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Als sie starb...
„Hey Taylor! Was machst du denn schon hier? Du und Ciera sollten doch noch bis nächste Woche diese Frau beschatten. Warte doch mal!“, rief ihm der komische Typ hinterher, der immer Ciera hinterher geschaut hat. Schon seit sie hier angefangen hatte. Sonst hat ihn das immer aufgeregt, aber seit vier Tagen ist ihm so was egal. Taylor lief einfach weiter, ohne den dreiundzwanzigjährigen weitere Beachtung zu schenken. Taylor musste hier raus und zwar schnell.
Niemand sollte seine verletzliche Seite sehen. Das durfte nur Ciera. Seine Partnerin, die er schon seit ihrem ersten Lebensjahr kannte und trotzdem wusste sie nie von seiner Vergangenheit als Mörder. Taylor hatte wirklich alles ermordet, sogar Babys. Er hatte immer Angst, dass sie sich auch daran erinnern würde, dass er ihre Familie ermordet hatte und dass er sie auch ermorden wollte. Aber schon vom ersten Moment an eine besondere Gabe hatte, jeden in ihrer Umgebung in ihren Bann zu ziehen.Er mochte schon immer ihre grünen Augen, die einen schönen Kontrast bilden mit den fast schwarzen Haaren, über die sie sich immer aufgeregt hatte, aber jetzt konnte er sich weder ihre Augen anschauen, noch sich ihr Gejammer darüber anhören, dass ihre Haare nicht Pech schwarz sind, sondern nur dunkelbraun. Denn vor vier Tagen hatte er seine Partnerin verloren. Vier Tage, wo er sich immer wieder die Frage stellte, wieso ein LKW und nicht der italienische Mafiaboss umbringen konnte und dass alles nur, weil der Sohn unserer Beschatteten meinte, sich auf die Straße zu setzten und zu heulen. Immer wenn er daran dachte wurde er wütend. Hätte er nicht ständig gesagt, sie solle nicht mit dem Jungen reden und ihm sagen, wie gefährlich es ist sich auf die Straße zu setzten, würde sie vielleicht noch leben.
Taylor konnte sich noch genau daran erinnern, wie es passiert war.
Die Mutter des kleinen Jungen hatte ihm verboten mit seinen Freunden Fußball zu spielen, weil er das Fenster seiner Nachbarin mit einem Stein eingeworfen hat. Natürlich fing der Junge an weinen, aber wegen dem scheiß Trotz, den die Kinder in seinem Alter haben, hat er sich auf die Straße gesetzt und geschrien und geheult. Die Mutter ist dann, ohne mit der Wimper zu zucken, reingegangen und hat ihn weiter weinen lassen. Ciera . Sie wollte zu den kleinen und ihm sagen, dass das gefährlich ist, aber Taylor hielt sie ab und hatte gesagt, dass er das selbst merken würde. Danach machten sie noch Witze über die Frau und lachten, weil die Mutter diese Erziehungstipps im Internet durchgelesen hat. Männer töten, aber das eigene Kind nicht erziehen können, hatte sie gesagt. Denn die Frau sollte eine berüchtigte Mörderin sein, die erst Männer verführt und dann in ihrem Keller ermordet und in den Graben hinter ihrem Haus vergräbt. Ciera hatte Angst, dass die Frau auch Taylor verführt, aber er hatte schon lange nicht mehr geliebt und wird jetzt auch nicht damit anfangen. Nur Ciera durfte nur so nah an ihn dran, niemand sonst.
Garde als Ciera noch mal sagen wollte, dass sie zu den Jungen möchte, kam ein LKW mit hoher Geschwindigkeit auf den Jungen zu gefahren. Ciera reagierte sofort und sprintete zu den Jungen, aber um sich und den Jungen in Sicherheit zu bringen, war der Lastwagen schon zu nah. Kurzerhand warf sie den Kleinen zu Taylor, der ihn auffing und ihn hinsetzte. In dem Moment erfasste der Lastwagen Ciera und schliff sie noch zehn Meter weiter, bis er endlich zum stehen kam. Man sah die Blutstriemen, die Ciera hinterließ. Es lag ein metallischer Geruch in der Luft. Taylor konnte nur dabei zusehen, wie es geschah. Doch dann rannte er zu ihr und rief ihren Namen, doch vergebens. Als er ankam sah er schon ihren zertrümmerten Körper, der mit tiefen Dreckigen Schnittwunden übersät sind. Es tropfte dunkelrotes Blut aus ihrem Mund und er konnte erkennen, dass sehr viele Knochen gebrochen sein mussten. Er wusste, dass sie sterben würde. Der Fahrer stieg sichtlich geschockt aus der Fahrerkabine aus und wollte sich schon entschuldigen, als Taylor ein Messer, das ihm Ciera letztes Jahr geschenkt hatte, zückte und es dem Fahrer in den Bauch stach. Aus lauter Wut drehte er es noch mal im Kreis und zog es dann wieder raus. Der Mann schrie und viel rückwärts auf den Boden, aber das war Taylor egal. Er kniete sich zu Ciera und sie flüsterte etwas, was er nicht verstand. Der letzte Atemzug und sie starb. Taylor hob sie hoch und brachte sie ins Observatorium, wo man ihm aber sagte, dass es zu spät für sie wäre. Danach ist er einfach gegangen.
Sie wurde ein Tag später Beerdigt.
