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Als ich mich das erste Mal in Luft auflöste

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13.09.2007
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Als ich mich das erste Mal in Luft auflöste

Es geschah im Sommer des Jahres 1973. Ich war gerade sieben geworden, kam in die Schule und würde bald eine kleine Schwester oder wenigstens einen Bruder bekommen. Meine Mutti wurde immer dicker. Sie schnaufte beim Treppensteigen. Die großen Schwestern mussten ihr bei der Hausarbeit helfen. Dafür wäre ich noch zu klein, sagten sie und schickten mich für drei Wochen in den Urlaub zu Onkel und Tante. Ich wäre lieber zu Hause geblieben. Onkel und Tante hatten nicht einmal einen Fernseher, nur ein Radio, das immer aus war. Aber das Essen war gut, jeden Nachmittag gab es selbstgebackenen Kuchen mit Schlagsahne. Sie hatten einen großen Garten und Bienenstöcke wie mein Opa.
Mit meinem Cousin konnte ich nicht viel anfangen. Benjamin war eben ein Junge und in meinen Augen noch ein Baby. Er rannte den ganzen Tag hinter mir her und versuchte, mich mit einem Stöckchen zu hauen. Ich freundete mich mit der Nachbarstochter an. Sie war in meinem Alter. Gemeinsam dachten wir uns Aufgaben für Benjamin aus, damit er unser Spiel nicht so sehr störte. Wenn wir ihn ausschlossen, petzte er das seiner Mutti und ich bekam Stubenarrest. Das war noch doofer, als vor dem doofen Benjamin mit seinem Stöckchen davonzulaufen. Also entschuldigte ich mich, wie es meine Tante erbat, versprach ihr, ein liebes Mädchen zu sein, und schon ging die Jagd durch den Garten weiter.
Abends kam der Onkel von der Arbeit heim. Er redete nicht viel. Darin war er meinem Vati ähnlich, deshalb fand ich ihn eigentlich ganz in Ordnung. Mich schien er jedoch nicht zu mögen, beachtete mich nicht einmal. Das war ich nicht gewohnt. Misstrauisch verhielt ich mich möglichst unauffällig. Tante und Benjamin buhlten um Onkels Aufmerksamkeit. Hin und wieder schenkte er ihnen ein knappes Lächeln und ein paar Worte, nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte. Dann drehten Benjamin und die Tante richtig auf und sorgten für das Abendprogramm. Ich fand das ziemlich albern, hätte lieber den Sandmann angeschaut, mit Pitti Platsch und Schnatterinchen: „Ach du meine Nase!“ Der Onkel lächelte gnädig. Schließlich, auf ein Wort von ihm, gingen wir alle schlafen.
So ging das, tagein, tagaus. Manchmal war mir so langweilig, dass ich sogar das Streiten mit meinen großen Schwestern vermisste.
Wieder war es Abend, wir hatten bereits gegessen. Die Tante und Benjamin waren heute besonders gut drauf. Benjamin quirlte durch die Stube, die Tante rannte ihm kichernd hinterher. „Jetzt hab ich dich, mein Mäuschen. Aber jetzt hab ich dich!“ Benjamin quiekte wie ein kleines Schwein. Die Tante tat so, als könnte sie ihn nicht fangen, ließ ihn immer wieder entwischen. Ich schaute zum Onkel. Sein Gesicht sah aus wie glattgebügelt. Lässig lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme verschränkt, die Beine übereinandergeschlagen, sein rechter Fuß wippte. Benjamin krabbelte unter den Tisch, hielt das rechte Hosenbein seines Vatis fest und krähte: „Der Vati ist auch eine kleine Maus!“ Der Tante liefen die Tränen vor Lachen. Onkel gefror in seiner Haltung. Benjamin rupfte am Hosenbein, johlte: “Vati, du bist mein kleines Mäuschen, ein ganz süßes kleines Mäuschen.“ Plötzlich langte der Onkel nach unten, griff sich den Benjamin, legte ihn über sein Knie und haute zu, fest, ganz fest. Benjamin schrie und wimmerte. Tante Anneliese bettelte und weinte. Onkels Augen funkelten, er schlug immer schneller, immer härter.
Ich wurde unsichtbar. Bis der Spuk vorbei war.

 

Hallöchen :)

Die Geschichte fand ich persönlich zu Anfang noch interessant, im Mittelteil nahm sie dann aber ein wenig an Spannung ab. Da war ich einmal kurz davor abzubrechen - aufgrund der Kürze hab' ich mich dann doch anders entschieden und war am Ende doch froh, nicht gestoppt zu haben :)

Das ganze aus der Perspektive einer Siebenjährigen zu schreiben ist natürlich nicht ganz einfach, sofern man keine sieben Jahre alt ist. Und an diese Zeit - und damit meine ich das damalige Denken und Fühlen - so richtig erinnern kann sich wohl kaum noch einer.

