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Andrè

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16.04.2003
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Andrè

Es war wieder einer der Tage, die mich in den Abgrund zogen. Draußen regnete es, dass man meinen konnte, die Welt ginge unter und hier im Haus, wo es wenigstens trocken war stritten meine Mutter und meine Schwester mal wieder. Wie immer über Nichtigkeiten.
"Andrè ist mit 13 auch schon bis elf Uhr weggeblieben! Warum darf ich das bitte nicht?" schleuderte Ev Mutter entgegen.
Ich kannte die Antwort bereits, die nun unweigerlich folgte.
"Andrè hat damals mit sehr viel dafür bezahlt! Willst du das etwa auch?" die Stimme meiner und Evs Mutter war bei diesem Thema nie so ruhig wie sonst. Während sie sprach, bewegte ich meine Lippen mit.

Aber hatte ich denn damals genug für meine Umtriebigkeit bezahlt? Vor allem, nur ich weiß, was ich wirklich bezahlt habe, wenn man in diesem Fall den überhaupt von so etwas wie bezahlen reden konnte.
Langsam stand ich auf und verließ mein Zimmer, um mich nun auch in das Gespräch einzumischen. Ich mag es nicht, wenn andere Leute einfach so über und für mich reden. Ich will mich selbst verteidigen.

"Damals ist mir nichts weiter passiert, es war nur eine dumme Lungenentzündung." mit diesen Worten betrat ich langsam den Raum. Der Geruch von Nikotin und Tabak lag in der Luft, ich wusste sofort, dass meine Mutter wieder geraucht hatte, obwohl sie es doch aufhören wollte.
""Nur eine dumme Lungenentzündung"? Du wärst beinahe gestorben!" das sagte meine Mutter jedesmal, wenn ich diesen Einwand brachte.
"Ich war selbst schuld. Und es hatte nichts damit zu tun, dass ich länger weggeblieben bin." ruhig setze ich mich in den Sessel, der am Fenster stand und blickte wieder hinaus. Es begann bereits zu dämmern. "Die magische Stunde", so wurde die Dämmerung oft genannt. Ja, das war sie auf alle Fälle.
Ich bekam nicht mit, was meine Mutter oder meine Schwester in den nächsten Minuten von sich gaben, ich blickte nur sehnsüchtig hinaus. Ich spürte die Freiheit und das Leben dort draußen... das Leben...

Ich weiß nicht, wie lange ich in dem Sessel saß und hinausstierte, als ich jedenfalls wieder klare Gedanken fasste, die nicht irgendwo mit Leben endeten, hatte der Rest meiner Familie den Raum verlassen. Eigentlich war es mir egal, wie lange Evelin abends ausgehen durfte, aber die ewigen versteckten Vorwürfe meiner Mutter wurde ich langsam leid. Seit fast fünf Jahren musste ich sie mir nun anhören. Langsam wurde es wirklich Zeit, diesem Haus den Rücken zu kehren und sich etwas eigenes zu suchen. Warum habe ich das eigentlich nicht schon lange gemacht? Wieder wanderte mein Blick durch das Fenster hinaus, wo in der Ferne ein Kirchturm zu sehen war. Ich kannte die Antwort auf diese Frage...
Ich fixierte den Kirchturm mit meinen Augen. Der Kirchturm war etwa 3 Kilometer von unserem Haus entfernt, und es wurde immer dunkler. Die Uhr zeige 18.11 Uhr an. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und stand auf.
Langsam machte sich der Geruch von irgendwas Gebratenem im Haus breit, das hieß wohl, Mutter stand in der Küche und bald würde es etwas zu essen geben.

Essen... ja, ich hatte Hunger...
Einen Moment blieb ich im Türrahmen stehen, dann ging ich nach rechts, Richtung Küche. Ein gewohntes Bild bot sich mir. Meine Mutter zwischen Töpfen und Pfannen. Die kleine, drahtige Frau beim Kochen. Wenn sie über irgendetwas wütend war, dann kochte sie einfach. Das war ihre Methode, sich abzureagieren. Von Evelin sah ich nichts nichts in der Küche, doch ich hörte, dass sie in ihrem Zimmer Musik angemacht hatte.

