Was ist neu

Als die Fische noch Menschen waren

Mitglied
Beitritt
22.02.2012
Beiträge
1
Zuletzt bearbeitet:

Als die Fische noch Menschen waren

Als die Fische noch Menschen waren. Eine Kurzgeschichte


Als die Fische noch Menschen waren erfreuten sie sich eines glänzenden Intellekts. Kaum waren sie dem Wasser entschlüpft, hatten eine Lunge entwickelt und das Land sich zum Untertan gemacht, so begannen sie zu denken.
Sie rechneten, schrieben, konstruieren und enträtselten die Natur um sie herum, bis sie die Natur langweilte. Sie bauten künstliche Maschinen, Lokomotiven, Autos, Flugzeuge und schließlich elektronische Gerätschaften. Diese nannten Sie „Computer“ und diese konnten auch Denken, wie der Mensch. Es entstanden Ängste dass der Computer bald den Menschen Versklaven könnte. Doch geschah dies nicht, in Wirklichkeit versklavte der Mensch den Computer. Ja, er absorbierte ihn förmlich um sich selber den Fähigkeiten des Computers zu bemächtigen.

Der Menschliche Intellekt wuchs enorm. Manche nannten diesen Zeitpunkt „technische Singularität“, ich würde ihn einfach nur bizarr nennen, denn kein wissenschaftlicher Term der Vorzeit konnte auch nur teilweise das erfassen was in dieser Zeit mit der Welt geschah. Menschen konnten ihren geistigen Arbeitsspeicher aufrüsten und kauften Gehirnerweiterungsoperationen. Bald schon wurde das Aufrüsten eine jährliche Angelegenheit. Niemand konnte es zulassen das sein Nachbar einen besseren Telencephalon Accelerator hatte als man selber. Module wurden von, durch Module extrem intelligent gemachten Wissenschaftlern konstruiert. Man konnte sie sich einfach in das Gehirn einstöpseln und es waren keine Operationen mehr nötig. So nahm die Gehirngeschwindigkeit exponentiell zu.

Man enträtselte die großen Wunder des Universums, erforschte alles und kartografierte es, bis man am Ende eine große Vereinende Theorie von allem erfand. Kurzum, alles war enträtselt und die Welt war langweilig geworden, es gab keine blinden Flecken der Wissenschaft mehr die man erforschen konnte. Man hatte fremde Sterne bereist und sich mit den Gesetzen der Natur gemessen. Die Menschen besiegten die Naturgesetze nicht. Nein, sie nutzen sie zu ihrem Vorteil, sie verbogen die Gesetze, und schnürten Sie zu einem Gordischen Knoten, der ihren Befehlen gehorchte. Die Menschheit war der Beherrscher von Zeit und Raum und allen übrigen 42 Dimensionen.

Bis dahin hatte die Menschheit noch einen letzten Zuflucht vor seiner gläsern-langweilig gewordenen Welt gefunden, in der Phantasie. Doch als ein großer Denker auch die Kunst und den Humor zu entschlüsseln begann, ging es mit der Menschheit weiter bergab. Dieser große Denker erweiterte die Große Vereinigte Theorie von Allem (außer der Kunst) um das Wissen der Tragödie, des Erträumten und des Ausgedachten. Beide Theorien passten wie Puzzlestücke zueinander. Denn wie wir alle Wissen ist das Universum eine einzige große Tragödie aus Entstehung und Niedergang. Große Sterne implodieren in einer Supernova und werden als Schwarze Löcher noch nach Äonen von Jahren Galaxien in ihren Bann ziehen genauso wie es große Schriftsteller mit Menschen tun. Wir anderen kleineren Sterne vergehen und werden einfach vergessen. Hamlet und Odysseus bleiben im Gedächtnis der Welt. Eben diese Kunst der großen Ideen und des Ausgedachten wurde nun entschlüsselt. Heraus kam eine Formel die Ideen vorhersehen, berechnen und neu erzeugen konnte. Und damit hatte der Mensch selbst die letzte Bastion des Fortschritts erreicht. Alle Ideen dieser Welt waren nun schon einmal automatisch erdacht worden, wozu also die Mühe?