In manchen Momenten wirkt es dann, als legst du der Siebenjährigen Wörter in den Mund, die sie wahrscheinlich noch nicht benutzen (oder denken) würde.

wie es meine Tante erbat
Der Onkel lächelte gnädig
Lässig lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück
Erbat, gnädig, lässig - diese Wörter nehm ich einer Siebenjährigen nicht ab. Da schimmert der Autor durch, was in einer Ich-Erzählung natürlich ein wenig unauthentisch wirkt.

Die Situation am Ende war in den letzten Zeilen dann doch sehr fesselnd und überraschend, fand' ich gut. Ich hätte mir jedoch einen ein wenig fließenderen Übergang gewünscht - beispielweise das Gesicht des Onkels, das auf einmal immer finsterer und ernster wird, bevor er seinen Sohn packt.

Gruß,
Algaliarept.

 
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Hmm.
Also ich hatte mit dem Text aus mehreren Gründen Probleme, Damaris. Zum einen ist es die Erzählsprache. Die ist der Protagonistin, die ja ein Kind ist, angemessen und klingt auch entsprechend. Damit sie Authentizität vermittelt, muss sie natürlich kindlich sein, und das gelingt dir auch weitgehend, aber dadurch sind den stilistischen Möglichkeiten halt sehr enge Grenzen gesetzt. Eindrückliche Formulierungen, außergewöhnliche Wortwahl und sprachliche Brillanz darf ich mir von so einer Geschichte natürlich nicht erwarten. Genau das allerdings wäre es, was ich an Lektüre am allermeisten schätze: tollen, unverwechselbaren Stil.
Na ja, und die Handlung. Die plätschert halt auch nur so dahin und ich muss dir gestehen, ich habe nicht deshalb zu Ende gelesen, weil ich so gefesselt war, sondern nur deshalb, weil ich wissen wollte, was es mit dem Titel auf sich hat, ich einfach auf eine überraschende Wendung gefasst war. (Und ja, auch weil ich mittlerweile einige deiner Texte kenne und weiß, dass du sowohl von der Genrewahl als auch vom Plot her immer für eine Überraschung gut bist.)
Na ja, und zum Schluss wird diese etwas belanglose Kinderidylle ja wirklich böse und grausam zerstört, aber das war's dann auch schon …
Von einer Siebenjährigen kann ich mir jetzt natürlich nicht irgendeine weiß Gott wie tiefgreifende Reflektion des Geschehens erwarten, keine Auflösung in irgendeinem Sinn ...
Aber so, also ich weiß nicht, die Geschichte hört dann halt einfach auf und entlässt mich mit der Aufgabe, mir sehr viel selbst zusammenreimen zu müssen. Ich verstehe sowohl den letzten Satz als auch den Titel nämlich so, dass dies offenbar nur der Beginn einer Reihe von weiteren bösen Erlebnissen der Erzählerin war, dass die im weiteren Leben vermutlich immer wieder gezwungen war, sich quasi unsichtbar zu machen. Es mag schon sein, dass du, die Autorin, ein wirklich großes Drama dazu im Kopf hast, aber davon erzählt die Geschichte halt nicht viel, da bleibt mir als Leser wirklich nur die weiterführende Interpretation des Titels.
Und überhaupt, Gewalt gegen Kinder ist halt immer so ein elendes Scheißthema. Keine Ahnung, wie man das literarisch angemessen behandeln kann. Wirklich gelungen ist es dir für mein Gefühl hier leider nicht.


offshore

PS

in so fern war er mir
insofern

 

Hallo Algaliarept, hallo Ernst,
danke für euer Durchhalten. Wie immer werde ich die Kritik überdenken, mal sehen, was ich daraus ziehen kann.
Ja, habe auch überlegt im Titel "das erste Mal" wegzulassen, aber ich wollte es irgendwie doch drin haben.
LG Damaris

 

Hallo Damaris,

Dein Text konnte mich leider nicht so überzeugen...schon der erste Satz "Es geschah im Sommer des Jahres 1973.". Ich mag es nicht, wenn Texte so eingeleitet werden, denn man weiß schon sofort, dass irgendwas "Schlimmes" passieren wird. Außerdem klingt es ein wenig abgedroschen.
Ich würde den Satz einfach weglassen und beginnen: Ich war gerade sieben geworden, kam in die Schule und ... Ist es für die Geschichte überhaupt relevant, dass es das 1973 war? Für mich nur insofern, dass es damals wohl noch öfter vorkam, dass Kinder übers Knie gelegt wurden.
Was mir auch nicht so gefällt sind die kurzen Sätze, diese Aneinanderreihung, gerade im ersten Abschnitt wirkt das so unglaublich abgehackt, es kommt kein richtiger Fluss zustande.

