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Analyse

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30.12.2014
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Analyse

"Ich möchte keinen Freund.", warf Natalie in das Gespräch mit ein. Suzy und Lena schauten sich kurz verdutzt an, und wendeten sich wieder ihrer Verhörten zu. "Warum nicht?", "Was hast du gegen Jungs?", "Bist du vom anderen Ufer?", "Vögelst du lieber Mädchen?!". Doch ihr kichern wurde schnell von einem aggressiven Stöhnen Natalies unterbrochen, sie saß am ganzen Körper angespannt auf dem Fenstersims, und krallte ihre Finger in ihren Rock. Dann hatte sie ihre Arme vor ihrer relativ kleinen Brust verschränkt, und musterte die besten Freundinnen entnervt.
"Ich will den Stress nicht!". Damit hatte es sich.
Die beiden Mädchen wandten sich desinteressiert ab.

"Hey Natalie, deine Mütze!", schrie Moritz, doch Tim war schneller als der darauffolgende Denkprozess Natalies, und hielt die Mütze schon in der Hand, während Natalies Finger in ihren Haaren landeten. "Tim, du Arschloch! Gib sie wieder her!", sie stand mit leichten X-Beinen vor ihm, hatte sich leicht nach vorne gelehnt, und hatte einen etwas verängstigten Schimmer in den Augen, der Tim jedoch nicht auffiel, und so stand er da, lachend wie ein bekifftes Kindergartenkind, und hielt die Mütze in die Höhe. Nur um Natalie bei dem Versuch sie herunterzuholen zuzusehen.
Ich hatte genug gesehen. Mit einem Kopfschütteln wandte ich meinen Blick von dem Geschehen ab, meine Finger trommelten auf dem glatten Holz meines Schultisches herum, und mein Blick fiel traurig auf einen Notizblock.
Er war klein, und man konnte ihn nicht richtig schließen. Zudem fiel er halbwegs auseinander, ich würde mir bald einen neuen holen müssen.
Seite 3
Klasse 9c-
Tag 12
Persöhnliche Notizen:
Tim Aacher: vermutlich wenig verdienendes Elternhaus, ein paar Geschwister, wird von älterem Familienmitglied mishandelt: {Brandflecken am Handgelenk, blaue Flecken über der Hüfte, akute Schmerzen beim Strecken des Brustkorbs}
Moritz Christenfeller: stabil verdienendes Elternhaus, Einzelkind {kaum Empathie vorhanden, kleinkindlicher Humor}, wird der vollen Aufmerksamkeit seiner Eltern, und deren Geld zu teil {teure Markenjeans, redet notorisch von den Sachen die er bekommt} redet zu laut (zu viel Selbstbewusstsein? (musste wohl noch nie Konflikte selber lösen) [könnte tendieren sich in naher Zukunft immer wieder alleine zu fühlen, keine Gefahr auf Depressionen, oder suizidalität erkennbar]
Sophie Gröll: -heute krank, ohne Entschuldigung- (zusamenhang zwischen leiser werdendem Verhalten, in den letzt 4 Tagen, und dem fehlen?)
Natalie Chryâmel: -Mittelpunkt meines Interesses-
starke Weitung der Pupillen, und Aufmerksamkeit in Nähe von Jungs, weist Jungs mit Körpersignalen ab {verschraenkte Arme}, schnellere Atmung in nähe "dominanter" männlicher Mitschüler, prisst die Beine oft krampfartig aneinander, verträumt, schmerzempfindliche Stellen am Oberarm, und an den Oberschenkeln.
(hauptinteresse: Beziehung zum Vater) wurde vergewaltigt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Janitormiles, bevor deine kleine Impression hier sang- und klanglos nach unten rutscht, will ich dir lieber mal schnell ein gutes neues Jahr wünschen und dir was zu deiner Geschichte schreiben.

