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Alternatives Verkehrsmittel Esel

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14.08.2002
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Alternatives Verkehrsmittel Esel

Alternatives Verkehrsmittel Esel

Das Problem der Fortbewegung über mehr oder minder weite Strecken ist in meinem persönlichen Falle bereits zum (all)täglichen Problem geworden. Allein die Tatsache, dass ich in der Bahn direkt neben schwitzenden und sabbernden Nörglern zu sitzen gezwungen bin, missfällt mir. Was mir jedoch noch mehr missfällt, ist die Tatsache, dass man denjenigen ansieht, dass ich ihnen gleichermaßen missfalle. Hinzu kommt, dass in den Bahnen immer alles überfüllt ist - selbst die Mülleimer. Somit sind die Schienen auch keine umweltfreundlichere Angelegenheit als die Straße, kommen also aufgrund überhöhten Missfallungsfaktors als Transportmittel - zumindest für mich - nicht in Frage.
Das Zurücklegen einer Strecke mit Sport in Verbindung zu bringen, erachte ich als wenig sinnvoll und äußerst gefährlich. Letztlich joggte ich in die Arbeit. Ein Siebentonner auf dem Zeh erwies sich als eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Auch das Fahrrad als Fortbewegungsmittel ist keinesfalls ideal. Mein Fahrrad hat seit knapp drei Jahren einen platten Reifen, ich jedoch keine Luftpumpe. Außer meine Lunge. Und die ist zu schwach. Ich habe es ausprobiert. Alternative Möglichkeiten des Daseins im leider rücksichtslosen Straßenverkehr wie zum Beispiel „Rollschuhe“ erinnern mich leider doch zu sehr an den im Zusammenhang stehenden Begriff „Rollstuhl“.
Das Auto ist wohl immer noch das beste Verkehrsmittel. Man gelangt damit überall hin, es ist komfortabel und praktisch. Vielleicht besitze ich gerade aus diesem Grund keines.

Aus diesen Umständen resultierend sann ich eines Morgens über ursprüngliche Fortbewegungsmittel nach. So erschien mir eine Postkutsche oder ein Esel als kostengünstige Alternative recht annehmbar. Ich zog tatsächlich in Erwägung, diesen Morgen mit Holzwagen oder Tier Vorlieb zu nehmen. Doch erregte es nicht einen dämlichen Eindruck, mit einer Kutsche zur Arbeit zu fahren? Ich dachte schon. Also ritt ich auf einem Esel.
Der Esel, den ich beim Bauern um die Ecke gestohlen hatte, erwies sich als sehr Stur. Es schien, als plädiere er für eine Mahlzeit. Zum Glück hatte ich noch genügend Heu, um ihm Stroh zu kaufen, welches sich als Benzin des Esels erwies.
Leider stellte sich jedoch heraus, dass der Esel, wenn er ein Auto wäre, wohl als Oldtimer bezeichnet werden müsste. Auch die Regeln der Ampeln hatte er völlig missverstanden; bei grün blieb er permanent stehen, die Farbe Rot hatte auf ihn dieselbe Wirkung wie auf einen Stier. Die Fußgänger, sowie die Auto- und Radfahrer waren so irritiert von meinem alternativen Verkehrsmittel in Grau, dass sie prompt Rechts und Links, sowie Gas und Bremse verwechselten. Daraus resultierte ein Verkehrschaos, dass weder ich noch mein Esel je zuvor zu Gesicht bekommen hatten. Autofahrer schimpften mich und meinen Esel „Esel“ und trampelten auf der Hupe herum. Reifen quietschten, Karosserien krachten, Qualm qualmte.
Vielleicht weil ich und mein Esel verantwortlich für diese Massenkarambolage waren, kam plötzlich ein berittener Polizist auf uns zu. Er wies mich darauf hin, dass mein Fortbewegungsmittel kein Autokennzeichen habe und nicht TÜV-geprüft sei. Außerdem läge der Abgas-Ausstoß weit über den Grenzwerten. Als ich dann noch den Bullen als Dackel und dessen Pferd als Staatssicherheitsgaul bezeichnete, brannte dem Frosch die Sicherung durch, er konfiszierte den Esel und schickte mich mit einer saftigen Geldstrafe nach Hause.
Doch ich gebe nicht auf, schadstoffarme, alternative Fortbewegungsmittel zu nutzen! Morgen werde ich es mit einem frisierten Hausschwein versuchen!

 

Schöne Geschichte. Schöner Schreibstil. Hat mir gut gefallen.
Einige Male musste ich auch mal schmunzeln. Ich glaube, ohne deinen guten Schreibstil wäre die Geschichte nicht besonders gelungen, aber so: Schön. :thumbsup:

 

guten morgen kaktus, deine geschichte war der richtige start in den mrogen - etwas zum schmunzeln. ich habe sie genossen. vor allem einige deiner formulierungen, z.b.

Mein Fahrrad hat seit knapp drei Jahren einen platten Reifen, ich jedoch keine Luftpumpe. Außer meine Lunge. Und die ist zu schwach. Ich habe es ausprobiert.
- oder:
Zum Glück hatte ich noch genügend Heu, um ihm Stroh zu kaufen, welches sich als Benzin des Esels erwies.
- oder:
Morgen werde ich es mit einem frisierten Hausschwein versuchen!
-
weniger gut haben mir gefallen:
kommen also aufgrund überhöhten Missfallungsfaktors als Transportmittel - zumindest für mich - nicht in Frage.
- der "Missfallungsfaktor" ist mir zu gespreizt und passt nicht zu deinem stil, finde ich.

insgesamt der schluß - den finde ich schwach, zumal das pferd des polizisten sicher auch keine TÜV-plakette hatte!

noch etwas:

Vielleicht weil ich und mein Esel verantwortlich für diese Massenkarambolage waren,
- ähm: sollte man den esel nicht immer zuerst nennen? ich meine so aus gründen der höflichkeit und so.....
beste grüße. ernst

 

Ernst Clemens schrieb:
noch etwas: - ähm: sollte man den esel nicht immer zuerst nennen? ich meine so aus gründen der höflichkeit und so.....

