Angriff auf Stroggos 2
Angriff auf Stroggos 2
Ausharren. Nur das konnte Parker am Leben erhalten. Ausharren und Abwarten war seine Lebensversicherung. Er hatte Glück gehabt, sehr viel Glück. Viele seiner Kameraden waren bereits in den Minuten nach der Landung im Kreuzfeuer gefallen, oder sogar schon in der Luft abgeschossen worden. Die Projektile der Luftabwehr hatten die Landungskapseln buchstäblich pulverisiert. Die Marines darin hatten nicht einmal die Zeit mitzubekommen das sie sterben würden. Die Kapseln konnten einfach keinen Schutz bieten gegen schweren Beschuss. Gerade mal drei Marines passten in eines der technischen Wunderwerke. Viel größer durften die Landefahrzeuge der irdischen Streitkräfte nicht sein, da sie sonst vom planetarischen Verteidigungsschirm von Stroggos 2 verdampft worden wären. Der Krieg kam schnell und überraschend. Die Wissenschaftler der TASA fingen im Jahr 2157 mysteriöse Radiosignale aus einem unbekannten Wirbel auf, die sie als Friedensbotschaften entschlüsselten. Sie bedienten sich des Binärcodes und waren als Aufforderung zu verstehen, die Position des Planeten anzugeben. Der Versprochene technische Fortschritt verblendete die Verantwortlichen und statt eines Forschungsschiffes kamen viele Schlachtschiffe und Sklaventransporter, die die Erde fast komplett einäscherten und die Überlebenden nach Stroggos 2 verschleppten. Die Strogg stellten sich als keine Spezies, sondern ein komplexes Schwarmbewusstsein heraus, das sich durch Überfälle und Assimilierungen am Leben erhielt. Die unterschiedlichsten Spezies waren in den Rängen der stroggianischen Armeen zu finden, jedoch genetisch verändert und bionisch aufgebaut. Die Entführten konnten nicht wissen welch Grausames Schicksal ihnen bevorstand. Als die Schiffe verschwanden starben die zurückgebliebenen Strogg auf mysteriöse Weise. Man fand schnell heraus das sie ein kollektives Bewusstsein hatten und nicht ohne Kontakt dazu überleben konnten. Die wenigen Zurückgebliebenen organisierten schnell eine Armee und folgten den Schiffen durch den Vortex. Auf der anderen Seite fand man einen gewaltigen Planeten, der in etwa die Zehnfache Größe der Erde hatte. Untersuchungen ergaben dass die psionischen Wellen, die den Strogg das Überleben ermöglichten aus einer Art Stadt auf der nördlichen Halbkugel von Strogg 2 (so nannten die Wissenschaftler den Planeten) kamen. Die Vernichtung des Ziels, von den Militärs "Imperator" genannt, schien die einzige Lösung des Problems zu sein. Ihr würde der Tod der Abermillionen von Bestien und Mutanten folgen. Bald erkannten die hochdekorierten Generäle das auf dem Planeten kein fremdes Schiff landen konnte das größer als acht Meter war. Tagelang wurde der Planet ohne sichtbare Erfolge vom Orbit aus bombardiert. Kurz darauf wurden die Soldaten in kleinen Landungskapseln auf den Planeten geschickt um diverse mehr oder weniger wichtige Ziele zu treffen. Das Ergebnis war ein Fiasko. Die "Zivilbevölkerung" von Stroggos 2 bestand aus genetisch und bionisch veränderten Supersoldaten aus den verschiedensten Spezies, die den Strogg wohl genau wie die Menschen zum Opfer gefallen waren. Parker war Teil des dritten Sturmes auf den Palast des Stroggianischen Imperators. Er und sein Regiment waren zwei Stunden zuvor in einem Außenposten der Stadtwachen niedergegangen und hatten das Gebäude zum Einsturz gebracht. Die