchen zu dürfen. Die Oma traut ihr was zu, sie nimmt ihr nicht alles aus der Hand und ist überhaupt eine sehr ruhige und ausgeglichene Frau.

Frau K. kommt, um Anna Irene abzuholen, und schon geht ein Geplärr los: Anna Irene will nicht mitgehen, Astrid möchte ihre Schwester bei sich behalten. Die Oma versucht, alle zu beruhigen, doch es hilft nichts. Gegen die starke Frau K. kommt sie nicht an, die sie übertönt – sie alle zusammen übertönt. Mit einigen Zetteln, auf denen sich seltsame schwarze Zeichen befinden, fuchtelt sie in der Luft herum, hält sie Anna Irene unter die Nase und schreit: »Da! Da steht es drinnen, daß ich dich jetzt mitnehme und Astrid hier zu bleiben hat! Das Gericht hat das so gesagt!«

Diese Art kann nicht einmal die vielgeprüfte Oma, die selbst fünf Kinder zu glücklichen Erwachsenen gemacht hat, ertragen. Die Tränen stehen ihr in den Augen, weil sie sich so machtlos fühlt. Anna Irene wird geschnappt und aus der Wohnung getragen – da hilft kein um Hilfe suchendes Heulen und kein Wehren. Zurück bleibt für sie die Erinnerung an eine sehr liebe, aber für die Mutter viel zu schwache Großmutter, die vor lauter Grausamkeit der Schwiegertochter das Weinen nicht mehr zurückhalten kann. Ihre Hand streichelt dabei Astrids Kopf, die sich Schutz suchend hinter sie gestellt hat und nur seitlich ängstlich hervorschaut, das Geschehen sichtlich nicht fassen kann.
Ein Bild, das sich wie ein Foto in Anna Irenes Erinnerung prägt.

Anna Irene wird oft in ihrem Gitterbett aufbewahrt. Natürlich könnte sie bereits selbst heraussteigen, aber sie weiß ja schon, was das bringt…
Wenn sie dann so dasitzt und sich fadisiert, weil alles Interessante sich außerhalb des Gitterbettes befindet, spielt sie gern mit ihrem kleinen roten Ball. Er ist gerade so groß, daß sie ihn mit beiden Händen umfassen kann. Zum Einschlafen hält sie sich immer an ihm fest. Kleine bunte Katzen sind daraufgedruckt. Das Plastik fühlt sich ein bisschen rau an, Anna Irene kratzt gerne an den kleinen Katzen, deren Farbe dadurch mit der Zeit immer mehr abblättert. Wie andere Kinder den Teddy-Bären, nimmt sie ihren roten Ball fast immer mit.

Und dann passiert es eines Tages, daß der Ball beim Einsteigen in die Straßenbahn hinunterfällt, davonrollt, auf die Straße, unter die Autos… Frau K. versucht, Anna Irene zu beruhigen – mit Worten wie: »Was heulst du denn dem so nach, das war doch nur ein Ball!« – Obwohl schon einige Leute schauen, wird sie dabei immer lauter.
In einem Spielzeuggeschäft kauft sie schließlich einen viel kleineren roten Ball – ohne Katzen drauf.
Anna Irene will ihn erst nicht, weil es nicht ihr kleiner roter Ball ist – er fühlt sich ganz anders an, ist viel zu glatt, und er ist auch zu klein, um ihn mit beiden Händen zu halten.
»Es ist ein roter Ball«, meint Frau K.
Anna Irene bleibt nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden, daß ihr alter roter Ball wirklich und endgültig weg ist. Wie die Schwester, wie der Papa, wie die Oma.

Jetzt hat sie ja einen Ersatz-Ball. Und schon bald auch einen Ersatz-Papa – »Onkel Joe«.

