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Serie Am Ende des Regenbogens -2: Der junge Kreissägenfahrer

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23.05.2005
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Am Ende des Regenbogens -2: Der junge Kreissägenfahrer

Für SIE

Eine Geschichte aus der Zeit des jungen Kreissägenfahrers.

Crice Sage war ein ganz normaler Junge. Zu der Zeit, von der diese Geschichte erzählt, war er zwölf Jahre alt. Er wohnte auf dem Planeten Mankius zusammen mit seiner Familie, seinen Freunden und den anderen Bewohnern dieses Planeten.
Eines Tages, kurz vor Crices Geburtstag, versetzte ein einzelner Mann Crices ganzes Dorf in Angst und Schrecken. Es war der Kettensägenmann, der gefürchtetste Auftragskiller in allen Multiversen.
Jeder im Dorf fragte sich, was seine Mitbewohner Schlimmes getan hatten, dass jemand den Kettensägenmann gedungen hatte. Denn dass man selber ja nichts getan hatte, war ja klar. Es konnte nur die Anderen Schuld daran sein.
Das Dorf war wie ausgestorben (eine pikante Wortwahl, bedenkt man die Situation), als der Kettensägenmann es durchschritt.
Man sollte etwas Allgemeines zum Multiversum sagen: Untereinander sind sich alle Universen in manchen Dingen gleich. Und so erforderte es auch hier die Situation, dass eine einzelne Windhexe, vom Wind getrieben, den Weg des Kettensägenmannes kreuzte.
Dieser blickte nur kurz hin, berechnete Ausholwinkel und Zuschlagskraft seiner Kettensäge, um die Windhexe in 47 gleichgroße Teile zu zersägen, und ließ es dann sein. Manchmal musste man sich mit Rechnungen zufrieden geben.
Er ging weiter, bis er vor ein Haus kam, in dem zufälligerweise ebenjener Crice Sage mit seiner Familie hauste.
Der Kettensägenmann klopfte einmal.
Er klopfte ein zweites Mal.
Zögernd wurde die Tür geöffnet. Von Crice Sage persönlich. Kein Erwachsener tritt dem Kettensägenmann gegenüber, wenn er nicht in dessen Terminkalender erwähnt wird.
Der Kettensägenmann sah lange auf Crice hinab. Dann fragte er:
„Crais Säitsch?“
„Äh, nun, eigentlich spricht man es – “
„Komm mit.“
Der Kettensägenmann drehte sich um und schritt den Weg zurück, den er gekommen war.
Crice konnte sein Glück kaum fassen, dass er entkommen war und drehte sich um, um wieder ins Haus zu gehen, wurde jedoch von seinen Eltern hinausgeschubst.
„Den Kettensägenmann lässt man nicht warten.“
Da stand er nun, allein auf weiter Flur.
Und so folgte er dem ominösen Mann.
Dieser ging solange weiter, bis er den Fuß eines Hügels erreicht hatte. Dann drehte er sich um.
„Ah, ich sehe, du bist mir gefolgt. Andernfalls hätte ich dein ganzes Dorf niedergemetzelt."
„Wer hätte das bezahlt?“ Crice wusste, was ein Auftragskiller war.
„Wäre aufs Haus gegangen.“
„Hätten Sie das wirklich gemacht?“, fragte Crice entsetzt.
Der Kettensägenmann seufzte schwer und schwieg lange. Crice überlegte sich schon, ob er seine Frage wiederholen sollte, da antwortete der Mann:
„Nein. Und das ist auch der Grund dafür, warum du mir bis hierher folgen musstest. Ich werde alt. Ich brauche einen Nachfolger. Gewiss, das ganze Multiversum zittert, wenn der Name ‚Kettensägenmann’ fällt, aber hättest du Angst vor jemandem, der nur noch Haferbrei zu sich nehmen kann, und allenthalben seinen eigenen Namen vergisst?“
„Nun, um ehrlich zu sein – “
„Schon gut, es war eine rhetorische Frage.“
„Aber Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie manchmal vergessen, dass Sie der Kettensägenmann sind?“
„Nein. Ich sprach vom meinem eigenen Namen. Diesen hier habe ich nur deshalb angenommen, weil man ihn mir gab. Außerdem ist eine Drohung der Art ‚Ich werde dir den Kettensägenmann auf den Hals hetzen’ wirksamer als ‚Ich werde dir den Giselher Metz auf den Hals hetzen’.“
Crice musste gegen das Lachen ankämpfen. Schließlich konnte er es nicht mehr:
„Ha, ha, ha, ha, ich kann nicht mehr, ha, ha, ha, ‚auf den Hals hetzen’, ha, ha, ha.“
„Wie dem auch sei. Das Multiversum braucht eine Nummer eins in Sachen Auftragskiller.“
„Sie sind die Nummer eins.“
„Noch. Aber wie gesagt, ich werde alt. Ich brauche einen Nachfolger.“
„Was ist mit dem Dreifach-geklonten-wurstessenden-Bäuchler? Er ist doch im Moment die Nummer zwei. Wieso wird er dann nicht zur Nummer eins?“
„Ha, ha, ha, der Bäuchler? Ha, der Bäuchler ist fett, plump, faul und dumm. Und das in dreifacher Ausfertigung. Er könnte nicht mal eine Kuh töten, die sich zwei Meter vor ihm befindet! Aber jetzt mal Scherz beiseite, Junge. Du wirst mein Nachfolger, keine Widerrede. Ich werde dich alles lehren, was ich weiß, solange ich noch Zeit dazu habe.“
„Aber warum ich?“
Der Kettensägenmann seufzte wieder.
„Als ich damals auf die gleiche Weise ausgewählt wurde, vom Großen Zipfelschreck, habe ich ihn das auch gefragt. Und er antwortete mir, was sein Entdecker ihm antwortete und was auch ich dir jetzt sagen werde: Wenn die Reihe an dir ist, jemanden zu erwählen, wirst du es verstehen.“
„Und verstehen Sie es jetzt?“
„Ja. Und ich wünsche dir, dass du es auch verstehst. Es wird dir gefallen.“
Die Beiden schritten den Hügel hinauf. An seiner Spitze befand sich das Raumschiff des Kettensägenmannes. Die Beiden stiegen ein und flogen zu seinem Planeten.

