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Alles ist eins

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29.10.2016
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Alles ist eins

Ich bin Single, weiblich, Anfang dreißig und mit meinem Startup-Unternehmen in Hamburg seit mehr als drei Jahren ungemein erfolgreich. Privatleben und Muße kommen in dem penibel durchgetakteten Arbeits- und Geschäftsalltag naturgemäß zu kurz. Eine Woche Auszeit habe ich mir mehr als verdient. Das Angebot "Meditative Ganzkörperübungen auf dem Lande" trifft genau meine Bedürfnislage: "Wir erlernen die Kunst, mit der Energie zu arbeiten, die uns umgibt, die überall und in allem wirkt. Altüberlieferte fernöstliche Praktiken helfen uns, sowohl den Körper als auch den Geist zu kultivieren.", so heißt es vielversprechend im Flyer.

Einsam in der Lüneburger Heide steht das denkmalgeschützte Haus, welches für die Dauer des Kurses vom Veranstalter komplett angemietet wurde und mit acht Zimmern, zwei davon Doppelzimmer, genügend Platz für die neun Kursteilnehmer und den Großmeister bietet. Wunderbar, aber leider bin ich die zehnte Teilnehmerin, weil ich zu spät gebucht habe und nur ausnahmsweise als Gast an den Übungen teilnehmen darf. Ich muss im Dorf übernachten, das eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt liegt.

So komme ich am Sonntagmorgen, als der Kurs beginnt, zum ersten Mal zu dem idyllischen Heidehof und sehe meine neun Mitstreiter, zwei Männer und sieben Frauen. Bis auf zwei der Teilnehmer sind alle deutlich älter als ich. Es gibt eine kleine Vorstellungsrunde, bei der ich die Namen und noch einiges mehr von den anderen erfahre. Die beiden in meinem Alter sind ein Paar. Schade, denn der junge Mann sieht richtig gut aus mit tiefblauen Augen, die aus seinem männlich markanten Gesicht funkeln, und einem athletischen und wohlproportionierten Körper. Bevor ich nach unserer ersten Übungs- und Meditationseinheit wieder ins Dorf zurück muss, frage ich ihn noch einmal nach seinem Namen. "Frank", sagt er. "Oh, fängt ja genauso an wie mein eigener Name! Frank und Frauke, das kann ich mir gut merken. Bis morgen dann!"

Am nächsten Tag erfahre ich, dass Unterlagen zu den Kursinhalten verteilt worden sind. Ich als nicht im Haus Wohnende habe natürlich keine erhalten, doch da sagt Frank, während die anderen Teilnehmer vor dem Gebäude auf den Beginn des Kurses warten, der heute im Freien stattfinden soll: "Moment, ich glaube, ich weiß, wo noch ein Exemplar liegt." Wir beide gehen zusammen in den Heidehof hinein und Frank hat recht gehabt. Mit sicherem Griff reicht er mir die Informationsmappe und hypnotisiert mich dabei mit einem tiefen Blick aus seinen blauen Augen. In Franks unmittelbarer Nähe nehme ich einen betörenden Duft nach Sünde und Seligkeit wahr. Ob das jetzt alles gewesen sein soll, frage ich mich und mir kommt eine Idee: "Kannst du mir bitte noch schnell euer Zimmer zeigen. Ich will doch sehen, was ich verpasst habe mit meiner späten Buchung."

Bereitwillig geht Frank mit mir die Treppe hinauf zu dem schönsten Zimmer des Hauses. Besonders die Aussicht auf die violett blühende Heidelandschaft mit den vereinzelten dunklen Wacholdersträuchern ist einfach überwältigend. Noch viel mehr freue ich mich aber darüber, hier ganz allein mit Frank zu sein. In Ermangelung einer besseren Idee berühre ich mit meinen Fingern seinen gebräunten und leicht behaarten Unterarm, streiche sanft von oben nach unten und frage ihn: "Es ist dir doch recht, wenn ich dich weiterhin beim Vornamen nenne, Frank?" Das ist nun gerade kein Geniestreich von mir gewesen, denn in Kursen wie diesen verwenden alle Teilnehmer sowieso nur ihre Vornamen. Statt einer Antwort berührt Frank mit seinen Fingerspitzen ganz leicht die Unterseite meines bloßen Armes und was ich dabei spüre, verdeutlicht mir, wie schnell aus unserem kleinen Spiel etwas Ernstes werden könnte. In der gleichen Sekunde scheint Frank die Unmöglichkeit der Situation realisiert zu haben, denn entschlossen eilen wir beide zur Tür. Im selben Moment als wir heraustreten, strebt die Bewohnerin des gegenüberliegenden Einzelzimmers ebenfalls auf den Gang hinaus.

