Seniors
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Andy
Vorübergehend wegen Einsendung nicht verfügbar.
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Andy
Vorübergehend wegen Einsendung nicht verfügbar.
Später im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe.
das hier wäre mein erster Satz. Da steckt irgendwie alles drin, das impliziert schon eine Verbindung, eine Relation zwischen den einzelnen Akteueren. Da steckt ja auch die Vorgeschichte schon irgendwie drin.
Das würde ich streichen. Das sollte der Leser sich selbst erschließen, oder? Tut er ja.Sie sah verdammt verloren aus.
Sehr viele Namen auf kurzer Distanz. Sind die Namen hier so wichtig? Es verwirrte mich etwas. Vielleicht bin aber auch nur ich das.Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter
Würde ich streichen. Der Satz da vor ist viel stärker, weil da eine vage Ahnung drinne hängt.Ein Hilfeschrei?
Auch ein Streichkandidat.Lass mich, ey!
Der Vater ist auch Freund. Ich weiß nicht, ist sehr eng, auch, wie er das verbalisiert. Vielleicht einfach: Du bist der einzige, der mir geblieben ist. Das wirkt sonst schnell so wie aus dem Familienpsychologiebilderbuch (nicht, dass es das hier täte, aber es KÖNNTE!)Du bist mein einziger Freund, sagt er. Der einzige, der mir geblieben ist.
Würde ich vielleicht gar nicht so explizit erwähnen. Das davor, dass er sagt, hier sind nur Vergewaltiger, das ist so eine latente Bedrohung, da finde ich musst du es nicht so ausbuchstabieren. Das wirkt so auch, denke ich, viel krasser.Der eine hat eine Schwester hier auf Station gepackt und vergewaltigt. Sie hat sich umgebracht.
Ich weiß, das ist, wie es im Gerichtssaal wahrscheinlich tatsächlich bezeichnet werden würde. Ich fände es aber besser, hier im Sprech und Flow der Figuren zu bleiben. Es wird auch so klar, was mit ihm geschehen ist.Andy sagt, alles sei wie hinter einer dicken Glaswand.
Ich würde das gar nicht beschreiben. Alles wirke wie hinter einer dicken Glaswand, und das hat nicht nur schlechte Seiten. Er hält es nicht aus, alleine zu sein. Da fragt sich, bei dieser Assoziation, der Leser sofort, Moment?, was geht da ab? Du beantwortest das mit den Stimmen schon sehr explizit, und ich glaube, es wäre besser, wenn du es flexibler machst, so dass der Leser sich das selbst erarbeitet.Die Stimmen seien mal nett, mal fies. Manchmal sogar zynisch und witzig.Es hätte nicht nur seine schlechten Seiten. Nicht allein zu sein. Er halte es nicht aus, allein zu sein.
Vielleicht anstatt Dildo: etwas? Hätten ihm etwas in seinen After eingeführt. Dildo klingt so technisch und konkret, weißt du, was ich meine?Pit hätte ihn festgehalten, und Husky hätte einen Dildo in seinen After eingeführt.
Super. Eigentlich hast du uns die ganze Zeit einen red herring hingeworfen, um dann am Ende den Hammer rauszuholen. Das ist krass gut gemacht. Man weiß nicht genau, was passiert ist, aber eigentlich möchte man das auch nicht so genau, man spürt die unguten Vibes allerings sehr gut. Die Hakenkreuzfahne würde ich eventuell noch rausnehmen, weil ich das schon auch bißchen Klischee finde. Nimmt dem Text nichts an Wucht, wenn die da nicht drin ist.Was taten Sie, als Sie merkten, dass ein Kind dort schläft?
Ja, super. Hat mir sehr gefallen. Komprimiert, krass, guter Fluss. Hat mich manchmal an David Peace erinnert, der so in Bruchstücken und Versätzen auch große Zeitsprünge erzählt, alles wie unter einem riesigen Brennglas, Gottes Petrischale.
Gruss, Jimmy
Krass, jetzt hat @jimmysalaryman meinen Kommentar vorweggenommen. Merkwürdige Sache, wenn man mitkriegt, dass man so ähnlich denkt wie eine ganz andere Person.
Damit ich nicht so ganz unnütz hier rumhänge, unterstreiche ich noch mal, was ich auch beim Lesen gedacht habe.
Der bisherige Beginn hat, fand ich, so einen merkwürdigen berichtartigen Beigeschmack. Wenn du dagegen mit dem Satz anfängst, den jimmy dir genannt hat, bist du mit voller Wucht in der Konstellation drin. Man weiß, da ist was schlimm geendet, man weiß nur nicht, was es ist.
Das andere (also all die Infos, die davor stehen) würde ich nicht unbedingt streichen, nur irgendwie anders und stimmiger einarbeiten.Andy hatte zwei Kumpels, mit denen er meistens rumhing. Einer von ihnen war ein Mann Ende zwanzig, der sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana versorgte. Andy kam mit Brandwunden am Hals nach Hause und behauptete, sich beim Skateboardfahren verletzt zu haben. Ich sagte Andy immer wieder, dass ich diese Jungs nicht mochte. Aber er hielt an ihnen fest, egal, wie schlecht sie ihn behandelten.
Der ältere Mann hieß Husky.
Auch mich hat das irritiert und aus dem Text geworfen. Ich hab mich gefragt, ob Andy so über seinen Vater reden würde: einziger Freund. Der einzige, der ihm bleibt oder versteht, ja, aber Freund, hmm, weiß nicht, hat mich wie gesagt, irritiert.Andy ruft auf meinem Arbeitshandy an und weint.
Du bist mein einziger Freund, sagt er. Der einzige, der mir geblieben ist.
Du wirst immer mein Sohn sein.
Auch mir waren das hier zu viele Namen auf einen Schlag, ich hab einen Moment gebraucht, mitzuḱriegen, dass Susan und Marco die Eltern von Pit sein müssen. Mir hätte es auch genügt, wenn sie namenlos geblieben wären, das würde die Verbindung in meinen Augen klarer machen.Pit war vierzehn wie Andy. Er ist der Sohn einer Freundin meiner Frau. Als Pit geboren wurde, haben wir ihn im Kindbett besucht. Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter. Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Das Ende? Puhh. Klar, man hat mit etwas Bösem gerechnet, aber das? Sehr sehr gut gemacht und darauf hingearbeitet. Was ich auch noch unbedingt erwähnen wollte, es gibt Stellen, in denen dein Schreiben fast zerfasert wirkt. Das meine ich jetzt gar nicht kritisierend, sondern anerkennend, so was hier:
Das zeichnet in meinen Augen sehr gut die Verwirrung des Erzählers nach, seine Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Gut, dass hier die Anführungszeichen fehlen, auch das zeichnet die Erzählhaltung nach, gibt einen sehr unmittelbaren Eindruck von den Gesprächen zwischen Vater und Sohn. Von der Hilflosigkeit, vielleicht sogar manchmal Bequemlichkeit, aber eben auch einer sehr nachvollziehbaren Haltung zu seinem Sohn.Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Ein Hilfeschrei?
Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Lass mich, ey!
Also gefiel mir alles sehr gut, was du geschrieben hast. Ich würde trotzdem noch mal auf die Satzanfänge schauen, du magst es ja sehr, wenn viele Sätze gleich gebaut sind, also Subjekt, Prädikat ...
Das fiel mir gerade am Anfang sehr auf. Im ersten Abschnitt. Danach verlor sich das.
So viel mal fürs erste.
Machs gut und bis die Tage
Novak
Servus @jimmysalaryman,
vielen Dank für die schnelle Reaktion!
Ist ein sehr geiler Punkt! Der Anfang ist gerade noch ein wenig mein Darling. Ich hab es schon mal testweise gekickt, und bis auf Huskys Alter (dass er gravierend älter ist) würde tatsächlich nichts fehlen. Aber ich warte noch mal ab, was andere sagen. Vielleicht braucht man den "klaren" Einstieg, um reinzukommen, um die Konstellation einmal ganz konkret benannt bekommen zu haben, ich bin mir unsicher. Dein Vorschlag liest sich allerdings sehr geschmeidig, ich schlafe mal drüber.Später im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe.
Moin Zigga,das hier wäre mein erster Satz. Da steckt irgendwie alles drin, das impliziert schon eine Verbindung, eine Relation zwischen den einzelnen Akteueren. Da steckt ja auch die Vorgeschichte schon irgendwie drin.
gekauftDas würde ich streichen. Das sollte der Leser sich selbst erschließen, oder? Tut er ja.Sie sah verdammt verloren aus.
Ja, stimmt. Ich denke mal drüber nach, ob die beiden Namen zu konkret sind. Merci für den Hinweis.Sehr viele Namen auf kurzer Distanz. Sind die Namen hier so wichtig? Es verwirrte mich etwas. Vielleicht bin aber auch nur ich das.Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter
gekickt, du hast RechtWürde ich streichen. Der Satz da vor ist viel stärker, weil da eine vage Ahnung drinne hängt.Ein Hilfeschrei?
ebensoAuch ein Streichkandidat.Lass mich, ey!
ebenso gekauft. Guter PunktDer Vater ist auch Freund. Ich weiß nicht, ist sehr eng, auch, wie er das verbalisiert. Vielleicht einfach: Du bist der einzige, der mir geblieben ist. Das wirkt sonst schnell so wie aus dem Familienpsychologiebilderbuch (nicht, dass es das hier täte, aber es KÖNNTE!)Du bist mein einziger Freund, sagt er. Der einzige, der mir geblieben ist.