Hoffnung keimt auf. Anna Irene weiß irgendwoher, daß alles nur besser werden kann.
Onkel Joe ist ihr vom ersten Tag an sympathisch – so, wie einem ein fast Fremder das nur sein kann. Schon vom Aussehen her wirkt er wie ein Teddybär, obwohl er nicht so dick ist. Anna Irene lernt ihn aber schnell näher kennen: als einen sehr ausgeglichenen, lustigen Menschen, der Anna Irene ein bisschen Wärme geben kann.
Onkel Joe schimpft nie mit Anna Irene, vielmehr versucht er oft, sie zum Lachen zu bringen.
Wenn er zu seinen Eltern in den Garten fährt, nimmt er Anna Irene immer mit. Sie ist dann jedesmal froh, aus der Umgebung von Frau K. herauszukommen, denn die fährt nie mit. Sie gibt immer nur den leeren Eierkarton mit, damit Joe, wie sie ihn nennt, ihn gefüllt wiederbringt – und einen schönen Gruß schickt sie natürlich mit, man will ja nicht unhöflich erscheinen.

Anna Irene lernt bald, daß ihre Mutter sie, wenn Onkel Joe da ist, nie schlägt, nie an den Haaren reißt, nie gegen den Türstock donnert – oder ähnliches.
Vor allem deshalb ist sie immer sehr froh, wenn er da ist.
Nur das Herumbrüllen kann Frau K. auch in seiner Gegenwart nicht bleiben lassen. Aber das ist nicht so schlimm, denn Onkel Joe ist ja da und Anna Irene fühlt sich sicher.

Eine ganz andere Art von Menschen darf sie erleben, als sie mit drei Jahren in den Kindergarten kommt. Obwohl sie natürlich nicht – wie heute üblich – langsam eingewöhnt wird, sondern gleich den ganzen Tag dort bleiben muß, fragt Anna Irene, als sie abgeholt wird: „Darf ich da eh morgen wieder hergehen?“

Schnell hat Anna Irene Freunde gefunden, auch die Kindergärtnerin liebt sie sehr. Hier kann sie spielen, ohne dabei Angst haben zu müssen, daß der Mutter wieder irgendetwas einfällt, was sie an ihr auslassen könnte. Hier ist sie in der Lage, so richtig im Spiel zu versinken, und wenn mit ihr geschimpft wird, dann weiß sie auch, warum.
Die Sicherheit im Kindergarten gibt ihr die Möglichkeit, ihre Meinung zu sagen, sich richtig zu wehren, was sie dann auch in ausreichendem Maß tut. Natürlich gibt es zu dieser Zeit noch Strafen wie »im Winkel stehen«, jedoch ist das gegen die Mißhandlungen der Frau K. schon fast ein Spaß.

Ende der Sechziger ist es noch üblich, Mädchen und Buben unterschiedlich zu behandeln. So dürfen in der Puppenecke nur Mädchen spielen, und mit den Bausteinen nur die Buben. Anna Irene spielt allerdings viel lieber mit Bausteinen als mit Puppen. Sie weiß nicht, was sie in der Puppenecke spielen sollte - das, was die anderen Mädchen spielen, kennt sie nicht: Sie lieben ihre Puppen offensichtlich, schaukeln sie in ihren Armen und liebkosen sie. Es gibt auch einen Buben in der Gruppe, der gerne in der Puppenecke ist und sich für die Bausteine keinen Deut interessiert.
Jedesmal, wenn die Tante sieht, womit Anna Irene und Thomas spielen, kommt sie und vertreibt die Kinder wieder vom nicht geschlechtsgemäßen Spielzeug.

Anna Irene baut mit ein paar Buben eine Stadt aus Bausteinen. Eine Zeit lang geht es gut, aber da kommt die Tante und ermahnt die beiden, will sie wieder von ihrem Lieblingsspiel wegjagen. Aber jetzt ist es soweit, jetzt läßt Anna Irene endlich ihren Unmut heraus. Sie ballt die Hand zur Faust, haut auf den Tisch und schreit: »Ich will jetzt Baustein-spielen und deshalb spiel ich jetzt auch mit den Bausteinen! Und wenn Thomas Puppenspielen will, dann spielt er in der Puppenecke! So!« – Das macht Eindruck auf die Kindergärtnerin. Sie kann dem einfach nicht widersprechen, schaut Anna Irene nachdenklich an und akzeptiert von nun an die persönlichen Vorlieben der Kinder.