Es folgte eine lange Zeit der Ausbildung, in der der Kettensägenmann Crice alles beibrachte, was er über subtiles Töten bis hin zum Massaker wusste.
Vier Jahre waren vergangen. Heute würde Crice seine Meisterprüfung ablegen müssen.
Der Kettensägenmann hatte ihm ein Motorrad geschenkt, mit dem man sich auch zwischen Planeten bewegen konnte, wenn es sein musste.
„Bist du bereit für Die Prüfung?“
„Ja, das bin ich.“
„Morgen, wenn die Sonne untergeht, darf ich nicht mehr leben. Schaffst du das, wirst du mein Nachfolger. Schaffst du es nicht, werde ich dich gehen lassen. Aber irgendwann, wenn du es am wenigsten erwartest, werde ich kommen und dich auslöschen.“
„Ja.“
In dieser Nacht modifizierte Crice sein Motorrad. Er brauchte ein schnelles Gefährt, wenn er den Kettensägenmann kriegen wollte.

Am nächsten Tag begann die Jagd auf den Kettensägenmann. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

 

So, hier wurde der humoristische Aspekt etwas gekürzt, denn hauptsächlich ist es ja SciFi.

 

Oh, da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen. Es sollte heißen, Teil -2.
Kongenial, wie du es bemerkt hast.

 

Hi Tserk!

:hmm: Was wir hier antreffen, ist ein gutes Beispiel seichtester Unterhaltung, die aber auf ihre Weise irgendwie... gut ist.
Insgesamt liest sich der Text in einem Rutsch, der ideale Appetithappen für die Wartezeit beim Friseur, wenn du verstehst, was ich meine *g*.