Die Welt hatte allen Antrieb verloren, weder Kunst noch Wissenschaft konnte sie mehr begeistern. Der Intellekt wurde zu einem Spielzeug das langweilig geworden war und Menschen sehnten sich nach einem einfacheren Leben, das aus Nahrung aufnehmen, Schlafen und Geschlechtsverkehr haben bestand. Am besten einer Welt in der es nie kalt wurde, wo einem das sanfte brausen der Wellen in den Trommelfellen kitzelt welches direkt ein wohliges Gefühl vom endlich Zuhause angekommen sein und nichts mehr entdecken zu müssen erzeugte. Das Meer sollte seine Zuflucht vor dem ständig quälenden Intellekt werden, der immer Entdecken will, selbst wenn es doch da draußen nichts mehr zu entdecken gibt! So machte Man sich einfach zu Fisch. Gene wurden gemixt und mutiert, neue Lebewesen konstruiert. Menschen hatten die Möglichkeit ihr Erbgut mit dem von Meeresbewohnern zu kreuzen und ihre Nachkommen in den Körpern von Fischen gebären zu lassen. Wer seinen Kindern ein besseres Leben schenken wollte zog Unterwasser. Die Menschheit war endlich da angekommen wo sie ihre Reise begonnen hatte, im Meer. Man Vergaß die Wissenschaft, die Kunst und all die Probleme an Land und lebte einfach nur noch sein Leben. Und es war gut. So wurden die Menschen zu Fischen.


Und dann kamen die Affen von den Bäumen und fingen die Fische.

 
Zuletzt bearbeitet:

Willkommen erstmal. Da sonst keiner was sagen will, nehme ich halt den Schwarzen Peter... Du hast dir da für den Einstieg was ganz Großes ausgesucht, eine All- umfassende Story sozusagen. Das ist gefährlich. Ich kenne kaum jemanden, der sowas hinkriegen würde, ohne dabei seltsam zu wirken. Schauen wir mal:

sehnten sich nach einem einfacheren Leben, das aus Nahrung aufnehmen, Schlafen und Geschlechtsverkehr haben bestand

Könnte es auch sein, dass sie sich nach einem einfacheren Leben sehnten, das aus Essen, Schlafen und Ficken bestand?

Damit will ich sagen, dass es zwar statthaft ist, um die Dinge herumzureden, hier aber mir nicht so ganz klar ist, wozu Du es tust. Ich nehme an Du willst einen festlichen, sakralen Ton erzeugen. Nur:

Der Intellekt wurde zu einem Spielzeug das langweilig geworden war

Scheint mir ein erkenntnistheoretisches Paradoxon zu sein, auf inhaltlicher Ebene. "Intellektuelles Spiel" ist schwer vereinbar mit "Langeweile".

Vielleicht war den Menschen auch einfach langweilig, um stilistisch eine Anregung zu geben.

Es gibt relativ viele Satzzeichen- und Tippfehler im Text, grammatikalisch ist das auch nicht immer sauber, das allerdings würde mich nicht stören, in einem ansonsten interessanten Text.

Die Grundidee ist witzig- Menschen mutieren zu Fischen, Affen fressen sie und werden zu Menschen. Eine kreisrunde Metamorphose also.

Die Idee trägt ohne weitere Vertiefung vielleicht zwei oder drei Zeilen. Es wäre dann eine ultrakurze Geschichte mit Pointe, die ich vielleicht sogar mögen würde, wenn gut gemacht. Wäre einen Versuch wert.

Wir anderen kleineren Sterne vergehen und werden einfach vergessen.

Die meisten wären schon froh überhaupt mal zu funkeln.

Eben diese Kunst der großen Ideen und des Ausgedachten wurde nun entschlüsselt. Heraus kam eine Formel die Ideen vorhersehen, berechnen und neu erzeugen konnte.

Dieser Text wurde nach der Formel erstellt?
Kein Wunder, dass die Menschen dann vor Langeweile ins Wasser gehen.

Nein, im Ernst- der Text schlägt mit knüppeldicken Klischees auf den Leser ein, bemüht Sterne, Philosophen, dänische Prinzen, das Universum und den ganzen Rest, Kultur und lauter so intellektuelles Zeugs, aber wieviel Idee steckt darin und wie interessant ist die Gestaltung dieses riesigen Gemäldes? Es ist in Fingerfaben gemalt, grob hingepatscht.