"Lass sie gehen." sagte ich und holte drei Teller aus dem Schrank. Bevor ich die Teller auf den Tisch stellte, holte ich noch schnell eine Tischdecke. Vor dem Regal mit den Tischdecken blieb ich stehen und streckte meine Hand nach einer Roten aus. Instinktiv. Nein, keine rote Tischdecke! Ich leckte mit meiner Zunge über meine Lippen und fasst erwartete ich, den Kupfergeschmack von Blut zu schmecken, doch da war nichts. Alles nur Einbildung, ausgelöst von der Farbe Rot.

Ich schnappte mir also eine blaue Tischdecke und kehrte in die Küche zurück, um fertig aufzudecken.
"Wenn ich sie gehen lasse, habe ich dann das gleiche Glück wie bei dir vor fünf Jahren, oder verliere ich sie dann für immer?"
Ich stellte gerade die Gläser auf den Tisch, als meine Mutter dies sagte.
"Sie geht doch nur mit ihren Freundinnen aus. Da passiert schon nichts." entgegnete ich ihr ruhig und lehnte mich gegen das Küchenbuffet.
"Und was hast du damals gemacht? Du warst auch mit Freunden weg." sie rührte in einem Topf herum, als sie sprach. Dieses Gespräch haben wir nun schon zur Genüge geführt, und wir beide wussten das ganz genau.
"Unfälle und Zufälle passieren immer wieder, dagegen kann man nichts tun. Gegen das Schicksal kann man nichts tun, das wissen wir alle." sonst gab ich eine andere Antwort, dieses Mal allerdings wollte ich das Gespräch nicht im Kreis laufen lassen.
"Du hättest sterben können. Du hattest nur Glück und einen guten Arzt." Sie rührte immer noch.
Nun, mit einem guten Arzt hatte meine Genesung nicht viel zu tun, aber um ihr das zu erklären fehlte mir einiges an Geduld und Wissen.
"Ich bin nicht gestorben, damit basta. Lass Evelin gehen oder du verlierst sie irgendwann wirklich." das waren meine letzen Worte, ehe es Essen gab.

Das Mahl verlief ungewöhnlich ruhig. Meine Schwester sagte nicht viel, sie war beleidigt. Meine Mutter redete auch nicht, sie war zornig wegen meinen Worten. Und ich... ich kaute lustlos auf dem Fleisch rum und versuchte etwas von dem Gemüse runter zubekommen. Es schmeckte nicht schlecht, doch mein Magen und mein Kopf verlangten etwas anderes.
"Du siehst blaß aus, Andrè.Geht es dir nicht gut?" Evelins Stimme riss mich aus meinem tranceähnlichen Zustand und ließ mich sie ansehen. Ich lächelte und schob mir noch eine Gabel voll Gemüse in den Mund.
"Mir gehts bestens." sagte ich mit vollen Mund und wusste, wie linkisch das wirkte. Doch es kostete mich alle Mühe, den Schein zu wahren. Mir ging es wirklich im Moment nicht sehr gut.
Tief in mir drin brannte etwas, das immer stärker wurde. Unstillbare Gier. Unstillbar und unendlich gefährlich. Nicht nur für andere, auch für mich.
"Ich bin nur etwas müde, ich denke, ich gehe heute früher ins Bett, dann hat sich die Sache schon wieder." Ich schluckte das Gemüse hinunter und musste beinahe würgen. Doch nach Außen hin gab ich mich als den glücklichen 18 Jahre alten Mann, der einfach nur müde war. Ev nickte und aß weiter.

