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Angst

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20.02.2004
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Angst

Dunkelheit, nichts als Finsternis umgab Andreas, als er stöhnend erwachte. Seine Kleidung war durchnässt und kalt. Wassertropfen fielen von der Decke hinab. Verzweifelt versuchte Andreas sich zu bewegen, doch er war, wie ein Packet, fest verschnürt. Verwirrt, nicht wissend, wo er war, lag Andreas am Boden. Seine Gedanken drehten sich, wie ein Karussell, immer schneller. Er konnte sich keinen Reim daraus machen, wie er in diese missliche Lage geraten sein könnte. Unklare, verwirrende Bilder, die er jedoch nicht einordnen konnte, tauchten vor seinen Augen auf. Er zittert vor Kälte und Angst. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.

Etwas knabberte an seinem rechten Fuß. Ekel ließ ihn erschaudern. Er versuchte zurückzuweichen, doch Andreas konnte sich nicht rühren. Die Stricke, die ihn fesselten, hinterließen schmerzhafte Wunden an seinen Armen und Beinen. Schmerzvolles Stöhnen konnte man hören. Überall um ihn herum leuchten plötzlich rote, kleine Augen auf. Nun hörte er auch das Rascheln und Quicken rund um ihn rum. Kleine, schemenhafte, dunkle Schatten umringten ihn. Sie kamen immer näher, schienen ihn einzukreisen.

„Ratten!“ Schoß es ihm panisch durch den Kopf. Ein Schaudern durchströmte seinen Körper. Seine Nackenhaare stellten sich auf.
Immer heftiger zerrte er an seinen Fesseln. Er wollte nur noch fort von diesem grauenhaften Ort, nur weg, wohin, dass war ihm gleich. Die glühenden, roten Augen kamen immer näher. Ein Übelkeit erregender Gestank breitete sich aus.
Etwas biss ihm schmerzhaft in den Fuß. Stöhnend drehte sich Andreas, unter großen Anstrengungen, etwas weiter von den Biestern weg. Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. Verzweifelt, versuchte er sich zu befreien, doch die Fesseln schnitten ihm nur noch tiefer ins Fleisch. Andreas hörte das Rascheln der Ratten, ihr schauderhaftes Quieken hallte in seinen Ohren. Er spürte ihre feuchten Nasen an seiner Haut, sog den modrigen Geruch ihres Fells in sich auf.

Todesangst, verlieh ihm plötzlich unsagbare Kräfte. Er zerrte und zog, die Schmerzen ignorierend, immer fester, immer panischer an den Fesseln.
„Sie werden mich fressen!“ Dachte er, mit Tränen in den Augen. Schon wollte Andreas aufgeben, sich den Biestern zum Fraß überlassen,
dann endlich, nach scheinbar endlosen Momenten, gaben die Stricke krachend nach. Er sprang hastig auf. Taumelte, schien in das Meer von Ratten zu stürzen. Überall Ratten, wohin Andreas sich auch drehte. Rote, kleine, fiese Augen, die ihn gierig anstarrten.
Wie auf ein Kommando, sprangen sie ihn an. Andreas begann zu laufen, schlug um sich, um die Biester los zu werden. Sie bissen sich an ihm fest. Er spürte, dass unzählige kleine Wunden heftig zu bluten begannen, dennoch rannte er immer schneller, prallte gegen eine Mauer, fiel, richtete sich wieder auf und lief weiter.

Ein Meer von Ratten schien ihm zu folgen.

Andreas Kräfte ließen nach. Er stolperte, fing sich in der letzten Sekunde wieder und lief weiter. Seine Schritte wurden schwerer, unbeholfener.
Die Ratten holten auf.
Noch einmal nahm Andreas alle Kraft zusammen, schlug die Ratten, die ihn immer wieder ansprangen, von seinem Körper. Sie schienen überall zu sein. Unter, über, hinter und vor ihm. Überall waren die roten Augen zu sehen.
Endlich, sah er einen Lichtschimmer vor sich. Erst war er ganz klein, doch langsam wurde er größer. Noch einmal stolperte Andreas, fiel auf die weichen Leiber der Ratten, blickte auf… Seine Augen weiteten sich vor Schrecken. Sein Blick fiel auf einen Totenschädel, in dessen Augenhöhlen, sich zwei Ratten, die Pfoten leckten.
Auf allen vieren, vor schmerz wimmernd, kroch er weiter. Immer nur den Lichtschimmer als Ziel vor Augen.
Dann stand er vor einem eisernen Gitter. Der lebensrettende Ausgang war versperrt. Verzweifelt rüttelte er an den Stangen. Ein hastiger Blick nach hinten bestätigte seine Annahme, dass die Tiere nur noch ein paar Schritte, von ihm entfernt waren. Stossweise ging Andreas Atem. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Immer heftiger schüttelte Andreas an dem Gitter. Nach scheinbar endlosen Minuten, krachte es, die Schrauben, des Gitters, lösten sich eine nach der anderen.

Die Ratten setzten zum letzten, vernichtenden Sprung an.

Das Gitter noch in den Händen, ließ er sich einfach, ohne nachzudenken, fallen.
Er stürzte, mit geschlossenen Augen, in eine scheinbar unendliche Tiefe. Wasser rauschte in seinen Ohren.
Ein panisches: „Neeeein!“ Durchbrach die Stille, um ihn herum. Ob er geschrieen hatte, vermochte Andreas nicht zu sagen. Er hatte sich auf das Sterben eingestellt. Lieber wollte er durch einen tiefen Sturz sterben, als am lebendigen Leib gefressen zu werden.
Dann schlug er hart auf dem Boden auf.

Als er vorsichtig die Augen öffnete, lag Andreas, mit Tränenverschmiertem Gesicht, vor seinem Bett auf dem Boden, und seine Mutter öffnete gerade seine Zimmertür. Ein heller Lichtschein traf den Jungen am Boden und blendete ihn.
Andreas atmete erleichtert auf und rieb sich sein scherzendes Hinterteil.
Alles war nur ein schlechter Traum gewesen.

 

Zum Gruss Tessi,

richtig spannend fand ich die Geschichte nicht gerade! Du benutzt das Wort Ratten meine Meinung nach viel zu oft. Ich hatte das Gefühl, als kämme das Wort, in jedem Satz zweimal vor.


Alles war nur ein schlechter Traum gewesen.

Hm, warum muss es immer ein schlechter Traum gewesen sein? Das ist doch so unglaublich verbraucht..!
Naja was soll ich sagen, mir hats nicht besonders gefallen, aber ist ja Geschmacksache oder?

MFG Odin

 

Danke trotzdem für Deine Kritik! Muss ja nicht Jedem gefallen, was ich schreibe! Das mit den Wortwiederholungen werde ic noch einmal überarbeiten!

 

Die Story ist schon etwas älter, habt ja recht, dass man daran noch etwas tun könnte.- Setze mich daran, wenn ich etwas Zeit habe! Bin am renovieren! Trotzdem danke für Eure Kritiken!

 

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