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Alles nur eine Frage des Willens

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15.10.2001
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Alles nur eine Frage des Willens

Wenn ich wollte, dann könnte ich Tag und Nacht arbeiten; - handwerklich, kommunikativ, dele... – delegiererisch, - ganz egal, meinetwegen auch alles zugleich. Allen würde ich zeigen wo der Hammer hängt und alle würden spurten. Und wenn irgendjemand über irgendeine Anweisung sagen würde, - so ein Schmarrn -, dann würde ich ihm Beine machen und mich dann umso generöser zeigen, wenn am Ende doch alles nach meinem Plan funktioniert hätte.
Zwei bis drei Doktortitel würde ich führen, aber bei der Anrede darauf verzichten; noch nicht einmal aufs Klingelschild würde ich sie schreiben. Wenn einer käme, der nur einen Doktor hätte auf den er sich etwas einbildete, würde ich milde lächeln und wissen, dass ihm spätestens in der Kantine, wo man nur ganz ehrfurchtsvoll von mir spricht, mein ganzer Titel gesteckt würde. Leichenblass würde er auf der Stelle werden und mich das nächste Mal mit einer tiefen Verbeugung grüßen.
- Besser wären natürlich drei Doktortitel, denn ein Professor ist mehr wert und davon könnte ich dann zwei führen.
Außerdem würde ich einen Haufen Geld haben, aber privat trotzdem nur einen Golf fahren. Dienstlich bräuchte ich selbstverständlich einen Benz mit Schoför, - des Eindrucks wegen. Schließlich wird in der hohen Gesellschaft auf so etwas Wert gelegt. Mit meinen Geschäftspartnern, alles Konzernlenker wie ich, würde ich zu Verhandlungen ganze Hotels anmieten und zentnerweise gedünsteten Hummer auftragen lassen und alle würden fressen wie die Schweine, nur ich würde nichts anrühren, sondern später, an irgendeinem Kiosk eine Currywurst verdrücken und mich darüber freuen, dass ich wieder einmal alle über den Tisch gezogen hab’; - freilich ohne einen Arbeitsplatz dadurch gefährdet zu haben, im Gegenteil Hunderte neue Arbeitsplätze hätte ich geschaffen. Meine Currywurst mampfend erwäge ich, dass sich wahrscheinlich, ... – nein, gewiss sogar, die Eröffnung einer neuen Fabrik in, - sagen wir -, Sachsen-Anhalt lohnen würde. – Jawohl -. Und ich würde in die Politik gehen. Bei meinem Konzept würden auch die Umweltschutzemmisionsbestimmungen nicht bloß eingehalten, sondern sogar noch bei weitem unterboten werden.
Dem Imbissbudenbesitzer gebe ich ein großzügiges Trinkgeld.
- Genau, denn die Politik ist maßgeblich für die Wirtschaft, genauso wie für die Forschung; das muss alles aufeinander abgestimmt sein. Ich lege Konzepte vor, besetzte sämtliche offiziellen Verfahrenswege, aber auch die Hintertürchen. Wer immer gegen meine Vorgaben opponiert, muss früher oder später an mir vorbei. Zweifler und Zauderer überzeuge ich mit Argumenten, Saboteuren ziehe ich den Boden unter den Füßen weg. Aber ich bin auch offen für Verbesserungen an meinem System, wer mag kann sich engagieren.
Heutzutage entscheidet ja, Gott sei Dank, nicht mehr alleine die Herkunft über Erfolg und Aufstieg, sondern durchaus auch die Fähigkeiten die man hat. – Okee, ich könnte natürlich auch eine „von“ heiraten, - warum nicht? – „Titel Titel Titel Titel Titel Hans Doppelname von sowieso zu Hohenstein“. – Auf letzteres würde ich in der Anrede verzichten, genauso wie auf meine akademischen Grade. - Aber aufs Klingelschild würde ich das zu Hohenstein schon setzen; - oder auch nicht -, das könnte dann meine Frau entscheiden.
Jedenfalls würde ich Afrika eine Chance geben, so dass kein Neger mehr nach Deutschland kommen müsste. Allerdings dürften die nicht produzieren, was bei uns schon hergestellt wird, sonst gäbe es ja hier bald keine Arbeit mehr. Ich würde die Wissenschaft drängen ein effektives Energieverteilungsnetz zu entwickeln. Dann könnte man in Afrika Sonnenkollektoren aufstellen, die dann die ganze Welt mit Energie versorgen. Das ist ja überhaupt die Idee! – Die Welt als Motor! – Afrika liefert die Energie, - meinetwegen auch Arabien, dort ist es ja auch recht heiß, oder Australien -, aber das würde dann zuviel; soviel Energie bräuchten wir gar nicht, - Australien als Reserve vielleicht –. Asien mit seinen vielen Menschen, übernimmt die Produktion. Wenn es notwendig wird, kann man ja auch noch ein paar Afrikaner hinschicken, die bei der Energiegewinnung nicht gebraucht werden, - so ein Sonnenkollektor läuft ja ziemlich von alleine -. Europa und Amerika besorgen die Forschung und die Logistik, Südamerika bleibt vorerst unberührt, - das könnte man dann als Urlaubsgebiet nutzen; schon alleine die Südamerikanerinnen sprächen dafür, außerdem ist der Regenwald ja auch enorm wichtig. Die Abgase aus der Produktion und überhaupt der gesamten Erde könnte man sowieso über einen gigantischen Schornstein über die Atmosphäre hinaus, direkt ins Weltall blasen. Sicherlich würde sich solch ein Schlot auch als Antrieb verwenden lassen, - wie ein Turboaggregat etwa. Wir könnten uns dann fortbewegen, zum Beispiel wenn ein Meteorit auf die Erde zu fallen droht; aber auch so, wir müssten dann nicht mehr ewig nur im Kreis herumfliegen. Allerdings wäre damit, wenn wir uns zu weit von der Sonne entfernten, auch die Energiequelle weg. – Nachts is’ es außerdem auch irgendwie Scheiße -. Na ja, vielleicht sollte man auch versuchen die Kräfte die im Erdinneren toben auszunutzen -, ’mal schau’n -, zumindest bis man zur nächsten Sonne kommt. – Ja genau, so würd’ ich’s machen.

