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An Angelstory
An Angelstory
Sie blickte in den Spiegel.
Langes seidenes schwarzes Haar, stechend grüne Augen die das einer Katze ähnelten. Tränen liefen über ihr Gesicht und tropften über ihren Schmollmund.
„Warum?“ flüsterte sie immer wieder.
Als sie ihn zum ersten Mal sah, dachte sie nie im Traum daran, dass so etwas passieren würde. Er war einfach einer unter vielen für sie, die Hilfe brauchten.
Als sie ihm das Leben vor einem LKW rettete, wars um sie geschehn.
Diese graublauen verwirrten Augen und dieser sinnliche Mund, der vor Schock immer noch zitterte. Er war nur knapp dem Tod entkommen. Sie hatte ihn gerettet und er wusste nichts davon. Er würde es nie erfahren.
Von da an war sie sein Schatten und begleitete ihn überall hin um ihn zu beschützen, denn das war ihre Aufgabe.
Eines Tages als er von seiner Arbeit erschöpft ins Bett fallen ließ schlief er sofort ein.
Er hatte eienn harten Job, war ständig unterwegs und hatte den ganzen Tag mit Kriminellen, Vergewaltigern und Einbrechern zu tun.
Während er schlief streichelte sie sein Gesicht und wünschte er würde wissen, dass es sie gibt. Sie gab Gott die Schuld dafür, dass sie so litt. „ Wieso er? Wieso hattest du ihn mir zugewiesen? Warum hast du mir keine verzweifelte Mutter oder einen verwirrten alten Mann gegeben?“
Sie wusste nicht was Schmerzen waren bis sie ihn traf. Das Gefühl ängstigte sie. Niemand konnte sie sehen, niemand.
Einmal schlich sie sich in seinen Traum und versuchte Kontakt zu ihn aufzunehmen. In den Träumen konnte er sie sehen und sie liebten sich. Sie saß meist auf ihn und bewegte sich wie eine Schlange.
Nach solchen Träumen war Jeffrey immer total verwirrt und erregt zugleich, weil seine Träume so intensiv waren. Er konnte ihren Duft noch riechen obwohl er schon wach war. Doch kann man Engel riechen?
Für ihn würde sie ihre Unsterblichkeit aufgeben. Sie schaute immer noch in den Spiegel drehte sich schließlich um, ging zu seinem Bett und küsste ihn sanft auf den Mund. Er zuckte kurz zusammen schlief aber tief und fest. Sie war fest entschlossen, ging zum offenen Fenster und schaute auf die belebte Straße. Sie drehte sich noch ein letztes mal um, lächelte ihn an und wendete sich wieder zum Fenster.
Sie machte die Augen zu, bat Gott ihr zu vergeben und sprang. Sie fiel und fiel. Ihr ganzer Körper brannte wie Feuer, doch da musste sie durch. Dann wurde alles schwarz.
Es war 7 Uhr in der Früh. Jeffrey trank gerade seinen Kaffee, lud seine Dienstwaffe und fuhr in die Arbeit.
„Morgen Jeff!“ riefen ihn seine Kollegen zu. Wie immer setzte er sich erst mal auf seinen Platz und sortierte seine Akten. Er war so vertieft, dass er „sie“ nicht bemerkte.
„Guten Morgen! Ich bin ihr neuer Partner!“ Er schaute hoch und sah zwei katzengrüne Augen. „Äh, Morgen.“ Er war von dieser Schönheit fasziniert und könnte schwören, dass er sie schon mal irgendwo gesehen hatte, aber woher nur?“
„ Sie gehen mit mir also auf Streife. Freut mich.“
Sie hatte ihre Unsterblichkeit gegen die Liebe eingetauscht. Ihre Flügel gegen menschliche Leiden. Doch das war es Wert, denn er konnte sie endlich sehen. Ja,
er konnte sie sehen.
„Kommen sie ich zeig ihnen das Bürogebäude und wo die ganzen Kaffeeautomoten stehen. Das Gebäude ist ein Irrgarten, aber mit der Zeit kennt man sich schon aus.“
Zwar war ihr das alles schon vertraut gewesen, doch sie spielte mit. Gemeinsam gingen sie durch den Gang.
„Wie heißen sie eigentlich?“ fragte er schließlich.
„Nennen sie mich einfach Angelique.“
Für einen Moment sah er sie an; sein Herz pochte und da erkannte er sie.
Er verstand und verliebte sich „unsterblich“ in sie.