Nach dem Essen räumte ich meinen Teller ab und verschwand dann gleich darauf in unser Badezimmer. Mir war wirklich richtig schlecht. Ich vertrug das Gemüse nicht. Ich beugte mich übers Waschbecken und würgte das ganze Zeug wieder hoch. Es schüttelte mich richtig und ich musste mich eine Weile am Waschbecken festhalten, um nicht umzukippen.
Als ich das Badezimmer dann verließ, fühlte ich mich zwar besser, aber die Gier in mir war endgültig erwacht. Ab jetzt würde jeder, der meinen Weg kreuzte in Gefahr sein. Mit schnellen Schritten ging ich in mein Zimmer und holte meinen schwarzen Ledermantel aus dem Schrank. Ich konnte nicht anders, aber ich wollte es auch nicht anders. Ein flüchtiger Blick in meinen Spiegel zeigte mir, wie blaß ich mittlerweilen wirklich war. Das Bild erinnerte mich an jene Nacht vor fünf Jahren, die ich nie vergessen werde.
"Teil dein Wertvollstes mit mit mir und du wirst weiterleben." Hätte ich gewusst, was hinter diesen Worten steckt wäre ich ich wohl lieber gestorben. Doch ich wusste es nicht und sagte zu, in der Hoffnung, dass alles so bleiben würde, wie es war. Ich hatte mich getäuscht...

Schnell verließ ich das Haus, darauf bedacht, dass ich weder meiner Mutter noch Ev begegnete. Als ich die Haustür öffnete und mir die frische Luft entgegen kam atmete ich erst einmal tief ein.
In der Zwischenzeit war es ganz dunkel geworden, aber meine Augen passten sich sehr schnell an. Es machte keinen Unterschied, ob es hell oder dunkel war, ich hatte keine Probleme damit, etwas zu sehen. Ich vergrub meine Hände in den Taschen des Mantels und ging los. Bei diesem Wetter würden nicht sehr viel Menschen auf der Straße zu finden sein.
Ich behielt recht, es war wirklich niemand auf der Straße zu finden.

"Na, Hunger?" eine weibliche Stimme hinter mir erklang. Ich hatte die Anwesenheit der Frau schon die ganze Zeit gespürt. Sie war wie ich. Sie war der Grund warum ich nun so war.
"Kann man wohl so sagen." antwortete ich, drehte mich aber nicht um. Noch nicht. Die Gier in meinem Innersten wurde noch größer, als sie neben mich trat. Diese Gier machte mich zu einem unberechenbaren Wesen.
"Es ist nicht sehr viel los heute, fürchte, du musst bis morgen warten." in ihrer Stimme schwang ein gewisser Spott mit. Ich versuchte zu lächel, doch es missglückte mir gründlich. Stattdessen bleckte ich meine Zähne.
"Wenn ich etwas suche, so finde ich es auch." mit einer Bewegung griff ich nach ihr und zog sie an mich. Damit hatte sie nicht gerechnet, und so wehrte sie sich auch kaum. Das war mein verdammtes Glück.
Sie versuchte zu schreien, aber ich hielt ihr eine Hand vor den Mund. Dann bohrten sich meine Zähne in ihren Hals. Da war er wieder, der süße Kupfergeschmack frischen Blutes. Gierig sog ich an ihrem Hals um immer mehr Blut zu bekommen. Blut, das mir Kraft gab, das ich brauchte. Ich spürte, wie ihr Widerstand mit jedem meiner Züge langsam schwand, doch das war mir egal. Solange ich die Gier in mir nicht befriedigt hatte würde ich weitermachen. Ich roch ihre Angst regelrecht und etwas in mir labte sich auch daran. Sie war ein Vampir, ohne Zweifel. Aber ich... ich war ein Monster, das Vampiren nur ähnelte. Ich konnte bei Tag genauso agieren.

Es dauerte eine Weile, bis ich die Gier nicht mehr spürte, doch ich wusste, dass sie noch da war. Sie würde wieder für eine Weile schlafen. Die Frau war bewusstlos geworden und ich ließ sie zu Boden sinken. Mit einer fließenden Bewegung wischte ich mir den Mund ab und leckte dann das Blut noch von meinem Handrücken. Für drei Minuten sah ich die Vampirin noch an, mit einem Lächel auf den Lippen, dann drehte ich mich um.
Ich war fünf Schritte weit gekommen, da hörte ich ihre Stimme nochmals. Sie zitterte.
"Du hast mich beinahe umgebracht."
Meine Antwort darauf war: "Schade, dass es nur beinahe war." Dann verschwand ich in der Dunkelheit. Mehr Blut habe ich nicht gebraucht, um meinen Hunger zu stillen.