Zu Hause sieht es natürlich anders aus.
Anna Irene spielt mit so einem Propeller, den man an einer Halterung feststeckt. Er fliegt in hohem Bogen weg, wenn man an der Schnur zieht.
Frau K. hat ihn ihr geschenkt und ihr erlaubt, im Vorzimmer damit zu spielen, weil da nichts kaputt gehen kann. Mit hinaus darf sie das Spiel nicht nehmen, weil es sonst die anderen Kinder kaputt machen könnten, und Frau K. doch so schwer dafür arbeiten mußte.
Also steht Anna Irene im Vorzimmer und läßt den Propeller fliegen – gegen die Wand fliegen, denn das Vorzimmer ist nur sehr klein. Plötzlich macht er aber doch einen weiten Flug – in die Küche und hinter den Herd. Weg.

Frau K. kommt, schreit entsetzt »Was ist denn passiert?!« und Anna Irene zeigt zum Herd und versucht, ihr zu sagen, daß der Prop… Da nimmt Frau K. Anna Irene an den Haaren, erklärt ihr in einem Ton, bei dem selbst ein Beamter im Strafvollzug zusammengezuckt wäre, daß sie hätte aufpassen müssen, und wie oft habe sie das schon gesagt. Sie zieht Anna Irene an den Haaren bis ins Kinderzimmer. »Jetzt bleibst du da drinnen, denkst nach und kommst erst wieder heraus, wenn du weißt, wie du dich zu verhalten hast!« Bumm – die Tür fliegt zu.

Eine Weile vergeht, Anna Irene weiß nicht, worüber sie eigentlich nachdenken soll.
Mit einem Ruck geht die Türe wieder auf, Frau K. erscheint mit ihrem Nadelpolster, in dem jede Menge Stecknadeln mit bunten Köpfen stecken. »Da!«, schreit sie und deutet dabei auf den Boden vor sich. »Da kommst du jetzt her! Na was ist!« Anna Irene stellt sich hin, schaut sie ängstlich an. Frau K. legt den Nadelpolster auf den Tisch und nimmt drei Stecknadeln zwischen Daumen und Zeigefinger.
»Wenn du dich nicht sofort hier vor mir auf den Knien entschuldigst« – sie fährt dabei mit den Stecknadeln auf und ab, als wolle sie damit das Gesagte unterstreichen, die linke Hand ergreift die Haare von Anna Irene, sodaß es schmerzt, und die rechte Hand hält jetzt die Stecknadeln in etwa zwei Zentimetern Abstand vor Anna Irenes linkes Auge, während sie fortfährt, »werde ich dir die Augen ausstechen!!! Das wird dir noch leid tun!!!«
Frau K. zieht dabei Anna Irene an den Haaren hinunter, behält dabei die Stecknadeln vor dem Auge, und Anna Irene befürchtet, sie könne aus Versehen wirklich zustechen, weshalb sie sich nicht einmal mehr zu blinzeln traut.
Sie spürt bereits den Boden unter den Knien und ein schluchzendes »Entschuldigung« ist zu vernehmen.
»Ich möchte eine ordentliche Entschuldigung hören! Ein ›Entschuldigung‹ kann jeder so dahersagen!«
Anna Irene bringt kein Wort heraus, die Tränen rinnen, jeder Körperteil zittert.
»Na! Wird´s bald!?«
Es hört sich entsprechend ihrem körperlichen Zustand an, als Anna Irene sagt:
»Entschuldigung liebe Mutti, ich werd´s nie wieder machen.«
Sie weiß ja, daß Frau K. es so hören will und nicht anders, dafür kommen endlich die Stecknadeln wieder weg. Wobei sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr weiß, wofür sie sich denn eigentlich entschuldigt hat. Aber darum geht es ja auch gar nicht.
Frau K.: »Und jetzt hör auf zu heulen! Du hast überhaupt nichts zu heulen! Die Einzige, die da etwas zu heulen hat, bin ich! Weil ich soo ein Kind hab!«
Anna Irene kann nicht aufhören, sie fühlt nur mehr ein Zittern in sich und es kommt ihr vor, als schössen die Tränen wie Wasserfälle aus den Augen. Da hilft es auch nicht, als Frau K. immer noch keine Ruhe gibt und schreit:
»Na! Was is jetzt?! Hörst du jetzt endlich auf?! – Ich werd dir das schon noch austreiben! Du Rotzbankert!«