Die Pointe? Nach dieser dramatischen Ankündigung im ersten Satz (Es geschah...) war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Man erwartet einen Mord, ein Verbrechen, irgendetwas Unerhörtes. Ja, Gewalt gegen Kinder ist schlimm, aber ich denke in diesem Fall "geschah" das dem kleinen Benjamin wahrscheinlich jede Woche mal. Was es natürlicher nicht weniger schlimm macht, aber mir ist das hier als Aufhänger und Träger der Geschichte zu wenig.

Viele Grüße,
Kerkyra

 

Hallo Kerkyra, danke für deine Kritik. Du hast leider Recht mit diesem ersten Satz, in den ich ein bisschen verliebt bin. Die Zeit finde ich schon wichtig, damals gehörte Misshandlung noch zu einer guten Erziehung. Ich werde alles durchdenken.
LG Damaris

 

Hallo Damaris,

ich habe deine Geschichte gleich zwei Mal gelesen. Beim ersten Mal dachte ich nämlich auch: Was soll denn das sein? Der Text wirft ja mehr Fragen auf, als er beantwortet. Ziemlich unbefriedigend, das alles. Dann habe ich allerdings versucht, das Erlebte mit den Augen einer Siebenjährigen zu sehen. Als Erwachsener gar nicht so einfach, behaupte ich. Und nun kann ich dir sagen, dass ich es unter diesem Gesichtspunkt gar nicht so schlecht fand.

Für ein Kind, vor allem in den Siebzigern (heute stelle ich mir das aufgrund des Medieneinflusses viel komplexer vor) sind das vermutlich tatsächlich nur so Situationen, die auf es einprasseln, ohne sich viele Fragen zu stellen. Das Mädchen weiß natürlich, dass Schläge und die Reaktion der Tante etwas Unnatürliches sind, aber es würde sich in seiner kindlichen Naivität lieber weit weg wünschen, als mit den Hintergründen konfrontiert zu werden. Ich finde das schon ein bisschen nachvollziehbar.

Hmm, schwierig. Einerseits finde ich es gut, andererseits lässt es für mich als "erwachsene Leserin" doch sehr viel offen. Aber interessant fand ich das auf jeden Fall, so als kleines Experiment sozusagen.

Grüße,
rehla

 

Hallo Rehla,
Du lässt mich mit dem Gefühl einschlafen, dass ich nicht total daneben liege.
Vielen Dank, gute Nacht und schöne Träume, Damaris

 

Hallo Damaris,

deine Geschichte hat mich sehr berührt, besonders die zweite Hälfte, wenn du die Atmosphäre und den Umgang der Familienmitglieder miteinander beschreibst. Man sieht durch die Augen dieses Mädchens, dass da etwas nicht stimmt. Am Ende wird deutlich was es ist. Der Vater ist gewalttätig und er ist es auf eine unberechenbare Weise.
Den Auslöser für die Prügel, dieser alberne, überdrehte Versuch des Jungen Kontakt zum Vater zu kriegen, ihn zu verniedlichen finde ich ganz beklemmend.
Vielleicht hätte es an einem Punkt noch den Versuch der Mutter geben können den Kleinen zurück zu halten. Familienmitglieder von gewalttätigen Menschen entwickeln ja meist sehr feine Antennen für mögliche Bedrohungen und die Veränderungen im Gesicht des Vaters, die das Mädchen wahrnimmt, müßten eigentlich auch der Mutter aufgefallen sein.
Ich würde den letzten Satz weglassen. Man wünscht sich, dass es nur ein Spuk gewesen wäre, war es ja aber nicht. Dass sie unsichtbar wurde, verstehe ich so, dass sie erstarrte und sich wegwünschte, vielleicht auch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Und da würde ich denken, dass das nicht einfach danach weg ist sondern noch länger anhält. Das Gefühl sich in Luft aufzulösen würde ich in der Situation übrigens eher dem Jungen zuschreiben.

Eine sehr traurige Geschichte, die mir bestimmt noch nachgehen wird.