 

Hi DDK,

warum hast Du das nicht unter Horror gepostet?
Weil dann jeder zu schnell darauf gekommen wäre, dass Andrè ein Vampir ist?

Zur Kritik:
Du solltest Deinen Text unbedingt nochmal nachbessern. Dein häufigster Fehler ist, dass Du nach abgeschlossener direkter Rede klein weiterschreibst.
Zum Vergleich:

"Andrè ist mit 13 auch schon bis elf Uhr weggeblieben! Warum darf ich das bitte nicht?" schleuderte Ev Mutter entgegen.

Hier stimmts.

"Andrè hat damals mit sehr viel dafür bezahlt! Willst du das etwa auch?" die Stimme meiner und Evs Mutter war bei diesem Thema nie so ruhig wie sonst.

Hier nicht. Da ein komplett neuer Satz beginnt, muss das Anfangswort gross geschrieben werden.

Deine Geschichte dümpelt ein wenig dahin. Sie hat keine wirklichen Wendungen, die überraschen. Nach Bekanntwerden von Andrè's Blässe, ist eigentlich alles klar.

Ausserdem wird nicht klar, warum er seine Schwester aus dem haus lassen will, wenn er doch weiss, WAS dort draussen lauert?

Und warum hat er die Vampirin nicht umgebracht, als er die Möglichkeit dazu hatte?
Muss er jetzt nicht ihre Rache fürchten?
Oder wollte er sie herausfordern, um endgültig zu sterben?

Das kommt mir nicht klar genug raus...

Insgesamt ist Deine Geschichte ein Rohdiamant, an dem noch gefeilt werden müsste, um das Feeling rüberzubringen...

Aber das ist ja nur (m)eine Meinung. Warte einfach noch ein paar andere ab.

Henry Bienek :cool:

 

Hallo Dark Demon Kairi,

deine Story ist wohl eher Horror als Fantasy und wenn ich es richtig sehe, gar nicht mal so schlecht.
Gut, es sind einige Rechtschreibfehler vorhanden, dafür sparst du aber an den Kommas, so dass der Text im Gesamten ausgeglichen ist. Und netter Titel.

 

Danke fürs Lob erstmal ihr beiden.
An den Rechtschreibfehlern arbeite ich noch ^^ und mal schaun, ob ich noch ein paar Kommas hab, die ich einbauen kann *gg*
Ich werd noch etwas dran rumbasteln, kann aba dauern, weil die Schule wieder losgeht... *seufz*
Andrè:
Ich tu mich mit Titeln immer ziemlich schwer... aber der schien mir irgendwie zu passen *gg*

Schöne Grüße aus der Unterwelt
Dark Demon Kairi

 

Hi, DDemonK

Diese Sätze haben meinen Lesefluß erstmal erheblich gestört:

(Zitat:)
"..., obwohl sie es doch aufhören wollte.
""Nur eine dumme Lungenentzündung"? Du wärst beinahe..." (:Zitat)

Deine Geschichte wirft zu dem einige Fragen auf, die meiner Ansicht nach beantwortet werden sollten. Wie z.B.: er scheint eine Art "Day-Walker" zu sein, aber warum, wie kam es dazu? Und warum kann er sich auch von Vampiren ernähren?

by the way @Henry:
Andrè braucht die Vampirin nicht zu fürchtet, er kann sich schließlich auch von ihrer Art ernähren.

So weiter mit dir dark one, deine Geschichte hat Potential, momentan stören die Schreinfehler den Lesefluß, aber wenn du sie überarbeiten würdest, könnte aus ihr noch einiges herauszuholen sein. In dem jetztigen Zustand würde ich mich da allerdings eher Henry anschließen: Deine Geschichte dümpelt ein wenig dahin. Das Ende ist etwas entäuschend. Sehr linear, aber einigen Lesern gefällt, das besser als alles andere.

Im großen und ganzen finde ich deine Geschichte nicht schlecht und nach einer Überarbeitung könnte sie sich sogar zu einer "guten Geschichte" entwickeln. Wobei ich auch finde, dass sie eher in das Horror-Genre passen würde.

greetz, el naty

 

@ Natas le Fuet:

by the way @Henry:
Andrè braucht die Vampirin nicht zu fürchtet, er kann sich schließlich auch von ihrer Art ernähren.