Beim Shopping auf der Einkaufsstraße gibt Frau K. Anna Irene ganz gerne irgendwo ab, um nicht dieses lästige Anhängsel immer bei sich zu haben. Meistens ist dies die Spielzeugabteilung eines großen Kaufhauses. Dort kann sich Anna Irene sämtliche Spielsachen anschauen, mit denen ihre Mutter sie dann wieder erpreßt, wenn sie sie haben will. Anna Irene kennt sich in der Spielzeugabteilung bereits so gut aus, daß sie sofort als Verkäuferin beginnen könnte.
Aber diesmal bleibt Anna Irene das Kaufhaus erspart: Pippi Langstrumpf feiert ihre Leinwandpremiere und Frau K. gibt Anna Irene im Kino ab. Sie beauftragt den Platzanweiser, ein Auge auf ihre Tochter zu werfen, und geht.
Viermal insgesamt: »Pippi Langstrumpf«, »Pippi geht an Bord«, »Pippi im Taka-Tuka-Land« und »Pippi außer Rand und Band«.
Pippi Langstrumpf gibt Anna Irene sehr viel Kraft. Sie wird ihr Idol. So, wie Pippi, will sie sich auch alles trauen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden. Sie lebt sich für zwei Stunden in die Welt von Pippi und es tut jedesmal weh, wenn sie wieder aus dem Kino gehen muß, ohne sich in sie verwandelt zu haben. Zurück in die Realität – mit Pippi Langstrumpf als Traumwelt im Kopf.
Frau K. fragt: »Und, wie war´s?«
»Schön«, sagt Anna Irene.

 

Habe mich dazu entschlossen, die gelöschten Folgen wieder zu posten, damit die Serie nicht mehr solche Löcher hat… Hier eine Übersicht der gesamten Serie:

01 - 1. Februar 1965, eiskalt (zur Zeit nicht online, wird überarbeitet)
02 - Der Haß der Frau K.
03 - Kindergarten und Stecknadeln
04 - Anna Irene und die Einflüsse von außen
05 - Anna Irene und ihre schönsten Erlebnisse
06 - Die Weihnachtsvorstellung
07 - Anna Irene schreibt brav Briefe
08 - Der Rohrschachtest
09 - Der Furz des Anstoßes
10 - Anna Irene und die Kinder aus Linz-Kleinmünchen, 1972
11 - Schäfchenzählen (zur Zeit nicht online, kommt noch)
12 - Fürs Leben lernen (zur Zeit nicht online, kommt noch)
13 - Oktoberfest
14 - Froh zu sein bedarf es wenig (zur Zeit nicht online, kommt noch)
15 - Bruchstücke
16 - Der Lauf der Dinge
17 - Stich für Stich

 

zweiter versuch

so, susi, hier ein erneuter versuch, hoffentlich klappt es diesmal (hab’s in WORD geschrieben, danke für den Tipp)!

die uhrzeit 20:20 solltest du künftig meiden, wenn du eine geschichte postet - sie scheint dir nicht zu bekommen!

am inhalt ist natürlich nichts zu bemängeln. die grausamkeit kommt absolut authentisch rüber. So kann nur schreiben, wer das selbst miterlebt hat.

Dass du die direkte rede stark an mundard angelehnt hast, kann ich gut nachvollziehen: ein kleines kind ist nicht in der lage, eine gehörte aussage sofort in die schriftsprache zu übersetzen.

Aber warum soviel umgangssprachliches auch in den erzählenden sätzen? (Geplärr, beim shopping...)

Im text spürt man, dass die geschichte noch nicht den sonst bei dir üblichen feinschliff bekommen hat. Das „häferl-gütesiegel“ wurde hier noch nicht vergeben. Ein paar beispiele:

- »Die Anna Irene nehm mir ich und mit der Astrid kannst Du machen, was Du willst« - da ist was verdreht!

- „Sie kann das Weinen nicht mehr zurückhalten, weil sie so machtlos gegenüber dieser kalten, herrschsüchtigen Frau ist. Anna Irene wird geschnappt und aus der Wohnung getragen – da hilft kein um Hilfe suchendes Heulen und kein Wehren. Zurück bleibt für sie die Erinnerung an eine sehr liebe, aber für die Mutter viel zu schwache Großmutter, die vor lauter Grausamkeit der Schwiegertochter die Tränen nicht zurückhalten kann.“ – zweimal ZURÜCKHALTEN. „da HILFT kein um HILFE....“ – doppelt. Ich meine, es müsste heißen: „und kein SICH Wehren“

- „Anna Irene kratzt gerne an den kleinen Katzen, die sich dadurch mit der Zeit immer mehr auflösen.“ – AUFLÖSEN gefällt mir in diesem Zusammenhang nicht. Habe allerdings auch keinen besseren vorschlag parat.