Ja, hab ich auch übernommen. So ein wenig den Text streichen und von überflüssigem Ballast befreien tut ihm glaube ich sehr gutWürde ich vielleicht gar nicht so explizit erwähnen. Das davor, dass er sagt, hier sind nur Vergewaltiger, das ist so eine latente Bedrohung, da finde ich musst du es nicht so ausbuchstabieren. Das wirkt so auch, denke ich, viel krasser.Der eine hat eine Schwester hier auf Station gepackt und vergewaltigt. Sie hat sich umgebracht.
Ja, hier ist es offen, wo es gesagt wird - es könnte auch privat oder am Telefon dem Vater gesagt sein. Aber ist natürlich sehr stark offen.Ich weiß, das ist, wie es im Gerichtssaal wahrscheinlich tatsächlich bezeichnet werden würde. Ich fände es aber besser, hier im Sprech und Flow der Figuren zu bleiben. Es wird auch so klar, was mit ihm geschehen ist.Andy sagt, alles sei wie hinter einer dicken Glaswand.
Ist übernommen. Die Kürzungen tun dem Text echt gut. Ich bin nur etwas besorgt, dass man diese Stelle, an der es um die Schizophrenie geht, jetzt nicht mehr eindeutig rauslesen kann im Text bzw. das jetzt etwas verwurstelt rüberkommt. Ich lass es aber mal so stehen. Evtl. fixe ich daran noch ein wenig etwas. Aber dieses ganz Eindeutige rausgenommen zu haben ist denke ich sehr gutIch würde das gar nicht beschreiben. Alles wirke wie hinter einer dicken Glaswand, und das hat nicht nur schlechte Seiten. Er hält es nicht aus, alleine zu sein. Da fragt sich, bei dieser Assoziation, der Leser sofort, Moment?, was geht da ab? Du beantwortest das mit den Stimmen schon sehr explizit, und ich glaube, es wäre besser, wenn du es flexibler machst, so dass der Leser sich das selbst erarbeitet.Die Stimmen seien mal nett, mal fies. Manchmal sogar zynisch und witzig.Es hätte nicht nur seine schlechten Seiten. Nicht allein zu sein. Er halte es nicht aus, allein zu sein.
auch gekauftVielleicht anstatt Dildo: etwas? Hätten ihm etwas in seinen After eingeführt. Dildo klingt so technisch und konkret, weißt du, was ich meine?Pit hätte ihn festgehalten, und Husky hätte einen Dildo in seinen After eingeführt.
Danke! War gespannt, wie das ankommt, ob das nicht auch zu stark nach Effekt stinkt.Super. Eigentlich hast du uns die ganze Zeit einen red herring hingeworfen, um dann am Ende den Hammer rauszuholen. Das ist krass gut gemacht. Man weiß nicht genau, was passiert ist, aber eigentlich möchte man das auch nicht so genau, man spürt die unguten Vibes allerings sehr gut. Die Hakenkreuzfahne würde ich eventuell noch rausnehmen, weil ich das schon auch bißchen Klischee finde. Nimmt dem Text nichts an Wucht, wenn die da nicht drin ist.Was taten Sie, als Sie merkten, dass ein Kind dort schläft?
Danke und geil, dass es dir gefällt! Freut mich natürlich sehr. David Peace checke ich gleich mal aus. Danke nochmal für die schnelle Reaktion, hat dem Text denke ich wirklich sehr gut getan!Ja, super. Hat mir sehr gefallen. Komprimiert, krass, guter Fluss. Hat mich manchmal an David Peace erinnert, der so in Bruchstücken und Versätzen auch große Zeitsprünge erzählt, alles wie unter einem riesigen Brennglas, Gottes Petrischale.
Guten Morgen, @Novak!
Schön, dich wieder mal zu lesen! Und danke natürlich fürs Lesen und Kommentieren, auch so schnell. Ich bin ja kaum aus den Federn!
Super! Ich hab das Teil schon mal gekürzt aktualisiert, allerdings den "alten" Anfang noch drin. Ich werd den aber vielleicht wirklich umhauen, ihr habt da Recht.Krass, jetzt hat @jimmysalaryman meinen Kommentar vorweggenommen. Merkwürdige Sache, wenn man mitkriegt, dass man so ähnlich denkt wie eine ganz andere Person.
Damit ich nicht so ganz unnütz hier rumhänge, unterstreiche ich noch mal, was ich auch beim Lesen gedacht habe.
Ja, das mache ichDer bisherige Beginn hat, fand ich, so einen merkwürdigen berichtartigen Beigeschmack. Wenn du dagegen mit dem Satz anfängst, den jimmy dir genannt hat, bist du mit voller Wucht in der Konstellation drin. Man weiß, da ist was schlimm geendet, man weiß nur nicht, was es ist.
Das ist eine Aufgabe! Ich setze mich mal dran. Bis darauf, dass Husky Ende zwanzig ist, weiß ich nicht, ob man die Infos tatsächlich so konkret braucht. Es ist auch ein wenig schwierig, du kennst das bestimmt, wenn man einen Text in einem gewissen Flow geschrieben und abgeschlossen hat, und dann eine gewisse Anzahl an Infos noch mal irgendwo im Text auftauchen lassen will. Das wirkt oft wie ein Fremdkörper. Aber ich versuche es auf jeden Fall. Jimmys Anfang finde ich auch geiler, man ist direkt drin.Das andere (also all die Infos, die davor stehen) würde ich nicht unbedingt streichen, nur irgendwie anders und stimmiger einarbeiten.Andy hatte zwei Kumpels, mit denen er meistens rumhing. Einer von ihnen war ein Mann Ende zwanzig, der sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana versorgte. Andy kam mit Brandwunden am Hals nach Hause und behauptete, sich beim Skateboardfahren verletzt zu haben. Ich sagte Andy immer wieder, dass ich diese Jungs nicht mochte. Aber er hielt an ihnen fest, egal, wie schlecht sie ihn behandelten.
Der ältere Mann hieß Husky.
Ist geändert!Auch mich hat das irritiert und aus dem Text geworfen. Ich hab mich gefragt, ob Andy so über seinen Vater reden würde: einziger Freund. Der einzige, der ihm bleibt oder versteht, ja, aber Freund, hmm, weiß nicht, hat mich wie gesagt, irritiert.Andy ruft auf meinem Arbeitshandy an und weint.
Du bist mein einziger Freund, sagt er. Der einzige, der mir geblieben ist.
Du wirst immer mein Sohn sein.
Ja, Shit, ich arbeite noch mal drüber. Stimmt schon, dass sind eine Menge Namen. Ich werde mal schauen, wie ich das reduzieren kann.Auch mir waren das hier zu viele Namen auf einen Schlag, ich hab einen Moment gebraucht, mitzuḱriegen, dass Susan und Marco die Eltern von Pit sein müssen. Mir hätte es auch genügt, wenn sie namenlos geblieben wären, das würde die Verbindung in meinen Augen klarer machen.Pit war vierzehn wie Andy. Er ist der Sohn einer Freundin meiner Frau. Als Pit geboren wurde, haben wir ihn im Kindbett besucht. Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter. Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Ich hab übrigens bei diesem Abschnitt sowieso einen Moment gebraucht, bis ich wieder raffte, dass es ja um drei Personen ging, der Pit also der dritte sein muss. Kannst ja mal schauen, ob das noch jemandem so ging. Sonst lags dann halt an meiner Unaufmerksamkeit.
Danke dir! Das freut michDas Ende? Puhh. Klar, man hat mit etwas Bösem gerechnet, aber das? Sehr sehr gut gemacht und darauf hingearbeitet.
Sehr interessant! Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, die Zerfasertheit bzw. Verwirrtheit. Aber ja, das ist absolut legitim, das so zu lesen, wahrscheinlich war das auch meine Intention beim Schreiben, ohne dass ich das so konkret benennen konnteWas ich auch noch unbedingt erwähnen wollte, es gibt Stellen, in denen dein Schreiben fast zerfasert wirkt. Das meine ich jetzt gar nicht kritisierend, sondern anerkennend, so was hier:
Das zeichnet in meinen Augen sehr gut die Verwirrung des Erzählers nach, seine Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Gut, dass hier die Anführungszeichen fehlen, auch das zeichnet die Erzählhaltung nach, gibt einen sehr unmittelbaren Eindruck von den Gesprächen zwischen Vater und Sohn. Von der Hilflosigkeit, vielleicht sogar manchmal Bequemlichkeit, aber eben auch einer sehr nachvollziehbaren Haltung zu seinem Sohn.Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Ein Hilfeschrei?
Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Lass mich, ey!
Erweitern ...
Ja, danke für dir Rückmeldung! Ihr haut mir da regelmäßig auf die Finger, aber es ist auch gut und wichtig. Den Anfang werde ich noch mal überarbeiten bzw. streichen, ich bin dranIch würde trotzdem noch mal auf die Satzanfänge schauen, du magst es ja sehr, wenn viele Sätze gleich gebaut sind, also Subjekt, Prädikat ...
Das fiel mir gerade am Anfang sehr auf. Im ersten Abschnitt. Danach verlor sich das.
Danke dir, Novak!