Als Rollenspieler und eifriger Vampirgeschichtenleser ging ich natürlich davon aus, dass die Vampirin mächtiger ist als ihr "Zögling", und er sie nur im richtigen Moment "falsch" erwischt hat.

Natürlich kann durch eine Laune der Natur auch ein "aus der Art geschlagener" Vampir entstanden sein, der seine Schöpferin schon von Anfang an überrundet hat.
Aber dann hätte DDK die Angst vor ihrem "Kinde" besser herauskommen lassen sollen.

So, wie es im Text stand, sah es eher nach Glück bis Zufall aus, dass Andre die Vampirin "flachgelegt" hat :D

Denn in den Vampirgeschichten - wie auch in den Vampirrollenspielen, die ich spiele - ist es nicht ungewöhnlich - wenn auch verboten - einen Vampir auszusaugen, um von dessen Macht zu zehren...

Nur zur Erklärung, wie ich auf den Trichter kam, dass Andre die Vampirin besser fürchten solle...

Henry Bienek:cool:

 

@Henry

Ich finde die Rolle Andrè's allerdings auch etwas merkwürdig auch wenn ich mich nicht allzu sehr in die Thematik vertieft habe. Ob der "Reaper" (nenn Andrè mal einfach so) stärker oder schwächer ist als seine Schöpferin, finde ich kommt eigentlich nicht wirklich gut heraus. Ich würde das eigentlich nur Schlußfolgern, aber eine Klärung des Autors in dieser Hinsicht könnte "Licht ins Dunkel bringen" :rolleyes:

greetz, el naty

 

Hallo ihr zwei,
Sorry, dass ich mich etwas länger nicht hier war, aber ich hatte kaum Zeit, euch zu antworten.
Also ich mach ja persönlich einen Bogen um Vampir Rpgs, daher kann ich nicht sagen, ob man nen anderen Vampir anzapfen darf bzw. kann.
Es ist thematisch alles in meinem Kopf entsprungen, daher könnte es schon zu Unstimmigkeiten kommen. Bin am Ausarbeiten, nur dauert es leider etwas, da ich schulisch zur Zeit etwas angebunden bin und noch einige Probleme im RL zu lösen hab, aber ich arbeite dran...
Soviel dazu: Es war Zufall, dass er sie "flachgelegt" hat, kommt das nicht raus?

Schöne Grüße aus der Unterwelt
Dark Demon Kairi

 

Hi DDK,

es wird vage angedeutet, lässt aber Raum für Interpretationsmöglichkeiten.

Vielleicht soltest Du die Überraschung der Vampirin etwas deutlicher werden lassen, wenn sie Andre an den Kopf wirft, dass er sie tatsächlich fast umgebracht hat.

Eine Mischung aus Fassungslosigkeit, Entsetzen und Wut, die Andre ahnen lässt, dass da noch eine Rache folgen mag.

Ich glaube nämlich nicht, dass eine mächtige Vampirin es abkann, wenn sie von ihrem "Schüler" unterworfen wuerde...:D

Henry Bienek

 

So, hab ein paar kleine Veränderungen an der Story vorgenommen... (aber wirklich nur ganz klein) Hoffe, manche Sachen kommen jetzt besser rüber...


Es war wieder einer der Tage, die mich in den Abgrund zogen. Draußen regnete es, dass man meinen konnte, die Welt ginge unter und hier im Haus, wo es wenigstens trocken war stritten meine Mutter und meine Schwester mal wieder. Wie immer über Nichtigkeiten.
"Andrè ist mit 13 auch schon bis elf Uhr weggeblieben! Warum darf ich das bitte nicht?" schleuderte Ev Mutter entgegen.
Ich kannte die Antwort bereits, die nun unweigerlich folgte.
"Andrè hat damals mit sehr viel dafür bezahlt! Willst du das etwa auch?" die Stimme meiner und Evs Mutter war bei diesem Thema nie so ruhig wie sonst. Während sie sprach, bewegte ich meine Lippen mit.