Liebe Grüße, Chutney

 

Hallo Chutney,
Ich freue mich sehr über deine Kritik, vielen Dank.
Mit dem "Spuk" möchte ich ausdrücken, dass das Mädchen das Erlebnis nicht einordnen kann, es verdrängt. Aber mit "unsichtbar" zu enden, wäre auch stark. Ich überlege es mir.
LG Damaris

 

Hallo Damaris,
ich muss sagen, ich fand deine kleine Geschichte gut.
Sie plätschert zunächst unaufgeregt dahin und mir zumindest ist es beim Lesen nicht langweilig geworden, obwohl ja handlungstechnisch nicht so viel passiert. Ich finde auch, dass das mit dem Erzähltempo hier gut funktioniert, eben weil die Story so kurz ist. Titel und Ende spannen einen Bogen und die Bilder, die im Anschluss in meinem Kopf entstehen, reißen Gefühle und Instinkte an, die gerade nicht explizit im Text stehen. Das halte ich ehrlich gesagt für eine sehr gelungene Leistung, das muss man erstmal schaffen!
Von daher von mir :thumbsup:
Gern gelesen!
Von heiterbiswolkig

 

Hallo Heiterbiswolkig,
(was für ein kreativer Name.) Vielen Dank für deine Kritik, du hast mich voll kapiert. Das ist toll!
Lieben Gruß Damaris.

 
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Hallo Damaris,


Es geschah im Sommer des Jahres 1973.
Eigentlich finde ich so demonstrativ vorangestellte Zeiteinordnungen oft etwas billig. Aber hier bei deiner Geschichte halte ich es für gar keine so schlechte Idee. Immerhin beinhaltet der Hinweis auf die 70er ja durchaus einen informativen Wert hinsichtlich der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, gewisser sozialer Verhältnisse, hilft dabei, die Bilder im Kopf ein wenig illustrativer zu formen.
Und ich denke, das ist bei einer solchen Geschichte schon wichtig - ist ja doch irgendwie nur eine Momentaufnahme und hat inhaltlich ja vergleichsweise wenig zu bieten. Das meine ich jetzt gar nicht so negativ, wie's klingt, aber mir hat's Spaß gemacht die Prilblumen in Tantes Küche vor Augen zu haben, oder den Resopal-Esstisch. Ist natürlich etwas subjektiv, aber mir gings nun mal so ;)
Insofern ist die Einleitung schon in Ordnung, nur kürzer gefiele es mir noch besser:

"Sommer 1973:"


Hier noch ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Benjamin war eben ein Junge und[,] in meinen Augen[,] noch ein Baby.
Die Kommas hier halte ich für verzichtbar. Was auch immer der Herr Duden dazu sagen möchte, finde ich es ohne lesbarer!


Er rannte den ganzen Tag hinter mir her und versuchte, mich mit einem Stöckchen zu hauen. Ich freundete mich mit der Nachbarstochter an. Sie war in meinem Alter.
Gut, Kindersprache, aber die beiden dicht aufeinander folgenden "michs" haben mich doch gestört. Vielleicht eher in dieser Richtung

Die Nachbarstochter war in meinem Alter und wir freundeten uns (bald) an.


Wenn wir ihn ausschlossen, petzte er [das] seiner Mutti und ich bekam Stubenarrest.
Nach meinem Sprachempfinden wäre "bei" besser als "das"


Abends kam der Onkel [von der Arbeit] heim.
Wenn er "von der Arbeit heimkäme" hätte ich die Info, dass er noch nicht Rentner ist, nicht vom Wirt nach Hause kommt, nicht vom Krankenhaus oder vom Spazierengehen etc. - auch wenn er dann dem Vati ähnlich ist.


Das war ich nicht gewohnt,[PUNKT] misstrauisch verhielt ich mich möglichst unauffällig.
Ein Punkt würde m. E. das etwas "Beängstigende" an dieser Feststellung mehr hervorheben.


Manchmal schenkte er ihnen ein knappes Lächeln und ein paar Worte, nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte.
Hier verlierst du die kindliche Sprache ein wenig aus dem Auge.

Manchmal lächelte er sie kurz an und sagte ein paar Worte, nachdem er aufgegessen hatte. Oder so eben.


Der Onkel lächelte gnädig.
Gleichermaßen!


So ging das, Tag ein, Tag aus.
... tagein, tagaus


Der Tante liefen die Tränen vor Lachen.
Klar, muss nicht, aber auf mich wirkt der Satz unfertig:

Der Tante liefen die Tränen vor Lachen über die Wangen.


Benjamin rupfte am Hosenbein, johlte: “Vati, du bist mein kleines Mäuschen, ein ganz süßes kleines Mäuschen.“
Nochmal Thema Kindersprache. Vielleicht eher so:

“Vati ist ein Mäuschen, kleines, kleines Mäuschen!"