Ich fand die Idee nämlich gut, hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, wie du das angehst. Trotzdem habe ich mich auch gefragt, wer die Figur ist, die da schreibt und warum sie das tut. Jemand, dessen Profession die Beobachtung ist, kann es ja eher nicht sein wegen dem zerlesenen Notizbuch. Allerdings ist der Jargon eher schon professionell.
Einer der Schüler ist es nicht, dazu wirkt die Sprache auch für einen 9.Klässler zu abgehoben. Die würden sich verschlucken, wenn sie Suizidalität aussprechen müssten. Die Lehrerin kann es nicht sein, die würde eingreifen und nicht nur still mitschreiben.
Wie auch immer, was dir sehr gut gelungen ist, das ist der Kontrast zwischen dem scheinbar normal wirkenden Geplänkel der Schüler und der persönlichen Wucht, die für diese Kinder dahintersteckt. Alles wirkt so alltäglich - und das ist es ja auch - und wenn man ein bisschen tiefer gründelt, dann gruslet es einen auch. Die Beobachtungen der Person, ihre Rückschlüsse auf Schicksale und Bedrohungen und mögliche schreckliche Entwicklungen, die hier aufgezeichnet werden, das hat es ja in sich. Einerseits weil solche Entwicklungen ja für jemanden, der in diesem Bereich arbeitet, leider Alltag sind. Andererseits aber wirkt es halt auch noch unklar, warum beobachtet die Person, wie kommt sie so schnell auf solche Schlussfolgerungen.
Schön fand ich, dass das Notizbuch schon so zerfleddert ist, das wirkt einerseits so, als ob sie schon viel hätte sehen und beobachten müssen. Aber warum dann erst Seite 3? Das wiersprach sich für mich.
Also bei der Person und ihren Zwecken fände ich ein bisschen Deutlichkeit besser.
Ansonsten fand ich es gut. Nur: Die Idee wirkte leider auch recht schnell hingeworfen und aufgeschrieben, das fand ich sehr schade, du hast jede Menge Fehler drin. Die Kommafehler in den Notizbucheintragungen kann man dem Flüchtigen der Notizen zuordnen, warum dann aber Kommafehler im ersten Teil? Und eine erwachsene Person würde nicht solche Rechtschreibfehler machen wie "persöhnliche", das passt für mich nicht zusammen. Wenns selbst ein Kind ist, ja, da würde es passen. Aber wie gesagt, welches KInd redet so. Im Moment sieht es eher so aus, als hättest du einfach eine Menge Tippfehler reingeholzt. :)
Kannst ja mal sagen, wies gemeint ist, bevor ich nämlich hier auf richtige Rechtschreibung hinweise und du hinterher sagst, ätsch, das liegt an den Notizen.
Viele Grüße von Novak

 

Zuerst muss ich mich für ihre Kritik bedanken.
Und leider muss ich auch sagen, dass alle Komma, und Rechtschreibfehler nicht dem Charakter, sondern mir zuzuordnen sind. Ich hatte keinesfalls die Intention, meinem Charakter durch Rechtschreibfehler mehr Persöhnlichkeit ein zu hauchen.
Bezüglich der Kommafehler muss ich auch nochmal sagen, dass ich zumindest im zweiten Teil keine gefunden habe. Ich dachte mir, es wäre - vor allem für Aufzählungen- angebracht Kommas zwischen die auf zu zählenden Merkmale zu setzen. Falls sie das nicht gemeint haben, weiß ich leider nicht genau was sie gemeint haben. Im ersten Teil gestehe ichmir jedoch durchaus zu, dass ich einige Fehler gemacht habe, ich werde auch nicht genauer nachgucken, sondern versuchen mich bei meiner nächsten Geschichte mehr darauf zu konzentrieren.

Zu der Person,
Ich war zu dem Zeitpunkt neu in eine Klasse gekommen, und habe mich damit beschäftigt, wie es wäre, wenn ich versuchen würde jeden meiner Klassenkameraden genauso zu Analysieren.
Die Idee habe ich jedoch schnell -schließlich war es nur ein Gedankengang- verworfen.
Diese Geschichte ist aus diesem Gedanken, und meiner damals intensiveren Beschäftigung mit dem Asperger-Syndrom, und Autismus im Allgemeinen entstanden.
Mit der Person versuchte ich also auf eine Art einen Autisten abzubilden, der die Analyse seiner Mitmenschen als einne Art Hobby sieht. Zumal ihn wohl auch das Verhalten seiner Klassenkameraden interessieren würde.

Ich hoffe, ich konnte ihre Fragen klären.
Ein frohes, neues Jahr :)

 

Hey,

der Text besteht aus zwei völlig unterschiedlichen Szenen, wirkt zusammenhanglos, angesicht der Analyse ja fast schon beliebig. Warum wird dieser Analyse diese Szene mit Natalie vorangestellt? Doch nur um die Pointe am Ende zu haben, dass sie keinen Freund will, weil sie vergewaltigt wurde. Du hättest genauso gut über Moritz oder Tim schreiben können, die Frage ist, warum sich der Ich-Erzähler oder die Ich-Erzählerin für Natalie entscheidet.

