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Am Ende eines langen Tages

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19.03.2003
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Am Ende eines langen Tages

Am Ende eines langen Tages

Wir waren eingeschlossen. Acht Frauen und zwei Männer warteten mit mir. Wir saßen auf harten Stühlen, die in Reih und Glied aufgestellt waren. Es war still in dem großem Raum. Ein Heizungsrohr knackte und erinnerte an den November, der feucht und grau vor dem Fenster hing und an der Gummidichtung nagte. Der Gedanke an frisch hereinströmende Luft juckte mich, mit meinen Füßen zu scharren. Kaum jemand sah auf, als die Tür sich endlich öffnete und eine Frau im weißen Kittel, gefolgt von einer summenden Arbeitsbiene, den Raum betrat. Die Arbeitsbiene entpuppte sich als Schwester Graubund und sie notierte jovial lächelnd die Sorgen und Kümmernisse, die meine Mitgefangenen auf Nachfrage der Ärztin mitteilten. Mit spitzen Ohren hörte ich zu, formulierte in Gedanken, was ich preisgeben durfte und überlegte fieberhaft, was ich besser verschwiege. Noch hatte ich einen zeitlichen Vorsprung zu den anderen, denn als Neuzugang war ich die letzte. Als es soweit war, penetrierten die wässerigblauen Augen der Ärztin meine Eingeweide und bevor ich auch nur ein Wort herausbringen konnte, stülpte sich mein Magen um. Graubund verzog ihre dünnen Lippen und zischte die anderen an, ruhig zu bleiben. Ein Dutzend Augenpaare verfolgte meine ungeschickten Bemühungen, das Erbrochene mit einem Tempotaschentuch vom Filzfußboden aufzuwischen. Mir drang der Schweiß aus allen Poren und ich hörte, wie sie sich, wie in einer fremden Sprache, etwas zuraunten. Anfangs noch leise und verhalten, aber dann wurde es lauter, wirrer. Gehetzt blickte ich mich um, sah nur offene Münder, aus denen Laute durch Zahnreihen gepresst wurden. Die Sprachmelodie troff disharmonisch, schwang nicht wie es sich gehörte, sondern kroch klebrig über den Fußboden, berührte schließlich mein Erbrochenes, Rührei mit Tomaten auf Toast, glich einem Schleier aus gewebten Konsonanten, der sich um meinen Hals wand und mir die Luft abwürgte. Schemenhafte Gestalten rückten mir auf die Pelle, alles, auch die Wände des Raumes, stürzte sich auf mich. Um dieser Bedrängnis zu entkommen, duckte ich mich unter meinen Stuhl, trotz der Gewissheit, wie sinnlos es war, und beherrschte mich, nicht laut los zu schreien. Tief in meinem Innern zersplitterte etwas, das sich anfühlte, als wäre es mein Selbst, das sich auflösen wollte. Etwas rüttelte und schüttelte an meinem Stuhl, der wunderbarerweise auf seinen Beinen stehen blieb und Deckung bot. Ich wurde ruhiger, glaubte in Sicherheit meiner imaginären Trutzburg zu sein und einem Impuls folgend, betrachtete ich das Korbgeflecht des Stuhles über mir. Es war braun.

Zwölf Stichwunden waren dem Mann zugefügt worden. Alle Einstiche waren glatt, linienförmig, nur der eine erinnerte an einen Schwalbenschwanz. Neben dem Toten lag ein Messer, dessen Klinge verbogen war, vermutlich, als es das Schulterblatt getroffen hatte. Unter den Rippen quoll Gedärm hervor. Das Blut unter dem Körper war zu einer braunen Lache geronnen. Der Polizist fotografierte, wild entschlossen jeden Quadratmillimeter zu bannen, meinen verstorbenen Ehemann. Ich stand daneben, konnte aber nicht mehr hinsehen, nahm mir jedoch vor, beizeiten nachzufragen, ob ich Abzüge für das Familienalbum bekomme. Denn meine Kamera war nicht so gut, hatte viel weniger Pixel.

