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Am Ende der Reise

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11.02.2002
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Am Ende der Reise

Er hatte in seinem Leben schon so viel gesehen...
Auf der anderen Seite der Galaxie war er auf den Schockwellen explodierender Sterne geritten, hatte die Materieströme zwischen kollidierenden Roten Riesen durchflogen, den siebenfachen Sonnenaufgang auf Plejax III beobachtet und in die verschlingende Düsternis im Auge eines Schwarzen Lochs geblickt.
Situationen größten Erstaunens, Momente voller Erfurcht aber auch erschütternden Schreckens – all diese Bilder tauchten nun vor seinem geistigen Auge wieder auf.
...Die übelriechende Ursuppe auf Aräum VII, deren Evolution er auf die Sprünge geholfen hatte...
...Die blinden Wale von Ulgur IX, die ihre gigantischen Leiber aus dem goldenen Ozean erhoben und der sinkenden Sonne entgegensprangen...
...auf dem Mond des Cestus hatte er gegen die Tentakeln der bleichen Zungenquallen gekämpft um ihnen ihre für die Forschung so wichtige Brut abzuringen...
...In den fernen Ausläufern von Omega Centauri war er auf urzeitliche Dinosaurier gestoßen, die in ihrer Bestialität gewaltige Artgenossen jagten und die zerfleischten, von Insekten umschwärmten Kadaver den aasfressenden, geflügelten Ungetümen überließen...
...Und in noch ferneren Welten hatte er fremdartige protoplasmatische Lebensformen entdeckt, quillendes amorphes Leben, so fern aller menschlichen Vorstellungskraft, dass die Forschungen letztendlich an seinem eigenen Unverständnis scheiterten.

Das alles lag jetzt so weit zurück und die Dinge, die einst das erschütterten, was er als grundlegende Erfahrung des Menschseins ansah, beeindruckten ihn kaum noch. Es war so friedlich hier, an diesem Ort. Fast schwerelos schwebte er durch diese weiche Umgebung und bis auf die gedämpften Geräusche von weit außerhalb und das beruhigende, rhythmische Pumpen seines Sauerstoffgeräts war es ganz still.

Als Exobiologe hatte er natürlich immer wieder Begegnungen mit solchen unglaublichen Monstrositäten gehabt. Obwohl er sich bisher immer vor dem oft tödlichen Einfluss dieser Geschöpfe rechtzeitig hatte in Sicherheit bringen können, verfolgten sie ihn jedoch bis in seine Alpträume.
Aber eigentlich waren diese fremdartigen Wesen gar nicht das, was ihm die langen Jahreb am meisten zugesetzt hatte. Viel erschreckender war doch das Universum an sich, in seiner unendlichen Unfassbarkeit, chaotischen Finsternis und leeren Einsamkeit. Dieses gesichtslose Grauen war immer Teil seines Raumfahrerlebens gewesen, hatte ihn immer umgeben auf seinen Reisen und doch hatte er die agoraphobische Beklemmung die die Trostlosigkeit des Alls in ihm auslöste, nie überwinden können.
War er doch nach Außen hin der gefeierte Held, der große Forscher und Weltraumpionier musste er innerlich gegen eine Macht kämpfen, die stärker war als sämtliche Gefahren die seine abenteuerliche Arbeit mit sich brachte. Eine Macht, die ständig drohte ihn von innen heraus zu zerfressen. Viele, die wie er lange Zeit im Weltall verbrachten, wurden darüber Wahnsinnig - so weit war es aber bei ihm Gott sei Dank noch nicht gekommen. Doch die andauernde unterschwellige Angst kannte auch er sehr gut.
Ständig fröstelte es ihm – als ob sich auch sein Körper an die tödliche Kälte des Alls erinnerte.
Ständig war da diese Schreckhaftigkeit und schleichende Ungewissheit wegen der überall lauernden Gefahr, die nur darauf zu warten schien sich ihn zu greifen und in die Verdammnis zu stoßen.