Ich schaue auf die Uhr, zwanzig Minuten noch. Wenn sie im Radio doch endlich ’was vom Spiel sagen würden. Ich meine immerhin ist es das Spiel des Jahres. Im übrigen bekomme ich langsam Hunger.

Ich hätte auch Fußballstar werden können. Ich war gut. Meine Stärken waren meine Robustheit, aber auch die Kondition, außerdem verfüge ich über ein sagenhaftes Ballgefühl und ich bin nicht auf eine Position fixiert. Ich kann in der Abwehr, im Mittelfeld und im Sturm spielen; technisch bin ich so gut wie kämpferisch und ich kann, wie man so sagt, ein Spiel lesen. Vor allem aber bin ich mental ausgeglichen, meine Leistungsfähigkeit unterliegt keinen Schwankungen. Das ist wichtig. Wenn ich sehe welchen Formschwankungen diese heutigen Stars unterworfen sind kann ich nur lachen. Das kommt durch die Berichterstattung. Die Herren Fußballmillionäre wissen ganz genau, dass ihnen nur ein gutes Spiel reicht um wieder positiv dazustehen. –Herrgott-! Ich würde ihnen Beine machen.
Das geht im Training schon los. Selbstverständlich muss dabei das Mannschaftsgefüge stimmen. Fußball muss Spaß machen. Fußball ist ein Mannschaftssport. Eine Mannschaft kann nur erfolgreich sein wenn alle mitziehen. Außerdem würde ich besonderen Wert auf die Nachwuchsarbeit legen. Natürlich ist dabei auch das Management gefordert. Das Dilemma ist doch, dass jeder nur auf seine persönliche Reputation bedacht ist, der Verein bleibt dadurch auf der Strecke. Es werden Schulden gemacht, halbgare Talente verbraten, das Möatschndeising über den sportlichen Erfolg gestellt. Fußball ist nicht endlich, wie das Leben, Fußball ist ewig. – Und der Wille eines jeden Spielers muss es sein, sich in die ewigen Annalen seines Vereines einzuschreiben. Wer zwei Jahre hier, zwei dort und wieder zwei sonst wo spielt, den kennt doch am Ende seiner Karriere niemand, selbst wenn er mit seinen jeweiligen Vereinen jedes Jahr einen Titel gewonnen hat.
Ich würde immer für den selben Verein spielen und wenn ich für einen Wechsel noch so viel geboten bekäme. Spielerberater würde ich grundsätzlich teeren und federn. Noch in fünfzig Jahren würde mein Name nur zum Vergleich mit den Besten genannt werden und letztlich doch über allen stehen, denn ich würde ein Typ gewesen sein, der die ganze Mannschaft mitgerissen und Spiele alleine entschieden haben würde. Eintausend Spiele, zweitausend Tore, das wäre meine Bilanz. Meine Freistöße wären berüchtigt, meine Sprints über das gesamte Spielfeld legendär, die Zielgenauigkeit meiner Pässe und Flanken hätten schon so manchen an Zauberei glauben lassen. Einmal, am besten bei einem WM-Finale, als uns der Schiedsrichter zwei Mann vom Platz gestellt und der Torwart sich verletzt hatte, - das Auswechselkontingent war bereits erschöpft -, bewahrte ich zwischen den Pfosten unser