zahlreichen Stroggianischen Krieger hatten innerhalb von 20 Minuten Häuserkampf die Hälfte der Menschen aufgerieben. Parker und vier seiner Männer war geflohen und das statische Rauschen seines Funkempfängers zeigte ihm das es eine gute Idee war. Der Funkverkehr hatte weitere 7 Minuten nach ihrer Flucht schlagartig aufgehört, kurz nachdem die letzten Schreie seiner Kameraden verstummt waren. Jetzt lag er unter einem Trümmerhaufen am Rande des Vorplatzes des Kaiserpalastes. Bigsby, der Assasine hat sich hinter einer eingestürzten Häuserfassade verschanzt. Kroeger war Parker durch den Trümmerhaufen gefolgt und lag in einem anderen Holraum. Renton und Malloy hatten hinter einer ausgebrannten Landungskapsel Stellung bezogen. Gebannt starrte Parker auf den Platz auf dem drei stroggiansche Krieger patrouillierten. Sie waren eindeutig nicht menschlich, das sah Parker schon an ihrer Körpergröße. Der kleinste war ungefähr achteinhalb Fuß groß, der Größte über zehn. Sie trugen metallische Körperpanzer, die an den Armen in verschiedene Waffensysteme übergingen. Dort wo bei den Hummanoiden die Augen saßen hatten sie Visierähnliche Sichtlinsen, die mit allerlei Elektronik versehen waren. Parker beobachtete die bionischen Hünen mit Abscheu. Er hatte mit Mühe und Not zwei einzelne dieser Kreaturen besiegen können, und das unter wesentlich besseren Bedingungen. Hier lauerten drei von ihnen auf einmal und das auf einer freien Fläche. Sie würden die fünf Marines innerhalb von Sekunden zusammengeschossen haben. Parker grübelte angestrengt nach einer Lösung. Von einer Flanke stürmte plötzlich ein weiterer Trupp Marines auf den Platz und nahm die Strogg unter schweres Feuer. Maschinenkanonen heulten auf und ließen aus den Körpern der Feinde Funken sprühen. Parker gab über sein Funkgerät den Befehl vorzurücken. Die Wachen waren abgelenkt. Wütend stampfte der größere Strogg durch die Reihen der Marines und ließ seine Armkanone aufblitzen, während die anderen ihm Deckung gaben. Ein Mensch nach dem anderen fiel im Feuerhagel. Die Wachen verließen den Platz und nahmen die Verfolgung der aufgeriebenen Soldaten auf. Parkers Kommandotrupp stürmte nach vorne. In der Gasse in der die Wachen verschwunden erleuchteten die Wände vom Kanonenfeuer der Stroggianer. Sie hatten die Marines offenbar nicht weit verfolgen müssen. Der Palast rückte näher. Kroeger meldete sich über das Funkgerät. "Colonel Parker, ich befürchte die Stroggianer kommen zurück, ich habe starke Annäherungswerte. Wir haben noch ein bis zwei Minuten!" Parker schüttelte den Schock ab. "Bigsby, machen sie eine Analyse, scannen sie alles was als versteck dienen könnte. Die anderen zusammenbleiben! Los!" Parker war erstaunt wie ruhig er den Befehl gegeben hatte. Die Angst drohte ihn zu übermannen. Er wusste dass er als Colonel die Verantwortung hatte und seinen Männern als gutes Beispiel vorangehen musste. Er wusste es und dennoch hatte er einen Anflug von Panik. Drei dieser stroggianischen Berserker hätten ihn und seine Männer vernichtet, ohne den Anflug einer Chance. Gebannt starrte Parker auf die Gasse in die die Gegner verschwunden waren. Colonel, Sir, ich habe da etwas, fünfzig Fuß Nordnordost, ein Zugang zu einem Rohsystem!" Bigsby Diagnose hatte eine Hoffnung auf Rettung erbracht. Augenblicklich stürmten die Marines zu dem angegebenen Punkt und Malloy machte sich mit