Die Ärztin hatte mir eine bittere Tinktur einflößen lassen. Ich war wach und orientiert. Hörte wieder und das, was die anderen zu sagen hatten.
Ich habe Hunger und Mama und Papa wachen nicht auf, lispelte Frau Maria Stuart. Dabei gluckste sie und sah erwartungsvoll in die Runde. Herr Saukleiber lachte, strich sich über seine schimmernde Glatze. Wenn er sprach, spuckte er Mitgefühl aus.
Martina himmelte ihn unverhohlen an. Sie himmelte wohl alles an, was einen Penis hatte. Wahrscheinlich, weil sie keinen in der Hose hatte. Ihr Sohn hatte versucht, sich das Leben zu nehmen, nachdem sie, latent lesbisch, mit ihrer Schwiegertochter zusammen gezogen war. Trotzig buhlte sie um Aufmerksamkeit, zeigte ihre zarten Blessuren an den Handgelenken. Dabei gänge es ihr doch viel schlechter. Ich betrachtete die rosa Narben am Handgelenk. Stümperhaft. Quer statt längs.

Wolfgang hatte sich nicht gewehrt, als das Filetiermesser in seinen Bauch eindrang. Sein Dünndarm brach hervor und es stank. Nur beim letzten Stich ins Herz hatte er versucht auszuweichen. Deswegen der Schwalbenschwanz und das Messer, ein Hochzeitsgeschenk seiner Eltern, sie hatten einen Schlachtbetrieb mit eigener Schinkenräucherei, prallte an seinem Schulterblatt ab. Ich hatte mir damals ein Tafelgeschirr von Seltmanns Erden gewünscht. Aber das war ihnen wohl zu teuer gewesen.

So viel Blut! Und wie das roch! Rücksichtsvoll war das nicht. Das Messer war hin.

Herr von Wonne übergab mir das Staffelholz. Doch statt loszurennen, blieb ich wie festgeklebt auf meinem Stuhl sitzen. Ich hatte keine Begründung für mein Hiersein. Maria Stuarts Haupt wackelte auf den Schultern. Gleich würde der Kopf runterfallen. Es war ein langer Tag gewesen, begann ich, wollte doch nur noch nach Hause. Mir schwindelte, dem Leid kein Raum geben, so ein Stümper, auf unserem neuen Teppich, und dann rief ich die Polizei. Ich gab das Staffelholz an Herrn Saukleiber weiter. Martina nahm es ihm aus der Hand, sie wollte dran sein, erzählte von dem Kaffeeservice, das ihr Gatte an die Wand geknallt hatte. Mein Interesse war geweckt, ob es ein zartes Blümchenmuster habe, wollte ich wissen. Als sie nickte, klatschte ich vor Freude in die Hände.

 

Eine eher konventionelle Darstellung über den Sinn des Lebens find ich hier,

liebe Goldene Dame,

die zugleich trotz des Tragischen auch Komisches zu bieten hat, das weit über die Namensgebung (wie Maria St.) und Charakterzeichnung (wie die summende Arbeitsbiene) hinausreicht und Symbolen und Andeutungen arbeitet, ganz nach meinem Herzen (quatsch, ich hab gar keines außer der Pumpe, also doch eher:) Kopf,

liebe Goldene Dame,

die mich fast mit der Nennung einer Martina wieder zur kleinen Schwester führt. Wäre hier eine mathematische Disziplin, würde ich eine gelungene Ellipse zu erkennen meinen, die sich als Kegelschnitt (Parabel) ausgeben will.

Mir brach der Schweiß aus allen Poren und ich hörte, wie sie mit einander tuschelten. Die Stimmen wurden lauter und lauter, deren Sprachmelodie troff disharmonisch aus deren Mündern, bedeckte mein Erbrochenes mit einem Schleier aus Konsonanten, die ich nicht verstand,
ist der durchaus gelungene Satz, der mich hier hineinzog, umso mehr, als das Bild triefender, disharmonischer Sprachmelodie der durchaus gewagte Höhepunkt der Beschreibung ist, bedeutet das Verb triefen doch eigentlich in Tropfen fallen und / oder das Endprodukt: [ganz], nass sein. Das wird in der lausigen Verwandtschaft deutlich: träufeln und Traufe, tropfen und Tropfen bis hin zum Tropf bis hin – nach dem Duden Bd.7 – zum Tripper mit seinem eitrigen Ausfluss, was die Versammlung denn auch implizit noch treffender charakterisiert.

