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Am Fenster

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22.12.2001
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Am Fenster

Am Fenster


Hoch oben über den Dächern einer Stadt.
Alleinsein im Gewühl. Alles wirkt
harmloser. Das Große, Bedrückende, von hier oben
werden seine Maße auf Baukastenformat
zurückgestuft. Ich wende den Blick nach oben
und meine Augen dringen sehnsüchtig in die Tiefen
des Alls vor, ich verliere den Boden unter den Füßen
und auf der kleiner und kleiner
werdenden Erde schrumpfen die großen Gebilde
ins Nichts. Ich spüre, daß ich mit
jedem Meter Abstand von der Erde wichtiger und
wichtiger werde. In wenigen Sekunden ist mein
Blick 4 Millionen Lichtjahre ins All vorgestoßen.
Ich bin jetzt ganz allein. Um mich herum tausende
und abertausende von Sonnen, Planeten und
Galaxien. Alle weit entfernt. Nur als kleine
Punkte wahrzunehmen. Ich bin jetzt ganz allein.
Nein, ICH ALLEIN NUR BIN.
Wenige Sekunden erst bin ich
hier draußen und schon überfällt mich die
große Ungewißheit, ob es denn überhaupt noch
irgendwo Menschen außer mir gibt. Ich blicke mich
um und versuche herauszufinden, welcher der vielen
kleinen Punkte im All wohl die Erde sein könnte.
Ich muß es aufgeben, aus dieser Entfernung
ist es unmöglich. Angst kriecht mir kalt in den
Nacken. Wie soll ich zur Erde zurückfinden, wenn
ich nichteinmal weis, wo sie ist. Doch gleich
darauf verläßt mich die Angst und mir ist
unendlich wohl. Die Erde ist unerreichbar fern;
aber auch ich bin unerreichbar. Niemand kann
etwas von mir verlangen, mich verletzen, mir
etwas anhaben. Ich bin ganz allein, unendlich
fern. Während ich noch einmal in die Runde schaue,
dehnt sich mein ich aus und füllt die letzten
Winkel des Universums.
Nur ich allein bin.
Bin ICH das Universum. Bin ich Gott?
Da plötzlich ein Geräusch. Ein Klingeln.
4 Millionen Lichtjahre in einer zehntel Sekunde.
Ich stürze auf die Erde zurück. Mit einem
ungeheuren Schlag stößt mein Bewusstsein auf den
harten Boden der Realität.
" Ja, wer ist da bitte ?"
" Nein, da haben Sie sich verwählt".

 

Hallo Heffalump,

meine erste Reaktion beim Lesen war: Nicht schon wieder so eine emotional getriebene, pupertäre Weltschmerz-Story! - Deshalb mein Dank an dich, dass du diesen Teil mit deinen letzten Sätzen karikierst!

Außerdem positiv: Insgesamt sauber geschrieben.

Der Text ist nicht weltbewegend, aber nett zu lesen. Und was wollen wir mehr?

Klaus

 

Hmm, auf den ersten Blick sieht das Ganze aus wie ein Gedicht, aber es entpuppt sich als eine Art Geschichte. Doch weiß ich nicht, ob die thematisch etwas in der Kategorie "Fantasy" zu suchen hat.

Hmmmm.

 

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