Hast Du es nicht ne Nummer kleiner, so für den Anfang?

Denn wie wir alle Wissen ist das Universum eine einzige große Tragödie aus Entstehung und Niedergang.

Zumindest das transportiert der Text recht gut.

"Der Rest ist Schweigen." (Shakespeare, Hamlet, irgendwo da am Ende ungefähr)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi herrkorbes,

Herzlich Willkommen hier.

Deine Geschichte würde ich persönlich fast eher in die philosophische Rubrik als in Science Fiction einnordnen … obwohl sie mich auf Anhieb an den Anfang von „Per Anhalter durch die Galaxis“ erinnert hat, wo es heißt, dass einige Menschen der Meinung waren, es wäre ein Fehler gewesen von den Bäumen runterzukommen, während andere noch weiter gingen und meinten, man hätte schon die Ozeane nicht verlassen dürfen :)

Von der Idee her finde ich die Geschichte ganz spannend, diese Frage: Was wäre, wenn alle Fragen ein für alle mal beantwortet wären. Mit der Antwort, die du in deiner Geschichte gibst, bin ich nicht einverstanden (ist ja auch gut, es ist schön wenn Science Fiction zu Diskussionen anregt). Da steckt für mich fast eine romantische Sicht drin – dass die Menschheit von der Suche nach Antworten getrieben wird, und wenn dieser Antrieb weg fällt, dann verliert das ganze Streben seinen Sinn. Das ist aber doch nicht so – ganz viele Menschen sind ja eigentlich gar nicht so furchtbar an diesen Antworten auf die „großen Fragen“ interessiert – oder sie meinen, die Antworten schon gefunden zu haben und sind damit zufrieden. Also ich meine, man kann auch einfach so ein Leben führen, dass aus den „einfachen Dingen“ besteht, und muss deshalb nicht zum Fisch werden. Es ist ja keiner gezwungen, seinen Intellekt zu benutzen :p
Und ich bezweifle auch, dass, wenn alle Fragen beantwortet, alle Entdeckungen gemacht und alle Ideen bis ins Letzte durchdacht sind, das Denken auf einmal langweilig wird. Nur weil die Menschheit als Ganzes so weit gekommen ist, heißt das doch nicht, dass ich als Individuum alles weiß und alles verstehe. Da steht mir doch trotzdem noch die Möglichkeit offen, zu lernen – und das macht vielen Menschen Freude, weil unsere Gehirne einfach so gepolt sind. Man muss doch nicht der allererste sein, der etwas heraus findet, um sich an intellektuellen Leistungen zu freuen. Aber vielleicht ist das auch eine Frage des Typs. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von Seiten wie TVtropes, wo wiederkehrende Muster in der Literatur und anderen Medien analysiert werden. Das ist noch nicht ganz dasselbe wie deine Ideenformel … aber es lässt einen schon manches in einem anderen Licht sehen. Und manche Menschen finden so was ganz schrecklich, weil es „die Magie zerstört“ oder so.
Mit anderen Worten, ich glaube nicht, dass alle Menschen sich in diesem Szenario ausnahmslos für ein Leben als Fische entscheiden würden.
Aber gut, die Geschichte ist sehr kurz und überspitzt, ich will damit nicht sagen du musst die jetzt umschreiben nur weil ich mich da nicht wiederfinde :D

Der Schluss wo die Affen von den Bäumen kommen ist ziemlich klassisch (mit anderen Worten, schon oft gesehen) – nach dem Ende der Menschheit beginnt möglicherweise das Ganze von vorn mit einer anderen Spezies.