Nochmal: Ich find sie ganz gut deine Geschichte. Und der Schluss ist dann doch irgendwie ein willkommenes "Kawumm".

Viele Grüße
oisisaus

EDIT: Was ich noch sagen wollte: Den Titel find ich saugut! ;)

 

Hallo oisisaus,

vielen Dank für deine sehr hilfreiche Kritik und auch für dein Lob.
Vieles leuchtet mir ein, anderes muss ich noch überdenken.
Die Geschichte wird durch dich gewinnen.

Lieben Gruß Damaris

 

Die Geschichte wird durch dich gewinnen.

Uiuiui, liebe Damaris,

das ehrt mich, wenn du das so siehst. Ich werd' ja gleich rot. :shy:

Liebe Grüße aus Niederbayern
oisisaus

 
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Hallo Damaris,

der Titel lockte mich. Darum wollte ich die Geschichte unbedingt lesen. Aber so richtig hat sie mich nicht gepackt.

Es geschah im Sommer des Jahres 1973.

Den Satz würde ich kürzen, z. B.: Im Sommer 1973.

Ich war gerade sieben geworden, kam in die Schule und würde bald eine kleine Schwester oder wenigstens einen Bruder bekommen.

Da würde ich werde statt würde schreiben.


Die großen Schwestern mussten ihr bei der Hausarbeit helfen.

Hier würde ich „Meine großen Schwestern“ schreiben. Sonst hört es sich so an, als ob Du Nonnen oder Pfleger meinst.

Die großen Schwestern mussten ihr bei der Hausarbeit helfen. Dafür wäre ich noch zu klein, sagten sie und schickten mich für drei Wochen in den Urlaub zu Onkel und Tante.

Für mich ist nicht ersichtlich, warum das Kind fortgeschickt worden ist. Nur, weil es noch nicht im Haus mithelfen konnte? Es ist doch unerheblich, ob ein siebenjähriges Kind da ist oder nicht, wenn jemand schwanger ist. Außerdem würde ich Ferien schreiben. Das passt besser. Urlaub ist etwas für Erwachsene und nicht für Kinder.

Dein Schreibstil ist mir zu sachlich, zu aufgezählt und nicht fließend. Und somit für mich nicht schön zu lesen. Etwas ausführlicher hätte mir auch gefallen. Für mich kommt die Kindersprache zu selten rüber. Beispiel:

Also entschuldigte ich mich, wie es meine Tante erbat,(…)

erbat sticht mir besonders negativ ins Auge.


Außerdem würde ich die Dialoge absetzen und nicht im Fließtext lassen.


Mir fehlt, dass die Mutter am Ende eingreift und den Jungen wegzieht. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die starr vor Angst sind. Außerdem kommt für mich der gewalttätige Onkel zu überraschend. Ich hätte ihn als ruhig eingeschätzt.

Für mich ist es schon nachvollziehbar, dass sich ein Kind dann in Luft auflösen möchte, wenn es so etwas miterlebt. Aber noch tragischer wäre es gewesen, wenn es das siebenjährige Kind betroffen hätte und nicht den kleinen Jungen. Dann wäre das „in Luft auflösen“ greifbarer gewesen.

Und noch was: Bei dem Titel werden weitere Kurzgeschichten erwartet.

Vielleicht helfen Dir ja meine Anregungen ein bisschen beim Überarbeiten.

Gruß Sonnenschein5

 

Liebe Maria,
danke für deine Kritik.
Seltsamerweise ist sie für mich poisitiv, da ich bei dir ausgelöst habe, was ich mit der Kg auslösen wollte. Zum Beispiel:

Beim Lesen kam es mir wirklich so vor, als würde ein kleines Mädchen mir irgendeine Geschichte erzählen, schnell, schon mit Details und Handlung, aber eben emotionslos, als würde das Erzählte einer Pointe hinterherjagen, die es schnell zu überwinden braucht.

Genauso hab ich es gemeint und es funktioniert, für mich.
Schade, dass sie dir nicht gefällt, trotzdem vielen Dank!

Liebe Sonnenschein,
auch für deine Kritik vielen Dank. Auf jedenfall hast du mir geholfen, andere Blickwinkel / Ideen etc, dass ist es, warum ich in diesem Forum poste. Ich werde schauen, was ich davon umsetzen kann.

Liebe Grüße an euch von Damaris :-)

 

Hallo Feuerwanze, was für ein Name!
Danke aber mir gefällt hier das doppelt Doofe. Ich denke, das ist typische Kindersprache.
Lieben Gruß Damaris :-)

 

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