Viele Grüße
zigga
Jo @zigga ,
stahlharter Text. Hat mir sehr gut gefallen, wie du das gemacht hast. Ich hab immer ein bisschen Mishima Yukio im Ohr bei vielen deiner Texte, weißt du ja. Aber steter Tropfen beweist auf lange Zeit gut, dass sich Dinge wiederholen. Besonders, wenn der Hinweis dröge wird. Bei mir kommt das emotional an. Auch wenn ichs wissen müsste, meine ich, solche Leute wie Andy zu kennen (hoffentlich nur aus Fiktion) – aber dieser Typus, des Spätreifen, der den Draht zu weit jüngeren, minderjährigen auf Basis der Überlegenheit in Erfahrung ausnutzt – dieses Muster kennt man. Stark, wie du hier alles zusammenführst. Viel Kritik hab ich nicht, dafür dieses Lob. Gerne mehr davon.
dass ich diese Jungs nicht mochte
Du stellst ziemlich viele Figuren zu Anfang vor, sodass die Orientierung schwer fällt. Weil ich dem Text bzw. Autor aber vertraue, gehe ich weiter. Das ist fragmentarisch geschrieben und ich weiß bei so einem Text, dass er gut gemacht ist und nicht der Text unverständlich, sondern geschickt gedrechselt ist. Wenn ich ihn nicht verstehen kann, muss ich nochmal lesen oder einfach mal bisschen aufmerksamer. Es liegt nicht am Text.
Hier ist aber etwas, dass mir das schwer macht. Bei Jungs gleich am Anfang denke ich an Kids und ich komme dann ziemlich durcheinander mit Andy und Pit
Einer von ihnen war ein Mann Ende zwanzig, der sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana versorgte.
Pits Akte. Die Richterin zieht die Augenbrauen hoch.
Mit zwölf im Wald. Anwohner haben angerufen. Pit läuft durch Vorgärten, springt über Zäune. Er trägt in einer Plastiktüte zwei tote Katzen mit sich herum.
Sie seien erstickt.
Pit sagt, er hätte sie am Straßenrand gefunden.
Im Blut finden sie 0,8-Promille Alkohol.
Keine Drogen.
Er ist minderjährig.
Der Polizei sagt Pit, er hätte sich immer eine Katze gewünscht.
Sehr schöner Text, Zigga.
Lieben Gruß
Carlo
Hallo @Carlo Zwei!
Vielen Dank dir fürs schnelle Kommentieren! Hat mich sehr gefreut.
Danke dir! Das freut mich natürlichstahlharter Text. Hat mir sehr gut gefallen, wie du das gemacht hast.
Ja, ich bin jetzt nicht DER Hardcorefan, muss ich an der Stelle mal sagen, der alles von ihm gelesen hat, ich finde ihn sehr gut, aber da hab ich noch größere Lieblingsautoren, Willy Vlautin, Larry Brown, aber wenn es dich an Mishima erinnert, gekauft, das ist ja eine große ReferenzIch hab immer ein bisschen Mishima Yukio im Ohr bei vielen deiner Texte, weißt du ja.
Super, ich freue mich, danke!Bei mir kommt das emotional an. Auch wenn ichs wissen müsste, meine ich, solche Leute wie Andy zu kennen (hoffentlich nur aus Fiktion) – aber dieser Typus, des Spätreifen, der den Draht zu weit jüngeren, minderjährigen auf Basis der Überlegenheit in Erfahrung ausnutzt – dieses Muster kennt man. Stark, wie du hier alles zusammenführst. Viel Kritik hab ich nicht, dafür dieses Lob. Gerne mehr davon.
dass ich diese Jungs nicht mochte
vielleicht ein anderes Wort, eine andere Beschreibung, weil es auf Andy nicht passt.
Ja, du denkst da eher an wirkliche Kinder im Grundschulalter, ich verstehe ... bei uns, kein Plan, ob das regional ist, sagt man lange zu Typen Jungs, bestimmt bis man 30 und selbst ein alter Knochen ist, hahaHier ist aber etwas, dass mir das schwer macht. Bei Jungs gleich am Anfang denke ich an Kids und ich komme dann ziemlich durcheinander mit Andy und Pit
Ja, vielleicht ein paar Figuren zu viel. Ich denke da mal nach, was ich tun kann. Susann, Marco und Jojo sind absolute Randfiguren und natürlich Streichkandidaten.Du stellst ziemlich viele Figuren zu Anfang vor, sodass die Orientierung schwer fällt. Weil ich dem Text bzw. Autor aber vertraue, gehe ich weiter. Das ist fragmentarisch geschrieben und ich weiß bei so einem Text, dass er gut gemacht ist und nicht der Text unverständlich, sondern geschickt gedrechselt ist. Wenn ich ihn nicht verstehen kann, muss ich nochmal lesen oder einfach mal bisschen aufmerksamer. Es liegt nicht am Text.
Ja, du hast Recht. Wenn man den Text und die Konstellation zum ersten Mal so kennenlernt, kann das verwirrend kommen. Ich muss den Anfang glaube ich ändern.Einer von ihnen war ein Mann Ende zwanzig, der sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana versorgte.
Du gehst dann direkt zu Andys Brandwunden über. Das macht keinen Sinn. Du wolltest sicher vermeiden, zu früh auch Pit mit ins Spiel zu bringen, weil: Goldene Regel "nicht zu viele Figuren gleich zu Anfang".
Aber wenn du sagst einer von ihnen war ein Mann Ende zwanzig ... und dann nächster Satz: Andy kam mit Brandwunden.
Dann unterschlägst du, was du mit der Satzkonstruktion "Einer von ihnen ..." versprichst. Das jetzt auch der andere vorgestellt wird. Es wäre deshalb vielleicht wirklich schlau, dass wie Jimmy vorschlägt weiter unten beginnen zu lassen und die Infos nachzuverfüttern.
Danke!Sehr schöner Text, Zigga.
Schön, von dir gehört zu haben - alles Beste!
zigga
Lieber @zigga,
ich kann @jimmysalaryman da nur voll zustimmen, ich würde ebenfalls hiermit
Später im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe.
Er hatte zwei unterschiedliche Augenfarben. Das eine war blau, das andere braun.
Er stand vor dem Verhandlungsraum mit einem Mädchen, das vielleicht vierzehn war.
Starke Szene!!Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Meine Frau war total fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
Eine Woche später kam Andy zur Welt.
Hier verstehe ich den Wechsel der Zeiten nicht:
Warum lässt du das nicht alles im Präsens? Mich irritiert das Präteritum hier irgendwie. Also:Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Hier würde ich ein bisschen umstellen:
Der Dialog, wenn er auch nur kurz ist, klingt in meinen Ohren und für den sehr klaren und direkten Stil deiner Story irgendwie zu pathetisch. Daher würde ich das so aufbauen:Andy ruft auf meinem Arbeitshandy an und weint.
Du bist der einzige, der mir geblieben ist.
Du wirst immer mein Sohn sein. Ich werde immer für dich da sein. Wir holen dich da raus.
Hier sind nur Asoziale, Papa. Vergewaltiger.
Das hier
würde ich komplett streichen. Die Story kommt so gut ohne Klischees aus, da hab ich an dieser Stelle tatsächlich die Stirn gerunzeltHusky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Eine große Hakenkreuzfahne in der Küche.
Der Staatsanwalt bestätigt es.
Sehr gut! Das haut noch mal richtig schön rein. Will ich wissen, was die gemacht haben? Nein. Denn irgendwie reicht schon die Ahnung. Echt gut gemacht, Zigga.Es war Nacht.
Wussten Sie, dass ein Kind dort schläft?
Nein.
Was taten Sie, als Sie merkten, dass ein Kind dort schläft?
Ich schreibe gerade an zwei Geschichten und in einer geht es um sexuelle Belästigung. Du gehst ja einen Schritt weiter, denn Andy wurde ja ganz klar sexuell missbraucht. Und ich habe gemerkt, dass ich einen ähnlichen Ansatz wie du habe, während ich an der Story schreibe - nüchtern erzählen, raushauen, auch ein bisschen fragmentarisch schreiben, einfach weil sowas finde ich viel deutlicher wird in seiner Wucht, wenn es nicht unbedingt stringent und nach den Mustern der klassischen Kurzgeschichte erzählt wird.
Du erzählst auch nicht aus, was das mit ihm macht, sondern deutest es nur an, durch die kurzen Dialoge mit dem Dad, durch die Info über die Unterbringung in der Psychiatrie und natürlich auch durch das Finale, wo alles zuvor Geschehene sich entlädt.
Für mich ist das gut so, das muss weh tun, das muss sitzen, keine großen Erklärungen, nein, denn wenn einem so etwas passiert ist, weiß man ja selbst nicht wirklich, was eigentlich gerade los ist. Andy ist traumatisiert und da fehlt es oft an Worten, an der Fähigkeit, überhaupt ausdrücken zu können, wie es einem geht. Und ich finde, diese Sprachlosigkeit transportiert dein Text.
So viel mal von mir.
