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Am Teich

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24.01.2018
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Am Teich

Am Teich

Caro hasste es - ständige Anspielungen, unterschwellige Vorwürfe und zynische Spitzen. Es ging ihr gut. Sie wollte, dass sie damit aufhörten. Aber es war Sonntag.

Der Flur ihres Elternhauses glich einer Galerie. Unzählige Fotos in unterschiedlichsten Rahmen betonten aufdringlich, was hier im Mittelpunkt stand: Die Familie. Als ihre Mutter kürzlich zwei leere Bilderrahmen mitten in das Enkel-Meer ihrer Schwestern gehängt hatte, konnte Caro sich die Wuttränen nur mühsam bis zur Gästetoilette verkneifen. Wann hörten sie endlich auf und akzeptierten wie sie jetzt lebte? Alleine.

„Caroline, siehst Du, hier ist Platz für DEINE Familie.“
Ihre Mutter hatte dabei gelacht und die gerade hängenden Rahmen demonstrativ geradegerückt. Ihr Lachen war humorlos und sie hatte ihre Stirn in missbilligende Falten gelegt. Bei diesem Gesichtsausdruck stellte sich bei Caro schlagartig ein schlechtes Gewissen ein.

„Schatz, lass sie in Ruhe. Sie wird ihr richtiges Eisen schon noch finden – oder umgekehrt.“
Dabei hatte ihr Vater kräftig einen Arm um die Schulter seiner Tochter gelegt, während er mit dem anderen theatralisch einen Golfschläger durch die Luft wirbelte.
Ihre jüngere Schwester hatte den Zwillingskinderwagen mit dem Fuß geschaukelt, während sie gleichzeitig mit Kaffeetasse und Kuchengabel hantierte. Dabei plapperte sie pausenlos und erklärte das Mutterdasein zum Inbegriff von Dasein - was ihre Mutter mit seligem Nicken und glänzenden Augen bestätigt hatte. Dass Evas Mann immer häufiger betrunken und die Kinder ständig krank waren, hatte sie genauso ausgelassen, wie die finanziellen Probleme, in die sie durch ihren Hausbau gestürzt waren. Aber sonntags war „Familie“ und alles gut.

Caroline war ein Klischee-Schaf – schwarz.
36 und kein bisschen unter der traditionellen Haube – in dieser Schublade hatte sie sich eingerichtet. Der Zug war weg, ganz klar – und laut Statistik fiel sie gar nicht so sehr aus dem Rahmen. Mit Job, Appartement, Putzfrau und Kurzhaarfrisur hatte sie sich arrangiert, nachdem sie ihren Verlobten mit seiner Arbeitskollegin im Bett überrascht hatte. Das Klischee lebte – es war so!
Aufräumen nach dem Schock, Auszug, Einzug, all der Schmerz und verletzte Stolz – zentnerweise Selbstzweifel und Kummerspeck hatten sie so viel Kraft gekostet, dass sie emotionalem Tiefgang abgeschworen hatte. Ihre Mutter hatte sie für die Trennung verantwortlich und ihr Vorwürfe gemacht. Klar, Caro war selber schuld am Seitensprung ihres Zukünftigen. Sie machte eben immer alles falsch.

Dank Fitnesstrainer, einem nicht schwulen Friseur und Melanie, ihrer besten Freundin, war aus Caro nach mühevollen Wochen wieder eine Person geworden, die man nicht automatisch bemitleiden musste, wenn man sie sah.
Melanie prahlte gerne damit, wie sie ihre Freundin nach dem „Herzinfarkt“ wieder ins Leben zurückgeholt hatte und Caro liebte sie dafür – aber immer nur bis zu diesem bestimmten Augenblick.

„Caroline, Du brauchst wieder einen Mann!“, sagte sie in der Woche vier, fünf Mal – und ihr Tonfall umfasste die Bandbreite von liebevoller Empfehlung bis hin zu energischer Aufforderung. Sie war dabei weniger unterschwellig wie Caros Mutter und genauso nervtötend.
Für Caro war dieses Thema zum Grundrauschen ihrer Freundschaft geworden – wie ein Tinnitus, mal besser, mal schlechter zu ertragen.