Wir hatten angenommen, alle Kursteilnehmer wären draußen vor dem Haus versammelt. Stattdessen müssen Frank und ich uns eine mit spöttischem Unterton vorgebrachte Bemerkung anhören: "Sieh mal da, wer hier gemeinsam aus dem Zimmer kommt!" Oh mein Gott, das darf doch nicht wahr sein, so entstehen Gerüchte! Da ich im Verlaufe des Tages Franks sympathische Lebensgefährtin besser kennenlerne, wird mir klar, dass ich mich nicht einfach zwischen die beiden drängen darf. Doch diese Einsicht gerät bereits wieder ins Wanken, als der Kursleiter während einer der Übungen die Worte spricht: "Unsere Energie verbindet sich mit der Kraft der Erde und mit der Kraft des Himmels und alles ist eins." und ich mir tief im Herzen nichts sehnlicher wünsche als eine innige Vereinigung, ja ein regelrechtes Verschmelzen mit Frank. Aber unser gemeinsames Glück bleibt nun leider nur ein schöner Wunschtraum. Später kehre ich dann zum Dorfkrug zurück, wo mein schlichtes Einzelzimmer auf mich wartet. Vielleicht kommt ja heute Abend der junge Forstbeamte von gestern wieder auf ein Bier und wenn ich Glück habe, interessiert er sich für mich.

 

Hallo Bjoern Klaras,

eine kurze Geschichte mit Romantik-Tag ... die muss ich natürlich lesen und meinen Senf dazugeben! :)

Mit sicherem Griff reicht er mir die Informationsmappe und hypnotisiert mich dabei mit einem tiefen Blick aus seinen blauen Augen.
Jaaahaaa, das mit dem Hypnotisieren gefällt mir! Super! :thumbsup:

In Franks unmittelbarer Nähe nehme ich einen betörenden Duft nach Sünde und Seligkeit wahr.
Uuuah! Also der Satz funktioniert bei mir gar nicht. Der wirft mich raus. :confused: Vielleicht sehen andere Leser das ja anders.

Ob das jetzt alles gewesen sein soll, frage ich mich und mir kommt eine Idee: "Kannst du mir bitte noch schnell euer Zimmer zeigen. Ich will doch sehen, was ich verpasst habe mit meiner späten Buchung."
Na ja, ein bisschen plump die Anmache, aber was soll's ...

Aber unser gemeinsames Glück bleibt nun leider nur ein schöner Wunschtraum. Später kehre ich dann zum Dorfkrug zurück, wo mein schlichtes Einzelzimmer auf mich wartet. Vielleicht kommt ja heute Abend der junge Forstbeamte von gestern wieder auf ein Bier und wenn ich Glück habe, interessiert er sich für mich.
Und dann der Tritt in's Gesicht des Lesers. Argh. Der Forstbeamte. Na ja.
Also man kann ja kurze Geschichten als Schreibübung verfassen. Dadurch dass sie kurz sind, bekommt man vermutlich leichter Testleser. In diesem Sinne ist der Text okay. Aber dieses Ende! Es ehrt die Icherzählerin natürlich sehr, dass sie nicht versucht, das Paar auseinanderzubringen. Dadurch dass du seine Freundin als sympathisch beschreibst, hat sie ja auch keine Chance.
Oder du baust die Geschichte noch kräftig aus. Frauke und Frank ließen sich ja noch ein bisschen näher beschreiben. Und diese Art Wochenendseminare, da ließe sich auch so einiges zu schreiben, die haben eine ganz eigene Atmosphäre.

LG, Anne

 

Hallo Bjoern.

So ganz kann ich nicht nachvollziehen, worauf Frau Startup eigentlich hinaus will. Will sie eine Woche abschalten? Oder auf Teufel komm raus einen Typen abschleppen?

Ein paar Anmerkungen zu konkreten Abschnitten. Die sind keineswegs so böse gemeint, wie man sie vielleicht lesen kann. Das waren einfach meine Gedanken beim ersten oder zweiiten Lesen... :Pfeif:

Privatleben und Muße kommen in dem penibel durchgetakteten Arbeits- und Geschäftsalltag naturgemäß zu kurz.
"Arbeits- und Geschäftsalltag" ist für mich doppelt gemoppelt. Eins würde reichen.
"Naturgemaß"? OK, das mag die Unberührte denken. Es soll Leute geben, die bekommen das sehr wohl unter einen Hut.