Team vor einem Rückstand; - bis zur Hunderfuffzehnten Minute! Meine Mitspieler waren bereits am Ende. Zu dritt waren die Gegner auf mich zu gestürmt und hatten mir keine Chance gelassen. In der hundertzwanzigsten Minute mache ich einen weiten, hohen Abschlag. Unter dem Ball hinweg renne ich in den gegnerischen Strafraum, als er sich herunter senkt setze ich zu einem spektakulären Fallrückzieher an und jage die Kugel zum Ausgleich in die Maschen! – Dann Elfmeterschießen: Unsere Leute verschießen reihenweise, aber ich halte in den entscheidenden Momenten. Dann der finale Strafstoß. Ich trete ihn selbst. Geht er rein, sind wir Weltmeister, wenn nicht, war’s das. Im Stadion ist es still wie auf einem Friedhof. Ich laufe an, täusche und schiebe das Leder abgeklärt ins gegenüberliegende Eck. Wir sind Weltmeister! – Ole Ole!
Meine Karriere dauerte insgesamt, sagen wir, fuffzehn Jahre, - durch vier, sind drei. – Oder sagen wir sechzehn Jahre, dann hätte ich einen schönen Abgang. – Also: Viermal wäre ich Weltmeister, ebenso oft Europameister, - sagen wir -, fuffzehn Mal Tschämpiänsliegsieger, - einmal wäre es halt nicht so gut gelaufen, - da war ich verletzt. Deutscher Meister, - ja gut, man kann nicht immer gewinnen -, sagen wir, zwölf Mal. DFB – Pokal ist obligatorisch, - sechzehn Mal. Vielleicht würde ich auch noch kurz in Südamerika spielen. Ich könnte mir vorstellen einen ehemaligen Traditionsverein, der zwischenzeitlich in die Amateurklasse abgestiegen war, wieder zur Erstklassigkeit zu verhelfen und anschließend noch ganz triumphal zum Gewinn der Copa Libertadores zu führen. Danach würde ich die argentinische Nationalmannschaft trainieren und mit ihr Weltmeister werden. Mein größter Coup wäre es allerdings nach meiner Rückkehr nach Europa, zuerst, - sagen wir Irland -, als Trainer zum Europameister- und anschließend Deutschland zum Weltmeistertitel geführt zu haben.
In all dieser Zeit verdiene ich nicht schlecht, aber trotzdem würde ich weiterhin Golf fahren und die zwei-Zimmer-Altbauwohnung in meinem Stadtviertel behalten. Überhaupt würde ich in dieses Viertel investieren, denn selbstverständlich wäre es nicht das beste Viertel der Stadt. Ich aber würde Wohnungen und Häuser kaufen und sie billig, zum Selbstkostenpreis, an Familien vermieten. Spiel- und Sportplätze würden angelegt. Ein Kindergarten und eine Schule gegründet; dazu eine Fußballschule, aus der dann die begnadetsten Talente hervor gingen. Zur weiteren Finanzierung des ganzen sollte man vielleicht auch noch eine Firma gründen. Damit seien auch gleich Arbeitsplätze für die Väter meiner Schützlinge geschaffen.
Ich würde dann Schluss machen mit dem Fußball und mich dem Geschäft widmen. Die Firma würde zum Konzern und, ... – tja -, ... Politik, Neuordnung der Welt, - wie gehabt.