- „Schließlich geht sie aber doch in ein Spielzeuggeschäft und kauft einen viel kleineren roten Ball – ohne Katzen drauf.
Anna Irene lehnt ihn erst ab, weil es nicht ihr kleiner roter Ball ist – er fühlt sich ganz anders an. »Es ist ein roter Ball«, meint Frau K. Schließlich findet sich Anna Irene aber doch damit ab, daß ihr alter roter Ball wirklich endgültig weg ist.“ – zweimal SCHLIESSLICH, zweimal ABER

- „Es vergeht keine lange Zeit, bis Anna Irene lernt...“ – empfinde ich als sehr umständlich. Ich würde schreiben „schnell lernte AI...“

- „Jedesmal, wenn die Tante sieht, womit sie spielen, kommt sie und jagt die Kinder vom nicht geschlechtsgemäßen Spielzeug wieder weg.

Anna Irene baut mit ein paar Buben eine Stadt aus Bausteinen. Eine Zeit lang geht es gut, aber da kommt die Tante und ermahnt die beiden, will sie wieder von ihrem Lieblingsspiel wegjagen.“ – zweimal WEGJAGEN

Also meine bitte: schau dir deine geschichte nochmals an. Es lohnt sich!
liebe grüße
ernst

 

Lieber Ernst Clemens!

Danke Dir fürs Lesen und Deine ausführliche Kritik! :)

Stimmt, bei den älteren Geschichten hatte ich meinen Stil noch nicht so richtig gefunden. ;)
Die von Dir kritisierten Stellen werd ich mir noch anschauen, allerdings hab ich die Geschichte primär wegen der Vollständigkeit der Serie neu gepostet. Wollte ich sie dem Stil der neuen anpassen, müßte ich sie wohl neu schreiben, da wären ein paar Änderungen zu wenig. :shy:

Aber:

- »Die Anna Irene nehm mir ich und mit der Astrid kannst Du machen, was Du willst« - da ist was verdreht!

Der Satz stimmt schon so, Du mußt ihn nur mit der richtigen Arroganz betonen...;)

Alles Liebe,
Susi :)

 

nein, susi, sorry, aber

-»Die Anna Irene nehm mir ich ..." muss heissen: "die AI nehme ich mir....
ernst

 

Nein, lieber Ernst. Gerade dieses Zitat ist mir sogar eins der wichtigsten. Nicht nur, weil es original ganz genau so war, was ich aber gar nicht als Rechtfertigung benutzen will, sondern weil es Frau K.s Sichtweise - zumindest in meinen Augen - so schön deutlich macht. Es geht nicht um ein friedliches Aufteilen der Kinder, sondern es geht darum, was sie will, ihr Wille ist dabei wichtig, nicht die Kinder. - Das "ich" ist extrem stark betont zu lesen. ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 

ich gebe mich noch nicht geschlagen, susi, tut mir leid!

auch wenn es frau K.'s sichtweise ist: der satz in der von dir geschriebenen wortfolge ist weder deutsch, noch stellt er eine besondere arroganz dar.

kann es sein, dass du in dieses zitat so "verliebt" bist, dass du es gar nicht mehr richtig lesen kannst, den (aus meiner sicht) fehler einfach überliest?

selbst im dialekt kann er doch nicht stimmen.

herzliche grüße
ernst

 

Lieber Ernst Clemens!

Falls wir uns irgendwann einmal über den Weg laufen sollten, dann sag ich Dir den Satz mit der richtigen Betonung. Vermutlich hast Du sowas auch noch nie gehört.
Aber eher lösch ich die Geschichte wieder, bevor ich den Satz ändere.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

So, hab jetzt Deine anderen Kritikpunkte in der Geschichte geändert.

lach, darauf bin ich gespannt, susi!