Aber hatte ich denn damals genug für meine Umtriebigkeit bezahlt? Vor allem, nur ich weiß, was ich wirklich bezahlt habe, wenn man in diesem Fall den überhaupt von so etwas wie bezahlen reden konnte.
Langsam stand ich auf und verließ mein Zimmer, um mich nun auch in das Gespräch einzumischen. Ich mag es nicht, wenn andere Leute einfach so über und für mich reden. Ich will mich selbst verteidigen.

"Damals ist mir nichts weiter passiert, es war nur eine dumme Lungenentzündung." mit diesen Worten betrat ich langsam den Raum. Der Geruch von Nikotin und Tabak lag in der Luft, ich wusste sofort, dass meine Mutter wieder geraucht hatte, obwohl sie es doch aufhören wollte.
""Nur eine dumme Lungenentzündung"? Du wärst beinahe gestorben!" das sagte meine Mutter jedes Mal, wenn ich diesen Einwand brachte.
"Ich war selbst schuld. Und es hatte nichts damit zu tun, dass ich länger weggeblieben bin." ruhig setze ich mich in den Sessel, der am Fenster stand und blickte wieder hinaus. Es begann bereits zu dämmern. "Die magische Stunde", so wurde die Dämmerung oft genannt. Ja, das war sie auf alle Fälle.
Ich bekam nicht mit, was meine Mutter oder meine Schwester in den nächsten Minuten von sich gaben, ich blickte nur sehnsüchtig hinaus. Ich spürte die Freiheit und das Leben dort draußen... das Leben...

Ich weiß nicht, wie lange ich in dem Sessel saß und hinausstierte, als ich jedenfalls wieder klare Gedanken fasste, die nicht irgendwo mit Leben endeten, hatte der Rest meiner Familie den Raum verlassen. Eigentlich war es mir egal, wie lange Evelin abends ausgehen durfte, aber die ewigen versteckten Vorwürfe meiner Mutter wurde ich langsam leid. Seit fast fünf Jahren musste ich sie mir nun anhören. Langsam wurde es wirklich Zeit, diesem Haus den Rücken zu kehren und sich etwas eigenes zu suchen. Warum habe ich das eigentlich nicht schon lange gemacht? Wieder wanderte mein Blick durch das Fenster hinaus, wo in der Ferne ein Kirchturm zu sehen war. Ich kannte die Antwort auf diese Frage...
Ich fixierte den Kirchturm mit meinen Augen. Der Kirchturm war etwa 3 Kilometer von unserem Haus entfernt, und es wurde immer dunkler. Die Uhr zeige 18.11 Uhr an. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und stand auf.
Langsam machte sich der Geruch von irgendwas Gebratenem im Haus breit, das hieß wohl, Mutter stand in der Küche und bald würde es etwas zu essen geben.

Essen... ja, ich hatte Hunger...
Einen Moment blieb ich im Türrahmen stehen, dann ging ich nach rechts, Richtung Küche. Ein gewohntes Bild bot sich mir. Meine Mutter zwischen Töpfen und Pfannen. Die kleine, drahtige Frau beim Kochen. Wenn sie über irgendetwas wütend war, dann kochte sie einfach. Das war ihre Methode, sich abzureagieren. Von Evelin sah ich nichts in der Küche, doch ich hörte, dass sie in ihrem Zimmer Musik angemacht hatte.

"Lass sie gehen." sagte ich und holte drei Teller aus dem Schrank. Bevor ich die Teller auf den Tisch stellte, holte ich noch schnell eine Tischdecke. Vor dem Regal mit den Tischdecken blieb ich stehen und streckte meine Hand nach einer Roten aus. Instinktiv. Nein, keine rote Tischdecke! Ich leckte mit meiner Zunge über meine Lippen und fasst erwartete ich, den Kupfergeschmack von Blut zu schmecken, doch da war nichts. Alles nur Einbildung, ausgelöst von der Farbe Rot.