Doch jetzt im Moment war alles ganz anders. Er fühlte sich völlig entspannt und Wärme durchströmte seinen Körper. Es war angenehm hier...
Kurz dachte er gar an die Erde. Tausende von Lichtjahren lag sie entfernt, dieser hübsche kleine Ort den sie noch immer alle Heimat nannten - doch sie war nur ein unbedeutender Punkt im Horror des Universums.

Immer hatte er gekämpft, sein ganzes Leben lang ist er stark gewesen und nie hatte er sich von all den Gefahren unterkriegen lassen, war es auch noch so schwer.
Letztendlich war es dann aber doch passiert....

Auf seiner letzten Forschungsreise landete er mit seinem Raumschiff in der grünen Hölle dieses düsteren, verdächtig dampfenden Steinkohlewaldes und stapfte wenig später durch das kniehohe, trübe und stinkende Wasser des zwischen den Wurzeln lauernden Sumpfes. Einen Tauchgang zur Erforschung der Unterwasserwelt hatte er auch geplant – und es grauste ihm vor der möglichen Begegnung mit riesigen unbekannten Wesen am schlammigen Grund des Gewässers.
Er sollte Recht behalten: kaum war er untergetaucht, schnellte die fette, wurmartige Kreatur, die sich mit ihren hunderten Ärmchen an den verrotteten Unterwasserpflanzen festgekrallt hatte, hervor und sog ihn mitsamt Unmengen brauner Brühe in ihren dunklen Schlund. Tief im aufgeblähten Bauch des schwammigen Ungeheuers, dieser riesigen, sich windenden Wurmmutter, fühlte er sich nun auf eine seltsame Art behaglich und zufrieden. Während die pumpende Peristaltik ihn stetig dem Gedärm und der Verdauung entgegentreiben ließ, fühlte er sich wunderbar geborgen und langsam schwanden alle Erinnerungen an die kosmischen Schrecken die er erlebt hatte.

 

Vielleicht irre ich mich, aber das ist nicht unbedingt eine Geschichte. Vielmehr der grobe Umriss eines (wahrscheinlich interessanten?) Lebens, obwohl Du bei der Beschreibung desselbigen auf typische Sci-Fi-Klischees zurück greifst, anstatt Dir etwas eigenes einfallen zu lassen.

Der Tod des Protagonisten wirkt auch ein wenig albern. Nachdem er Geschöpfe gesehen (und bekämpft!) hat, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen, lässt er sich von einem dicken Wurm fressen. Da lob ich mir doch die Schweizer Armeemesser, damit wär er in Null Komma Nichts wieder draußen.

Naja, alles in allem ein guter Versuch. Versuch das nächste Mal ein wenig Handlung einzubringen und deiner Fantasie freien Lauf zu lassen.

Gruß, Daniel

P.S.: Was sind Steinkohlewälder? Ich meine, gut, aus Urzeitwäldern kann unter Umständen ein schönes Steinkohlelager werden. Aber wenn ich mir die Kohle so zu Bäumen aufgetürmt vorstelle...

 

Hi Kakus!

Also es als keine Geschichte zu bezeichnen, finde ich falsch. Vielmehr handelt es sich um eine überlange Einleitung und eine, in zwei kurze Absätze verpackte Geschichte.

Würdest Du die Geschichte erst hier beginnen und auf die Länge der Einleitung ausdehnen, wäre sie ganz passabel:

Zitat: "Auf seiner letzten Forschungsreise landete er mit seinem Raumschiff in der grünen Hölle dieses düsteren, verdächtig dampfenden Steinkohlewaldes und stapfte wenig später durch das kniehohe, trübe und stinkende Wasser des zwischen den Wurzeln lauernden Sumpfes. Einen Tauchgang zur Erforschung der Unterwasserwelt hatte er auch geplant – und es grauste ihm vor der möglichen Begegnung mit riesigen unbekannten Wesen am schlammigen Grund des Gewässers. ..."

Die Vorgeschichte könntest Du z.B. als Gedanken oder sogar Fluchen einbauen?