Es waren nur er, Fizzy, ihre beste Freundin und die Mitarbeiter des Observatorium anwesend, er hatte ja ihre Familie aus dem Gewissen. Er gab sich die Schuld, er war für sie verantwortlich und trotzdem ist sie gestorben.Sie war grade mal 15 und hatte schon gegen Leute gekämpft, die ganze Städte ausgelöscht haben und wurde über 20 mal tödlich verletzt, aber war zu zäh für den Tod. Und nun war es es ein Idiot, der nicht anständig bremsen kann, der sie mit dem Tod bekannt gemacht hat.
Nach der Beerdigung ging er ohne etwas zu sagen. Er wollte mit niemanden reden und erklären was passiert war. Sie werden es noch früh genug erfahren, aber nicht von ihm. Beim Laufen erinnerte er sich wieder daran, wie sie ihn damals ansah und er sie mitnehmen musste und sie großziehen lies, bis sie 10 war. Ab da hatte er sie mit zu seinen Außendiensten mitgenommen, wo sie schon vielen Leuten den Kopf verdreht hatte. Manche behandelten sie wie ein Kind, aber dann haben sie einen Kinnhaken verpasst bekommen und dann wurde sie wie er behandelt, Wie eine Erwachsene. Anfangs war es wirklich schwer mit ihr, weil sie ziemlich ängstlich war, aber als sie dann mit 12 einen Vergewaltiger, der eigentlich Mädchen in ihrem Alter vergewaltigte und dann zerstückelt in Bächen verschwinden ließ, geschnappt und mit zwei Tritten gelähmt hatte, war sie so stolz, dass sie es jedem erzählt hatte. Natürlich wurde er dann als Verantwortungsloses Vorbild abgestempelt, aber er war genauso stolz wie sie und hatte ihr ihre lang ersehnte Katze gekauft.
Früher hatte immer gegrinst, als er daran zurück dachte, aber heute lief ihm stattdessen eine Träne über die Wange.
Er lief weiter, bis zu ihrem Lieblingsplatz, an den Klippen von Dover. Keiner konnte sich hier erklären, warum sie weiß sind, aber sie waren genauso mystisch wie sie. Sie war immer hier, wenn sie ihre Ruhe wollte.
Bis zu diesem Moment...
Er ging zum Rand der Klippe und schaute hinunter. Er erinnerte sich an dem Moment, wo er ihr erzählt hatte, dass er eine Überraschung für sie hatte. Schnell hatte sie sich ihre Lederstiefel und ihre Nieten bestickte Jacke angezogen, ihre Pistole und Handy eingesteckt und schon konnten sie los. Er ist mit ihr hier rauf gefahren, Zwei Wochen hatte Taylor an der kleinen Hütte
gebaut, was hier oben stand und wo nur Ciera und er einen Schlüssel dazu haben. Es wurde nur erbaut, weil sie ständig durchgefroren von hier oben zu ihm gelaufen ist und er nicht wollte, dass sie sich nicht unterkühlt. Seit dem hatte sie hier oben gewohnt und es sich gemütlich gemacht. Natürlich war sie nicht sonderlich viel zuhause, aber wenn sie mal zuhause war, war sie nur da drin. Als sie es gesehen hatte, hatte sie ihn fast erwürgt vor Freude.
Jetzt konnte sie das nie mehr machen.
Noch mehr tränen rannten ihn über das Gesicht und er machte sich gar nicht die Mühe sie weg zu wischen. Der große Taylor Moon weint, hätte sie jetzt gesagt und gelacht. Taylor hörte noch ihr gehässiges Lachen in seinem Kopf, als ein Massenmörder gesagt hatte, dass er sie wirklich hübsch fände, sie ihn aber trotzdem fertig machte, aber er hörte auch ihr weinen, als ihre Pistole, die er extra für sie anfertigen ließ nicht mehr funktionierte. Sie hatte an dem Ding mit ganz vielen Bernsteinen am Schaft gehangen und hatte es bis zum letzten Moment nie aus den Augen gelassen. Jetzt wir sie bei ihr im Grab, in dem schwarzen Holster. Damals musste er eine ganze Packung Himbeereis kaufen, weil es das einzige war, was sie beruhigte. Nachdem er es dann Reparieren gelassen hat, war sie wieder überglücklich.
Er vermisste ihr schiefes Grinsen und die hochgezogene Augenbraue, wenn er mal wieder mit ihrer Katze geredet hatte und meinte sie hätte ihr geantwortet.
Die Katze hatte er jetzt bei Fizzy untergebracht, da sie besser kann mit Tieren, als er.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Nun schaute er er in die Ferne und meinte ihr Gesicht in den Wolken zu erkennen, aber sie war nicht da. Gestern hatte er gedacht, ihr Auto fährt in seine Einfahrt, nur da war niemand, er hatte sich es nur eingebildet.
Er vermisste sie, dass wusste. Taylor wusste vor Ciera nicht, wie es sich anfühlte zu lieben, zu vermissen, allein sein, glücklich sein. Über so was hatte er nie nach gedacht.
Nun bildete er sich schon wieder ein ihre Stimme zu hören, aber diesmal sagte sie: „Komm zu mir, Taylor!“
Er wollte nicht mehr allein sein.
Er schaute nach unten in die Wellen.
„Ich komme Ciera!“
Und sprang...