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Am Anfang ist Berührung

U-M

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28.01.2008
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Am Anfang ist Berührung

von Ute-Maria Graupner

Der glitschige Frosch lebte in einem Wasserloch und quakte nach einer Fröschin. Das Spiegelbild im Wasser verriet ihm, dass sein linkes Auge traurig in die Welt blickte, und die grüne Farbe nicht gleichmäßig auf seiner Haut verteilt war. Die unappetitlichen, kleinen Buckel, die sich über seinen Rücken verteilten, wiesen darauf hin, dass man vergessen hatte ihn zu berühren. Er sah aus wie ein getarnter Späher vom Militär. Er quakte und quakte und wusste doch, dass er hässlich war, und sein Ruf nach einer Fröschin vergebens sein würde. Jedes Quaken verursachte einen Stich in seinem Herzen, und die Sehnsucht einmal nur berührt zu werden, wurde größer und größer. Eines Tages kam ein lebendiges Wesen an sein Wasserloch. Aber es war keine Fröschin, sondern eine Prinzessin. Seine Sehnsucht riet ihm, das ist die letzte Chance berührt zu werden. Und so griff er in seiner Not nach einer List. Er brachte die Prinzessin dazu, trotz ihrer Abscheu vor ihm, ihn mit den Lippen zu berühren. Das nannte man Kuss, das wusste der Späher-Frosch. Sein kleines Herz begann wild zu schlagen, als sich dieses schöne Mädchen zu ihm hinunter beugte. Er schloss seine Augen und hielt ganz still. Nichts sollte ihm von der Berührung mit den Lippen entgehen. Es war wunderbar. In ihm wurde es warm und weich und zuversichtlich. Er öffnete seine Augen, und sein Blick fiel auf schön geformte Männerbeine. Alles, was er an sich betrachtete, war anders. Er hatte die Gestalt eines selbstbewussten, stattlichen Prinzen angenommen, und eine Prinzessin stand vor ihm und lächelte ihm zu.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo U-M (war der 'Nick' "Ute-Maria" nicht mehr frei?),

eine aufwertende Transformation aufgrund einer Anerkennung in Form einer intimen Berührung. So würde ich diese Geschichte in einem Satz zusammenfassen. Die Ausführung ist vom allseits bekannten Märchen des Froschkönigs abgekupfert und kann daher keinerlei Originalität für sich verbuchen. Aber das wirst du selbst wissen.

Als Zielgruppe dieses Textes würde ich (naiv denkende) Jugendliche während ihrer Pupertät veranschlagen – oder Junggebliebene.

Unverständlich finde ich, weshalb der "glitschige Frosch" (eine Tautologie in meinen Augen) zunächst eine "Fröschin", dann jedoch eine "Prinzessin" begehrt. Dieser Bruch wird nirgendwo erläutert. Ebenso unverständlich finde ich den Hinweis auf ein "lebendiges Wesen", denn auch eine Fröschin fällt ja wohl unter diese Kategorie, solange es sich nicht um eine tote Fröschin handelt.

Mit etwas Phantasie kann man in ersterem auch eine libidinöse Perversion lesen, denn was soll man von diesem plötzlichen Umschwung der begehrenden Zielgerichtetheit vom Tier zum Menschen halten?

Und zuletzt finde ich diese Geschichte einfach unabgeschlossen. Haben die beiden geheiratet? Oder war es eher eine einmalige Episode? Weshalb hat sich die "Prinzessin" nicht umgekehrt in eine "Fröschin" verwandelt? Das wäre nur logisch.
Und welches Motiv hatte die angebliche "Prinzessin" überhaupt den Frosch zu küssen? Und worin bestand besagte "List"? Weshalb wird nirgendwo näher darauf eingegangen, obwohl sich diese Fragen geradezu aufdrängen? Vielleicht, weil es der Autorin an nötiger Inspiration mangelte?

 

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