Würde sie gerne überarbeitet noch einmal lesen.... ;)

Liebe Grüße
Susi

 

@Visek:
Also: es ging mir vor allem, wenn nicht sogar ausschließlich, darum, die Gedanken dieses Raumfahrts-Helden zu beschreiben.
Bis jetzt ging ich davon aus dass man so etwas auch als "Geschichte" bezeichnen kann, auch wenn es keine Handlung ist.

obwohl Du bei der Beschreibung desselbigen auf typische Sci-Fi-Klischees zurück greifst, anstatt Dir etwas eigenes einfallen zu lassen.

Eigentlich sollte die ganze Story augenzwinkernd und überhaupt nicht ernst zu nehmen sein. Deswegen die Klischees und die etwas übertriebene Sprache.

Nachdem er Geschöpfe gesehen (und bekämpft!) hat, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen, lässt er sich von einem dicken Wurm fressen.

Natürlich hätte er sich wehren können, er will es aber nicht:
Es war angenehm hier...
Das sollte eigentlich der Gag sein :(

@Häferl:
Dankeschöön :)
...Naja, deine Argumente sind richtig, machen mich jetzt aber nicht sooo unzufrieden dass ich die Story direkt überarbeiten werde. Vielleicht später.

*KQs*

[Beitrag editiert von: Kakus am 31.03.2002 um 14:59]

 

Hmmm warum versucht der denn nicht aus diesem Viech rauszukommen? Ist ja eklig, VERDAUT zu werden....oder hat dieses Viech eine Art Droge im Magen die das Opfer ruhig hält? ( Ach ja SO eine Story gibt es schon )...
Das Ende passt einfach nicht zu diesem "Helden" .....

Da ich jetzt auf etwas echt innovatives gehofft hatte ( nach Deinem Postig zu "Evolution" ) bin ich leicht enttäuscht...mal gugge was Du sonst noch so in petto hast :) *smile* :)

:D Jadzia :D

 

@Jadzia:

Hey, die AkteX-Folge kenne ich ;)
Und ich halte sie für eine der besten der ganzen Serie!

Also, nochmal zu meiner Story: Der "Weltraumheld" will sich nicht befreien!! Es gefällt ihm im Bauch des Monsters. Hier fühlt er sich sicher und geborgen.
Hab ich das zu schlecht verdeutlicht?
(Natürlich ist das paradox und eklig...)

Übrigens: Tor für dich, das ist diejenige meiner Storys, die ich selbst für am wenigsten innovativ halte. "Annie..." liegt mir mehr am Herzen.

*KQs*

[Beitrag editiert von: Kakus am 04.04.2002 um 00:38]

 

Huhu Kakus :)

Tja ich kann halt nicht nachvollziehen warum der da nicht rauswill ...geht nicht..

Gell die Akte X Folge ist gut *hehe* :)

"Annie" ist ja auch genial, hatte halt leider erst diese hier angeklickt...

*greez*

Jadzia

 

Tjaaa...

Die Einen haben halt gerne einen Wurm im Bauch ;) , andere sind selbst gerne im Bauch eines Wurms. Die Geschmäcker sind verschieden...

 

Heute haste es aber mit Doppelpostings?! :D ...hmm Würmer....sind wir nicht alle Würmer in der KG ? :D :D *mal mit ihrem KG-Wurmende winkt* boah so als Wurm ist das Tippen echt verdammt schwer.... :D

[Beitrag editiert von: Jadzia am 04.04.2002 um 01:11]

 

Mein Computer hat gestern etwas gesponnen, deswegen die "Doppelpostings".

Mit "Wurm" meinte ich eigentlich einen gewissen Dax-Symbionten...

 

Ach der Symbiont ? *grins* was meinste wer hier schreibt *LOL* :D Jadzia ist nämlich mal wieder zu lange in Quarks Bar gewesen und hat zuviel Blutwein gesoffen.....

*greez*

Dax....der Symbiont :D

 

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