Mitglied
- Beitritt
- 09.02.2004
- Beiträge
- 15
Als Trostpflaster ungeeignet
Es ist wieder einmal einer dieser gottverdammten Tage, an denen ich mit Halsweh und Kopfschmerzen vor einem dieser f*X&/x Computer sitze und mich frage: was um Himmels willen wird mal aus meinem Leben? Sind ein paar Giga-Rem und Bildschirmkalibrationen wirklich schon alles, was ich vom Leben zu erwarten habe? Ich halt es kaum mehr aus, jeden Tag die selbe Plackerei. Nur, damit ich Ende Monat ein fünfminütiges Hochgefühl erfahre in diesem kurzen Augenblick, in dem ich meinen Lohnzettel entgegennehme.
Seinen Lebenssinn beim anderen Geschlecht zu suchen, das kann man ja gleich mal wieder vergessen. Die Vergangenheit lehrt uns eines besseren, nämlich, dass im Grunde doch alle X-Chromosomen-Behafteten gleich sind. Oder vielleicht gibts da doch noch so Hauptgruppen.
Zum einen ist das die Spezies der «Ich-bin-bestimmt-so-cool-wie-Brad-Pitt-und-ohne-mich-läuft-nichts»-Typen. Diese äusserst oft in gut situierten Haushalten anzutreffenden Affen konzentrieren sich Zeit ihres Lebens darauf, cool zu sein. Sie fahren nicht in ihrem Auto, nein, sie cruisen Baby, sie tanzen nicht, sie shaken und sie kaufen grundsätzlich nur in den angesagtesten –_nein, nicht Läden – Shops ein. Da wird Robert zu Bob, Stefan zu Steff und meistens haben diese Typen keine (feste) Freundin bis sie 25ig sind.
Eine andere ist die «Ich-will-unbedingt-ne-Frau-welche-ist-mir-ziemlich-egal»-Gruppe. Angehörige dieser Gruppe kämpfen gegen den Drang an, sich ein Schild auf die Stirn zu kleben, auf dem «Ich bin ein Romantiker» steht. Sie fahren nach dem ersten Treffen Kilometer weit um ihrer Julia einen Blumenstrauss zu schenken obwohl sie nicht mal ihren Nachnamen kennen. «Das ist doch das, was alle Frauen wollen», werden einige jetzt denken. Nöööö Jungs, ist's eben nicht. Sie behaupten, dich bodenlos zu lieben, verkraften einen Korb jedoch mühelos und lachen sich in den nächsten fünf Minuten die nächste an. Diese Sorte jedoch ist die harmlosere.
Ganz gefährlich siehts mit den Angehörigen der Rasse «Let-me-be-everybodys-darling» aus. Diese äusserst charmanten Männer erzählen von sozialen Projekten die sie unbedingt unterstützen wollen, bekommen beim Thema «Weltarmut»_feuchte Äuglein, fahren aber trotzdem fünfmal im Jahr in Urlaub. Aus Angst irgendwer könnte denken sie haben doch ein klitzekleines Potenzial Fiesheit in sich, machen sie nicht Schluss sondern warten, bis es der Frau zu bunt wird. Er wird beteuern wie sehr er sie geliebt hat und dann gleichgültig mit den Schultern zucken so nach dem Motto «Ich weiss auch nicht wirklich wieso es aus ist.» Seine tiefsten Gedanken macht er sich darum, wie gut er bei Frauen ankommt und am meisten ärgert er sich über die Tatsache, dass er im Alter von 19 Jahren «nur mit vier Frauen geschlafen hat». Sein ganzes Denken konzentriert sich auf seine Umwelt und nie auf sich selber. Das soll aber nicht heissen, dass diese Spezies keinerlei egoistisches Potenzial aufweist. Ganz im Gegenteil, denn im Endeffekt läuft bei ihnen immer alles darauf raus, dass es ihnen gut geht. Um ihrem Status als «Everybodys darling» gerecht zu werden, sehen diese Typen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und können sich so auch nicht mehr auf die «nahen» Menschen konzentrieren.
Na… was gibt es da noch?
Genau, Den Künstler-Philosophen-Typen. Sie bekleckern eine Wand, bezeichnen sie dann als Kunst und sind so dermassen überzeugt von ihrem Talent, dass sie überzeugt sind, dass sie mit Picasso oder Rembrandt locker mithalten können (Pah, wäre doch gelacht). Oder die Philosophen, diejenigen die neben dir auf dem Boden sitzen und wässrige Augen bekommen weil die Welt doch so schlecht ist.
Gleichzusetzen mit dieser Gruppe Mensch ist der «Style-Anspringer». Diese Sorte springt extrem auf Schlagwörter wie «in» oder eben «Style» an. Ist da eine die irgendwie raussticht, und ich meine NUR optisch, sei sie hübsch, durchgedreht oder einfach komisch, wird sie vergöttert. Ganz egal, ob sie zur selben Zeit mit dem Freund ihrer besten Freundin fickt, scheissegal, diese Tusse hat Style. Sie trägt ein Peace-Zeichen so gross wie ein Verkehrsschild um den Hals und färbt sich die Haare grün, zelebriert zumindest verbal Liebe, vergöttert Woodstock und – die SVP (Schweizerische Volkspartei = rechts).
__Eine Frau voll mit elementaren Widersprüchen, doch den Männern fällts nicht auf. Sie versteht derbe Witze nicht, hebt Moral auf einen Sockel und zeitgleich versteht sie nicht, warum ihre Freundin es nicht mag, wenn sie andauernd halbnackt an ihrem Freund vorbeistolziert. Sie flirtet mit deinem Typen obwohl du daneben stehst. (Und er macht mit) Damit ihre Füsse nicht weiter wachsen, kauft sie sich im Alter von 17 Jahren extra Schuhe, die ihr zwei Nummern zu klein sind. (Ohne Witz, das gibts!) Sie verzieht eine traurige Miene wenn Sarah oConnor im Radio ihre Balladen zetert und der noch so härteste Heavy-Metal-Fan entdeckt genau in dieser Sekunde sein Flair für sanfte Musik. (Alles schon erlebt)
Immer mal wieder bringt eine High-Scool irgendwo über dem Atlantik, also jenseits von Gut und Böse, eine Studie raus. Doch weil Janets nackte Brust genauso viele Internet-User usern lässt wie damals am 11. September, oder weil man in den Vereinten Nationen sogar Färbemittel für Fidos Nasenhaare verwendet, schenkt man (oder zumindest ich) diesen Leuten nicht immer 100%igen Glauben.
Kürzlich jedoch brachten sie etwas sehr Plausibles in die Umlaufbahn. Haltet euch fest: Männer besitzen nicht so viele Hirnvernetzungen wie Frauen.
Deswegen sind Frauen so kompliziert – man will ja nicht hören, dass Männer dumm sind.