Heute, nach dem Besuch bei ihren Eltern, war es 100%ig nicht zu ertragen.

Melanie kam mit einer Flasche Wein aus der Küche und klopfte im Vorbeigehen mit dem Fingerknöchel an das Glas des Aquariums – ein Überbleibsel aus glücklichen Beziehungstagen. Caro wusste, was jetzt kam und griff zur Fernbedienung ihrer Musikanlage.

„Ey, du kannst keinen Karpfen fangen, wenn du nicht zum Angeln an den See gehst.“
„Und wenn ich einen Aal will?“
Caro fand sich witzig und drehte AC/DC in den Raum.
„Mach, ma leiser. Im Ernst. Wenn Du nen Aal willst, dann gehst du eben an den Fluss. Mensch, du weißt doch was ich meine. Und wenn Du lieber geangelt werden willst, dann musst du wenigstens ins Wasser springen.“
Sie nahm Caro die Fernbedienung aus der Hand, drehte den Ton leiser und sprang neben sie aufs Sofa. Eine Sprungfeder im Inneren der Couch knackte und Caro tat die Seele weh – sie hatte den riesigen Dreisitzer gemeinsam mit ihm gekauft … damals, als alles noch gut war. Als sie nach Sonntags-Sex und Frühstück im Bett gemeinsam zu ihren Eltern gefahren waren. Als die Gegenwart so gemütlich und die Zukunft so klar war – die Bilderrahmen mit Babygrinsen quasi schon ausgefüllt.
Caro schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu verscheuchen – und ihre Gefühle.

„Mel, hör‘ auf und mach mein Sofa nicht kaputt.“
„Ach, das alte Ding. Hat ER das nicht gekauft?“
„Wir!“
„Ach jaaaa…“ Melanie verdrehte genervt die Augen.

Sie hatten sich darauf geeinigt, seinen Namen nicht mehr zu erwähnen. Und doch ging es ständig immer wieder um IHN – Er war einfach zum Personalpronomen geworden.

„Krieg ihn endlich raus aus deiner Birne.“
Melanie griff nach dem Laptop auf dem Beistelltischchen, klappte ihn auf und öffnete geübt das Portal einer bekannten Singlebörse.
„Hast Du mal geguckt?“
Sie drückte Caro das Gerät so fest auf den Schoß, als würde sie es dort festschnallen wollen und mit einem Gesichtsausdruck, der jeden Einspruch ausschloss.
Caro reckte sich und hangelte nach ihrem Weinglas. Sie wusste, sie trank zu viel – aber diese Sonntagabende, nach dem Gesichtsausdruck ihrer Mutter, wollte sie ohne Chianti nicht mehr aushalten müssen.
„Ne, das sind doch alles Idioten, Heuchler, Looser …“
Melanie unterbrach sie, nahm ihr das Glas aus der Hand und leerte es in einem Zug.

„Du spinnst, echt. Versuch’s doch einfach ma. Nur ma gucken….nur gucken.“
„Hey, das ist die letzte Flasche von dem teuren Chianti…“
„Ja, ja….den IHR kistenweise in Italien gekauft habt. Endlich isser wech. Schmeckt eh‘ wie Gorgonzola. Ich hab‘ n Dornfelder inner Tasche“, nuschelte sie mit schwerer Zunge.
Melanie sprang auf und kam einen Moment später mit Flasche und Korkenzieher aus der Diele.
„Ne, nich weglegen.“
Caro schob gerade den Laptop unter ein Kissen.
„Ach Mel, lass doch. Ich will jetzt Zombies.“
„Du bist ein Zombie, weißt du das?“
Aber Melanie gab Ruhe, schenkte nach und kuschelte sich neben ihre Freundin in die Kissen. Caro war froh – das Thema schien für heute wieder erledigt. Sie schaltete von Musik auf TV und startete Walking Dead – 8. Staffel. Genau das, was sie jetzt brauchte – irreale Gewalt und ein Schicksal jenseits ihres eigenen Lebens.

Eine Dreiviertelstunde später war Melanie mit offenem Mund eingeschlafen und Caro fühlte sich abgestumpft und betrunken. Das waren die Momente, in denen die Welle des Selbstmitleids Anlauf nahm um gnadenlos über ihr zusammenzuschlagen und sie zerknautscht und verkatert wieder auszuspucken. Was war ihr Leben doch trist. Der Wein schmeckte trist, der Job, die Wohnung – trist. Das Wetter, der Kühlschrankinhalt, Video on demand – trist. Als Melanie leise anfing zu schnarchen, leerte Caro den Rest der Flasche in ihr Glas und betrachtete ihre Freundin.
Einfach mal gucken hatte sie gesagt. Die hat gut reden. War mit dem Chef der Werbeagentur, in der sie beide als Grafikerinnen arbeiteten, seit Jahren liiert und kannte Singlebörsen nur theoretisch.
Nur mal gucken. Caro lehnte sich zurück und guckte.
Wen haben wir denn da?!

Michi. Ganz schön groß – ok, ganz schön dick. Dein Blick hat irgendwas Lethargisches.
Ronaldo … was für ein Name. Tolle Figur, elegant, aber ziemlich gräulich. Bestimmt Typ Chef … keine Götter neben mir…
Pete, boah, schon beim Gucken anstrengend. Viel zu exaltiert, kein Geschmack, viel zu bunt – außerdem viel zu klein.
Bolle ! Mensch, wie kann man nur Bolle heißen oder sich so nennen. Siehst auch aus wie ein Bolle … bist Du nicht schon viel zu alt um hier …. Aber irgendwie strahlst Du Ruhe aus.
Caro musste lachen und bekam langsam Spaß am „Gucken“. Sie trank den letzten Schluck Wein und lehnte sich zurück. Da waren noch ein paar Kandidaten…
Benji. Typ Intellektueller mit Brille um die Augen - weiß wie die Wand. Wenn das nicht der geborene Außenseiter war.
Colt & Seavers. Hä? Zwillinge unter Pseudonym im Doppelpack ? Was es alles gab. Aber sympathisch und echt sexy.

Caro rieb sich den Nacken und bereute jetzt schon den vielen Wein – der Montag würde schwerfällig werden.
Als sie sich dem nächsten Potentiellen zuwenden wollte stand Melanie hinter ihr und legte Caro die Hände auf die Schultern.
„Sach ma … machste jetzt Mediation oder was?“
„Wieso?“
„Du bist ja noch besoffener als ich.“
„Neee, vielleicht… aber du hast doch gesagt, ich soll mal gucken…“ Caro nahm die Hände ihrer Freundin und zog ihre Arme von hinten um sich herum.
„Ach Caro, ich geb’s auf. Du sitzt hier vor deinem Aquarium und guckst dir deine Fische an, das ist dir klar, oder?“
Caro prustete los vor Lachen.
„Du hast gesagt, ich soll an den See.“
Melanie kicherte und nahm die Dose mit dem Fischfutter aus dem Regal. Während sie großzügig davon in das Wasser rieseln ließ, entstand im Becken eine aufgeregte Stimmung. Guppys unterschiedlichster Form und Farbe rissen sich um das Futter zu dieser unüblichen Uhrzeit.
„Wie im echten Leben. Eine Gattung und doch so unterschiedlich.“ Caro war plötzlich nachdenklich.
„Mel, mit welchem Foto soll ich ins Wasser springen?“

Melanie jauchzte auf, zog den Laptop vom Sofa und klickte drauf los.
„Ich sag Dir, die Angler werden die geilsten Köder für Dich werfen. So, Du heißt jetzt GUPPY - Deinen echten Namen brauchst erst mal gar nicht...“

„Na dann, Waidmannsheil.“
„Das heißt Petri Heil“ sagte Melanie, lachte und drehte Caro das Display zu.

 

Hey DieSteffi,

ist die Geschichte hier im Ganzen gelandet? Sieht so abgebrochen aus?

