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Angeln und die Konsequenz

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08.08.2004
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Angeln und die Konsequenz

Angeln

Jan montiert seine Rolle an der Angel, zieht sie auf Länge aus und knotet einen Haken und Bleichgewichte an das Ende der Angelschnur. Das Bleichgewicht ist schwer und hält damit das Lockmittel, für die Fische, unter Wasser.
„Darf ich den Köder formen?“ fragt Lisa, die die bunten schillernden Farben der Lockmittel-Paste liebt.
„Ja, bitte in neongrün“, antwortet Jan.
Lisa pullt aus dem Glas mit der künstlichen Paste einen Bohnengroßen Klumpen. Geschickt formt sie eine Art kleine Schaufel, die anschließen auf den Haken gezogen wird.
Mit viel Schwung wirft Jan die Angel aus. Durch langsame Drehbewegungen an der Rolle wird die Schnur wieder eingeholt. Der Köder wird dabei durch das Wasser gezogen. Die Fische sollen diesen schwimmenden Köder für Futter halten und ihn fressen.
„Pech, kein Fisch hat angebissen“ stellt Lisa enttäuscht fest.
„Egal, ich werfe die Angel wieder aus. Irgendwann wird schon ein Fisch anbeißen. So schnell gebe ich nicht auf“ sagt Jan. Er weiß nur mit viel Geduld kann er einen Fisch fangen.

Endlich, Jan hat Glück, nach dem fünften Auswerfen der Angel, beißt ein Fisch an.
„Ein Fisch, ein Fisch“, singt Lisa und hüpft am Seeufer.
Kraftvoll schwimmt der Fisch von links nach rechts und versucht zu entkommen. Jan hält die Angelrute fest in beiden Händen und wartet ab.
„Warum holst du den Fisch nicht an Land?“ Lisa ist ungeduldig und will endlich den Fisch sehen.
„Der Fisch muss sich erst einmal austoben“, sagt Jan.
„Das verstehe ich nicht.“
„Jetzt hat der Fisch noch viel Kraft und könnte die Schnur abreißen. Oder er entreißt mir die ganze Angel. Und dann hätten wir keinen Fisch. Also gedulde dich, bis er müde wird.“

Die Angel wird in alle Richtungen gerissen vom Fisch. Jan beginnt langsam die Schnur einzuholen, dabei dreht er mit der Kurbel die Rolle. Inzwischen ist Jans und Lisas Vater zur Hilfe gekommen. Er hat einen Kescher mitgebracht, um den Fisch aus dem Wasser zu holen.
„Ziehe den Fisch zum Rad des Sees“, sagt der Vater.
Der Fisch zappelt wild, dabei entstehen kleine Wellen. Jans Vater hat nach einigen Versuchen den Fisch im Kescher. Oh nein - er springt wieder aus dem Netzt. Geschickt schiebt der Vater den Kescher wieder unter den Fisch. Endlich wird der er an Land gezogen. Es ist eine große Regenbogenforelle.

Stolz zeigt Jan den Fisch seiner Mutter.
„Das ist ja ein riesiger Bursche“ sagt Jans Mutter anerkennend.
Der Vater stellt den Grill auf und legt den Fisch auf den Rost.
„Fisch wenden“, sagt Jan, der Grillchef ist.
„Jawohl“, antwortet der Vater und wendet den Fisch.
„Wann gibt es etwas zu essen, ich habe einen Bärenhunger“, sagt Lisa und streut einige Gewürze auf den Fisch.
„Gleich ist er gar. Das wird ein leckeres Festessen“, sagt der Vater.
Kurze Zeit später sitzt die ganze Familie am Tisch und isst den Fisch.

 

Hallo Sylvia,

ich habe mich irgendwie an deinen Geschichten festgeklammert. Aber keine Angst, es wird keine schlimme Kritik.

Die Geschichte ist schön mit Handlung und etwas Spannung versehen. An zwei Stellen könnten die Szenen noch etwas aufregender gestaltet werden:

1. Dass der Fisch, als er angebissen hat, versucht im nahegelegen Gebüsch am Ufer zu verschwinden.

2. Als der Vater ihn mit dem Kescher fangen will, büchst er einige Male aus.

Ansonsten hast du hier ein Thema angeschnitten, was bei vielen Kindern auftreten kann. Sie wollen zwar die beliebten Fischstäbchen oder Würstchen essen, aber ein Tier darf nicht geschlachtet werden.

Am Ende der Geschichte würde ich auf die Beschreibung, wie der Fisch geschlachtet wird, verzichten. Für manche Kinder ist das wohl etwas zu gruselig.

Alles in allem hat mir deine Geschichte gut gefallen.
Weiter so.

Viele Grüße

bambu

 

Hallo bambu,

vielen Dank für Deine Meinung.
Es war, für mich, ein schwieriges Thema. Sportfischen + Tier töten + Essen = Freude
Es freut mich, dass Dir meine Geschichte gefallen hat.

Gruß
Sylvia

 

Halloo Sylvia!

So, jetzt muss ich es doch loswerden. Mich hat Deine Geschichte inhaltlich aufgeregt. Das liegt mit Sicherheit (auch) daran, dass ich Vegetarierin bin. Dieser "Witz"

„Wer weiß, vielleicht können Pflanzen auch etwas empfinden? Und du nimmst den armen Tieren das Futter“
ist 1. uralt und 2. mE saudämlich. Das Thema ist für Kinder mE wichtig, schließlich mögen fast alle Kinder Tiere aber auch Fleisch und Fisch, und so wäre mE eine ernsthafter und sensiblere Auseinandersetzung mehr als angebracht! Einfaches: aber dann essen wir ja den Tieren das Essen weg und alles ist gut und wir schlachten mal eben den Fisch ist weder realistisch noch meiner Meinung nach der richtige Weg, um Kinder das zu vermitteln! Sie verdienen eine ernsthafte Auseinandersetzung für ein so wichtiges Thema, keine flachen Witze, und zwar egal, wie man selbst dazu steht und wofür sich das Kind letztlich entscheidet.