Ich weiß nicht, warum Du mich wegen dem Satz so quälst. Und vor allem wirkt dieser Satz auf mich, als würde Dir das Spaß machen, wenn ich sie wieder lösch. :confused:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

ich finde, die geschichte hat durch die eingebrachten änderungen gewonnen.
danke, susi

ernst

 

Hallo Häferl!
Schon lange habe ich ja versprochen, weitere Anna Irene-Geschichten zu lesen und zu kommentieren. Nun, mit dem Lesen habe ich schon seit einiger Zeit begonnen, aber mit dem Kommentieren hat's noch ein wenig gedauert, tut mir leid.

Du erzählst sehr intensiv und ich musste mehrere Male innehalten, um die Gefühle "ertragen" zu können, die du beschreibst - nein, beschreiben ist nicht der richtige Ausdruck, eher "mitfühlen lassen". Wenn ich das lese, was Frau K. Anna Irene antut, wird mir schlecht und ich staune, wie Anna Irene trotz alledem, was sie zu ertragen hat, so zuversichtlich bleiben kann. Aber ich denke, auch wenn ich noch nicht viele weitere Anna Irene-Geschichten gelesen habe, dass sie diese Kraft noch gebrauchen kann. Und dennoch möchte ich der Kleinen als Leser noch mehr Kraft schenken, das alles durchzuhalten.

Sprachlich nichts zu bemängeln. Deine Geschichte hat mich sehr berührt, Häferl.

Einen lieben Gruss sendet
Manuela

 

Liebe Marana!

Vielen lieben Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar! :)
Und es muß Dir nicht Leid tun, daß Du dafür eine Weile gebraucht hast - ich kenn das ja auch von manchen Geschichten, daß man erst gar keine Worte findet. Umso mehr freut es mich, daß Du trotzdem geschrieben hast. ;)

ich staune, wie Anna Irene trotz alledem, was sie zu ertragen hat, so zuversichtlich bleiben kann. Aber ich denke, auch wenn ich noch nicht viele weitere Anna Irene-Geschichten gelesen habe, dass sie diese Kraft noch gebrauchen kann. Und dennoch möchte ich der Kleinen als Leser noch mehr Kraft schenken, das alles durchzuhalten.

Ja, diese Kraft ist eigentlich schon immer da, nur wird sie manchmal unter irgendeinem Trümmerhaufen vergraben. Ich weiß auch nicht, woher sie kommt, aber sie geht nie verloren. Und wenn dann auch noch geschenkte dazukommt, schon gar nicht. Danke dafür - bin eh grad beim Schreiben einer neuen Folge und kann sie gut brauchen. :)

Sprachlich hab ich noch ein bisserl nachgebügelt... ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 

hallo susi,

bei deinem projekt solltest du auf vollständigkeit achten. und wenn es bedeutet, dass alte geschichten überarbeitet werden müssen, dann solltest du genau das tun.

diese geschichte war wichtig in dem kompletten ablauf.

die war wieder sehr erschütternd. onkel joe wird vorgestellt. gut, dass es ihn gibt. er macht das leben von anna von zeit zu zeit erträglicher. die herrschsucht von k kommt deutlich zum vorschein. die absolute macht über ein wesen, das es immer und immer wieder diese herrschaft verbal und in handlung der frau k bestätigen muss. dann kommen die geschenke ins spiel. einen schrauber, ein kinobesuch, ein neuer ball. ansich eine freundliche geste, aber auch das ist im konzept der macht verankert; willkürliche gnade.

wie immer hat auch diese anna-irene-geschichte mich betroffen. mir tun die menschen leid. anna-irene als auch k.

der stil ist noch ungeschliffen. sehr deutlich, dass es die frühere häferl geschrieben hat. auch wenn du lieber dich mit diesem teil nicht mehr befassen möchtest, habe ich trotzdem korrekturvorschläge, die du durchdenken solltest.

Genau so hatte sie sich das auch ausgemalt.

uih, kannst du das nicht etwas indirekter sagen? der leser soll sich seine meinung bilde, und der schreiber soll diese meinung unterminieren *smile*. besser: "Durchaus ein günstiges Urteil, wie Frau K. findet."

Die Oma traut ihr was zu, sie nimmt ihr nicht alles aus der Hand – sie ist eine sehr ruhige und ausgeglichene Frau – nicht nur im Vergleich zu Frau K.