Du hast recht! Ich Egoist, ich! :D

@all: Danke für eure Kritiken (auch zu meinen anderen Geschichten). Sie haben mir sehr geholfen.

 

Mir gefällt deine Geschichte ebenfalls, der Schreibstiel ist wirklich gut und macht spass, die Idee ist im Ansatzt echt orginell, bloß finde ich, hättest du noch mehr daraus machen können, vor allem wie Ernst schon sagte , was den Schluss angeht.
Irgentwie wirkt die ganze sache mit dem Polizisten etwas dähmlich , was wohlbemerkt keine Beleidigung sein soll, ich finde nur sie passt nicht richtig zum rest der Geschichte.
Ansonsten eine nette gut zu lesende Geschichte

 

In der Tat, sehr schöner Schreibstil, einige sehr gelungene Formulierungen. Demzufolge flüssig zu lesen; ohne, dass man groß nachbessern müsste.
Doch der saubere Schreibstil ist das einzige, was ich dieser Geschichte attestieren kann. Sicherlich ist auch die Idee ziemlich originell, zumindest wesentlich origineller als das meiste hier im Humor-Forum.
Aber vielleicht weil die Idee dermaßen originell ist, spricht sie mich nicht besonders an...

 

Hi Kaktus

Ich habe ein Problem beim Verständnis dieser Geschichte und mich würde interessieren, ob andere das nachvollziehen können.

Der Witz deiner Geschichte beruht auf dem Esel. Auf Grund von Problemen im Nahverkehr, die jeder von uns kennt, nimmt der Held einen Esel und reitet damit zur Arbeit. Das ist nicht realistisch, es ist bestenfalls eine Übertreibung, aber da es die Grundlage der Geschichte ist, muss es nicht hinterfragt werden. Warum auch, die Idee ist witzig.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist schon das erste Problem. Die Autofahrer spielen verrückt, weil sie den Esel sehen; sie verwechseln Gas und Bremse und bauen Unfälle. Das halte ich für ausgemachten Unsinn. Des öfteren sieht man Tiere im Straßenverkehr; sie sorgen vielleicht für gewisse Verzögerungen, verursachen aber keine Unfälle.
Noch deutlicher wird es beim Polizisten. Ein Polizist würde einen berittenen Esel aus vielerlei Gründen anhalten, aber niemals, weil dieser keinen TÜV hat. Das ist unlogisch.

Und eben deshalb wirkt deine Geschichte nicht. Du kannst eine verrückte Idee haben, aber die Folgen dieser Idee müssen sich logisch aus den Umständen ergeben. Sonst wird sie unglaubwürdig.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan

 

Na Quasi, ganz so würde ich das nicht sehen.
Eine Geschichte muss zum einen nicht zwanghaft glaubwürdig sein, vor allem nicht wenn sie in den Rubriken Seltsam und Humor steht, und zum anderen ist es auch nicht umbedingt notwendig einen logischen Handlungsverlauf zu liefer. Wichtig ist das der Witz funktioniert , die Mittel spielen dabei keine Rolle.
Nehmen wir zum Beispiel den Film:"Die Nackte Kanone":
Es ist nicht logisch , das ein Mensch mehrere Minuten lang unter einem Bus klemmt und dabei auch noch irgent welche Gegenstände an den Kopf bekommt ohne dabei zu sterben, dennoch gibt es bestimmt eine menge Leute die diese Szene lustig fanden.
Zur Geschichte:
Was die Sache mit dem Polizisten angeht, gebe ich dir recht, allerdings nicht wegen der Unlogig, sondern weil es für meine Begiffe nicht lustig sondern einfach nur albern ist.

 

Moin Kaktus!

Das macht Spaß! :) Sehr bildlich geschrieben, ich sah den verzweifelten Protagonisten förmlich vor nmir, wie er zunächst versucht, den Reifen aufzupusten, zwischendurch einen LKW auf dem Fuß hat und am Ende auf dem Esel reitet.

Ich denke zwar auch, daß man am Ende noch ein bißchen mehr draus hätte machen können, aber zum Schmunzeln hat mich Deine Geshcichte auf jeden Fall gebracht!
Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kaktus, diese Geschichte hat Witz, aber nicht zu viel, soll meinen, sie wird an keiner Stelle besser.

Ich kann Qusimodos Kritik gut nachvollziehen.
Möglich, daß unsere Art von Humor deckungsgleich ist.

Auch der Witz muss eine Logik haben.
Es geht immer mehr in Klamauk hinein, und erinnert mich an alte "Didi-Hallervorden-Filme"

Guck sie Dir bloss nicht an, höchstens einen!

Wenn das Deine erste Geschichte ist,hätte ich diese Kritik nicht geschrieben, aber du hast ja auch schon sehr gute Antworten bekommen.

Es ist eben eine Frage des Humors

Liebe grüsse Archetyp

 

Gute Idee - ein alternatives Verkehrsmittel wäre auch nen Kängeruh - damit kann man praktischerweise Staus überspringen und schnell kommt man auch vorran.

 

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