Mensch Meier, wenn sie nicht bald ’was vom Spiel sagen, muss ich los. – Es ist das Spiel des Jahres, und im Radio dudeln sie nur ihre idiotische Unterhaltungsmusik. Ich reiße mir eine Packung Schokowaffeln auf.

Apropos Musik, das wäre auch noch etwas, das ich mir vorstellen könnte. Ich war immer sehr musikalisch. Leider spiele ich kein Instrument, aber sonst habe ich zweifellos alles was man braucht um ein erfolgreicher Bühnenstar zu sein. Manchmal habe ich geradezu geniale Ideen zu neuen Songs, ein Instrument zu spielen wäre nur das Tüpfelchen. Zwar tanze ich nicht in der Öffentlichkeit und Singen tu’ ich genauso wenig, aber ich weiß, dass ich mich gut bewegen und vor allem Singen kann. Ich bin mir sicher, ich könnte ein ganzes Stadion abheben lassen. Vor allem meine Bandbreite macht’s; egal ob Rock, Oldies oder Klassik, ich würde alles mit einbauen, denn die die kommen, um mich zu sehen, würden ja wissen worauf sie sich einlassen und würden auch gar nichts anderes hören wollen. Ich könnte dann am Freitag ein Konzert im Olympiastadion geben und am Samstag Fußball spielen, - genau!
Ebenso gut könnte ich in meiner Jugend zu jedem Auswärtsspiel in der jeweiligen Stadt ein Konzert gegeben haben, später dann, wenn mich der Fußball nicht mehr so gefordert hätte, würde ich richtige Tourneen gemacht haben.
Wenn jeder der Superstars je einen seiner großen Hits nicht gesungen hätte, würde keinem von denen etwas abgehen, die alle könnten dann meine Hits gewesen sein.
Na schön, Gitarre könnte ich ja lernen, dann könnte ich auch mit den größten der Welt jammen, und später vielleicht noch Klavier, - wäre doch auch nicht schlecht mit den Londonern Sümpfonikern aufzutreten. Im übrigen wäre das auch etwas, das ich später, als Konzernlenker und Weltpolitiker, beibehalten könnte.

- So, es ist jetzt an der Zeit für einen Rundgang; vom Spiel haben sie natürlich nichts gebracht und bis ich wieder zurück bin wird es zu Ende sein. – Naja, egal, was letztlich zählt ist das Ergebnis.
Mitunter ist es schon deprimierend als Nachtwächter. Wenn man zum millionsten Mal um die selbe Ecke biegt und zum hunderttausendsten Mal „k. b. V.“ einträgt, mag man schon manchmal eine mittlere Sinnkrise bekommen; - aber auf irgend eine Art und Weise muss man sich sein Geld ja verdienen.
„Keine besonderen Vorkommnisse“! - ... Hmm ... -, irgendwie exemplarisch; - allerdings: Wenn ich wollte ...! – Irgendwie hätte ich jetzt gerne eine Currywurst.

[ 07.06.2002, 06:41: Beitrag editiert von: Gerhard ]

 

Hi-) schön wie du die Gedanken der 'Branche' beschreibst. Dein Text gefält mir gut. Ähnliche Texte habe ich auf der Nachtschciht geschrieben.
Ich finde, dein Text wäre ggf. sogar 'spielbar':
Da sitzt einer am Tisch, vor sich sein Wurstbrot oder ne Salami, von der er ab und zu ne Scheibe abschneidet. Rechts das Radio, an dem er immer wieder herumdreht. Und dabei spricht er natürlich seinen Text, philosophiert in die Zuschauermenge:-) bis er zum Schluß seine Mütze(?) nimmt und auf seinen Rundgang geht...

Vielleicht eine Spur zu lange. Eigentlich schade, dass es hier keine Rubrik für 'Kabarett' gibt oder ähnliches-)

Gruss
Rolf

 

Ach ja,

bei eienr Aufführung würde sich anbieten, den 'Nachtwächterjob' und das 'kgV' nicht mit Worten zu erklären, sondern aus der Handlung ersichtlich zu machen.
Rolf

 

Vielen Dank für den Kommentar,

hat mich sehr gefreut, zumal ich schon ganz frustriert war. - Aber wann bin ich das nicht.

Schöne Grüße,

Gerhard

 

:lol: :lol: :lol:
Gerhard, ich danke Dir. Habe mich köstlich amüsiert.
Vielleicht würdest Du unter Humor mehr Feedback bekommen.
;)
Bis bald, Hot Soul.

 

AAAAARRRGGGGHHHHH!

...einen Benz mit Schoför... ...fuffzehn Mal Tschämpiänsliegsieger ...
Hallo Gerard

Ich unterstelle dir mal, dass das deine Absicht war, so seine begrenzte Schulbildung deutlich zu machen. Aber meiner Meinung war es keine Gute. Erstens denkt er ja nur nach und schreibt es nicht auf, und außerdem denkt er sonst ja auch fehlerfrei. Wenn er solche Fehler in die zwei Wörter reinhaut, wieso denkt er dann z.B.

Copa Libertadores
richtig?
Das aber nur am Rande.

Ich finde die Geschichte ist in der falschen Rubrik gepostet. Sie erzählt zwar in der Rahmenhandlung den Alltag eines gelangweilten Nachtwächters, aber der Großteil der Geschichte, nämlich seine Gedanken sind schon sehr....philosophisch(?). Ich weiß nicht genau wo ich die Gedankengänge des Mannes einordnen soll. Am Anfang hab ich an einen Mann gedacht, der irgendwo an einem Stammtisch bei einem Humpen Bier mit seinen Saufkumpanen die Welt verbessern möchte. Dein Text kommt mir wie eine Parodie auf so etwas vor. Desweiteren denke ich nicht, dass sich der Nachtwächter jede Nacht solche Gedanken macht, was die Rubrik "Alltag" bzw. "All-Nacht" rechtfertigen würde. Meiner Meinung nach eher was für "Philosophie" oder vielleicht "Gesellschaft" ("Fantasy/Märchen" würde auch passen)

Noch etwas anderes.
Nach dem Lesen des ersten großen Blocks in dem sich der Protagonist Gedanken darüber wie er Politik, Umwelt, Wirtschaft....etc verbessern könnte, macht hab ich eigentlich gewußt was mich in den Absätzen die mit

Ich hätte auch Fußballstar werden können
und
Apropos Musik, das wäre auch noch etwas, das ich mir vorstellen könnte
beginnen, erwartet. Spätestens beim Fußballabsatz wird die Geschichte dann langweilig, weil sowieso nur wieder utopische, völlig realitätsferne Gedanken ausgeführt werden, nur diesmal in einem anderen Zusammenhang. Zudem ist eigentlich nach wenigen Zeilen mit diesen hochfliegenden Visionen klar, dass sich hier eine einfache Persönlichkeit Gedanken über die Dinge und Vorgänge in der Welt macht, die sie nie erreichen oder beeinflussen wird.
Außerdem gibt das Thema vom kleinen Mann, der alles besser machen würde nicht soviel her, weil eh schon jeder mal so gedacht hat.