Das heißt: Er würde sich in einem Rutsch lesen, wenn du nicht so viele vermeidbare Stilfehler drin hättest. Ein paar Beispiele kriegst du mal gratis:

Er wohnte auf dem Planeten Mankius zusammen mit seiner Familie, seinen Freunden und den anderen Bewohnern dieses Planeten.

Wie, er lebt mit den anderen Bewohnern des Planeten auf dem Planeten? Ich dachte, er lebt mit den Nichtbewohnern des Planeten auf diesem Planeten.

Denn dass man selber ja nichts getan hatte, war ja klar.

Es konnte nur die Anderen Schuld daran sein.

Sieh dir das mal im Hinblick auf die Rechtschreibung und Grammatik an.

Das Dorf war wie ausgestorben (eine pikante Wortwahl, bedenkt man die Situation), als der Kettensägenmann durch selbiges schritt.

Ganz davon abgesehen, dass es "Selbiges" heißt, gehört das Wort einfach verboten. Ich kann mich an kein Beispiel erinnern, wo es nicht unbeholfen gewirkt hätte.

Durch solche Stellen bekommt der Text eine unfreiwillige Komik. Es gibt noch mehr - die kriegst du, wenn du mir versprichst, die Geschichte daraufhin noch mal zu überarbeiten. Das hat sie nämlich verdient, auch wenn es seichte Unterhaltung ist und sein soll. ;)

Ciao, Megabjörnie

 
Zuletzt bearbeitet:

Das mit "Selbiges"... wieder nur für hier entstanden. Denn wenn ich geschrieben hätte: "...durch das Dorf..." hätten gleich wieder alle aufgeschrien: "Öh, Wortwiederholung, Wortwiederholung!!!!!!"
Und das mit den BEwohnern hätte dann eigentlich doch ein Witz sein sollen, der vllt nicht so ankommt.

Wie, erlebt mit den anderen Bewohnern des Planeten auf dem Planeten? Ich dachte, er lebt mit den Nichtbewohnern des Planeten auf diesem Planeten.
Öh, Wortwiederholung, Wortwiederholung.

Na, gut, ich versuchs. Schreib die Fehler und ich werde darüber nachdenken.

 

Hi Tserk!

Okay, mal ein paar weitere Beispiele:

Das Dorf war wie ausgestorben (eine pikante Wortwahl, bedenkt man die Situation), als der Kettensägenmann durch selbiges schritt.

Hier haben wir also das Problem, wie man diese Aussage in gutem Stil rüberbringt. Keine Bange, die deutsche Sprache lässt dir immer einen Weg, du musst ihn nur finden! :teach:
Wie wäre es mit "...als der Kettensägenmann hindurchschritt"? Oder "zwischen den Häusern hindurchschritt"? Vermeidet die sprachliche Unschönheit und gibt dir Gelegenheit, ein paar beschreibende Elemente einzustreuen, z. B. "den Schneckenhaushütten", "den vermodernden Baracken" o. ä., je nachdem wie die Behausungen aussehen sollen.

Man sollte etwas Allgemeines zum Multiversum sagen: Untereinander sind sich alle Universen in manchen Dingen gleich. Und so erforderte es auch hier die Situation, dass ein einzelner Heuballen, vom Wind getrieben, den Weg des Kettensägenmannes kreuzte.

In diesem Abschnitt sind gleich drei Stilfehler:

Der erste Satz ist überflüssiges Beiwerk. Dass du etwas Allgemeines sagen willst, wird ja im folgenden Satz deutlich. Als Überleitung wäre denkbar: "Das Multiversum ist eine Struktur mit vielen Überschneidungen." Vielleicht fällt dir auch was Besseres ein. Oder du streichst den Satz einfach.

"Untereinander sind sich alle Universen in manchen Dingen gleich."
Lese dir und einigen Zuhörern diesen Satz mal laut vor, dann wirst du merken, wie entsetzlich holperig er klingt. Dabei hast du bloß die Reihenfolge der Satzbausteine durcheinander gebracht: Wie liest sich zum Beispiel "In manchen Dingen sind sich alle Universen gleich"? Das Wichtigste im Satz sind ja die "manchen Dinge", auf ihnen liegt die Aufmerksamkeit, nicht auf den Universen.