Also der Inhalt ist zumindest eine Anregung zur Diskussion, auch wenn die Ideen nicht ganz neu sind. Formal hab ich aber noch einiges zu meckern :D

Als die Fische noch Menschen waren. Eine Kurzgeschichte
Das kannst du löschen. Der Titel steht immer automatisch oben drüber, und doppelt sieht es komisch aus. Und dass das hier eine Kurzgeschichte ist, merken die Leser angesichts der Adresse dieses Forums bestimmt auch ohne den Hinweis :)

Sie rechneten, schrieben, konstruieren und enträtselten die Natur um sie herum, bis sie die Natur langweilte.
konstruierten

Sie bauten künstliche Maschinen, Lokomotiven, Autos, Flugzeuge und schließlich elektronische Gerätschaften.
Das „künstlich“ scheint mir überflüssig, natürliche Maschinen gibt’s ja nicht

Diese nannten Sie „Computer“ und diese konnten auch Denken, wie der Mensch.
denken klein. Das „denken wie der Mensch“ fand ich ein bisschen übertrieben … aber vielleicht kommt’s ja noch soweit :)

Es entstanden Ängste dass der Computer bald den Menschen Versklaven könnte.
Es entstanden Ängste KOMMA dass; versklaven klein

Manche nannten diesen Zeitpunkt „technische Singularität“, ich würde ihn einfach nur bizarr nennen, denn kein wissenschaftlicher Term der Vorzeit konnte auch nur teilweise das erfassen was in dieser Zeit mit der Welt geschah.
Das „ich“ stört mich. Wer soll denn das sein, dieser Erzähler, der hier Millionen von Jahren im Zeitraffer zusammen fasst? Da die Geschichte endet, nachdem die Menschen wieder Fische sind, kann der Erzähler ja kein Mensch sein. Du hast bei dieser Art von Geschichte fast zwangsläufig einen auktorialen Erzähler (also allwissend und unpersönlich), und ein Ich-Erzähler passt hier aus meiner Sicht auch einfach nicht rein.

Niemand konnte es zulassen das sein Nachbar einen besseren Telencephalon Accelerator hatte als man selber.
Niemand konnte es zulassen KOMMA dass

Module wurden von, durch Module extrem intelligent gemachten Wissenschaftlern konstruiert.
Kein Komma nach von

Die Menschen besiegten die Naturgesetze nicht. Nein, sie nutzen sie zu ihrem Vorteil, sie verbogen die Gesetze, und schnürten Sie zu einem Gordischen Knoten, der ihren Befehlen gehorchte.
sie klein.
Das Bild mit dem Gordischen Knoten gefällt mir nicht – der steht ja eigentlich für ein unentwirrbares Chaos, dass nur mit entschlossenem Handeln beseitigt werden kann – passt also für das Untertanmachen der Natur eigentlich nicht. Ein Gordischer Knoten gehorcht keinen Befehlen, der wird zerschlagen :p

Die Menschheit war der Beherrscher von Zeit und Raum und allen übrigen 42 Dimensionen.
Die Frage „Wieviele Dimensionen gibt es außer Zeit und Raum?“, das war aber nicht zufällig die Frage aller Fragen, nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? :D

Bis dahin hatte die Menschheit noch einen letzten Zuflucht vor seiner gläsern-langweilig gewordenen Welt gefunden, in der Phantasie.
eine letzte; ihrer (bezieht sich auf die Menschheit)

Denn wie wir alle Wissen ist das Universum eine einzige große Tragödie aus Entstehung und Niedergang.
wissen klein; nach wissen ein Komma.
Außerdem: Wer ist denn dieses „wir“ wo sich der Erzähler mit einbezieht? Das ist wie oben mit dem ich. In dem Universum deiner Geschichte gibt es keine Menschen mehr, da kann der Erzähler eigentlich nur von der allwissenden, nicht personalen Sorte sein. Und mit so einem gibt es kein „wir“.

Am besten einer Welt in der es nie kalt wurde, wo einem das sanfte brausen der Wellen in den Trommelfellen kitzelt welches direkt ein wohliges Gefühl vom endlich Zuhause angekommen sein und nichts mehr entdecken zu müssen erzeugte.
Brausen groß
Das Meer sollte seine Zuflucht vor dem ständig quälenden Intellekt werden, der immer Entdecken will,
entdecken klein

So machte Man sich einfach zu Fisch.
man klein

Also, verpass der Geschichte mal noch einen Feinschliff. Ich hoffe das Feedback hilft dir dabei.

Zum Schluss noch mein üblicher Appell: Es wäre super, wenn du nicht nur Texte einstellst, sondern dich auch an der Diskussion zu anderen Geschichten beteiligst.

Grüße von Perdita

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom