Am Strand
Nachts am Strand. Die Musik ist wild, mein Herz pulsiert. Eigentlich sollte ich allein sein, denn der Rotwein, den ich vorhin flaschenweise geleert habe, steigt mir schnell ins Blut und ich merke, wie ich mich gehen lasse. Meine Füße suchen verzweifelt halt im kalten Sand, mein Kopf ist schwer und mein Atem rast. Es geht los.
Ich fange langsam an mich zu drehen. Meine Arme schlackern wie zwei Fähnchen hinter mir her und die Musik wird immer leiser. Ich werde schneller und schneller und dann platzt mein Kopf kurz auf und eine riesige Seifenblase steigt in den Himmel. Sie wird größer und größer und zerplatzt schließlich. Du bist plötzlich da, du warst in der Seifenblase und fällst jetzt auf mich zu. Immer näher kommst du und du lachst, lachst über beide Ohren, als wärst du besoffen vor Glück. Doch bevor du auf mich fällst gibt es ein kurzes „plopp“ und du hast dich in Luft aufgelöst. Der Himmel wird heller, wird erst grün und dann gelb und kleine blaue Blitze zischen um mich herum. Bei näherem Betrachten sind es kleine Elfen. Sie wispern und flüstern mir etwas zu, aber ich drehe und drehe mich. Die Elfen bilden Formationen, sie verwandeln sich in einen Schmetterling, in ein Schaf und schließlich vereinigen sie sich über meinem Kopf zu einer Kugel. Die Kugel dreht sich, dreht sich schneller als ich. Funken fliegen und ich habe Angst, dass einer von uns beiden, ich oder die Kugel, explodiert. Schließlich bin ich es, die zusammenbricht.
Ich falle mit dem Gesicht in den Sand und bleibe regungslos liegen. Ein Wärmewelle durchfährt meinen Körper, während ich in dieser kalten Nacht am Strand liege.