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Angeln und die Konsequenz
Angeln
Jan montiert seine Rolle an der Angel, zieht sie auf Länge aus und knotet einen Haken und Bleichgewichte an das Ende der Angelschnur. Das Bleichgewicht ist schwer und hält damit das Lockmittel, für die Fische, unter Wasser.
„Darf ich den Köder formen?“ fragt Lisa, die die bunten schillernden Farben der Lockmittel-Paste liebt.
„Ja, bitte in neongrün“, antwortet Jan.
Lisa pullt aus dem Glas mit der künstlichen Paste einen Bohnengroßen Klumpen. Geschickt formt sie eine Art kleine Schaufel, die anschließen auf den Haken gezogen wird.
Mit viel Schwung wirft Jan die Angel aus. Durch langsame Drehbewegungen an der Rolle wird die Schnur wieder eingeholt. Der Köder wird dabei durch das Wasser gezogen. Die Fische sollen diesen schwimmenden Köder für Futter halten und ihn fressen.
„Pech, kein Fisch hat angebissen“ stellt Lisa enttäuscht fest.
„Egal, ich werfe die Angel wieder aus. Irgendwann wird schon ein Fisch anbeißen. So schnell gebe ich nicht auf“ sagt Jan. Er weiß nur mit viel Geduld kann er einen Fisch fangen.
Endlich, Jan hat Glück, nach dem fünften Auswerfen der Angel, beißt ein Fisch an.
„Ein Fisch, ein Fisch“, singt Lisa und hüpft am Seeufer.
Kraftvoll schwimmt der Fisch von links nach rechts und versucht zu entkommen. Jan hält die Angelrute fest in beiden Händen und wartet ab.
„Warum holst du den Fisch nicht an Land?“ Lisa ist ungeduldig und will endlich den Fisch sehen.
„Der Fisch muss sich erst einmal austoben“, sagt Jan.
„Das verstehe ich nicht.“
„Jetzt hat der Fisch noch viel Kraft und könnte die Schnur abreißen. Oder er entreißt mir die ganze Angel. Und dann hätten wir keinen Fisch. Also gedulde dich, bis er müde wird.“
Die Angel wird in alle Richtungen gerissen vom Fisch. Jan beginnt langsam die Schnur einzuholen, dabei dreht er mit der Kurbel die Rolle. Inzwischen ist Jans und Lisas Vater zur Hilfe gekommen. Er hat einen Kescher mitgebracht, um den Fisch aus dem Wasser zu holen.
„Ziehe den Fisch zum Rad des Sees“, sagt der Vater.
Der Fisch zappelt wild, dabei entstehen kleine Wellen. Jans Vater hat nach einigen Versuchen den Fisch im Kescher. Oh nein - er springt wieder aus dem Netzt. Geschickt schiebt der Vater den Kescher wieder unter den Fisch. Endlich wird der er an Land gezogen. Es ist eine große Regenbogenforelle.
Stolz zeigt Jan den Fisch seiner Mutter.
„Das ist ja ein riesiger Bursche“ sagt Jans Mutter anerkennend.
Der Vater stellt den Grill auf und legt den Fisch auf den Rost.
„Fisch wenden“, sagt Jan, der Grillchef ist.
„Jawohl“, antwortet der Vater und wendet den Fisch.
„Wann gibt es etwas zu essen, ich habe einen Bärenhunger“, sagt Lisa und streut einige Gewürze auf den Fisch.
„Gleich ist er gar. Das wird ein leckeres Festessen“, sagt der Vater.
Kurze Zeit später sitzt die ganze Familie am Tisch und isst den Fisch.