So. Diese Kritik ist sehr subjektiv, das ist mir klar, aber ich hab einige Tage drüber nachgedacht, was ich Dir schreiben kann, und irgendwie hat sich meine Meinung nicht geändert :shy:

Stilistisch hat mir Deine Geschichte ganz gut gefallen, das sei hier aber doch erwähnt. ;) Flüssig und lebendig schilderst Du. Das gefällt mir. Der Inhalt halt weniger.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Sylvia!

Dein Erzählstil ist recht flüssig und ich musste an keiner Stelle irgendwie doppelt lesen. Deine Geschichte geht wie ein Film ganz gut durch. Allerdings (da muss ich Anne recht geben) wird das Thema zu wenig ernst aufgezogen. Lisa gibt mir viel zu schnell nach. Nachdem ich beruflich ständig mit Kindern zu tun habe, weiß ich, dass sich die heutigen Kinder nicht soooo schnell umstimmen lassen. Das bedarf meistens einer guten Nacht und einfühlsamer Erklärungen. Am nächsten Tag sieht dann wieder alles anders aus und man kann die Dinge wieder neu anpacken.
Ich hätte es schöner gefunden, wenn Lisa, Jan und der Vater irgendeinen anderen Weg gefunden hätten ... vielleicht doch der Gartenteich? Auch die Parallele zu den Pflanzen, die man ja ohne groß nachzudenken verzehrt, ist mir ein bisschen zu einfach. Ein Kind wird sich durch so eine Erklärung von seiner Einstellung nicht gleich abbringen lassen.

Trotzdem, ich hab`s gern gelesen.
Gruß,
Theo

 

Hey Sylvia!
Ich muss leider sagen, dass mir deine Geschichten nicht gefallen hat. Es geht mir einfach gegen den Strich, dass es mehr oder weniger die ganze Zeit darum geht, welche Tiere man warum schlachten muss. Aber es wird nicht groß drüber geredet, sondern einfach gemacht und damit hat sihc das Thema erledigt.
Ich bin keine Vegetarierin, aber dennoch kann man dieses Thema anders behandeln. Es fehlt mir ein wenig der enrsthafte Dialog. Lisa wird einfach so hingestellt, als wenn sie sich einfach mal ein bisschen querstellen will, ernst genommen wird sie nicht. Und mMn lässt sie sich auch zu schnell umstimmen. Wo ist denn da der Widerstand?
Also, irgendwie passt der Inhalt deiner Geschichte nicht zusammen, für mein Empfinden. Der ist nicht rund, auch wenn ich dir im Moment nicht ganz genau sagen kann, warum.
Ich werde noch einmal darüber nachdenken und mich dann melden ;)

Bis dahin
Lieben gruß
moon

 

Hallo,

eigentlich wollte ich nur eine kleine Geschichte über das Angeln schreiben. Irgendwie kam ich vom Stöcken auf … usw.
Für eine Kinder-Kurzgeschichte sind Themen wie das Töten von Tieren – Tierhaltung – Vegetarier – usw. zu umfangreich, schließlich gibt es über diese Themen ganze Bücher, für Erwachsene. Trotzdem wollte ich das Töten nicht komplett übergehen. Vielleicht habe ich mir zu viel für eine kleine Kurzgeschichte vorgenommen. Trotzdem habe ich es versucht und die Geschichte überarbeitet.


Gruß
Sylvia
:(

 

Hallo,

ich glaube das Thema (Tiere töten usw.) ist zu komplex und sprengt meine eigentliche Kurzgeschichte.
Übrigens den (jetzt gelöschen) Part mit der Fleischproduktion und den abhängigen Arbeitsplätze hatte ich bis heute immer in der Geschichte.

Ich habe jetzt ALLES auf mein ursprüngliches Angelerlebnis zurückgesetzt.

Gruß
Sylvia

 

Hallo,

vielen Dank für Deinen konstruktiven Beitrag. Ich finde Textarbeit sehr hilfreich und bin Dir dafür sehr dankbar. Wie Du siehst habe ich auch sofort die Geschichte überarbeitet.


Gruß
Sylvia
:)

 

Hallo Sylvia!

Mir gefällt Deine Geschichte jetzt wesentlich besser. Du hast Recht - ein derartiges Thema kindgerecht aufzuarbeiten IST verdammt schwer. Jetzt lässt Du die Diskussion draußen - das ist besser, als sie halbherzig zu führen. Jetzt ist es ein simplex Anglererlebnis, stilistisch in Ordnung.

Zu den Vegetariern und Veganern möchte ich sagen, dass ihr die Geschichte eueren Kindern ohnehin nicht anbieten würdet.
eine KINDGERECHTE Geschichte zu dem schweren Thema würde ich meinem Kind- wenn ich eins hätte - sehr wohl anbieten. Auch die jetztige Form wäre für mich kein Tabu mehr. Nur muss man es halt mit dem Kind besprechen! (wie jeden ernsten Inhalt in einer Geschichte. Es gibt hier auch Kindergerschichten - sehr gute sogar - die den Krieg o.ä. thematisieren. Erste Themen müssen immer besprochen werden, es langt nicht, Kindern sowas vorzusetzen. Da kann man sie ja gleich vor dem Fernsehener abladen ... )

schöne Grüße
Anne

 

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