"Wir erlernen die Kunst, mit der Energie zu arbeiten, die uns umgibt, die überall und in allem wirkt. Altüberlieferte fernöstliche Praktiken helfen uns, sowohl den Körper als auch den Geist zu kultivieren.", so heißt es vielversprechend im Flyer.
Vielversprechend. Vielversprechend? Für mich ist das inhaltsleeres Geschwurbel. Und darauf fährt die Dame echt ab?

welches für die Dauer des Kurses vom Veranstalter komplett angemietet wurde
Die Info ist für die Geschichte nicht erforderlich. Und woher weiß sie das überhaupt?

aber leider bin ich die zehnte Teilnehmerin, weil ich zu spät gebucht habe und nur ausnahmsweise als Gast an den Übungen teilnehmen darf.
Kein seriöser Veranstalter würde so etwas tun. Geldgeier! Und ich würde unter diesen Randbedingungen da auch nicht teilnehmen.

Bevor ich nach unserer ersten Übungs- und Meditationseinheit wieder ins Dorf zurück muss, frage ich ihn noch einmal nach seinem Namen.
Nach der ersten Einheit MUSS sie zurück? Ist der Tag schon zu Ende? Und kann sie nicht wenigstens noch bis zum Sandmännchen mit den anderen im Aufenthaltraum etwas quatschen? Ich kann die Veranstalter nicht leiden.

Am nächsten Tag erfahre ich, dass Unterlagen zu den Kursinhalten verteilt worden sind. Ich als nicht im Haus Wohnende habe natürlich keine erhalten,
Die Veranstalter werden mir immer unsympathischer.

doch da sagt Frank, während die anderen Teilnehmer vor dem Gebäude auf den Beginn des Kurses warten, der heute im Freien stattfinden soll: "Moment, ich glaube, ich weiß, wo noch ein Exemplar liegt."
Wenn's noch ein Exemplar gibt, wieso liegt das unmotiviert in der Gegend herum, anstatt dem zehnten Teilnehmer ausgehändigt zu werden? Der letzte Rest Achtung vor dem Veranstalter ist verflogen.

In Franks unmittelbarer Nähe nehme ich einen betörenden Duft nach Sünde und Seligkeit wahr.
Sperma und Weihrauch!

"Es ist dir doch recht, wenn ich dich weiterhin beim Vornamen nenne, Frank?" Das ist nun gerade kein Geniestreich von mir gewesen, denn in Kursen wie diesen verwenden alle Teilnehmer sowieso nur ihre Vornamen.
Nun ja, sie hat ja auch schon längere Zeit keine Übung mehr.

Vielleicht kommt ja heute Abend der junge Forstbeamte von gestern wieder auf ein Bier und wenn ich Glück habe, interessiert er sich für mich.
Und wenn nicht, Tinder...

So ganz ist für mich die Geschichte nicht schlüssig, die zehnte Infomappe zu inszeniert. Sie liest sich aber für micht recht flüssig.

Viele Grüße
Holger

 
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Danke HoWoA,
deine Anmerkungen haben mir viel Freude bereitet und böse wirken sie ganz und gar nicht. Die Geschichte ist noch während meiner eigenen Teilnahme an einem solchen Kurs entstanden und fast alles hat sich so oder ähnlich abgespielt. Natürlich habe ich dafür Sorge getragen, dass sich niemand der Teilnehmer oder Veranstalter erkannt oder getroffen fühlen kann. Gerade die von dir angezweifelten Details oder Aspekte sind aber dem wahren Leben entnommen.
Ich selber wäre weder auf eine externe Kursteilnehmerin noch auf eine nicht ausgehändigte Infomappe verfallen, so viel zum Stichwort "inszeniert". Es fällt mir nicht zum ersten Mal auf, dass gerade das nicht geglaubt werden will, was tatsächlich passiert ist.
Noch einmal vielen Dank für das Feedback!
Björn

Hallo Anne49, danke für die LG,
der Forstbeamte ist natürlich eine bewusste Provokation und hat bei dir ja auch als Trigger funktioniert! Eigentlich eine literarische Anspielung: Lady Chatterley's Lover, der Wildhüter, den D. H. Lawrence so schön erfunden hat! Die Überschrift stammt von Rilke ("Alles ist eins") und auch Goethe stand ein wenig Pate ("Warum gabst du uns die tiefen Blicke...). Außerdem ("Humor" ist bei mir der wichtigste Tag, nicht etwa "Romantik") hat mich die Nähe zur Heimatschnulze gereizt (Lüneburger Heide). Eine Schreibübung war das tatsächlich, die mir auch Spaß bereitet hat: "Sünde und Seligkeit" - eine Anspielung auf die Literatur der Empfindsamkeit, HoWoA hat in seinem Kommentar ganz treffend formuliert. "Sperma und Weihrauch"! Ich glaube nicht, dass ich diese Geschichte jemals ausbauen werde, aber ich finde es schön, dass du in dem Thema noch ein gewisses Potential siehst. Der Kurs hat übrigens acht Tage gedauert und ich habe tatsächlich selber teilgenommen (also kein Wochenendseminar).
Liebe Grüße, Bjoern