seinem Plasmabrenner an die Arbeit. "Wie lange noch?" fragte Parker kaltschnäuzig. "Vielleicht noch eine Minute, aber es sind mehr Signale geworden. Ich habe jetzt noch sieben weitere die sich hinter den drei Berserkern nähern, mit großer Geschwindigkeit!" stammelte Kroeger. " Okay, falls Malloy nicht schnell genug ist, sollten wir wenigstens versuchen ein paar mitzunehmen." Bigsby, Kroeger, Parker und Renton entsicherten ihre Waffen und nahmen um Malloy Stellung ein. Der geschickte Techniker hatte die Luke beinahe durchgeschnitten. Die Signale auf Kroegers Monitor kamen den Mittelpunkt des Displays immer näher. Ein Dröhnen und Rauschen lag in der Luft. "Durchbruch!, wir sind durch, Sir!" Rief Malloy in sein Helmmikrophon. Geordnet sprangen die Männer in den Schacht. Der Bewegungsmelder zeigte nun an das die Berserker den Platz bereits wieder betreten hatten. "Gut gemacht Malloy, ohne sie wären wir tot. Und was den Rest betrifft, ich bin stolz auf euch. Das war eine echt brenzlige Situation dort oben und wir haben alle die Nerven behalten. Ich befürchte viele sind von uns nicht mehr übrig, vor allem nicht in unmittelbarer Nähe zum Palast. Selbst wenn da draußen in den Randbezirken noch Marines leben, werden sie es kaum hierher schaffen. Die Strogg sind zwar dämlich, aber extrem stark. Jetzt sind wir die einzige Chance den Imperator zu töten. Und bei Gott, ich... wir werden nicht versagen!" Die anderen nickten Parker nur kurz zu und schalteten klickend ihre Helmvisiere auf Infrarotsicht. Parker war sich darüber im Klaren das es schier unmöglich sein musste den Imperator zu töten. Die Strogg würden ihren Patriarchen gut zu schützen wissen. Schritt für Schritt zogen die fünf Marines durch den feuchtkalten Untergrund der Hauptstadt. Das dumpfe Donnern von der Oberfläche verriet ihnen das die Bombardements wieder begonnen hatten. Die Armeeführung hatte wohl alle Truppen auf der Oberfläche aufgegeben und versuchte jetzt den Palast mit den letzten verbleibenden Solenitbomben einzuäschern. Vergeblich. Bereits die ersten Bomben waren gezielt auf vermeintliche Schwachstellen des Palastes gelenkt worden. Nichteinmahl ein paar Kratzer waren den unheimlichen Mauern beizubringen. Daher hatte man beschlossen die umliegenden Stadtgebiete zu beharken um den Widerstand der stroggianischen Truppen zu verringern. Jetzt waren die Menschen im Orbit offenbar sehr verzweifelt. Gerade Mal zweieinhalb Stunden hatte die Offensive angedauert bis sie von einer Handvoll Elitetruppen vernichtet wurde. Auch Parker und seine Männer waren vermutlich schon aufgegeben worden. Allerdings gab es sie noch. Und sie rückten immer noch vor. Eine massive Metallschleuse versperrte den Weg ins Innere des Palastes. Malloy machte sich wieder mit dem Plasmabrenner daran zu schaffen. ächzend gab das Metall nach. Die Marines waren in einem Versorgungskeller gelandet. Inmitten von Kisten und Fässern mit fragwürdigem Inhalt drangen die fünf immer weiter in den Palast vor. Die Gänge schienen wie ausgestorben. "Jetzt ist höchste Vorsicht geboten. Wir haben bis jetzt nur eine handvoll Strogg gesehen, selbst in den Kampfgebieten außerhalb dieser Mauern. Beim Überfall dagegen waren es einige Millionen von diesen abscheulichen Kreaturen. Irgendwo sind sie und ich habe das schlechte Gefühl das dieses Irgendwo genau über unseren Köpfen ist." Kroeger blickte auf sein