*hmh* zwei verschiedene aussagen zusammengefügt in einem satz? das ist nicht richtig so. besser: "Die Oma nimmt der Kleinen nicht alles aus der Hand, sie lässt sie auch mal etwas entdecken. Sie ist eine ruhige und ausgeglichene Frau, ganz im Gegensatz zu Frau K."

das "nicht nur" ist m.e. überflüssig.

Frau K. kommt, um Anna Irene abzuholen und schon geht ein Geplärr los: Anna Irene will nicht mitgehen und Astrid möchte ihre Schwester bei sich behalten.

bitte jeweils ein komma vor "und"

Die Tränen stehen in ihren Augen

ich stolper jedes mal über diesen satz. ich möchte automatisch lesen: "Die Tränen stehen ihr in den Augen."

weil sie so machtlos gegenüber dieser kalten, herrschsüchtigen Frau ist.

das ist ein altes thema. dieser satz steht für viele sätze in diesem teil. der erzähler sollte versuchen, keine offensichtliche wertungen abgeben. der leser bildet sich seine eigenen meinung über frau k., und so wie du schreibst, kannst du sicher sein, dass der leser auf ein ähnliches ergebnis kommt, wie du es in dem satz sagst. wie würde maus es ausdrücken? es ist eine entmündigung des lesers *smile*!

Ein Bild wie ein Foto.
das auch. die bilder sind im kopf des lesers. er braucht keine diesbezügliche bemerkung.

Anna Irene wird oft in ihrem Gitterbett „aufbewahrt“.
das wäre stark genug ohne anführungsstriche.

Wenn sie dann so dasitzt und sich fadisiert,

was ist das denn? österreichisch für langweilen?

nimmt sie ihren roten Ball fast überall hin mit.

persönliche stilnote, aber es klingt grässlich. besser vertausche "hin" mit "mit"

Hoffnung keimt auf. Anna Irene weiß irgendwoher, daß es nichts Schlimmeres als ihre Mutter gibt. Daher kann es ja nur besser werden. Anna Irene ist ein durchaus optimistischer Mensch.
also das ist geschustert. du benutzt schon wieder bewertungen, wenn es unbedingt sein muss, dann so: "Anna Irene weiß irgendwoher, daß es nichts Schlimmeres als ihre Mutter gibt, daher blüht ihr Optimismus auf, denn es kann ja nur besser werden."

Onkel Joe ist ihr vom ersten Tag an sympathisch – so, wie einem ein fast Fremder das nur sein kann. Anna Irene lernt ihn aber schnell besser kennen.

das "aber" führt den leser erst einmal in die irre, nämlich als gegenteil von dem vorangegangenen satz. gefährlich, denn er könnte mit falscher vorstellung weiterlesen.
besser weg lassen.

Schnell hat Anna Irene Freunde gefunden, auch die Kindergärtnerin liebt sie sehr.
doof, beide haben das selbe geschlecht. besser anstatt: "auch die Kindergärtnerin liebt sie sehr." >> ...und sie hat auch die Kindergärtnerin ganz lieb."

sodaß es schmerzt,

"sodaß" >> "so daß"

DAS wird dir noch leid tun!!!

muss diese schönheitskorrektur "DAS" sein? auch muss ein ausrufezeichen reichen.

Frau K. zieht dabei Anna Irene an den Haaren hinunter, behält dabei die Stecknadeln vor dem Auge und Anna Irene hat Angst, sie könne aus Versehen…

der leser macht bei dem gedanken schon ein auge zu. Anna Irene auch?

Wobei sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr weiß, wofür sie sich denn eigentlich entschuldigt hat. Aber darum geht es ja eigentlich auch gar nicht.
"eigentlich" ist eigentlich doppelt hier. vielleicht lässt du das 2. "eigentlich" einfach weg.

Die Pippi Langstrumpf-Filme kommen ins Kino und Frau K. gibt während ihrer Einkaufs-Tour Anna Irene im Kino ab.

"Kino" ist doppelt. vielleicht ersetzt du "ins Kino" mit "auf die Leinwand"

Viermal. Sie weist den Platzanweiser an, auf ihre Tochter Acht zu geben und geht.

sie kann sie nur einmal abgeben. oder vor muss ein "jedesmal" oder der hinweis, wie oft anna abgegeben wird, muss ans ende.