Liebe Grüße
RinaWu
Hallo @zigga =)
Starker Text! Sicherlich empfehlungswürdig. Vor allem der Schlusssatz, der das Grauen aus dem Unkonkreten erahnen lässt. Die unmögliche Bewältigung dieser Mische aus moralischer und juristischer Schuld, psychologischem Druck, Angst, Scham und Verantwortungsgefühlen. Hier ist alles zerstört und die Geschichte ist der Blick über ein menschliches Ruinenfeld. Die Sprache, reduziert auf Wahrnehmungsstücke. Aber irgendwo ist ja Andy auch ein Opfer, und dann ist da noch ein Vater, der helfen will und der weiß, dass sein Sohn Hilfe braucht, aber wie, weiß und wusste er nicht, ein Vater, der vor seiner eigenen Handlungslosigkeit kapituliert.
Dein Text entzieht sich der engen Bindung, die das Verhältnis zwischen Ich-Erzähler und Sohn suggeriert. Sehr raffiniert gemacht.Sie hatten was von Burger King dabei und aßen es halb auf dem Boden sitzend, im Gang des Gerichts. Husky trug einen schwarzen Ledermantel.
Vor Gericht sagte Husky, dass er in Andy einen Freund gesehen hätte. Dass er Andy zugehört hätte. Andy hätte verdammten Liebeskummer gehabt. Ein Mädchen namens Jojo, aus seinem Jahrgang. Das hätte seine mentale Verfassung noch mehr destabilisiert.
Hier bin ich mir unsicher, total fertig klingt sehr nach Augenblicksbeschreibung, aber hier erzählt der Vater eine sortierte Erinnerung. Vielleicht völlig fertig? Total, das klingt für mich immer etwas jugendlicher, 1990er, 2000er...Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Meine Frau war total fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
Kurz Satz zurück: Kindbett (vlt eher "am" Kindbett) im ersten Satz, Säuglingsbett im fünften.Als Pit geboren wurde, haben wir ihn im Kindbett besucht. Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter. Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Für mich liegt die Stärke deines Textes nicht im letzten Satz oder in der unterschwelligen Ahnung, dass etwas sehr grauenvolles geschehen ist. Das ist ein Text über die Machtlosigkeit eines Vaters. Der Text beschreibt Schuld, ohne sie zu benennen. Helfen will der Vater, Unterstützen, aber ihm fehlen die Mittel und die Sprache, den Absturz Andys - und eines weiteren Menschen - zu verhindern. Besonders deutlich wird das, finde ich, im Gerichtsprozess. Als Beobachter des eigenen Sohnes kann der Vater nichts tun, gar nichts, der Sohn ist der juristischen Bewertung ausgeliefert. Ein größeres Scheitern kann es für einen Vater nicht geben.Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Das könntest du streichen. Hier wird ja begründet, warum Andy im Zimmer Rauchen darf. Ein lockerer Erziehungsstil erlaubt das eben. Ich - klar, subjektiv - fände es stärker, wenn dieses Nichtdurchdringen, diese Sprachlosigkeit, diese Unmöglichkeit, auf Andy Einfluss zu nehmen, betont wird.Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Das Wir. Klar, da ist ja noch die Ehefrau. Aber dein Text ist sehr kurz, vielleicht klingt es konsequenter, beim "Ich" zu bleiben.
Da bin ich mir unsicher, ob es dieses Detail braucht. Im Vorsatz beschreibst du, wie Pit mit 0,8 Promille und zwei toten Katzen durch Vorgärten stapft. Hier ein weiteres Bild, dass das erstere nur verstärken soll, Pit als jemand von jenem Ganz Unten, nicht nur Gesetze nicht gelten, sondern auch der Respekt vor der menschlichen Unversehrtheit.Pit hat die vorderen Schneidezähne verloren. Die Implantate kriegt er in zwei Wochen. Vor Gericht stottert er. Seine Hände am Stuhl.
Das ist eine politische Komponente in einem unpolitischen Text. Dein Text ist ja frappierend psychologisch, es geht um die Zerstörung von menschlichem Leben und Zukunft, da passt meiner Ansicht nach eine politische Stoßrichtung einfach nicht.Husky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Eine große Reichskriegsflagge in der Küche.
Der Staatsanwalt bestätigt es.
Toll geschrieben =)
Das war's!
Lg aus Markkleeberg bei Leipzig,
kiroly
Moin @zigga,
starker Text, habe ich zweimal gelesen. Beim ersten Mal hat es mich so gepackt, dass ich meine Lektorbrille nicht gefunden habe. Finde ich ein gutes Zeichen. Mir hat vor allem die Erzählstimme gefallen. Das passt so gut zu diesem harten Thema, ist sprachlich in meinen Augen richtig gut gemacht. Hatte auch den Eindruck, dass der Text sehr sauber durchkomponiert ist und da kein Wort zu viel oder zu wenig wäre. Mochte gerade am Anfang auch, dass sofort das Thema des Texte eingeführt wird. Zudem ist mir aufgefallen, dass du mit den Absätzen und der Position der Sätze einen verstärkten Effekt bei mir erzeugt hast. Die letzten Worte der Absätze hauen dann noch einmal so richtig rein. Ich gehe auf diesen Eindruck im Detail ein:
Das ist für mich das Thema des Textes: Andy erfährt Gewalt, aber wehrt sich nicht, ist in gewisser Weise von Husky und Pit abhängig.Andy kam mit Brandwunden am Hals nach Hause und behauptete, sich beim Skateboardfahren verletzt zu haben.
Bemerkenswert wie durch das Detail der zwei unterschiedlichen Augenfarben sofort ein Bild in meinem Kopf entsteht. Daran sehe ich gerade, dass manchmal schon eine aussagekräftige Einzelheit ausreichend ist.Der ältere Mann hieß Husky. Später im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe. Er hatte zwei unterschiedliche Augenfarben.
Die Infos zu Burger King fand ich hilfreich, um mir weiter ein Bild zu zeichnen und hat für mich den Effekt, dass ich ihn nicht als vollkommen böse einordne. Das macht den Charakter vielseitig. Allerdings war mir das mit dem schwarzen Ledermantel ein bisschen zu viel, hätte es für mich gar nicht gebraucht.Sie hatten was von Burger King dabei und aßen es halb auf dem Boden sitzend, im Gang des Gerichts. Husky trug einen schwarzen Ledermantel.
Die ersten drei "hätte" bauen eine Dramatik und Intensität auf, die mir gut gefallen hat und die ich auch gut nehmen konnte. Das vierte "hätte" wirkte für mich dann aber etwas deplatziert und hat den schönen Effekt den ich davor hatte etwas abgeschwächt. Mir hätte hier der Dreiklang besser gefallen.Vor Gericht sagte Husky, dass er in Andy einen Freund gesehen hätte. Dass er Andy zugehört hätte. Andy hätte verdammten Liebeskummer gehabt. Ein Mädchen namens Jojo, aus seinem Jahrgang. Das hätte seine mentale Verfassung noch mehr destabilisiert.
Sehr, sehr stark. In wenigen Worten entstehen Bilder, entsteht eine Handlung und ich arbeite als Leser mit. Hat mir Spaß gemacht.Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Finde es stimmig, dass es keine Anführungszeichen gibt. Erhöht die Härte des Textes und hat für mich gut funktioniert. Musste ein bisschen an "Die Straße" von McCarthy denken.Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Tolles Beispiel für eine Charakterzeichnung. Dicht und auf den Punkt. Finde ich einen der stärksten Texte, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.Pits Akte. Die Richterin zieht die Augenbrauen hoch.
Mit zwölf im Wald. Anwohner haben angerufen. Pit läuft durch Vorgärten, springt über Zäune. Er trägt in einer Plastiktüte zwei tote Katzen mit sich herum.
Sie seien erstickt.
Pit sagt, er hätte sie am Straßenrand gefunden.
Im Blut finden sie 0,8-Promille Alkohol.
Keine Drogen.
Er ist minderjährig.
Der Polizei sagt Pit, er hätte sich immer eine Katze gewünscht.
In Huskys Wohnung hätte er Husky davor schon ein paar Mal den Schwanz gelutscht.
Weil Husky ihn geohrfeigt hätte.
Er hatte Angst gehabt.
Arme und Beine. Füße. Bauch.
Der Arzt bestätigt es.
Das Thema vom Anfang baut sich auf, verstärkt sich immer weiter und eskaliert. Ist schon harter Tobak und die Steigerung der Gewalt gelingt dir in wenigen, eindringlichen Worten, die mich als Leser mitnehmen.Pit hätte ihn festgehalten, und Husky hätte etwas in seinen After eingeführt.
Es hätte verdammt weh getan.
Ihm sei schlecht geworden.
Insgesamt habe ich das gerne gelesen und kann mir davon einiges abschauen. Richtig cooles Teil.
Beste Grüße
MRG
Grüß Gott, @RinaWu!
Und merci fürs Lesen und Kommentieren! Hat mich wie immer sehr gefreut
Ja, ich bin voll auf deiner Seite. Ich sehe das genauso - das wäre ein sehr unmittelbarer, guter Anfang. Ich hab gestern mal dran rumgebastelt, es aber nicht befriedigend hinbekommen, den Anfang so aufzuziehen. Ich brauch da etwas Zeit und glaub ich Abstand!ich kann @jimmysalaryman da nur voll zustimmen, ich würde ebenfalls hiermit
anfangen. Und dann weitermachen mitSpäter im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe.
und dann dort zum ersten Mal erwähnen, dass alle ihn Husky nennen. Hier kannst du dann auch anknüpfen, dass der Typ deutlich älter ist als Andy, zu den Jungs gehörte, mit denen Andy abhing, sie mit Alk usw versorgte und dann das mit den Brandflecken erwähnen, bevor du dann damitEr hatte zwei unterschiedliche Augenfarben. Das eine war blau, das andere braun.
weitermachst. Ich finde, dann wäre der Anfang viel unmittelbarer, nicht so erklärend, noch einen Tick echter. Aber du weißt ja, machste wie du willst, ne?!Er stand vor dem Verhandlungsraum mit einem Mädchen, das vielleicht vierzehn war.
