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Alltägliche Metamorphose

isi

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16.11.2002
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Alltägliche Metamorphose

Als Herr G aufwachte und wie jeden Morgen in den Spiegel sah, bemerkte er zu seiner Verwunderung, dass er garnicht Herr G sondern Herr K aus der Wohnung eins gegenüber war. Auch nachdem er sich heftigst seine Augen gerieben hatte, blieb er Herr K. Er ging sichtlich verwundert in das Schlafzimmer zu seiner Frau zurück. Als er gerade anheben wollte „Du, Schatz ...“ bemerkte er, dass das das auf dem Bettrand gar nicht seine Frau, sondern Frau S. von zwei Straßen weiter war.
Sie schien ebenso verwundert über ihr eigenes wie das Aussehen ihres vermeintlichen Mannes.
Herr G, also eigentlich jetzt Herr K, wollte den richtigen Herr K anrufen und sich bei ihm für sein unerwartetes Aussehen entschuldigen.
„Hallo?“
„Herr G hier. Sind sie's, Herr K -sie klingen so ...?
„Ja komisch dass sie das gerade fragen. Ich weiß das momentan nämlich selbst nicht so genau ...“
Herr G hatte soetwas bereits befürchtet.
„Stellen sie sich vor, als ich meiner Frau heute morgen das Frühstück ans Bett brachte und sie freudig anlächelte, fing sie –und ich mit ihr- an zu schreien. Ich sah aus, wie Herr M, unser Hausmeister und meine Frau hatte den unverkennlichen Körperbau von der eins unter mir, sie wissen schon ...
Als ich dann die Zeitung reinholen wollte – ich meine, es kann ja sein, dass das soetwas wie eine Seuche ist- begegnete ich im Treppenhaus doch tatsächlich meiner Frau.
Aber sie ging in die Wohnung von Fräulein A. Ich fragte sie höflich, ob sie nicht doch zufällig meine Frau sei, doch sie bestand penetrant darauf, dass sie Fräulein A –wie auf ihrem Türschild doch deutlich stehe- sei. Erst ein Blick in den Spiegel ließ sie zweifeln.
Was ist das nur?“
„Ich weiß es nicht. Auch ich habe heute eine solche Erfahrung gemacht. Wissen sie ...
Ich bin sie.“
„Oha."


Eine bedrückende Stille unterbrach unser Gespräch für einige Sekunden. Ich schaute an mir herunter und alsbald wieder hoch. Ich schwörte bei mir, dass ich mich nie wieder über seine mikkrigen O-Beine lustig machen würde.

„Was machen wir denn jetzt?“, versuchte ich das Gespräch wieder in andere Bahnen zu lenken. „Ich weiß nicht.“ „Vielleicht sollten wir erst einmal nachschauen, wer denn nun eigentlich wer ist, damit wir nicht völlig durcheinander kommen. Es wäre am besten ...“
„Ok, warten sie, ich komme gerade einmal herüber.“


[...]

Die Idee kam mir gestern kurz vorm Schlafengehen. Weiter bin ich allerdings bis jetzt noch nicht gekommen. Findet ihr das lohnt, dass ich da dran weiterschreibe?
das ist übrigens mein erster Beitrag hier. Ich hoffe, das stimmt so ...:shy:

bis denne, der (kleine) isi

 

Danke!

Ich dachte eigentlich, dass die Personen weitgehend anonym bleiben sollen, und lediglich wie austauschbare Fassaden ohne Inhalt auftreten sollen.

Oder meinst du, dann kommt man nicht wirklich in die Geschichte rein?
Wie wär's, wenn ich nur der Hauptperson einen Namen gebe, aber den weiteren Personen nicht ...

bis denne, der (kleine) isi

 

Willkommen auf kg.de, isi! :anstoss:

Ich finde die Idee auch noch ausbaufähig. Den Charakteren richtige Namen zu geben sehe ich allerdings nicht als Bereicherung. Ich würd stattdessen immer einen Punkt hinter die Großbuchstaben setzen, so dass es wie eine Abkürzung für einen vollständigen Namen aussieht.

Hier hast Du noch einen Tippfehler:

...bemerkte er, dass das das auf dem Bettrand gar nicht...

 

Hi isi. Die Idee finde ich klasse und sie ist auf jeden Fall ausbaufähig! Den Hauptpersonen gäbe ich an deiner Stelle wirklich Namen.
Vorschlag: Bring doch noch ein wenig mehr Witz rein wie z.B. Ich habe Herrn Müller gesehen, der jetzt mit meinen teuren Tatowierungen rumläuft.
Oder so ähnlich. Freuhe mich auf die Fortsetzung.

 

Ich wusste garnicht, dass Ratten so anstößig sind!
Nein noch nicht im Intimbereich, aber irgendwann, wer weiß, ein wenig freien Platz habe ich noch.(uiui)

 

Hast es erraten Ratte (klingt irgendwie so abwertend) Aber so schlimm is nicht, habe tatsächlich noch ein weinig freien Platz (NOCH!)
Alles eine Frage des Geschmacks.

 

(klingt irgendwie so abwertend)
Denk Dir nichts dabei, ich verstehe es nicht so, wie Du das jetzt anscheinend auffasst... Dieses Image haben wir vor allem einer historischen Verfehlung unserer abendländischen Kultur zu verdanken. Ratten sind in Wahrheit sehr kluge, stolze und äußerst soziale Tiere. Das kannst Du in jedem Zoologie-Lexikon nachschlagen.

Übrigens bin ich auch tätowiert. Unter anderem mit der Darstellung einer Ratte. :D
Über Fragen des Geschmacks brauchen wir uns daher wohl nicht so sehr unterhalten...


Aber wo bleibt in der Zwischenzeit eigentlich der isi?? (Huhu!?)

 

ehm ... huhu, da bin ich wieder.
Leider hab ich zur Zeit etwas Stress am Hals (o du schöne Weihnachtszeit :) ), weshalb ich wahrscheinlich erst übernächste Woche wieder dazu kommen werde, etwas weiterzuschreiben.

Ich hab' mir übrigens gestern Kafka's "Verwandlung" auf'm Bücherflohmarkt zugelegt. Vielleicht kann ich ja versuchen die Geschichte mehr in diese Richtung zu lenken.
Was meint ihr?


bis denne, der (kleine) isi

 

He, isi!! Da bist Du ja wieder! :)

Also, dass Du Dir Kafkas "Verwandlung" zugelegt hast, das ist schon mal wirklich super! :thumbsup:

Lies das Büchlein aufmerksam durch und versuche es zu verstehen. Bei Fragen kannst Du Dich gerne an mich wenden.

Aber Vorsicht: "Die Verwandlung" geht in eine etwas andere Richtung als bei Deiner Geschichte. Für Gregor Samsa selbst findet dort nämlich gar nie eine Verwandlung statt! Nur für seine Angehörigen. Außerdem verwandelt er sich ja nicht in einen anderen Menschen, sondern in ein Ungeziefer.
Ganz wichtig: Kafkas Geschichten muss man wie Albträume lesen und alles Unwirkliche darin besitzt eine symbolische Bedeutung.

lieben Gruß
Philo-Ratte (der sich gerade als Kafka-Fan geoutet hat)

 

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