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Am nächsten Morgen (eine kriegskritische Kurzgeschichte)

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15.02.2003
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Am nächsten Morgen (eine kriegskritische Kurzgeschichte)

Der nächste Morgen
(Richard Müller)

Man sah ihn. Man sah ihn in den ersten Strahlen, die durch den Staub der Schuttwüste hervorkamen. Man sah ihn auf uns zukommen. Er setzte sich bei uns, zu den Resten der Mauer. Dorthin kamen viele, ja viele.
Wo ist die Nordstraße? , fragte er in die Runde. Ist sie nicht gleich um die Ecke?
Er holte ein halb zerrissenes Foto heraus und sagte, ich komme gleich. Es dauert nicht mehr lange. Eine aus der Runde antwortete ihm, sie müssen gerade aus gehen und dann die zweite nach rechts. Danke, antwortete er.
Am nächsten Morgen kam er wieder. Es regnete. Wieder setzte er sich zu uns und sagte, sie sind schon gekommen. Ich dachte sie kommen erst noch. Ja ich glaubte, dass sie erst noch kommen. Naja nun ist alles weg.Jemand fragte ihn, was ist alles weg, was meinen sie damit? Der Mann antwortete, mein Haus, meine Freunde, meine Bekannten. Ach ja auch noch meine Elten, er grinste dabei. Eins habe ich aber noch, meinte er, ich fand noch ein Buch ein altes Buch. Daraus las immer meine Mutter mir vor, es war immer so herrlich. Und jedes Mal wenn sie fertig war, sagte sie:Bis Morgen mein Schatz. Jaja sie sagte nicht so was, wie gute Nacht, sondern immer nur:Bis Morgen mein Schatz. Dies war alles wie im Paradies bis auf die Tatsache, dass mein Vater im 1.Weltkrieg, wie ein Kegel gefallen ist.Es ist wie in einem grausigen Spiel. Er nahm wieder sein Foto heraus. Diesmal erkannte ich was darauf zu sehen war. Es war seine Mutter und sein Vater. Nun fragte ich ihn, wo wollen sie nun bleiben? Er erwiderte nur kurz, ich weiß nicht, keiner weiß es, wo.Danach murmelte er noch halb laut:Bis Morgen.
Am nächsten Tag wartete und wartete ich auf ihn. Doch er kam nicht. Eine Wolke schob sich vor die Sonne, es wurde dunkler. Danach dachte ich nur noch an die Worte:Bis Morgen.

 

Moin Richard,
erster Gedanke: "Wow, schon wieder eine kriegskritische Kurzgeschichte" :D
Naja, musst wissen, im Moment wohl Thema Nummer eins hier. Dein
Werk scheint mir äußerst stark geprägt zu sein von, na wie hieß es... "Die Küchenuhr" von... *grübel*... Böhl?
Sprachlich ganz in Ordnung, manchmal ein wenig unübersichtlich, vielleicht nochmal formatieren? Mehrere Absätze bei den Dialogen würden es einfacher machen, wo du schon auf anführungszeichen verzichtest (warum?).
Kleinere Fehler wie

ich fand noch ein Buch ein altes Buch.
oder
Ach ja auch noch meine Elten, er grinste dabei.
kannst du einfach über "Bearbeiten" korrigieren.
So, bin müde.
Viele Grüße,
para

 

:rolleyes:
Oh. Naja, danke. Ist schon zwei, drei Jahre her, dass wir Trümmerliteratur druchgenommen haben... ich werde alt und vergesslich...
:heul:

 

Vielen Dank für eueren Beitrag!
Es ist richtig erkannt worden ,dass diese Geschichte in die Literaturgattung von Borchert passt. Aber sie ist keineswegs, abgeschrieben von einer seiner Geschichten!
Und Paranova bei:Ich fand noch ein Buch ein altes Buch, ist absichtlich so gewählt, damit man anhand dieses Dialoges die Person charakterisieren kann.
Deutlicher charakterisieren kann man den Mann anhand des 2.Zitates den du gewählt hast. Es zeigt die psychischen Schäden die er dadurch genommen hat.

Viele Grüße Ritchy!

 

Hi Richy,
darum ging es mir nicht...
beim ersten Zitat fehlt ein Komma, und beim zweiten hast du "Eltern" falsch geschrieben. :D
Grüße,
para

 

Achso!
Naja dann hab ich dich wohl falsch beschuldigt!
ciao Ritchy!:D

 

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