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Analyse
"Ich möchte keinen Freund.", warf Natalie in das Gespräch mit ein. Suzy und Lena schauten sich kurz verdutzt an, und wendeten sich wieder ihrer Verhörten zu. "Warum nicht?", "Was hast du gegen Jungs?", "Bist du vom anderen Ufer?", "Vögelst du lieber Mädchen?!". Doch ihr kichern wurde schnell von einem aggressiven Stöhnen Natalies unterbrochen, sie saß am ganzen Körper angespannt auf dem Fenstersims, und krallte ihre Finger in ihren Rock. Dann hatte sie ihre Arme vor ihrer relativ kleinen Brust verschränkt, und musterte die besten Freundinnen entnervt.
"Ich will den Stress nicht!". Damit hatte es sich.
Die beiden Mädchen wandten sich desinteressiert ab.
"Hey Natalie, deine Mütze!", schrie Moritz, doch Tim war schneller als der darauffolgende Denkprozess Natalies, und hielt die Mütze schon in der Hand, während Natalies Finger in ihren Haaren landeten. "Tim, du Arschloch! Gib sie wieder her!", sie stand mit leichten X-Beinen vor ihm, hatte sich leicht nach vorne gelehnt, und hatte einen etwas verängstigten Schimmer in den Augen, der Tim jedoch nicht auffiel, und so stand er da, lachend wie ein bekifftes Kindergartenkind, und hielt die Mütze in die Höhe. Nur um Natalie bei dem Versuch sie herunterzuholen zuzusehen.
Ich hatte genug gesehen. Mit einem Kopfschütteln wandte ich meinen Blick von dem Geschehen ab, meine Finger trommelten auf dem glatten Holz meines Schultisches herum, und mein Blick fiel traurig auf einen Notizblock.
Er war klein, und man konnte ihn nicht richtig schließen. Zudem fiel er halbwegs auseinander, ich würde mir bald einen neuen holen müssen.
Seite 3
Klasse 9c-
Tag 12
Persöhnliche Notizen:
Tim Aacher: vermutlich wenig verdienendes Elternhaus, ein paar Geschwister, wird von älterem Familienmitglied mishandelt: {Brandflecken am Handgelenk, blaue Flecken über der Hüfte, akute Schmerzen beim Strecken des Brustkorbs}
Moritz Christenfeller: stabil verdienendes Elternhaus, Einzelkind {kaum Empathie vorhanden, kleinkindlicher Humor}, wird der vollen Aufmerksamkeit seiner Eltern, und deren Geld zu teil {teure Markenjeans, redet notorisch von den Sachen die er bekommt} redet zu laut (zu viel Selbstbewusstsein? (musste wohl noch nie Konflikte selber lösen) [könnte tendieren sich in naher Zukunft immer wieder alleine zu fühlen, keine Gefahr auf Depressionen, oder suizidalität erkennbar]
Sophie Gröll: -heute krank, ohne Entschuldigung- (zusamenhang zwischen leiser werdendem Verhalten, in den letzt 4 Tagen, und dem fehlen?)
Natalie Chryâmel: -Mittelpunkt meines Interesses-
starke Weitung der Pupillen, und Aufmerksamkeit in Nähe von Jungs, weist Jungs mit Körpersignalen ab {verschraenkte Arme}, schnellere Atmung in nähe "dominanter" männlicher Mitschüler, prisst die Beine oft krampfartig aneinander, verträumt, schmerzempfindliche Stellen am Oberarm, und an den Oberschenkeln.
(hauptinteresse: Beziehung zum Vater) wurde vergewaltigt.