Fragend,
Fliege

 

Hallo DieSteffi,

... hach, ließe sich doch "DAS" Problem immer so locker aus den Gedanken verbannen. Dein Stil ist frisch, modern, aber nicht ohne Gefühl ... schöne, schnelle Bilder, ausreichend muntere Wortwahl und ein selten flüssiger Ablauf. Zeitgenössischer geht fast nicht. Manchmal bisschen schnoddrig, aber so geht das eben heutzutage. Hab´s gern gelesen.
LG Detlev

 
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Hallo Fliege,
tatsächlich ist die Gesichte so - abrupt endend - gedacht. Der Abend und ihre Fische haben sie wieder „auf Spur“ gebracht und Punkt. Allerdings sind mir die Figuren sehr schnell sympathisch geworden und eine „große“ Geschichte nicht mehr ausgeschlossen.
Vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße
Steffi


Hallo Detlev,
ich freue mich sehr darüber, dass es Dir gefällt. Mir wird langsam klar, für welche Zielgruppe ich genau schreiben möchte und so finde ich tatsächlich meine Handschrift ;-)
Liebe Grüße und Danke fürs Lesen
Steffi

 

Hallo Maria.meerhaba,

billige Ausrede ? Verstoß gegen Forenregeln ? Ich weiß nicht, was Du meinst. Keine Ahnung, wie ich mit Deinem Feedback umgehen soll, kann, muss...
Der Impuls einer Rechtfertigung liegt nahe. Ich habe wenig Erfahrung mit Kurzgeschichten und habe auch noch nie ein Epos formuliert. Mir erscheint die Pointe am Ende sinnig - ein Kapitel für Caro geschlossen und danach alles offen. Für mich funktioniert hier das Prinzip einer Kurzgeschichte.
Aber ich verstehe, dass man das auch anders sehen kann.
Ist es denn schlimm, mich durch Euer Feedback zu einer Fortsetzung inspiriert zu fühlen?
Herzlich
Steffi
PS.: Ein Feedback ohne Anrede und Grußformel ist - in meinen Augen - nicht schön und hinterlässt ein echt beschissenes Gefühl

 

Hallo DieSteffi

Zunächst finde ich gut, dass du zurückmeldest, wie Kommentare ohne Anrede und Grussformel auf dich wirken. Mir geht es ebenso.

Zur Sache: Es gibt die Regel, dass nur abgeschlossene Kurzgeschichten gepostet werden dürfen. Wenn du sagst, das ist beim vorliegenden Text der Fall, dann okay. Vielleicht gibt es Leute, die sagen werden, dass eine solches Ende nicht befriedigen kann. Das wäre dann aber Textkritik.
Was gelöscht werden müsste, sind Fortsetzungsgeschichten, Teaser oder Der-Rest-kommt-dann-irgendwann-Texte.

Vielleicht aber entfernst du doch noch dieses einsame letzte Anführungszeichen, das ist wirklich missverständlich.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Peeperkorn,
jetzt verstehe ich das erst mit dem Anführungszeichen. Das ist beim Umformatieren, Wörterschubsen und Korrigieren fälschlicherweise nicht gelöscht worden. Danke :-)

Liebe Grüße
Steffi

 

Hallo DieSteffie,
ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Schnelles Tempo, einprägsame, stimmige Bilder (wie die leeren Bilderrahmen, die die Erwartungshaltung der Mutter zeigen, der Teich - angeln,) und ein etwas verrücktes Ende. Toll, die Idee mit den Fischen. Ich habe allerdings Probleme mit der genuschelten direkten Rede. Sie soll den beschwipsten Zustand der Freundinnen zeigen. Das kann ich nachvollziehen. Aber erschwert meinen Lesefluss. Ich habe es erst beim zweiten Anlauf geschafft.
Liebe Grüsse
Heike

 

Liebe Heike,
vielen Dank für Dein Feedback :-)
Dein Tipp bezüglich des Dialogs ist sehr hilfreich.
Liebe Grüße aus dem jecken Kölle
Steffi

 

Hallo Steffi,

die Geschichte hat viele Probleme. Im Augenblick taugt der Text nicht viel, aber Schreiben ist (Du weißt es sicher) eben Trainingssache. Die Schwierigkeiten beginnen damit, dass Du in der ersten Hälfte der Erzählung so ausgiebig zusammenfassend berichtest, hier beispielsweise:

Caro hasste es - ständige Anspielungen, unterschwellige Vorwürfe und zynische Spitzen. Es ging ihr gut. Sie wollte, dass sie damit aufhörten. Aber es war Sonntag. Der Flur ihres Elternhauses glich einer Galerie. Unzählige Fotos in unterschiedlichsten Rahmen betonten aufdringlich, was hier im Mittelpunkt stand: Die Familie. Als ihre Mutter kürzlich zwei leere Bilderrahmen mitten in das Enkel-Meer ihrer Schwestern gehängt hatte, konnte Caro sich die Wuttränen nur mühsam bis zur Gästetoilette verkneifen. Wann hörten sie endlich auf und akzeptierten wie sie jetzt lebte? Alleine.

