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Anders

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13.06.2011
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Anders

Sie guckten ihn schon wieder so an.
Gestarft wurde er mit diesen Blicken. Von allen. Von überall. Die Mädchen kicherten und drehten sich weg. Die Mädchen, die vor zwei Wochen noch rot wurden, nur weil er hinüber geschaut hatte. Die Mädchen, von denen er lastwagenweise Liebesbriefe bekommen hatte. Nur wegen dieser drei Worte.
Wenn Leonardo DiCaprio die sagte, waren doch auch alle begeistert.
Auch die Jungs wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nicht einmal mehr Fußball spielen durfte er mit ihnen. Auch Einladungen zu Parties oder Geburtstagen bekam er nicht mehr. Vor zwei Wochen hatte er sich kaum noch davor retten können!
Vor zwei Wochen war alles anders gewesen. Er war so beliebt gewesen. Dachte, er hätte Freunde, die ihn genauso aktzeptieren, wie er ist! Aber diese drei Worte hatten alles zerstört.

Briefe bekam er trotzdem, der Inhalt war vielfältig, doch sie sagten alles das Gleiche: Sie verachteten ihn, machten sich über ihn lustig.
Oft dachte er sich:"Bald bin ich weg aus der Schule, dann muss ich niemanden von hier wiedersehen."
Aber das Gerede in der Schule war ja nicht einmal das Schlimmste. Selbst wenn er nach Hause ankam, durch die Küche ging, bekam er diesen verächtlichen, enttäuschten Blick von seinem Vater. Anfangs war er wütend geworden. Hatte herumgeschrien, warum denn gerade er? Warum könne er nicht einen normalen Sohn haben?
Inzwischen brüllte er nicht mehr.
Seine Mutter hatte geweint. Vielleicht wegen ihm, vielleicht wegen seinem Vater.
Auch sie weinte nicht mehr.
Sie legte ihm mitleidig eine Hand auf die Schulter. Mehr nicht.
Selbst von den eigenen Eltern nicht aktzeptiert zu werden. Das war die Hölle.
Ausgelöst von diesen drei Worten.

"Irgendwo muss es doch jemanden geben, dem es genauso geht wie mir. Der so fühlt wie ich."
Aber so ist es eben, wenn man anders ist.
Doch warum hatte er auch ausgerechnet ihm diese berühmten drei Worte gesagt?

 

Hallo KawaiiKimmi,

und Willkommen bei KG.de.

Ich würde Dir ans Herz legen wollen, die Geschichte nach Jugend verschieben zu lassen, ich glaube, dort fühlt sie sich mehr zu Hause ;). Denk mal drüber nach und sag in Deiner Antwort, ob Du Dich dazu entschließen könntest.

Sie guckten ihn schon wieder so an.

Mmmh. Ja geht, aber überlege mal, ob: Sie starrten ihn an. nicht vielleicht kraftvoller wäre.

Gestarft wurde er mit diesen Blicken.

Gestraft oder verhöhnt? Und nicht mit diesen, sondern mit ihren
Blicken. Diesen ist so allgemein ...

Vor zwei Wochen war alles anders gewesen. Er war so beliebt gewesen. Dachte, er hätte Freunde, die ihn genauso aktzeptieren, wie er ist! Aber diese drei Worte hatten alles zerstört.

Die zwei dicken Sätze, dass hast Du ja schon mal gesagt. Das weiß der Leser ja schon und inhaltliche Wiederholungen, naja, da denkt der Leser immer, der Autor hält ihn für blöd, dass der Autor geneigt ist, es dem Leser zwei- dreimal zu sagen. Ist unspannend (weil man es ja schon weiß) und hat immer einen bitteren Beigeschmack. Vielleicht kannst Du Dich ja von diesen Sätzen trennen, dem Leser entgeht ja nichts.

Ist ja ganz schön kurz, die Geschichte. Und wenn Geschichten so kurz sind, dann liest man sie eher wie eine Meldung in der Zeitung, als dass die "Helden" eine Chance hätten, dass der Leser eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Diese Episode könnte gut die Grundlage für eine Geschichte sein, aber nun müsste man sie auserzählen, tatsächlich ein Geschichte daraus basteln, alles bis in die letzte Kleinigkeit beschreiben und dann, gelingt es dem Leser auch, sich in eine Figur reinzuversetzen. So wirkt es eben wie ein Bericht.

Aber da steckt schon viel Drama drin, vielleicht magst Du ja eine Szene mal ausmalen - wie z.B. genau das zu Hause lief, oder wieso das alle mitbekommen haben. Man stellt sich ja nicht auf den Schulhof und brüllt es zu jemanden hinüber. Vielleicht hat der Junge, dem er sich anvertraut hat, ja den anderen berichtet. Also, auch die Szene wäre interessant, wie das ablief. Wie er sich dabei gefühlt hat. Oder ...