Einige wenige Anmerkungen und bissken Futter für die Kleinkrämerseele:

… saßen auf zu harten Stühlen …
Warum hier ein/e Adverb / Präposition, die hier nur wie eine Superlativbildung (am härtesten) wirkt? Wird sich an der Aussage des Satzes ohne „zu“ etwas ändern, außer, dass zwei Buchstaben eingespart werden?

Ein Dutzend Augenpaare verfolgte meine ungeschickten BemühungenKOMMA das Erbrochene mit einem Tempotaschentuch vom Filzfußboden aufzuwischen.
Der Infinitivsatz fällt unter K 117 Ziffer zwei, Duden Bd. 1, da die Infinitvgruppe (aufzuwischen) vom Substantiv (das Erbrochene) abhängt.

… mit einander …
Zusammen: miteinander

… und beherrschte mich, nicht laut los zu schreien,
könnte durch Weglassen der Negation und einfache Zusammenfügung die Wirkung noch verstärken (muss niemand so empfinden, wäre schlimm, wenn wir alle das dächten, was ich manchmal so denke):
… und beherrschte mich, [lautlos] zu schreien.

Dennoch konnte ich es nicht verhindern, dass mir die Tränen kamen, krümmte mich liegend auf den Boden.Tief in …
Das
wäre m. E. funktionslos – im Gegensatz zum nachfolgenden Satz - und somit entbehrlich, nach dem Punkt wäre aber eine Leertaste üblich.

Das Messer lag neben dem Toten, dessen Klinge war verbogen, vermutlich, als es das Schulterblatt getroffen hatte.
Der flüchtige Leser könnte das Relativpronomen falsch zuordnen und somit das Messer dem Toten zusprechen. Eindeutiger wäre, den Satz zu teilen, etwa der Art:"Das Messer lag neben dem Toten. Die Klinge war verbogen, vermutlich, als es das Schulterblatt getroffen hatte."

Soviel Blut.
Warum eine Konjunktion am Anfang der Ellipse und warum als Aussagesatz? Selbst, wenn so etwas wie Ironie folgt, Entsetzen käme besser durch ein Ausrufezeichen daher.

Und eine Offenbarung:

Ich hatte keine Begründung für mein Hiersein,
wie wir nicht unbedingt fürs Dasein, wo Zigarettenrauchen nach öffentlicher Warnung tödlich sein kann, Leben aber ohne Ausnahme ist. Wer warnt uns vorm Leben?

Gern gelesen vom

Friedel

 

Lieber, Friedel, erstmal Danke für die Fehlerlese. Hab auch gleich nachgebessert, wo ich konform gehen konnte. Ich freue mich über deine erfrischenden Anmerkungen, insbesondere auch, dass du trotz meiner gelegentlichen Anwesenheit auch Zeit für meine Geschichte und dann noch die andere gefunden hast.
LG,GD

 

Hallo Goldene Dame,

bei dieser Geschichte bin ich etwas unsicher, was ich davon halten soll. Die Geschichte hinter der Geschichte ist eigentlich ganz gut eingebaut. Aber die Geschichte vor der Geschichte gefällt mir nicht so gut. Warum nicht? Weil manches zu unpräzise wirkt, mir manche Begriffe einfach nicht richtig gewählt erscheinen und gerade bei einem solch kurzen Text wiegen solche "Nachlässigkeiten" doppelt.

Beispiele:

Zitat: Zwei mir unbekannte Männer und acht Frauen

Hat das irgendeine Bedeutung? Und die acht Frauen sind der Erzählerin bekannt? Ist das dann wichtig für die Geschichte? Muss das erwähnt werden?

Zitat: Die Arbeitsbiene entpuppte sich als Schwester Graubund und sie notierte jovial lächelnd die Sorgen und Kümmernisse meiner Mitgefangenen. Einen nach dem anderen nahm sich die Ärztin vor. Ich war die letzte.

Das Konstrukt der Sätze ist nicht stimmig. Der erste Satz handelt von Schwester Graubund. Der zweite Satz täuscht sieben Worte lang einen Bezug zu Schwester Graubund vor, bevor ich dann erfahre, dass es plötzlich um die Ärztin geht, die zusammen mit der Schwester den Raum betreten hat. Das wirft mich als Leser ganz früh im Text raus.

Warum nicht beispielsweise so:

Die Arbeitsbiene entpuppte sich als Schwester Graubund und sie notierte jovial lächelnd die Sorgen und Kümmernisse meiner Mitgefangenen, während sich die Ärztin einen nach den anderen von uns vornahm. Ich war die letzte.