Positiv ist mir dein natürlicher und ziemlich fehlerfreier (naja, bis auf die oben erwähnten Brocken und einiger kleinerer Fehler) Erzählstil aufgefallen.

Zum Schluss mein persönliches Fazit:
Thematisch dürftige Geschichte, aber gut in Worte gefasst.

Bis bald
Morticinus

 

Hi Gerhard!

Also ich habe das jetzt auch als eher lustige bis leicht satirische Geschichte gelesen. Als das empfand ich sie recht gut, was mich jedoch störte, ist, daß sie sich praktisch in zwei Teile teilt. Daraus würde ich eventuell zwei Geschichten machen und diese dann mehr ins Satirische ziehen. Für Gesellschaft finde ich sie auch ganz gut geeignet, aber sehr philosophisch finde ich sie nicht und auch Fantasy ist das meiner Meinung nach nicht unbedingt.

Was mir bei der ansonsten flüssig geschriebenen Geschichte auch auffiel, sind die absichtlich falsch geschriebenen Wörter, jedoch bezog ich es automatisch gleich auf die Bildung des Nachtwächters und gab mich damit zufrieden, da Deine Rechtschreibung sonst praktisch perfekt ist.

Nun hat aber doch das Argument von Mortincinus wirklich etwas für sich, nämlich daß er ja nicht geschrieben denkt... Jetzt las ich einige der Stellen noch einmal und bin auf die Möglichkeit gekommen, daß er sie ja vielleicht schon so gekünstelt ausspricht, so, wie wenn jemand eben nicht weiß, wie man es richtig sagt, geschweige denn eine Ahnung davon hat, wie man das Wort schreibt, es aber trotzdem richig sagen will. Das gibt dann manchmal seltsame Hörerlebnisse, die man dann auch nur so darstellen kann, wie Du es getan hast - wenn es so gemeint war.

Liebe Grüße
Susi

 

Vielen Dank,

für die Kommentare nochmal.
Niemals würde ich den Bildungsstand von Nachtwächtern entwerten wollen, - ich bin nämlich selber einer. Susi trifft es sehr gut, was es bedeuten könnte Fremdwörter in phonetischer Schreibweise (nicht mit phon. Schreibkürzeln) wieder zu geben. Allerdings gezwungen dazu, darüber nach zu denken, weshalb ich das so gemacht hab', sah ich mich erst jetzt, beim Lesen der Kommentare. Es is' schon irgendwie so: Geschrieben sehen sie richtig wichtig aus und sollen eine Sache adeln, aber ausgesprochen hör'n sie sich auch nicht anders an wie "Schnupftabak" oder "Scheisshaus" ,- zumindest wenn sie sich einmal etabliert haben. Man stelle sich auch nur 'mal vor, jemand würde alle Fremdwörter so korrekt aussprechen, wie es die Sprache, aus der sie kommen, verlangt; - es gibt solche Leute, ich weiß, deshalb halte ich jetzt lieber meine Klappe -, aber es hört sich irgendwie komisch an.

Schöne Grüsse,

Gerhard

 

In die Rubrik Humor oder gar Philosophie gehört die Geschichte aus meiner Sicht ganz und gar nicht.
Das SIND die alltäglichen Gedanken eines Nachtwächters auf der Nachtschicht. Einfach mal Schicht arbeiten und sich langweilen dabei, ab und zu mal ein paar Runden dabei drehen...und schon wird es verständlich. Geht ganz einfach.
Gruss
Rolf

 

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