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- 17.05.2008
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Als die Engel fliegen lernten
Es war zu einer Zeit, als noch die Könige dieser Welt herrschten und ihre Völker ausbeuteten und unterdrückten. Nur die Kirchen boten Zuflucht und Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod. Niemand glaubte an eine gute, verheißungsvolle Zukunft. Die Zweifel an das Gute und der Glaube an das Böse breiteten sich aus. Hunger, Krankheit und Gewalt gehörten zum Alltag.
In jener Zeit gab es Engel, die auf Erden umher wanderten und in allen Ländern gute Taten vollbrachten und so jedem einzelnen das Leben erleichterten. Doch ihre Anzahl war begrenzt und sie erreichten nicht alle Bedürftigen, so beschloss Gott den Engeln Flügel zu verleihen, so dass sie schneller an Ort und Stelle sein konnten, wo sie gebraucht wurden.
Sie flogen alle umher und beschützten die Hilflosen und gaben den Verzweifelten wieder Hoffnung. Bis sie die Grenze überschritten und anfingen, nicht nur zu beschützen, sondern auch die Verbrecher zu bestrafen. Sie nahmen denen ihr Leben, die anderen nach dem Leben trachten wollten. Was zur Folge hatte, dass die Verbrecher direkt wieder zur Erde zurück geschickt wurden, so dass sie von neuem lernen sollten, ein guter Mensch zu sein, denn die Tore zum Himmel blieben ihnen verschlossen.
Alle, die sich nicht an die Zehn Gebote hielten, sondern sich vom Bösen in Versuchung führen ließen, wurden von den Engeln bestraft und Gott schaute diesem Treiben eine ganze Weile zu. Bis er zu der Erkenntnis kam, dass die Engel sich entweder dem Teufel zugewandt haben oder größenwahnsinnig geworden sein mussten.
Er rief alle Engel zu sich und sie gehorchten ohne Ausnahme. Gott stellte seine Engel zur Rede, so begann das Tribunal, der Tag des Jüngsten Gerichts. Die Engel waren sich einig: Die Menschen sollten lernen, nach den Zehn Geboten zu leben und Gutes zu tun, aber so wie ihnen die Prüfungen von Gott auferlegt wurden, lernten einige von ihnen es nicht, und die Engel waren der Auffassung, dass diese einzelnen Individuen härter bestraft werden sollten, damit sie lernten gute Menschen zu werden.
Am Ende des Tribunals stellte Gott fest, dass die Engel der Meinung waren, sie wären so wie er: Leben schenken und nehmen. Aber das war nicht ihre Aufgabe, sie sollten beschützen und helfen. Sie hatten ihre Aufgabe verfehlt und quasi Rache geübt, und in seinem Zorn nahm er den Engeln ihre Unsterblichkeit und ließ sie zur Erde fallen. Ihre Flügel wurden unsichtbar für Menschen, aber er nahm sie ihnen nicht weg. Er nahm ihnen lediglich die Fähigkeit zu fliegen.
Und so wanderten sie wieder mit ihren unsichtbaren Flügeln umher und sollten Gutes tun, um sich ihren Platz neben Gott wieder zu verdienen. Und so wandern sie seither unbemerkt unter uns, immer bemüht anderen zu helfen, zu beschützen und Hoffnung zu geben.
Nur diejenigen unter ihnen, die sich unverstanden gefühlt und ungerecht behandelt gefühlt haben, wandten sich von Gott ab und dem Teufel zu und stiften seither Hass, Neid und Zwietracht und versuchen die göttliche, harmonische Ordnung zu stören.
Manchmal treffen zwei solcher Engel aufeinander und beginnen ihren ungleichen Kampf und keiner der Menschen drum herum versteht, warum ausgerechnet jetzt der Toaster oder der Föhn seinen Geist aufgibt. Wenn so viele technische Probleme auftauchen, nennen es viele Murphys Gesetz oder wie der Teufel es so will….Dabei ist alles so einfach, wenn der Mensch nur erkennt, akzeptiert und sich heraushält…