Display. "Ich will sie nicht beunruhigen Colonel, aber aus dem Gang dort kommt irgendetwas näher. Ich kann nicht sagen was oder wie viele, die Wände sind zu dick dafür..." Parker sah sich um. Renton, Bigsby, ihr nehmt dort drüben Stellung, Kroeger, da hinten hinter den Fässern, Malloy hierher zu mir! Seht zu das man euch nicht sieht! Kroeger, Positionsangabe!" Die Marines verteilten sich über das Kellergewölbe. "Noch dreiundsiebzig Fuß!" rief Kroeger in sein Mikrophon. Parker atmete tief durch. "Das ihr mir ja nicht feuert wenn es nicht nötig ist! Wir haben im offenen Kampf keine Chance gegen diese Bestien!" rief er ein letztes Mal. Vom Ende des Ganges hörten die Männer lauter werdendes Getrampel. Es waren sehr viele Füße, die sich im Gleichschritt auf die Position der Marines zu bewegten. Renton schob seine Teleskopkamera zwischen den Stahlstreben zweier Kisten heraus. "Kamera Online! Wir können jetzt über das Helmvisier visuellen Kontakt herstellen!" Einer nach dem anderen Klinkte sich in das Signal ein. Aus dem Gang kamen dreißig bis vierzig menschlich aussehende Soldaten in metallischen Panzerrüstungen. Ihre Arme waren durch kleinere Kanonen ersetzt worden. Ihre Gesichter waren von dicken Platten verhüllt. Die Übergänge zwischen Fleisch und Metall waren mit Blut verschmiert. Das waren vor kurzem tatsächlich noch Menschen. Malloy hatte Mühe sich nicht zu übergeben. Gefolgt wurden die neuen Kinder Stroggos' von einer riesigen Kreatur, die vor Metallplatten nur so strotze. Nur an wenigen Stellen sah man ihre lederige, graue Haut Auf ihrer Schulter trug sie einen gewaltigen Kasten und an den Armen großen Waffensysteme. Die Bestie überragte den Größten Menschen um mehr als das Doppelte. Statt eines Gesichtes hatte das Ding nur eine Metallplatte mit einem schwarzen Sehschlitz. Jeder einzelne Fußtritt dieses Kolosses übertönte die Schritte der kleineren Soldaten. Voller Ehrfurcht ließen sie den Trupp passieren. Die stroggianischen Soldaten verschwanden durch die Schleuse, die Augenblicklich von zahlreichen Scheinwerfern erhellt wurde. Langsam und vorsichtig standen die Marines aus ihren Verstecken auf. "Ich glaube die sollen uns hier in Empfang nehmen. Unsere drei Freunde da draußen haben wohl Meldung gemacht das wir ein Loch in den Boden gemacht haben. So doof sind die scheinbar doch nicht. Lasst uns hier schnell verschwinden! Kroeger, zu mir vor, alle anderen aufschließen!" Entschlossen mit dem Feind im Rücken stürmten die Marines in durch den dunklen Gang dem Licht entgegen. Sein Gewehr im Anschlag betraten sie den Vorsaal am Ende des Ganges. Der Saal war mit marmorähnlichen Steinplatten ausgelegt und in die Steinwände waren kunstvolle Fresken von gequälten Lebewesen unterschiedlichster Art abgebildet. In gleichen Abständen standen Fackeln auf dem Boden und wiesen den Weg zu einem gewaltigen schwarzen Portal. Zielstrebig lenkte der Trupp auf das Portal zu. "Wir versuchen es gemeinsam aufzustemmen, alles klar?" fragte Parker. Die Männer nickten. Mit ihrem ganzen Gewicht stemmten sie sich in die Flügel des Portals. Nichts regte sich. Plötzlich zischten Schüsse durch die Luft. Die stroggianischen Soldaten hatten auf der Suche in der Abwasserröhre nichts gefunden und waren auf dem Weg zurück. Wie ein Hummelschwarm strömten die Soldaten aus dem engen Gang und feuerten ununterbrochen auf den Kommandotrupp. "Deckung!" schrei Parker. Die Marines schwärmten aus und eröffneten das Feuer. Die menschlichen Strogg erwiesen sich glücklicherweise als äußerst schwach und ungelenk im Kampf, was wohl auch von der frische ihrer Veränderungen her rührte. Rentons Maschinenkanone lichtete die Reihen der Angreifer. Die menschlichen Strogg fielen wie blutige Siebe dort wo sie standen. Malloy und Parker nahmen einzelne Soldaten mit ihren Schnellfeuergewehren aufs Korn und schickten einen nach dem anderen in einen ewigen Schlaf. Bigsby ließ mit seinem Scharfschützengewehr gezielt Köpfe Platzen. Nach wenigen Sekunden war alles vorbei. Die Strogg waren besiegt. Nur Kroeger hatte einen Durchschuss am Arm abbekommen und lag mit schmerzverzerrter Mine auf dem Boden. Bigsby sprang zu Kroeger hinüber und machte sich an der Wunde zu schaffen. Kroeger schluckte ein paar Schmerzmittel und rappelte sich mühsam hoch. "Sie haben die Wahl, entweder kommen sie mit oder sie verstecken sich hier bis alle vorbei ist." sagte Parker. "Ist schon okay, ich hab schon ganz andere Sachen weggesteckt! Ich komme mit!" erwiderte Kroeger. Der Boden erzitterte. Langsam und bedrohlich schob sich die Monstrosität die zuvor mit dem Stroggtrupp unterwegs war durch den Gang. Den Marines gefror das Blut in den Adern. "Ausschwärmen!" stammelte Parker. Der Koloss schob sich ächzend in die Mitte des Raumes. der linke Arm heulte auf und entlud einen wahren Sturm an Projektilen auf das Portal vor dem die Marines zuvor noch standen. Renton beharkte den Hünen von einem Säulenvorsprung aus, während Parker und Malloy das Feuer auf sich zogen und von einer Deckung zur anderen rannten. Die Überlebenschancen waren nicht schlecht, denn der Gegner war nicht sehr schnell, allerdings gab es kein Weiterkommen solange dieses Ding lebte. Der schwarze Kasten auf der Schulter öffnete sich und entlud einen Feuerstrahl auf die Säule hinter der sich Renton befand. Renton stürzte in einer Staubwolke zu Boden. Es wäre auch nur eine Frage der Zeit bis Verstärkung auftauchen würde. Bigsby scannte die Monstrosität nach Schwachstellen. "Bigsby, hier drüben wird es langsam eng! Wo ist Goliath kitzelig?" rief Parker über Funk. "Codename Goliath hat einen schwachen Punkt am Hals, allerdings brauchen wir Sprengstoff um die Panzerung dort zu knacken. Renton rappelte sich auf. Die schwere Maschinenkanone lies er auf den blanken Steinboden liegen und holte eine schwarze Tasche aus seinem Rucksack. Mit ein paar routinierten Griffen baute er ein Rohr zusammen das er sich auf die Schulter legte und eine kleine Kiste hineinschob. "Warte auf Feuerbefehl!" gab er an Parker durch. " Bigsby gibt den Feuerbefehl!" antwortete dieser. "Renton, ich werde auf den Kopf feuern, das wird ihm nichts ausmachen, aber der Rückstoß reißt ihm vielleicht den Kopf etwas nach hinten. Zielen sie gut!........ Jetzt!" Bigsby feuerte auf den Kopf des Goliaths während Renton den Raketenabschuss auslöste. Das Adamantiumprojektil zersplitterte an der Kopfpanzerung des Goliaths. Durch den Druck des Aufpralls schwankte der Koloss zurück. Die Rakete verschlang ihn in einem gleißenden Feuerball. Als der Qualm und Rauch sich nach wenigen Sekunden lichteten, stand der Leib des Goliath schwankend da. Der Kopf fehlte. "Ist er tot? Ist er endlich tot? " fragte Malloy. Parker antwortete nicht, er drehte sich um zum Portal, das durch den Beschuß des Goliaths ziemlich gelitten hatte. "Lasst uns weitergehen. Es wird nicht lange dauern bis sie wieder hier sind." murmelte Parker mehr als dass er es sprach. Kroeger trat vor die beschädigte Stelle und begutachtete sie. "Wenn wir hier mit irgendetwas..." weiter kam er nicht. Der Goliath hatte einen letzen Schuss abgegeben, diesesmal aus dem rechten Arm. Ein greller Lichtblitz erfasste Kroeger und verdampfte einen großen Teil seines Torsos. Danach kippte der Goliath scheppernd um. "Verdammt!" schrie Bigsby. Malloy schnappte sich den Bewegungsmelder und untersuchte die Umgebung damit. "Wir müssen weiter! Der Thronsaal kann nicht weit sein!" rief Renton! "Wir müssen einfach, Kroegers Tod darf uns nicht aufhalten. Wir werden ihn rächen! Stimmt doch Colonel, oder?" fragte Malloy. Parker starrte auf den rechten Arm des Goliath. "Malloy, Renton, sie haben recht, aber irgendetwas sagt mir das wir so etwas wie diesen Arm noch mal brauchen können. Malloy, versuchen sie diesen Arm abzutrennen, ungefähr hier." sagte Parker. Malloy machte sich an die Arbeit. "Colonel, der Arm ist leichter als er aussieht. Den kann man sogar alleine tragen!" meinte Malloy als er seine Arbeit vollendet hatte. Parker untersuchte den Arm. Irgendeine Möglichkeit musste es geben die Waffe abzufeuern und er musste es wissen. Umständlich hantierte er an den Seilzügen und Schaltungen im inneren herum. Ohne Wirkung. Genau betrachtet war er sich nicht mal sicher ob er auch die komplette Waffe in der Hand hielt. "Colonel, da kommt etwas durch die Schleuse. Sir, das sind bestimmt zehn von denen und sie sind groß." Kaum hatte Renton diese Worte gesprochen stürmten acht Berserker in den Raum und ließen ihre Waffen zur Entsicherung klicken. Im selben Moment entfuhr der Waffe in Parkers Arm ein Lichtblitz der geradewegs auf die Angreifer zusteuerte und sie pulverisierte. Erstaunt starrten die Männer auf die winzigen Aschehäufchen die von den einst bedrohlichen Kriegern übrig geblieben waren. "Ich glaube das hier kann und sehr nützlich sein!" sagte Parker und tätschelte die Waffe in seiner Hand. Renton stemmte den Kolben des Leergefeuerten Raketenwerfers gegen die durchlöcherten Torflügel des Portals und brach ein Loch hinein. Mit einem holen Geräusch ließ er den Kolben fallen und griff sich die Maschinenkanone. Einer nach dem anderen stieg durch das Loch. Im Gang hinter dem Portal wurden die vier Marines unter schweres Feuer genommen. Zahlreiche Fußtruppen der Strogg stürmten auf ihre ehemaligen Kameraden zu und deckten sie mit Feuer ein. Rentons Maschinenkanone nahm sich ihrer an. Den Rest erledigten Malloy und Parker mit ihren Atomatikgewehren. Renton liebte die Maschinenkanone. Sie spuckte das Blei kiloweise wenn man sie ließ. Der Waffenexperte holte alles aus der automatischen Waffe heraus, bis sie nur noch ein müdes klicken von sich gab. Renton schaute sehnsüchtig auf die sechs Läufe der Waffe und legte sie fast zärtlich zu Boden und flüsterte "so altes Mädchen, hier trennen sich unsere Wege!" und griff nach seinem Automatikgewehr. Der Gang führte zum Thronsaal. Der Thronsaal war mehr ein tiefer Graben um den ein ebener Kreisboden verlief. Der Boden war nicht auszumachen. In der Mitte des Grabens ragte eine Insel aus dem nichts. Sie hatte einen Durchmesser von vielleicht 900 Fuß und lag ebenso weit vom Außenrand des Raumes entfernt. In der Mitte der