Ach, da könnte man so schön viel ergänzen ;).

Ich wünsche Dir hier viel Spaß. Meine Vorschläge sind nur Vorschläge. Du bist die Autorin :gelb:.

Beste Grüße Fliege

 

Moin KrawallKimmi,

auch wenn ich mich hier ganz furchtbar blamiere: Was sind die drei Worte?
Mir fallen alleine jetzt drei Reihe Möglichkeiten ein: "Ich bin schwul", "Ich bin islamistisch", "Ich bin Autist".
Ok, ich habe einen Verdacht. Aber vielleicht solltest Du mehr Hinweise geben. Vielleicht könnte die Geschichte auch mit diesen drei Worten anfangen lassen und dann zeigen, wie die Welt Deines Prot. zerbricht.

Dein Stil ist flüssig und die Szenen gut vorstellbar. Ich sehe, dass der Prot. leidet. Aber irgendwie ist die Geschichte zu schnell vorbei, bevor ich zu ihm eine Beziehung aufgebaut habe. Ich würde einige der Szenen nehmen und noch weiter ausbauen. Die Reaktion des Vaters bietet sich natürlich an. Die Wut und die Enttäuschung kannst Du mit Dialogen gut zeigen.
Dann vielleicht noch eine Szene, wo er merkt, dass eine Party stattfindet und er ist nicht eingeladen. Zeige den Gastgeber, wie wer herumdruckst und mit dem wahren Grund nicht richtig rausrücken will.
Die Reaktion des Prot. kommt auch zu kurz. Ok, er wundert sich, was er ausgelöst hat und wird demnächst die Schule wechseln. Aber da geht doch bestimmt noch mehr in ihm vor. Vor allem interessiert mich, was macht er mit der "Hölle" zu Hause?

Ach, da könnte man so schön viel ergänzen
Dem schließe ich mich an. Mich juckt es auch in den Fingern. Das ist ein Zeichen für eine gut gewählte Basis.

Was Du abgeliefert hast, ist in meinen Augen ein guter Teaser. Jetzt solltest Du nachlegen, damit daraus eine richtige Geschichte wird.
Gruß,
Peter

 
Zuletzt bearbeitet:

auch wenn ich mich hier ganz furchtbar blamiere: Was sind die drei Worte?
Wenn so von drei Worten gesprochen wird, ist es gemeinhin "Ich liebe dich." Mit dem Titel zusammen wird es wohl heißen, ein Junge hat es zu einem anderen gesagt (oder zu seinem Lehrer, zum Hausmeister, Gärtner ...).


Moikka KawaiiKimmi,

die Geschichte gibt leider nix her. Sie ist zu sehr Bericht, zu genervt und nölig im Tonfall, was den Protagonisten unsympatisch macht.

Lastwagenweise Liebesbriefe ... selbst wenn das Ironie sein sollte: wer macht das denn heute noch? Zettelchen, oder vermutlich SMS.

Sori, Du solltest hier tatsächlich eine Geschichte draus stricken, anstatt so eine Aufzählung mit einigen Drama-Phrasen gwürzt. Vllt ist es die Idee, daß jegliche Abweichung von der 'Norm' ausgegrenzt wird, und es daher egal ist, was genau los war, um wen es geht. Für eine Kurzgeschichte ist es aber wichtiger, man hat Protagonisten, die nachvollziehbar sind, die Eigenarten haben, die altbekannte Dinge auf individuelle Art sehen. Anstatt diesen Textes hättest Du auch sagen können "Diskriminierung ist scheiße" und hättest ca. ebenso viel Handlung und implizite Protagonisten gehabt - das reicht nicht.

Günstiger wären authentische Szenen, die einen in den Text ziehen, die die Prots charakterisieren. 'Kurzgeschichte' kann dabei auch etwas länger sein, es muß nicht alles ohne scrollen in einem Fenster zu lesen sein. ;)

Herzlichst,
Katla

 

moin.
Allenfalls ein Anfang für eine gute Geschichte, aber um als solche anerkannt zu werden einfach zu kurz und(noch viel) zu farblos.
Schließe mich daher (leider) meinen Vorkritikern an, und würde nach einer Überarbeitung lieber lobende Worte finden...
Meint: Der Lord mit bestem Gruß

 

Glaub auch, das er schwul ist.
Kein Drama mehr, heutzutage, außer vielleicht aufm Land.
Bau die Sache aus. Deinem Protagonisten sollte etwas Außergewöhnliches, Peinliches, gar Furchtbares geschehen. Zeige den ersten Tag seines neuen Lebens, von morgens bis abends.
Lass ihn leiden und Hoffnung schöpfen.
Mal uns ein Bild,

Danke Nastro.

 

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