Yeah! Freut michStarke Szene!!Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Meine Frau war total fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
Eine Woche später kam Andy zur Welt.
Ja, guter Punkt. Ich hab das schon mal übernommen. Ich denke, das gibt der Sache ein wenig etwas Unmittelbareres. Auch: Da scheint dann noch ein wenig mehr durch, dass der Vater noch nicht akzeptiert hat, dass Andy womöglich für immer oder sehr sehr lange Zeit weg ist, wenn er im Präsens spricht "Er raucht in seinem Zimmer, uns gefällt das nicht."Hier verstehe ich den Wechsel der Zeiten nicht:
Warum lässt du das nicht alles im Präsens? Mich irritiert das Präteritum hier irgendwie. Also:Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht lässt er absichtlich die Tür offen.
Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefällt das nicht.
Aber wir nehmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Wir befinden uns ja hier in seiner Gedankenwelt, die hier durchaus im Präsens sein kann, finde ich. Wie so eine Art Flashback, eine Art Rechtfertigungsversuch und gleichzeitig ja die mitschwingende Frage nach der eigenen Schuld, nach "hätten wir nicht vielleicht doch strenger/aufmerksamer sein sollen?".
Ja, du hast Recht, haha, das ist schon ein wenig filmisch oder pathetisch. Ich schaue da noch mal drüber, ob mir was Besseres einfälltHier würde ich ein bisschen umstellen:
Der Dialog, wenn er auch nur kurz ist, klingt in meinen Ohren und für den sehr klaren und direkten Stil deiner Story irgendwie zu pathetisch. Daher würde ich das so aufbauen:Andy ruft auf meinem Arbeitshandy an und weint.
Du bist der einzige, der mir geblieben ist.
Du wirst immer mein Sohn sein. Ich werde immer für dich da sein. Wir holen dich da raus.
Hier sind nur Asoziale, Papa. Vergewaltiger.
Andy ruft auf meinem Arbeitshandy [by the way: Ist das wichtig? ARBEITShandy? Warum nicht nur Handy?] an und weint.
Schon gut. Ich bin da. Wir holen dich da raus.
Hier sind nur Asoziale, Papa. Vergewaltiger.
Macht das Ganze noch kürzer, sagt aber alles, was es sagen muss.
Arbeitshandy: Ich dachte, so kriegt man ein wenig die Info unter, dass der Vater womöglich viel arbeitet oder in der Wirtschaft tätig ist. Weil: Wer hat schon ein Arbeitshandy? Eher Businessleute oder "wichtigere" Leute in Geschäften ... so war das gemeint
Haha, die Szene hasst jeder. Ja, immer wieder total interessant für mich, wo Kitsch und Klischee beginnen und wo nicht. Das ist immer eine Gratwanderung. Ich finde das echt spannend. Ich hab das Gefühl, jetzt, nach schon ein paar Jahren auf dem Buckel, kann ich das bei vielen Dingen einschätzen, aber manchmal schreib ich Szenen wie diese, die mir dann JEDER um die Ohren hat (wahrscheinlich zurecht ), wo ich ein wenig verwundert bin, ach so, ja krass, DAS ist ein Klischee!Das hier
würde ich komplett streichen. Die Story kommt so gut ohne Klischees aus, da hab ich an dieser Stelle tatsächlich die Stirn gerunzeltHusky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Eine große Hakenkreuzfahne in der Küche.
Der Staatsanwalt bestätigt es.
edit: Noch was zu dieser Szene! Also ich habe versucht in der Story, so ein Hin und Her zu etablieren. Also man fragt sich: Sagt Andy oder Husky&Pit die Wahrheit? Mal gibt es ein Indiz für die eine Partei, mal für die andere. Die Magic Mushrooms verzerren das natürlich noch mehr. Hier wollte ich einen Punkt für Andy schaffen. Er kennt Huskys Wohnung, kann Details beschreiben. Bei der Flagge bekommt man als Leser zusätzlich ein ungutes Gefühl, und wird wieder in die Richtung gerückt, Andy zu glauben. So war das mitunter gedacht. Ob das so rüberkommt oder funktioniert, ist eine andere Frage. Auch, ob es die Szene - auch unter diesem Aspekt - benötigt.
Yeah, freut mich!Sehr gut! Das haut noch mal richtig schön rein. Will ich wissen, was die gemacht haben? Nein. Denn irgendwie reicht schon die Ahnung. Echt gut gemacht, Zigga.Es war Nacht.
Wussten Sie, dass ein Kind dort schläft?
Nein.
Was taten Sie, als Sie merkten, dass ein Kind dort schläft?
Du erzählst auch nicht aus, was das mit ihm macht, sondern deutest es nur an, durch die kurzen Dialoge mit dem Dad, durch die Info über die Unterbringung in der Psychiatrie und natürlich auch durch das Finale, wo alles zuvor Geschehene sich entlädt.
Super, freut mich, dass die Story so für dich geklappt hat!Für mich ist das gut so, das muss weh tun, das muss sitzen, keine großen Erklärungen, nein, denn wenn einem so etwas passiert ist, weiß man ja selbst nicht wirklich, was eigentlich gerade los ist. Andy ist traumatisiert und da fehlt es oft an Worten, an der Fähigkeit, überhaupt ausdrücken zu können, wie es einem geht. Und ich finde, diese Sprachlosigkeit transportiert dein Text.
Rina, danke für dein wertvolles Feedback, hat den Text denke ich gut weitergebracht.
Ich schreibe gerade an zwei Geschichten und in einer geht es um sexuelle Belästigung.
Ich bin sehr gespannt! Klingt sehr interessant.Und ich habe gemerkt, dass ich einen ähnlichen Ansatz wie du habe, während ich an der Story schreibe - nüchtern erzählen, raushauen, auch ein bisschen fragmentarisch schreiben, einfach weil sowas finde ich viel deutlicher wird in seiner Wucht, wenn es nicht unbedingt stringent und nach den Mustern der klassischen Kurzgeschichte erzählt wird.
Griasle in den Süden!
Wird fortgesetzt ...
Hallo @kiroly!
Vielen Dank dir fürs Lesen und Kommentieren! Das Lob freut mich natürlich, aber nicht weniger dein scharfes Auge als Kritiker.
Danke!Starker Text! Sicherlich empfehlungswürdig. Vor allem der Schlusssatz, der das Grauen aus dem Unkonkreten erahnen lässt.
Die unmögliche Bewältigung dieser Mische aus moralischer und juristischer Schuld, psychologischem Druck, Angst, Scham und Verantwortungsgefühlen.
Hier ist alles zerstört und die Geschichte ist der Blick über ein menschliches Ruinenfeld. Die Sprache, reduziert auf Wahrnehmungsstücke
Schön zusammengefasst! Freut mich, dass du das so liestAber irgendwo ist ja Andy auch ein Opfer, und dann ist da noch ein Vater, der helfen will und der weiß, dass sein Sohn Hilfe braucht, aber wie, weiß und wusste er nicht, ein Vater, der vor seiner eigenen Handlungslosigkeit kapituliert.
Dein Text entzieht sich der engen Bindung, die das Verhältnis zwischen Ich-Erzähler und Sohn suggeriert. Sehr raffiniert gemacht.Sie hatten was von Burger King dabei und aßen es halb auf dem Boden sitzend, im Gang des Gerichts. Husky trug einen schwarzen Ledermantel.
Vor Gericht sagte Husky, dass er in Andy einen Freund gesehen hätte. Dass er Andy zugehört hätte. Andy hätte verdammten Liebeskummer gehabt. Ein Mädchen namens Jojo, aus seinem Jahrgang. Das hätte seine mentale Verfassung noch mehr destabilisiert.
Die Wiedergabe von Huskys Aussage klingt wie eine große, vorbereitete Aussage.
Ja, das lese ich auch so - das halb jaa, du hast eigentlich rechtHusky und Pit verfolgen eine Strategie, dem "Opfertäter" Andy soll mit maximaler Schuld belastet werden. Besonders der letzte Satz, er wirkt vorbereitet für eine Befragung vor Gericht.
Das "halb" könntest du streichen.
gekauftHier bin ich mir unsicher, total fertig klingt sehr nach Augenblicksbeschreibung, aber hier erzählt der Vater eine sortierte Erinnerung. Vielleicht völlig fertig? Total, das klingt für mich immer etwas jugendlicher, 1990er, 2000er...Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Meine Frau war total fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
ebensoKurz Satz zurück: Kindbett (vlt eher "am" Kindbett) im ersten Satz, Säuglingsbett im fünften.Als Pit geboren wurde, haben wir ihn im Kindbett besucht. Susann und Marco wohnten gleich die Straße runter. Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Im Säuglingsbett sahen meine Frau und ich, dass Pit am linken Fuß nur vier Zehen hatte.