Und warum "erfordert" es die Situation, dass ein Heuballen den Weg des Kettensägenmannes kreuzt? Ich sehe noch nicht einmal, dass es für die Geschichte eine Bedeutung hätte. Oder willst du ein Western-Klischee durch den Kakao ziehen, nach dem in einsamen Städten immer Heuballen durch die Gegend rollen ( ich meine, die heißen "Windhexen". Heuballen sind die zusammengebundenen Dinger und sind zu schwer zum Wegwehen )?
Dann würde ich das anders rüberbringen. "Jedesmal, wenn ein Kettensägenmann durch einsame Straßen schritt, rollte eine Windhexe vorbei" zum Beispiel.
Ich würde den umständlichen Verweis auch lieber sein lassen und einfach nur schreiben, was abläuft: "Eine Windhexe kreuzte den Weg des Kettensägenmannes". Der Leser merkt schon selbst, dass du mit einem Klischee spielst.

Dieser blickte nur kurz hin, berechnete Ausholwinkel und Zuschlagskraft seiner Kettensäge, um den Heuballen in 47 gleichgroße Teile zu zersägen, und ließ es dann sein. Manchmal musste man sich mit Rechnungen zufrieden geben.

Was hier passiert, kriege ich erst nach drei- bis fünfmaligem Durchlesen raus. Er zerlegt den Ballen ( die Windhexe, nicht vergessen *mahnenddenzeigefingerheb* ) also nicht, sondern lässt die Säge wieder sinken, und gibt sich mit Berechnungen zufrieden. Ach so. Das muss aber schon beim ersten Lesen rauskommen.
Deshalb: Berechnungen statt Rechnungen ( ich war minutenlang am Grübeln, was für "Rechnungen" du wohl meinst :confused: ), und statt "und ließ es dann sein" besser schreiben: "...aber dann ließ er die Säge wieder sinken."
Außerdem kommt nicht so recht rüber, warum er die Handlung nicht ausführt. Ist schon klar, weil er langsam alt wird, aber überleg' dir mal eine andere Formulierung, um diesen Aspekt besser anzudeuten. Wie zum Beispiel: "Es gab immer mehr Tage, an dem ihm die Berechnungen genügten."

So, jetzt überarbeite erst mal die paar Stellen, um mir zu zeigen, dass es meine Zeit auch wert ist, und dann kommen die Nächsten dran... :baddevil:

Ciao, Megabjörnie

 

Das mit Windhexe hab ich verbessert, war unachtsam von mir.
Aber das, was du am Ende gesagt hast, es sollte schon so rüberkommen, dass man zuerst denkt er macht es. Und, dass er es dann nicht tut, sollte anfangs so rüberkommen, dass er zu erhaben dafür ist (okay, ich habs schlecht geschrieben, aber so meinte ich es.)
Und ich glaube, du hast da was missverstanden: Es gibt nur EINEN Kettensägenmann im Multiversum. Und die Passage mit dem Allgemeinen sollte eine Hommage an Terry Pratchett un dseine Scheibenwelt sein.

 

Danke für dein fulminantes Feedback auf meine Kritiken. Wusste doch gleich, dass es sich lohnt, zwei Stunden meines Lebens für deine Geschichte zu opfern.
Dass sie grundsätzlich überarbeitungsbedürftig ist, das ist doch zu dir durchgedrungen, oder? :(

 
Zuletzt bearbeitet:

2 Stunden? Das ist ja ungefähr viermal so lang, wie ich gebraucht hab, sie zu schreiben... aber danke. Du Stalker. ;-))
Und sagen wir mal, es ist durchgedrungen, dass du denkst, dass diese ("beabsichtigte" Alliteration)Geschichte überarbeitungsbedürftig ist.Habe ich das denn nicht klar genug ausgedrückt, meine Feedback auf deine kritik? Ich dachte, ich sei auf alles eingegangen?

 

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