Im Grunde musst du dir selbst die Frage beantworten, warum du die Geschichte schreiben wolltest. Wenn es um einen Autisten geht, finde ich den Ansatz zwar interessant, obwohl ich null Ahnung vom Autismus habe und mich das in literarischen Arbeiten erst mal wenig interessiert (es könnte also für mich irgendeine Verhaltensstörung bzw. Verhaltensabweichung von der Norm sein), nichtsdestotrotz finde ich, dass eine einzige Szene deiner Intention nicht gerecht wird.
Also, vielleicht gehst du ein wenig weiter auf die Person des Ich-Erzählers ein?

Du hast jetzt momentan eine sogenannte Zustandsbeschreibung aus der Sicht der autistischen Person, was aber ist jetzt das Problem dieser Person? Wie wird dieses Problem in der Geschichte dargestellt, in die Handlung eingebettet, wie gehen die Figuren mit diesem Problem um, was könnten mögliche Lösungsansätze sein und damit mögliche Ausgänge aus dem Problem für die Figur?
Frag dich das bitte, wenn du das nächste Mal eine Geschichte schreibst. Denn du wirst deinem Kommentar nach zu urteilen, dich mit dieser Geschichte nicht weiter beschäftigen.

Vielleicht kurz zur Funktion dieses Forums: Es wird hier von niemanden erwartet literarisch perfekt ausgearbeitete Geschichten einzustellen, sondern Geschichten, die Macken haben und zusammen versucht man herauszubekommen, was für Macken eine Geschichte hat und wie man diese eventuell beheben könnte. Nur so kannst du dich als Autorin weiterentwickeln. Deswegen solltest du eigentlich starkes Interesse daran haben, auch an dieser Geschichte zu arbeiten, indem du die Fehler behebst.

JoBlack

 
Zuletzt bearbeitet:

Suzy und Lena schauten sich kurz verdutzt an, und wendeten sich wieder ihrer Verhörten zu.

Das ist ja mal eine interessante Sozialstudie,

liebe Janitorsmiles,

die vom Verhör (siehe Eingangszitat) über ein potentiell

bekifftes Kindergartenkind
und ein möglicherweise eher durch Flüchtigkeit entstandenes, aber dennoch geheimnisvolles Tun wie
prisst die Beine oft krampfartig aneinander,
oder die eher unfreiwillige Komik des
zusamenhang
bis zur mutmaßlichen väterlichen Vergewaltigung reicht, aber tatsächlich ein Loblied der Eigentumsansprüche ist und somit von Macht handelt
…, und krallte ihre Finger in ihren Rock. Dann hatte sie ihre Arme vor ihrer relativ kleinen Brust verschränkt, und musterte die besten Freundinnen entnervt.
Wessen Finger krallten sich denn sonst in ihrem Rock oder umgekehrt, in wessen Rock krallten sich ihre Finger und vor wessen Brust (Größe ist uninteressant, kann ja später zum Silicon Valley nachbilden) ließen sich ihre Arme verschränken? Und weiter geht’s
Mit einem Kopfschütteln wandte ich meinen Blick von dem Geschehen ab, meine Finger trommelten auf dem glatten Holz meines Schultisches herum, und mein Blick fiel traurig auf einen Notizblock.

Sind das die Sorgen 15jähriger der
Klasse 9c-[?]

Flüchtigkeit kann ungewollt Komik erzeugen
liebe Janitorsmiles,
darum immer wieder selbst Korrektur lesen, bis Du selbst die Geschichte nicht mehr lesen kannst, dann ggfs. warten, bis es wieder geht. Auf jeden Fall Flüchtigkeit vermeiden!

Auf jeden Fall haperts an der Zeichensetzung (wie schon an anderer Stelle vermerkt), wie hier mit den entbehrlichen Punkten am Ende der wörtl. Rede

"Ich möchte keinen Freund.", warf Natalie in das Gespräch mit ein. // "Vögelst du lieber Mädchen?!".
Usw.

Hinzu kommen Rechtschreibschwächen (siehe schon oben mit der unfreiwilligen Komik, die das beste und jedes ernst gemeinte Thema in den Sand setzen kann)

Doch ihr kichern wurde schnell von einem aggressiven Stöhnen Natalies unterbrochen, …
Warum gelingt die Großschreibung beim Stöhnen, nicht aber Kichern? Auch hier: Flüchtigkeit!
Persö[…]nliche Notizen:
Die Person hat nix mit einem Sohn zu tun
mishandelt
*
… weist Jungs mit Körpersignalen ab {verschr[ä]nkte Arme}, schnellere Atmung in [N]nähe "dominanter" männlicher Mitschüler

Und ein vollkommen verkorkster Satz mit inflationärer Komma-Ausbeute
Nur[,] um Natalie bei dem Versuch[,] sie herunterzuholen[,] zuzusehen.

Da geht buchstäblich alles in die Hose,

meint der

Friedel

 

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