Gut gesagt, kiroly. Bzw. gut beobachtet. Ich sehe das genauso. Beim Schreiben hatte ich das gar nicht so auf dem Radar. Aber du hast auf jeden Fall Recht - das liegt im Subtext.Für mich liegt die Stärke deines Textes nicht im letzten Satz oder in der unterschwelligen Ahnung, dass etwas sehr grauenvolles geschehen ist. Das ist ein Text über die Machtlosigkeit eines Vaters. Der Text beschreibt Schuld, ohne sie zu benennen. Helfen will der Vater, Unterstützen, aber ihm fehlen die Mittel und die Sprache, den Absturz Andys - und eines weiteren Menschen - zu verhindern. Besonders deutlich wird das, finde ich, im Gerichtsprozess. Als Beobachter des eigenen Sohnes kann der Vater nichts tun, gar nichts, der Sohn ist der juristischen Bewertung ausgeliefert. Ein größeres Scheitern kann es für einen Vater nicht geben.Ich habe Andy in seinem Zimmer weinen sehen. Vielleicht ließ er absichtlich die Tür ein Stück offen.
Daraus schlussfolgernd ist das ein intelligenter Vorschlag. Ich muss gerade mal gucken. Ich schlafe paar mal drüber, aber ja, im Grunde hast du recht, Ich habe nur manchmal etwas Schiss, zu viel zu entkernen bei einem Text, der schon Rohbau ist, mehr oder wenigerDas könntest du streichen. Hier wird ja begründet, warum Andy im Zimmer Rauchen darf. Ein lockerer Erziehungsstil erlaubt das eben. Ich - klar, subjektiv - fände es stärker, wenn dieses Nichtdurchdringen, diese Sprachlosigkeit, diese Unmöglichkeit, auf Andy Einfluss zu nehmen, betont wird.Wir wissen, dass er in seinem Zimmer raucht.
Uns gefiel das nicht.
Aber wir nahmen es auch nicht so streng.
Wir rauchen alle.
Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Auch das: sehr guter Punkt. Gib mir etwas Zeit, das zu verdauenDas Wir. Klar, da ist ja noch die Ehefrau. Aber dein Text ist sehr kurz, vielleicht klingt es konsequenter, beim "Ich" zu bleiben.
Ja, da hast du grundsätzlich auch Recht. Ich dachte mir: Die fehlenden Schneidezähne geben noch mal ein Indiz, was passiert sein kann, ob es Gewalt gab an diesem Abend; ich will das jetzt nicht totdeuten oder da eine größere Sache draus spinnen, als sie eigentlich ist, aber ich dachte mir beim Schreiben, fehlende Zähne sind so ein schönes Bild, sie sind oft eine richtig schöne Metapher für eine Lebenssituation, in der sich ein Mensch befindet; ich meine das gar nicht klischeemäßig sozial schwacher Mensch fehlen Zähne, sondern Leuten brechen in den passendsten Situationen Zähen aus dem Mund, finde ich, daran dachte ja schon Freud, ob das nun stimmt oder nicht sei dahin gestellt, die fehlenden Zähne im Traum als unerfüllte Libido, war so ein Gedanke beim SchreibenDa bin ich mir unsicher, ob es dieses Detail braucht. Im Vorsatz beschreibst du, wie Pit mit 0,8 Promille und zwei toten Katzen durch Vorgärten stapft. Hier ein weiteres Bild, dass das erstere nur verstärken soll, Pit als jemand von jenem Ganz Unten, nicht nur Gesetze nicht gelten, sondern auch der Respekt vor der menschlichen Unversehrtheit.Pit hat die vorderen Schneidezähne verloren. Die Implantate kriegt er in zwei Wochen. Vor Gericht stottert er. Seine Hände am Stuhl.
Ja, wird nicht explizit erwähnt! Vielleicht eine Schwäche, diese Stelle. Ich dachte mir: Wenn da ein Junge mit fehlenden Schneidezähnen sitzt, es vielleicht sogar durch den Angeklagten passiert ist, wird die Richterin mit Sicherheit nach den Zähnen fragen, auch, wann sie wieder reinkommen, und der Vater würde das im Gericht hören. Aber es ist schwammig, du hast recht, vielleicht muss man sich das als Leser auch zu krass konstruieren.Woher weiß der Vater, dass Pit die Implantate in zwei Wochen bekommt?
Ihr habt Recht! Gerade bin ich noch störrisch und dumm, und kann mich irgendwie nicht davon trennen. Aber ist fett hinter die Ohren notiert. Ich muss das Teil in ein paar Wochen noch mal durchgehen, und dann werde ich das sicherlich auch so empfinden wie ihr (nicht ironisch gemeint)Das ist eine politische Komponente in einem unpolitischen Text. Dein Text ist ja frappierend psychologisch, es geht um die Zerstörung von menschlichem Leben und Zukunft, da passt meiner Ansicht nach eine politische Stoßrichtung einfach nicht.Husky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Eine große Reichskriegsflagge in der Küche.
Der Staatsanwalt bestätigt es.
Darüber freue ich michToll geschrieben =)
Grüße in den Osten!
Hallo @MRG,
auch über deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank fürs Lesen und Zeitnehmen!
Ach, geil. Danke dir. Das freut mich!starker Text, habe ich zweimal gelesen. Beim ersten Mal hat es mich so gepackt, dass ich meine Lektorbrille nicht gefunden habe. Finde ich ein gutes Zeichen.
Mir hat vor allem die Erzählstimme gefallen. Das passt so gut zu diesem harten Thema, ist sprachlich in meinen Augen richtig gut gemacht.
SuperHatte auch den Eindruck, dass der Text sehr sauber durchkomponiert ist und da kein Wort zu viel oder zu wenig wäre.
Super, interessant - der Anfang stand bei sonst fast allen stark unter Beschuss!Mochte gerade am Anfang auch, dass sofort das Thema des Texte eingeführt wird.
Super, das ist ein Stil, den ich gerade etwas austesteZudem ist mir aufgefallen, dass du mit den Absätzen und der Position der Sätze einen verstärkten Effekt bei mir erzeugt hast.
Super!Bemerkenswert wie durch das Detail der zwei unterschiedlichen Augenfarben sofort ein Bild in meinem Kopf entsteht. Daran sehe ich gerade, dass manchmal schon eine aussagekräftige Einzelheit ausreichend ist.Der ältere Mann hieß Husky. Später im Gericht sah ich ihn das erste Mal aus nächster Nähe. Er hatte zwei unterschiedliche Augenfarben.
Gute Beobachtung. Dass ich Husky etwas sympathischer mache ist mir gar nicht bewusst aufgefallen, aber du hast RechtDie Infos zu Burger King fand ich hilfreich, um mir weiter ein Bild zu zeichnen und hat für mich den Effekt, dass ich ihn nicht als vollkommen böse einordne. Das macht den Charakter vielseitig. Allerdings war mir das mit dem schwarzen Ledermantel ein bisschen zu viel, hätte es für mich gar nicht gebraucht.Sie hatten was von Burger King dabei und aßen es halb auf dem Boden sitzend, im Gang des Gerichts. Husky trug einen schwarzen Ledermantel.
Das ist ein guter Punkt. Ich schaue mal, wie ich das umbastle.Die ersten drei "hätte" bauen eine Dramatik und Intensität auf, die mir gut gefallen hat und die ich auch gut nehmen konnte. Das vierte "hätte" wirkte für mich dann aber etwas deplatziert und hat den schönen Effekt den ich davor hatte etwas abgeschwächt. Mir hätte hier der Dreiklang besser gefallen.Vor Gericht sagte Husky, dass er in Andy einen Freund gesehen hätte. Dass er Andy zugehört hätte. Andy hätte verdammten Liebeskummer gehabt. Ein Mädchen namens Jojo, aus seinem Jahrgang. Das hätte seine mentale Verfassung noch mehr destabilisiert.
Freut mich!Sehr, sehr stark. In wenigen Worten entstehen Bilder, entsteht eine Handlung und ich arbeite als Leser mit. Hat mir Spaß gemacht.Susann sagte, wir sollen nicht erschrecken. Hasenscharten könne man nähen.
Ja, McCarthy ist natürlich der Daddy all des anführungszeichenlosen Dialogs, für mich zumindest, das kann einfach einen geilen Effekt haben, ich sehe das auch so, und stehle es natürlich schamlos, heheFinde es stimmig, dass es keine Anführungszeichen gibt. Erhöht die Härte des Textes und hat für mich gut funktioniert. Musste ein bisschen an "Die Straße" von McCarthy denken.Was ist?
Ach, nichts.
Wieso weinst du?
Ich wein doch gar nicht.
Stimmt was nicht?
Danke für das Lob, das freut mich natürlich sehrTolles Beispiel für eine Charakterzeichnung. Dicht und auf den Punkt. Finde ich einen der stärksten Texte, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.Pits Akte. Die Richterin zieht die Augenbrauen hoch.
Mit zwölf im Wald. Anwohner haben angerufen. Pit läuft durch Vorgärten, springt über Zäune. Er trägt in einer Plastiktüte zwei tote Katzen mit sich herum.
Sie seien erstickt.
Pit sagt, er hätte sie am Straßenrand gefunden.
Im Blut finden sie 0,8-Promille Alkohol.
Keine Drogen.
Er ist minderjährig.
Der Polizei sagt Pit, er hätte sich immer eine Katze gewünscht.
Erweitern ...
Das Thema vom Anfang baut sich auf, verstärkt sich immer weiter und eskaliert. Ist schon harter Tobak und die Steigerung der Gewalt gelingt dir in wenigen, eindringlichen Worten, die mich als Leser mitnehmen.