Zitat: Ein Dutzend Augenpaare verfolgte meine ungeschickten Bemühungen, das Erbrochene mit einem Tempotaschentuch vom Filzfußboden aufzuwischen.

Die vier Männer und acht Frauen schauen also hin. Warum schauen Schwester Graubund und die Ärztin nicht hin? Ist das ein Hinweis? Spielt das eine Rolle für die Geschichte? Dann erschließt er sich mir nicht.

Zitat: das Erbrochene mit einem Tempotaschentuch vom Filzfußboden aufzuwischen. Mir brach der Schweiß aus allen Poren und ich

Das stört irgendwie

...

Hier höre ich mal auf. Bin ich zu pingelig?

Worum es in der KG geht, ist mir schon klar, und du versuchst das ganze mutig in einer extrem kurzen Geschichte unterzubringen. Dann aber muss jedes Wort etwas Besonderes sagen, und jeder Satz viele Informationen transportieren.

Ich finde, das leistet deine Geschichte nur bedingt, und weil ich viele gute Texte von dir kenne, maße ich mir das Urteil an, dass du hier ein wenig uninspiriert und irgendwie "eingerostet" formulierst.

Wenn das aber ein falscher Eindruck sein sollte, und tatsächlich monatelange Arbeit im Text stecken, lasse ich mich gern eines Besseren belehren.

Rick

 

Hallo Rick, ich freue mich, dass du diese Geschichte gelesen hast und du hast mit deinen kritischen Anmerkungen auch einen Nerv bei mir getroffen. Ich hadere im Moment mit mir, tatsächlich eingerostet zu schreiben. Die Geschichte spukt in meinem Kopf und ich wollte sie zu Papier bringen. Gerade der Anfang sollte auch die Not der Erzählerin zeigen. Deine Gedanken haben mich weitergebracht und mir geholfen, in welche Richtung ich mich orientieren soll, damit diese Geschichte besser wird. Danke.
LG, GD

 

Mit spitzen Ohren hörte ich zu, formulierte in Gedanken, was ich preisgeben durfte[,] und überlegte fieberhaft, was ich besser verschwieg[e] –
dieser eine Satz zeigt beispielhaft auf, was an Änderungen gelungen und zugleich durch Flüchtigkeit verunglückt ist.
Offensichtlich zeigt sich dergleichen zunächst im fehlenden Abschluss des ersten Relativsatzes („was ich … durfte“) und weniger deutlich im eher zweifelhaften Indikativ des zweiten Relativsatzes. Hier stünde m. E. besser der Konjunktiv, wäre doch die Überlegung wenigstens einer indirekten Rede gleichzusetzen. Dabei bevorzugte ich (könnt’s anders sein?) den Konjunktiv irrealis, denn wo alles surreal wirkt, kann der entsprechende Modus nicht ausgeschlossen werden. Nicht aber als würde-Konstruktion, sondern wie oben vorgeschlagen setzte ich schlicht und einfach nur ein e ans Ende des Verbs..

Das beeindruckende aber ist die Wahl des mehrdeutigen Verbs „dürfen“ in dem zunächst bemängelten Relativsatz – ob eher zufällig oder ganz bewusst gewählt kann hierbei zweitrangig bleiben.
Dürfen bedeutete ursprünglich „brauchen / nötig haben“ (was im abgeleiteten „bedürfen“ und / oder „bedürftig“ offensichtlich wird wie beim armen Verwandten „darben“). Erinnerungen schwingen in der Wendung , dass man nicht erschrecken dürfe, oder die Aufforderung zum unverzüglichen Tun höflich maskiert als ein „ich darf doch bitten“. Die heutige Bedeutung ist aber „die Erlaubnis haben / bekommen“: Ich darf dies tun und jenes unterlassen, in unserm Fall: das darf gesagt, jenes braucht nicht gesagt zu werden.

Doch beginnen wir von vorne!