Ich schnappte mir also eine blaue Tischdecke und kehrte in die Küche zurück, um fertig aufzudecken.
"Wenn ich sie gehen lasse, habe ich dann das gleiche Glück wie bei dir vor fünf Jahren, oder verliere ich sie dann für immer?"
Ich stellte gerade die Gläser auf den Tisch, als meine Mutter dies sagte.
"Sie geht doch nur mit ihren Freundinnen aus. Da passiert schon nichts." entgegnete ich ihr ruhig und lehnte mich gegen das Küchenbuffet.
"Und was hast du damals gemacht? Du warst auch mit Freunden weg." sie rührte in einem Topf herum, als sie sprach. Dieses Gespräch haben wir nun schon zur Genüge geführt, und wir beide wussten das ganz genau.
"Unfälle und Zufälle passieren immer wieder, dagegen kann man nichts tun. Gegen das Schicksal kann man nichts tun, das wissen wir alle." sonst gab ich eine andere Antwort, dieses Mal allerdings wollte ich das Gespräch nicht im Kreis laufen lassen.
"Du hättest sterben können. Du hattest nur Glück und einen guten Arzt." Sie rührte immer noch.
Nun, mit einem guten Arzt hatte meine Genesung nicht viel zu tun, aber um ihr das zu erklären fehlte mir einiges an Geduld und Wissen.
"Ich bin nicht gestorben, damit basta. Lass Evelin gehen oder du verlierst sie irgendwann wirklich." das waren meine letzen Worte, ehe es Essen gab.

Das Mahl verlief ungewöhnlich ruhig. Meine Schwester sagte nicht viel, sie war beleidigt. Meine Mutter redete auch nicht, sie war zornig wegen meinen Worten. Und ich... ich kaute lustlos auf dem Fleisch rum und versuchte etwas von dem Gemüse runter zubekommen. Es schmeckte nicht schlecht, doch mein Magen und mein Kopf verlangten etwas anderes.
"Du siehst blass aus, Andrè. Geht es dir nicht gut?" Evelins Stimme riss mich aus meinem tranceähnlichen Zustand und ließ mich sie ansehen. Ich lächelte und schob mir noch eine Gabel voll Gemüse in den Mund.
"Mir geht’s bestens." sagte ich mit vollen Mund und wusste, wie linkisch das wirkte. Doch es kostete mich alle Mühe, den Schein zu wahren. Mir ging es wirklich im Moment nicht sehr gut.
Tief in mir drin brannte etwas, das immer stärker wurde. Unstillbare Gier. Unstillbar und unendlich gefährlich. Nicht nur für andere, auch für mich.
"Ich bin nur etwas müde, ich denke, ich gehe heute früher ins Bett, dann hat sich die Sache schon wieder." Ich schluckte das Gemüse hinunter und musste beinahe würgen. Doch nach Außen hin gab ich mich als den glücklichen 18 Jahre alten Mann, der einfach nur müde war. Ev nickte und aß weiter.

Nach dem Essen räumte ich meinen Teller ab und verschwand dann gleich darauf in unser Badezimmer. Mir war wirklich richtig schlecht. Ich vertrug das Gemüse nicht. Ich beugte mich übers Waschbecken und würgte das ganze Zeug wieder hoch. Es schüttelte mich richtig und ich musste mich eine Weile am Waschbecken festhalten, um nicht umzukippen.
Als ich das Badezimmer dann verließ, fühlte ich mich zwar besser, aber die Gier in mir war endgültig erwacht. Ab jetzt würde jeder, der meinen Weg kreuzte in Gefahr sein. Mit schnellen Schritten ging ich in mein Zimmer und holte meinen schwarzen Ledermantel aus dem Schrank. Ich konnte nicht anders, aber ich wollte es auch nicht anders. Ein flüchtiger Blick in meinen Spiegel zeigte mir, wie blass ich mittlerweilen wirklich war. Das Bild erinnerte mich an jene Nacht vor fünf Jahren, die ich nie vergessen werde.
"Teil dein Wertvollstes mit mir und du wirst weiterleben." Hätte ich gewusst, was hinter diesen Worten steckt wäre ich wohl lieber gestorben. Doch ich wusste es nicht und sagte zu, in der Hoffnung, dass alles so bleiben würde, wie es war. Ich hatte mich getäuscht...