Insel schwebt in einem gewaltigen Sakopharg der Körper eines Wesens das nur der Imperator sein konnte. "Na dann los, bringen wir es hinter uns!" hechelte Parker und sprintete mit der Goliathwaffe in der Hand auf die Brücke zu die die Insel mit dem Außenring verband. Als er die ersten Schritte getan hatte brach hinter ihm der Boden weg. "Colonel, das gefällt mir ganz und gar nicht! Sie sind dann ganz allein da drüben!" rief Malloy per Funk. "Dann muss ich mir halt Mühe geben." rief Parker zurück. Plötzlich taten sich Türen und Schächte auf und eine Flut an Soldaten, menschliche, wie alienartige strömten in den Thronsaal und eröffneten das Feuer auf Malloy, Bigsby und Renton, die sofort in Deckung sprangen und das Feuer erwiderten. Parker hatte die Insel erreicht. Der Imperator stieg auf den Boden hinunter und kam mit stampfenden Schritten auf Parker zu. Er sah aus wie seine anderen Schöpfungen, eine genetisch und bionisch veränderte Kampfmaschine. Nur viel größer und diabolischer. Parker eröffnete sofort das Feuer und ließ einen wahren Funkenregen auf der Panzerung des Imperators entstehen. Der Imperator schien amüsiert über den erbärmlichen versuch ihn mit einer kleinen Projektilwaffe zu vernichten. Parker hatte im Gegenzug kaum Mühe den Energieblitzen der gigantischen Kriegsmaschine auszuweichen. Wirkungslos verbrannten sie den Boden um ihn herum. Bigsby, Renton und Malloy hatten dagegen hehre Probleme sich gegen die Flut an Gegnern durchzusetzen. Bigsby legte tapfer und zielsicher einen Strogg nach dem andern um. Renton feuerte aus zwei Waffen gleichzeitig und räumte in den Reihen der Gegner auf. Malloy lag schwer verwundet am Boden. Bigsby tötete noch zwei Berserker bevor auch ihm von einem gewaltigen Projektil der Arm abgerissen wurde. Parker griff sich die Goliathwaffe und zielte auf den Kopf des Imperators. Im wissen welche Wirkung seine eigenen Waffen auf ihn haben würden wich der Gigant zurück und schüttete einen wahren Stahlregen auf die Ebene vor Parker aus, der sich gerade noch so hinter eine Säule retten konnte. Parker legte in der Deckung an und feuerte. Der Energiestrahl bohrte sich in den Bauch des Imperators. Unmittelbar darauf sprudelte eine dicke ölige Masse aus der Wunde. Parker ergriff seinen Munitionsgürtel an dem noch drei Granaten hingen und stürmte auf den verletzten Strogg zu. Im Augenwinkel sah er wie auch Renton zu Boden ging. Es wurde allerhöchste Zeit diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Mit unendlichem Hass rammte er den Gürtel in die stinkende, schleimige Wunde und wich einige Schritte zurück. Lächelnd betätigte er den Abzugsmechanismus der Goliathwaffe und bewunderte für den Bruchteil einer Sekunde wie der Imperator in den Flammen der Granaten verging. Kurz darauf wurde auch er von der Druckwelle umgerissen. Parker verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Er hatte Schmerzen. Wie lange er dort lag wusste er nicht mehr. Leise hörte er Renton wimmern. "Sir... die Strogg... sie sind... tot... Sir wir haben... sie ... haben es... geschafft..." die Stille verriet ihm das jetzt auch Renton tot war. Die Strogg hatten den ganzen Trupp ausgelöscht und im Gegenzug hatte Parker die Strogg vernichtet. "Wir... Renton... wir haben... das getan..." dann schloss auch Parker seine Augen und fiel in einen tiefen endlosen Schlaf. Er hatte es sich verdient.
Ende