Sie lebt sich für zwei Stunden in die Welt von Pippi und es tut jedesmal weh,

vor "und" bitte ein komma

abschliessend sage ich dir das, was ich bei jeder deiner anna-irene geschichten sage: ich habe sie gern gelesen, sie war bewegend. der erzählstil ist mitreissend.

bis dann

barde

 

Lieber Barde!

Danke fürs Lesen und Deine konstruktive Kritik! :)

bei deinem projekt solltest du auf vollständigkeit achten. und wenn es bedeutet, dass alte geschichten überarbeitet werden müssen, dann solltest du genau das tun.
Ja, das mit dem Überarbeiten ist gerade bei den ersten Folgen nicht so einfach. Ich hab die ersten Geschichten ja mit viel weniger Abstand geschrieben, als ich das bei den neueren Folgen mache. Deshalb würden die Geschichten, wenn ich sie heute schreiben würde, ganz anders aussehen, und deshalb tu ich mir auch mit dem Überarbeiten etwas schwer.
Aber ich habe trotzdem die meisten von Dir kritisierten Stellen verändert, und hoffe, daß sie dadurch doch besser lesbar bzw. deutlicher geworden sind.

Die Sache mit der Vollständigkeit: Die fehlenden drei oder vier Folgen poste ich wieder, wenn ich meinen Serienthread fertig habe. Der liegt mir zur Zeit recht schwer im Magen, weil ich nicht weiß, wie herum ich ihn angehen soll.

ansich eine freundliche geste, aber auch das ist im konzept der macht verankert; willkürliche gnade.
Schön, daß das so durchkommt. :)

»uih, kannst du das nicht etwas indirekter sagen? der leser soll sich seine meinung bilde, und der schreiber soll diese meinung unterminieren *smile*. besser: "Durchaus ein günstiges Urteil, wie Frau K. findet."«
– bei Frau K. gibt es kein »durchaus günstig«, es ist etwas entweder genau so, wie sie es will, oder schlecht (wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entspricht). Und gerade in solchen finanziellen Dingen wie Alimenten war sie sehr berechnend, aber das kommt in späteren (viel späteren, die ich erst schreiben muß) Folgen noch deutlicher zum Ausdruck. ;)

»die bilder sind im kopf des lesers. er braucht keine diesbezügliche bemerkung.«
– jetzt ist der Sinn des Satzes deutlicher, hoffe ich, denn er war nicht auf den Leser bezogen gemeint.

»was ist das denn? österreichisch für langweilen?«
– richtig. Da es aber nicht schadet, wenn Ihr uns auch verstehen lernt, wie wir das allein schon durchs Fernsehen müssen, laß ich es zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses drin. :)

»doof, beide haben das selbe geschlecht. besser anstatt: "auch die Kindergärtnerin liebt sie sehr." >> ...und sie hat auch die Kindergärtnerin ganz lieb."«
– nein, nein, das ist nicht doof, das ist ausgesprochen praktisch: ein Satz für zwei Aussagen, die auch beide gemeint sind, denn sowohl Anna Irene liebt die Kindergärtnerin, als auch die Kindergärtnerin liebt Anna Irene. ;)

»"sodaß" >> "so daß"«
– nein, ich meinte »sodaß«, nicht »so, daß« – »so daß« gibt es überhaupt gar nicht… :susp:

Alles andere hab ich geändert. Danke für Deine Hilfe. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

ja, ich denke, damit ist die geschichte noch besser lesbar *smile*.

folgendes muss ich beim ersten lesen übersehen haben:

"so, wie einem ein fast Fremder das nur sein kann. Schon vom Aussehen her wirkt er fast wie ein Teddybär,"

"fast" ist doppel, das 2. "fast" könntest du mit "nahezu" oder mit "ein bisschen" ersetzen

übrigens, ich finde es schrecklich, diese geschichte noch einmal zu lesen. ich reibe mir dauernd die augen, wegen der erinnerung an die nadel.

 

Lieber Barde!

Das zweite "fast" ist ersatzlos gestrichen - danke fürs Finden dieser Wortwiederholung. :)
Die Folgen, wo Du mehr kritisiert hast, nehm ich mir samt Deinen Kritiken mit auf Urlaub. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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