Du solltest Dir unbedingt einprägen, dass Genuss, Spannung und Interesse beim Lesen von Geschichten dann entsteht, wenn dabei Komplexität aufgelöst wird. Dazu muss aber erst einmal Komplexität da sein. Immer wenn Du als Autorin aber Geschehnisse zusammenfasst, bewertest, einordnest reduzierst Du Komplexität und nimmst Deinem Leser so das Vergnügen, diese Dinge selbst zu tun.

Schreibe nicht Caro hasste es – sondern beschreibe die Szene so, dass der Leser selbst entdecken muss, wie Caro es findet, mit Anspielungen konfrontiert zu werden. Schreibe nicht Es ging ihr gut oder Sie wollte, dass sie damit aufhörten, sondern schildere die Szene und lass Deinen Leser herausfinden, wie Caro das empfindet.

Dann ist der Leser sofort dicht dran an der Figur. In der Realität bringst Du einen Menschen nicht dadurch dazu, Dir zu folgen, indem Du ihm was gibst. Du bringst ihn dazu, Dir zu folgen, indem Du ihn bittest, Dir etwas zu geben. „Reichen Sie mir doch bitte den Ascher“ oder „Geben Sie mir doch bitte Feuer.“ Sobald jemand etwas in Dich investiert hat, spürt er das Verlangen diese Investition zu rechtfertigen. So ist auch in der Literatur.

Bringe Deinen Leser dazu, herauszufinden, wie Caro zu den Verhaltensweisen ihrer Familie steht. Sobald das geschafft ist, spürt der Leser ein Interesse, mehr über Caro zu erfahren, wo er sich doch nun schon einmal mit dem Innenleben dieser Figur befasst hat.

Doch Du servierst alles. Der Leser muss nichts tun, er kriegt alles vorgesetzt und sofort ist das Interesse weg. Die zusammenfassende Erzählweise lässt sich bei längeren Geschichten meist nicht umgehen. Manchmal muss man Hintergrundinfos liefern. Aber bei einer kurzen Geschichte ist das tödlich, besonders in dem Umfang und vor allem, wenn dabei nichts wirklich Spannendes erzählt wird. Denn, dass Eltern und ihre Kinder unterschiedliche Lebensauffassungen haben sind ja nun wahrliche keine Neuigkeiten.

Also ran an das szenische Erzählen!

Gruß Achillus

 

Hallo DieSteffi,

hat mir sehr gut gefallen! Ich finde auch nicht, dass die Geschichte einen halbfertigen Eindruck macht. Ob sie einen Lover findet und welchen, ist für die Geschichte egal. Die Wandlung von der Resignierten zur Suchenden ist gelungen.
Was Achillus schreibt, finde ich sehr hilfreich (auch für mich), allerdings empfinde ich deine Reduktion der Komplexität scheinbar nicht so schlimm wie er. ;-) Das Interesse war nicht weg, aber in der zweiten Hälfte wirst du weniger bildhaft als in der ersten. In der hat mich das "hasste es" nicht gestört.

Wie gesagt, gefällt mir. Und wenn du noch daran arbeiten möchtest, lese ich gerne noch mal.

LG
Joyce

 

Liebe merken,
vielen Dank für Dein ausführliches Feedback. Deine Kritik öffnet mir für einige Aspekte die Augen. Ich war so auf eine Pointe fixiert (Fische), dass ich das eigentlich Wichtige aus den Augen verloren habe.
Beim nächsten Mal anders - vielleicht besser :-)
Liebe Grüße
Steffi

 

Hallo Achillus,
vielen Dank für Dein Feedback. Deine Hinweise sind nicht goldig - sondern Gold wert !
Mit dieser Kritik im Hinterkopf schreibt es sich nun anders.
Herzliche Grüße
Steffi

 

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