Super!Insgesamt habe ich das gerne gelesen und kann mir davon einiges abschauen. Richtig cooles Teil.
Wir lesen uns!
Viele Grüße
zigga
Moin @zigga ,
Alter. Was ein Text.
Ich hab Anfang des Jahres erfahren, dass eine Freundin von mir vergewaltigt wurde. Ich gebe zu, dass das Thema bis dahin nicht wirklich präsent in meinem Leben war. Ich gucke keine Serien wie Thirteen reasons why, Teil meiner Familiengeschichte ist es auch nicht. Aber seitdem habe ich mich ein wenig damit auseinandergesetzt. Ich finde, das Raster der Begleiterscheinungen lässt sich durchaus auch in deinem Text finden. Panikattacken, Flashbacks usw, das machst du schon gut. Auch kurzfristige Bewältigunsstrategien in Form von Drogen.
Am besten finde ich das Bild mit der Glaswand, darüber hatte ich letztens noch in einem Literaturseminar gesprochen. Eine halbe Grenze, schottet ab, aber kaum sichtbar,. niemand nimmt es wahr. Gleichzeitig kann man noch immer hindurchsehen.
Ich finde, deine Texte liefern, was sie versprechen. Das soll ein Kompliment sein wenn ich ihn aufrufe, weiß ich, dass es mal wieder um menschliche Abgründe geht.
Ich weiß nicht, was ich sonst darüber hinaus groß anmerken soll. Inhaltlich traue ich mich ehrlich gesagt nicht, groß etwas zu sagen oder Änderungen vorzuschlagen. Das Thema braucht Samthandschuhe und ein gewisses Augenmaß. Beides liefert der Text für mich. Außerdem habe ich von dem Thema literarische keine Ahnung.
Der einzige Flusen, über den ich gestolpert bin:
Die Magic Mushrooms wirken acht Stunden.
Gern gelesen. Liebe Grüße
Meuvind
Lieber @zigga,
dir gelingt es perfekt, düstere Stimmungen zu erzeugen. Ich glaube, ich würde aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, wenn von dir hier mal irgendwann ein aufgeräumt fröhlicher Text stünde.
Für mich bist du der Meister der Düsternis. Immer, wenn ich deine Texte lese, habe ich keinen Farbfilm vor Augen, sondern schwarz-weiß oder alles in grau.
Was dir hier gut gelungen ist, ist die Geschwindigkeit oder auch Kürze, in der du diese Stimmung erzeugst. Keine Umschweife, keine Erklärungen, es ist als würdest du die Kamera einfach nur draufhalten auf deine Figuren und man erkennt das Elend, das Entgleiste, das Wegrutschen in einen Abgrund.
Mental gefällt mir deine Geschichte so rein gar nicht. Weil mir grad nach mehr Positivem zumute ist. Aber das ändert nichts daran, dass ich noch zu unterscheiden weiß, wo mein Geschmack anfängt und dann meine Kritik davon eingefärbt wäre.
Wenn ich meine Wellness-Wünsche also beiseite schiebe, dann ist dies eine ziemlich gute Geschichte. Respekt. Manch einer bräuchte Romanlänge, um das auszusagen, was du in dieser Knappheit, ohne das etwas fehlen würde, rüberbringst.
An manchen Stellen würde ich etwas anders formulieren. Aber dabei ist wie immer auch sehr viel Geschmackssache dabei. Da war eigentlich keine Stelle im Text, bei der ich so gestolpert bin, dass ich sie für dringend überarbeitungsbedürftig hielte. Also somit nachfolgend meine Vorschläge:
Meistens hing Andy mit zwei Kumpels rum. Einer von ihnen, Husky, Ende zwanzig, versorgte sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana.Andy hatte zwei Kumpels, mit denen er meistens rumhing...
Andy kam mit (verschorften, rotlöchrigen, nikotinbraunen, hellblutigen ein Centstück großen)Wunden am Hals nach Hause. Ist beim Skateboardfahren passiert.Andy kam mit Brandwunden am Hals nach Hause und behauptete, sich beim Skateboardfahren verletzt zu haben. Ich sagte Andy immer wieder, dass ich diese Jungs nicht mochte. Aber er hielt an ihnen fest, egal, wie schlecht sie ihn behandelten.
++++
Mir ging es auch darum, dass du diese Brandwunden vielleicht noch etwas zeigst, daher die Ansammlung an Vokabeln, die mir so dazu einfielen.
Das halb auf dem Boden kann ich mir nicht vorstellen.es halb auf dem Boden sitzend,
Er trug einen schwarzen Ledermantel, der ihm bis wohin reichte?, sie trug bauchfrei und Hotpants, hatte eine schlimme Akne im Gesicht. Sie hatten was von Burger King dabei, saßen im Gerichtsgang wie? halb auf dem Boden?und schlangen es herunter.Sie trug bauchfrei und Hotpants und hatte eine schlimme Akne im Gesicht. Sie hatten was von Burger King dabei und aßen es halb auf dem Boden sitzend, im Gang des Gerichts. Husky trug einen schwarzen Ledermantel.
Meine hochschwangere Frau....Meine Frau war völlig fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
Irgendwo hier, habe jetzt blöderweise kein Zitat rausgesucht, wechselst du quasi vom Ich- in den Wir-Modus. Das störte mich, weil ich dachte, entweder der Vater ist von vorneherein allein in seinem Sorgenkorsett, dann kann er zwar "von seiner Frau" sprechen, aber er bleibt in der Ichform oder aber, beide Eltern machen sich von Anbeginn an Sorgen, so dass er gleich auch am Anfang von "wir" reden könnte. Dieser Wechsel ist mir zu rauh.
Alles vorher und nachher steht im Konjunktiv. Ich würde das hier auch tun. Aber ich bin mir sicher, dass du es extra so geschrieben hast. Erklärst du es mir?Er hatte Angst gehabt.
Hier stört mich nicht die Vogelspinnen-Gecko-Info, aber passt zu diesem Vater so ein Fachwort? Es reicht doch, dass er die einfach bei sich in der Wohnung hat, egal, ob korrekt und tiergerecht (naja, tiergerecht wäre für mich die Freiheit in natürlicher Umgebung) in einem Paludarium oder die freiflottierend durch die Wohnung marodieren. Es soll ja nur ein wenig die Figur charakterisieren. Klar, könntest du jetzt mitteilend, dass du es genau so wolltest, da hat jemand Wildtiere bei sich, aber behandelt sie artgerecht, so eine Art Widerspruch, weil man denkt, dass Husky auf ganzer Front ein Arsch ist. Hast du es deswegen Paludarium geschrieben?Husky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Braucht es für diese Geschichte die Reichsfahne? Die sagt natürlich immens was aus, gar keine Frage.
Tolles Ende und gerade, weil man nicht erfährt, was passiert ist, wirkt es besonders bedrohlich. Und ich möchte auch keine Sekunde wissen, was da los gewesen ist.Husky und Pit hätten ihn, Andy, dazu gezwungen, in das Fenster zu steigen.
Husky und Pit schütteln den Kopf, die Arme verschränkt.
Es war Nacht.
Wussten Sie, dass ein Kind dort schläft?
Nein.
Was taten Sie, als Sie merkten, dass ein Kind dort schläft?
Zum Thema Magic Mushrooms muss ich an den Roman von Martin Suter "Die dunkle Seite des Mondes" denken, in welchem er sehr präzise die Einnahme dieses Rauschmittels behandelt. Wie ich finde, ein Romane von ihm, der sich seiner sonst gefälligen, smarten Art zu schreiben, vollkommen entzieht, fast schon ein Anti-Suter.
Lieben Gruß
lakita
Hey @Meuvind!
Freut mich sehr, von dir zu lesen! Vielen Dank dir fürs Lesen und Kommentieren.
Ja, ist ein hartes Thema, ich weiß.Ich finde, das Raster der Begleiterscheinungen lässt sich durchaus auch in deinem Text finden. Panikattacken, Flashbacks usw, das machst du schon gut. Auch kurzfristige Bewältigunsstrategien in Form von Drogen.
In welchen Literaturseminaren bist du denn unterwegs? (ernstgemeint)Am besten finde ich das Bild mit der Glaswand, darüber hatte ich letztens noch in einem Literaturseminar gesprochen. Eine halbe Grenze, schottet ab, aber kaum sichtbar,. niemand nimmt es wahr. Gleichzeitig kann man noch immer hindurchsehen.
Danke! Ich versteh schon, wie du das meinst. Ich hab zur Zeit, auch wenn das in dem Text vielleicht nicht ganz umgesetzt ist, Bock ein wenig von diesem super harten Abgrund wegzukommen in Storys, und etwas ruhiger, unabgründiger zu erzählenIch finde, deine Texte liefern, was sie versprechen. Das soll ein Kompliment sein wenn ich ihn aufrufe, weiß ich, dass es mal wieder um menschliche Abgründe geht.
freut mich natürlich, wenn der Text für dich passt, wie er ist!Ich weiß nicht, was ich sonst darüber hinaus groß anmerken soll. Inhaltlich traue ich mich ehrlich gesagt nicht, groß etwas zu sagen oder Änderungen vorzuschlagen. Das Thema braucht Samthandschuhe und ein gewisses Augenmaß. Beides liefert der Text für mich. Außerdem habe ich von dem Thema literarische keine Ahnung.