Schnell verließ ich das Haus, darauf bedacht, dass ich weder meiner Mutter noch Ev begegnete. Als ich die Haustür öffnete und mir die frische Luft entgegen kam atmete ich erst einmal tief ein.
In der Zwischenzeit war es ganz dunkel geworden, aber meine Augen passten sich sehr schnell an. Es machte keinen Unterschied, ob es hell oder dunkel war, ich hatte keine Probleme damit, etwas zu sehen. Ich vergrub meine Hände in den Taschen des Mantels und ging los. Bei diesem Wetter würden nicht sehr viel Menschen auf der Straße zu finden sein.
Ich behielt recht, es war wirklich niemand auf der Straße zu finden.

"Na, Hunger?" eine weibliche Stimme hinter mir erklang. Ich hatte die Anwesenheit der Frau schon die ganze Zeit gespürt. Sie war wie ich. Sie war der Grund warum ich nun so war.
"Kann man wohl so sagen." antwortete ich, drehte mich aber nicht um. Noch nicht. Die Gier in meinem Innersten wurde noch größer, als sie neben mich trat. Diese Gier machte mich zu einem unberechenbaren Wesen.
"Es ist nicht sehr viel los heute, fürchte, du musst bis morgen warten, oder dich mal in deiner Familie umsehen." in ihrer Stimme schwang ein gewisser Spott mit. Ich versuchte zu lächeln, doch es missglückte mir kläglich. Stattdessen bleckte ich meine Zähne.
"Wenn ich etwas suche, so finde ich es auch." mit einer Bewegung griff ich nach ihr und zog sie an mich. Damit hatte sie nicht gerechnet, und so wehrte sie sich auch kaum. Das war mein verdammtes Glück. Ich hatte sie überrascht, so dass sie sich nicht wehren konnte. Ich hätte wohl kaum eine Chance gehabt, hätte sie sich gewehrt, dazu war ich noch zu unerfahren.
Sie versuchte zu schreien, aber ich hielt ihr eine Hand vor den Mund. Dann bohrten sich meine Zähne in ihren Hals. Da war er wieder, der süße Kupfergeschmack frischen Blutes. Gierig sog ich an ihrem Hals um immer mehr Blut zu bekommen. Blut, das mir Kraft gab, die ich brauchte. Ich spürte, wie ihr Widerstand mit jedem meiner Züge langsam schwand, doch das war mir egal. Solange ich die Gier in mir nicht befriedigt hatte würde ich weitermachen. Ich roch ihre Angst regelrecht und etwas in mir labte sich auch daran. Sie war ein Vampir, ohne Zweifel. Aber ich... ich war ein Monster, das Vampiren nur ähnelte. Ich konnte bei Tag genauso agieren und kannte so etwas wie Angst schon lange nicht mehr.

Es dauerte eine Weile, bis ich die Gier nicht mehr spürte, doch ich wusste, dass sie noch da war. Sie würde wieder für eine Weile schlafen. Die Frau war bewusstlos geworden und ich ließ sie zu Boden sinken. Mit einer fließenden Bewegung wischte ich mir den Mund ab und leckte dann das Blut noch von meinem Handrücken. Für drei Minuten sah ich die Vampirin noch an, mit einem Lächeln auf den Lippen, dann drehte ich mich um.
Ich war fünf Schritte weit gekommen, da hörte ich ihre Stimme nochmals. Sie zitterte.
"Du hast mich beinahe umgebracht. Dafür wirst du mir büßen, Kleiner, das schwöre ich dir!“
Meine Antwort darauf war: "Schade, ich dich nur beinahe auf dem Gewissen habe. Komm nur und räche dich an mir! Dann wirst du das nächste Mal Geschichte sein!“ meine Stimme klang durch die Dunkelheit. Sie klang nicht wie sonst, ich erschrak mich selbst etwas davor.
Ich ging, mehr Blut habe ich dieses Mal nicht gebraucht, sollte sie sich aber nächstes Mal rächen wollen, dann lasse ich ihr nicht einen einzigen Tropfen ihres kostbaren Lebenssaftes, selbst wenn ich mich übergeben müsste….

 

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