Wir waren eingeschlossen,
beginnt lapidar die ursprüngliche Fassung Am Ende eines langen Tages,

liebe Goldene Dame,

und ich weiß, dass Du

im Moment mit [Dir haderst], tatsächlich eingerostet zu schreiben,
aber da musstu durch, wenn nicht jetzt, dann später, denn nun heißt es – ausgelöst durch Rick’sche Unkonzentriertheit, die ansteckend zu sein scheint und sich bei Dir fortsetzt - zu Anfang in unglücklicher Satzstellung
Wir, mit mir acht Frauen und zwei Männer, saßen auf harten Stühlen, die in Reih und Glied aufgestellt waren und warteten –
als warteten da die Stühle und nicht elf Personen, von deren auswegloser (nach einer populären Formulierung heutigentags: alternativloser) Situation
Wir waren eingeschlossen
hören / lesen wir nichts mehr.

Wie unter einem schlechten Gewissen verschweigstu in der neuen Fassung die Passage, welche Ricks Konzentrationsschwäche verrät: Von zwei Männern und acht eingeschlossenen Frauen war von Anfang an und ursprünglich die Rede, Rick aber verdoppelt unbegründet die Zahl der Männer, als die Icherzählerin von einem Dutzend“ (= zwölf) Augenpaaren beobachtet wird

[d]ie vier Männer und acht Frauen schauen also hin
und er damit falsch fragt
Warum schauen Schwester Graubund und die Ärztin nicht hin?

Zwei Männer – die Herren Wonne und Saukleiber - nebst acht eingeschlossene Frauen macht eben in der Ursprungsversion zehn Augenpaare. Folglich schauen Ärztin und Schwester eben nicht „nicht hin“!, und dennoch gelingen einige Ergänzungen, die mir gefallen – bis hin zu zerdeppertem Porzellan in herzallerliebsten Be- bzw. Entziehungskisten.

Die Konzentrationsschwäche wirkt ansteckend:

Quadratmilimeter
Millimeter

Hörte wieder und dasKOMMA was die anderen zu sagen hatten.

Wenn er sprach, spuckte er mit Gefühl aus,
heißt es nun. In der urspr. Fassung hieß es noch „Mitgefühl“, und in der Tat wäre der Satz etwa der Form
Wenn er sprach, spuckte er [Mitg]efühl aus
m. E. eindrucksvoller, vieldeutiger, denn selbst das größte Mitgefühl kann Verachtung maskieren.

Quer statt längst.
Da ist ein Lapsus widerfahren in der doppelten Bedeutung der zeit- / räumlichen Länge: längst hat nur eine zeitliche Dimension i. S. von „vor langer Zeit“, die Narben finden sich aber am Handgelenk, geben also das t ab und liegen „längs“ in der Fläche.

Und abschließend, ohne Garantie, dass nun alles entdeckt wäre:

Soviel Blut!
Noch’ne Korrektur an der alten Fassung, die mir wohl durchgegangen ist:
So viel Blut,
denn nicht die Konjunktion, sondern die unbestimmte Menge wird beschrieben.

Der Text will mir zunehmend als Versuch über ältere Weltliteratur zu sein, die mit einander vermengt werden: das modernste ist noch Die Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade von Peter Weiss, aber auch die Iden des Märzes und die Ermordung des Cäsar blitzen in mir auf, selbst als Du die heilige Zahl zwölf anführst, obwohl Plutarch in seiner Schilderung mit aller Gewalt den zwei mal zwölf Einstichen der Mordstat ihre religiöse Symbolik raubt und quasi „entweiht“, indem er von 23 Einstichen spricht.

Nu is' genug für heute ...

Gruß vom

Friedel

 

Jaul, Friedel, ich werde mich bessern. Und eine Lupe benutzen, damit ich die Fehler nicht überlese. Und was für ein Ärger, dass ich unkritisch geändert habe. Verlucht noch eins. Da muss ich durch. Verdammter Kack! Warum musste ich beim Abändern auch müde werden. Mädel! Konzentrier dich! Sage ich ständig meiner Tochter, dabei tanze ich notgedrungen auf vier Hochzeiten gleichzeitig, obwohl Multitasking nur eine Ausrede für meine Dumheit ist, Nein zu sagen. Grr!
Danke fürs Federn, Friedel, GD

 

Verlucht noch eins ... / Mädel! Konzentrier dich! Sage ich ständig meiner Tochter,
is' bei mich doch auch so,

Du bist ja goldig ...

Aber so isset mit'm Multitasking als Ausrede, hat nix mit IQ zu tun.

Lass Dir Zeit,

liebe G. D.!

Gruß vom

Friedel

 

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