Wie meinst du das? Ich hab das reingepackt, weil ich dachte, das ist vielleicht wichtig zu wissen, dass die Pilze ne ganz schöne Ecke reinknallen, auch, um als Leser das Verständnis für den Abend ein wenig mehr auf die Reihe zu bekommenDer einzige Flusen, über den ich gestolpert bin:
Die Magic Mushrooms wirken acht Stunden.
Würde Die streichen. Dann geht es weniger um das spezielle Ereignis und mehr um die Dauer, wie sie immer wirkt. Falls das verständlich ist.
Danke dir für deine Rückmeldung! Hoffe, bald kommt wieder neues Material von dir?Gern gelesen. Liebe Grüße
Meuvind
Liebe @lakita,
herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Hat mich wie immer sehr gefreut! Gerade, wenn der Kommentar natürlich so positiv ist, ich mache da gar keinen Hehl draus, freut das einen natürlich.
dir gelingt es perfekt, düstere Stimmungen zu erzeugen.
Haha, da musste ich echt lachen. Also so halb. Ich versuche gerade ein wenig von diesem super hardcore negativen Shit wegzukommen. Also versteh mich nicht falsch, ich weiß selbst nicht, was da der psychologische innere Prozess bei mir ist, aber mir macht das unwahrscheinlich Bock, sowas darkes zu schreiben. Es ist fast richtig erlösend. Ich kann verstehen, dass einen das runterzieht, wenn man es liest, aber wenn ich so ein Teil fertig geschrieben hab, ist das fast etwas kathartisch und ich fühle mich blendend. Ähnlich, wenn ich Donald Pollock oder wen auch immer lese. Ich finde es super schwierig und für mich unmöglich, z.B. witzig zu schreiben. Oder ohne etwas Dunkelheit. Vielleicht ist das Typsache. Aber ja. Hab etwas für meine Verhältnisse sehr positives in der Schmiede. Ich hoffe, das wird was.Ich glaube, ich würde aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, wenn von dir hier mal irgendwann ein aufgeräumt fröhlicher Text stünde.
Für mich bist du der Meister der Düsternis. Immer, wenn ich deine Texte lese, habe ich keinen Farbfilm vor Augen, sondern schwarz-weiß oder alles in grau.
Danke dir!Was dir hier gut gelungen ist, ist die Geschwindigkeit oder auch Kürze, in der du diese Stimmung erzeugst. Keine Umschweife, keine Erklärungen, es ist als würdest du die Kamera einfach nur draufhalten auf deine Figuren und man erkennt das Elend, das Entgleiste, das Wegrutschen in einen Abgrund.
Verstehe ich!Mental gefällt mir deine Geschichte so rein gar nicht. Weil mir grad nach mehr Positivem zumute ist. Aber das ändert nichts daran, dass ich noch zu unterscheiden weiß, wo mein Geschmack anfängt und dann meine Kritik davon eingefärbt wäre.
Danke, das freut mich natürlich, wenn du die Story so siehstWenn ich meine Wellness-Wünsche also beiseite schiebe, dann ist dies eine ziemlich gute Geschichte. Respekt. Manch einer bräuchte Romanlänge, um das auszusagen, was du in dieser Knappheit, ohne das etwas fehlen würde, rüberbringst.
Immer her damit!An manchen Stellen würde ich etwas anders formulieren. Aber dabei ist wie immer auch sehr viel Geschmackssache dabei. Da war eigentlich keine Stelle im Text, bei der ich so gestolpert bin, dass ich sie für dringend überarbeitungsbedürftig hielte. Also somit nachfolgend meine Vorschläge:
Ja, der Anfang. Da haben sich sehr viele dran gerieben. Ich muss das Teil noch ein wenig sacken lassen und dann arbeite ich eure Empfehlungen ab! Ich muss sagen, mir gefällt der Anfang im Augenblick noch. Aber ich hab wahrscheinlich Ketchup auf den Augen.Meistens hing Andy mit zwei Kumpels rum. Einer von ihnen, Husky, Ende zwanzig, versorgte sie mit Zigaretten, Bier und Marihuana.,Andy hatte zwei Kumpels, mit denen er meistens rumhing...
Andy kam mit (verschorften, rotlöchrigen, nikotinbraunen, hellblutigen ein Centstück großen)Wunden am Hals nach Hause. Ist beim Skateboardfahren passiert.Andy kam mit Brandwunden am Hals nach Hause und behauptete, sich beim Skateboardfahren verletzt zu haben. Ich sagte Andy immer wieder, dass ich diese Jungs nicht mochte. Aber er hielt an ihnen fest, egal, wie schlecht sie ihn behandelten.
Ich mag diese Jungs nicht.
Aber er hielt an ihnen fest, egal, wie schlecht sie ihn behandelten.
Ja, auch mehr in den SoC, weniger abgeklärt, ich verstehe die Richtung, die du meinst!Mir ging es auch darum, dass du diese Brandwunden vielleicht noch etwas zeigst, daher die Ansammlung an Vokabeln, die mir so dazu einfielen.
wird gekicktDas halb auf dem Boden kann ich mir nicht vorstellen.es halb auf dem Boden sitzend,
gekauftMeine hochschwangere Frau....Meine Frau war völlig fertig wegen diesem Anblick.
Sie war hochschwanger.
Ja, ihr habt Recht. Hatte noch jemand angemerkt, ich glaube, es war @kiroly.Irgendwo hier, habe jetzt blöderweise kein Zitat rausgesucht, wechselst du quasi vom Ich- in den Wir-Modus. Das störte mich, weil ich dachte, entweder der Vater ist von vorneherein allein in seinem Sorgenkorsett, dann kann er zwar "von seiner Frau" sprechen, aber er bleibt in der Ichform oder aber, beide Eltern machen sich von Anbeginn an Sorgen, so dass er gleich auch am Anfang von "wir" reden könnte. Dieser Wechsel ist mir zu rauh.
Ja, ich hab es tatsächlich extra so geschrieben, weil ich ein wenig durchscheinen lassen wollte, wie parteiisch der Vater ist; vieles ist ja in dem Prozess unklar, was ist wirklich passiert, wer ist hier der Täter, der Sadist, wer das Opfer? Oder sind alle Opfer und Sadisten? Der Vater gibt die Behauptungen der einzelnen Figuren wieder, aber er hält natürlich zu seinem Sohn, sein Sohn ist in seinen Augen das Opfer, und für ihn steht außer Frage, dass er hier Angst gehabt hat, dass er hier auf der Seite seines Sohnes ist - soweit die TheorieAlles vorher und nachher steht im Konjunktiv. Ich würde das hier auch tun. Aber ich bin mir sicher, dass du es extra so geschrieben hast. Erklärst du es mir?Er hatte Angst gehabt.
Ich dachte: Vor Gericht ist dieses Wort gefallen, und der Vater rezipiert esHier stört mich nicht die Vogelspinnen-Gecko-Info, aber passt zu diesem Vater so ein Fachwort?Husky hätte in seiner Wohnung Vogelspinnen und ein Gecko in einem Paludarium.
Reichsfahne hassen alle! Ich kann mich gerade noch nicht davon trennen, haha, ich weiß, es klingt dumm, aber ich brauch etwas, um das endgültig zu kicken und kein schlechtes Bauchgefühl dabei zu habenBraucht es für diese Geschichte die Reichsfahne? Die sagt natürlich immens was aus, gar keine Frage.
Gut!Tolles Ende und gerade, weil man nicht erfährt, was passiert ist, wirkt es besonders bedrohlich. Und ich möchte auch keine Sekunde wissen, was da los gewesen ist.
Interessant!Allerdings gestehe ich, dass mein erster Impuls beim ersten Lesen genau umgekehrt war. Da fand ich es an dieser Stelle einfach zu abgebrochen. Ist beim zweiten Lesen dann verschwunden.
Ha, ja, der Suter. Ich finde aber, Shrooms im Wald fressen ist so ein hartes Klischee. Ich glaube, das war es schon damals. Ich weiß nicht, irgendwie hat mir der Roman überhaupt nicht gefallen, es kann aber auch an meiner persönlichen Abneigung gegenüber Shrooms liegen.Zum Thema Magic Mushrooms muss ich an den Roman von Martin Suter "Die dunkle Seite des Mondes" denken, in welchem er sehr präzise die Einnahme dieses Rauschmittels behandelt. Wie ich finde, ein Romane von ihm, der sich seiner sonst gefälligen, smarten Art zu schreiben, vollkommen entzieht, fast schon ein Anti-Suter.
Grüße nach Hamburg!
zigga
Hey @zigga ,
In welchen Literaturseminaren bist du denn unterwegs? (ernstgemeint)
Ich hab zur Zeit, auch wenn das in dem Text vielleicht nicht ganz umgesetzt ist, Bock ein wenig von diesem super harten Abgrund wegzukommen in Storys, und etwas ruhiger, unabgründiger zu erzählen
Wie meinst du das? Ich hab das reingepackt, weil ich dachte, das ist vielleicht wichtig zu wissen, dass die Pilze ne ganz schöne Ecke reinknallen, auch, um als Leser das Verständnis für den Abend ein wenig mehr auf die Reihe zu bekommen
Danke dir für deine Rückmeldung! Hoffe, bald kommt wieder neues Material von dir?
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche
Meuvind
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