Hallo Bas,
"...in dem nicht wirklich was passiert" - genau das habe ich hier ausprobieren wollen, ob ich aus fast nichts etwas zumindest Lesbares machen kann. Immerhin hast du ja "Lust auf mehr", das lässt mich hoffen, Danke, Bas!

 

Hallo Bjoern Klaras,

danke für die Erläuterung deiner zahlreichen "Anspielungen". Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen! :D

Du hast geschrieben, dass du viel Spaß beim Schreiben hattest (glaub ich sofort) und dass dir der Humor Tag der wichtigste ist.
Also da muss ich etwas dazu sagen. Bitte sei mir nicht böse, aber ich muss es in aller Brutalität sagen. Ich finde diese Geschichte null lustig. Ich habe nicht ein einziges Mal auch nur gelächelt. Echt nicht.

Der Gerechtigkeit halber muss ich hinzufügen, dass ich bei meiner ersten (und bis jetzt einzigen) Geschichte hier ebenfalls zunächst den Humor Tag gesetzt und dann schnell wieder herausgenommen habe.

Wobei unpassende Tags nicht schlimm sind. Wichtiger ist deine Schreibe, und die finde ich angenehm. Also, schreib mal eine längere Geschichte!

Die ganzen Pannen des Veranstalters habe ich dir übrigens sofort geglaubt.

LG, Anne

 

Liebe Anne49,
um weitere Debatten zum Thema "Humor" zu vermeiden, habe ich den entsprechenden Tag eliminiert. Auf Wattpad, wo der Text entstanden ist, war meine Geschichte am 15. Juni auf Platz 51 in der Rubrik "Humor" und hält dort bis jetzt immer noch Platz 185. Ich habe mich einer ganzen Reihe von Texten zu Wattpad (was immer man davon halten mag), geflüchtet, um nicht so viele kritische Kommentare (wie etwa bei den Wortkriegern zu erwarten) ertragen zu müssen und auch Grenzwertiges veröffentlichen zu können, das im Einzelfall sicher kritikwürdig sein mag, aber für mich zu wichtig, um es in die Schublade oder auf ein Speichermedium zu packen.
Einen schönen Tag wünscht dir Bjoern

 

Ach was für eine Geschichte! Und dazu noch mit selbst erlebten Inhalten.
Sorry, auch wenn es sich so oder so abgespielt haben möge, erzählt ein anderer diese Geschichte, wird sie eine von dieser abweichende sein. Der Erzähler, die Ich- Start Up Unternehmensfrau, ist eine Zicke, oder ist es der Autor?, keine Ahnung. Jedenfalls ist sie eins, sie triggert mich hier rum zu ätzen und meine Zeit mit dir zu verschwenden. Du hast von den Wortkriegern konstruktive Hinweise bekommen und für dich sind es kritische Kommentare, die du dann ertragen musst?
Vielleicht, weil jeder Kritiker die Lust daran verliert, wenn der Autor so vernagelt beratungsresistent ist.
Also kurz gesagt, da ist Luft nach oben, wie, finde es selbst heraus.
Beste Grüße

 

Ich bin Single, weiblich, Anfang dreißig und mit meinem Startup-Unternehmen in Hamburg seit mehr als drei Jahren ungemein erfolgreich. Privatleben und Muße kommen in dem penibel durchgetakteten Arbeits- und Geschäftsalltag naturgemäß zu kurz.

Ich könnte jetzt böse sein und sagen, das klingt wie ein Artikel in der BRIGITTE.

Warum funktioniert dieser Text nicht, jedenfalls nicht als Geschichte? Weil sie einfach keine ist. Da ist kein narrativer Parameter, der irgendwie interessant ist. Das ist ein Text für die letzte Seite einer Frauenzeitschrift. Hach, warum bin ich nur so untervögelt? Es liegt am stressigen Job! Also, mal ehrlich, hier fehlt ein echter Protagonist, ein Plot, eine Handlung oder wenigstens Atmo, etwas Szenisches, Dialoge, Figuren, die mehr sind als Holzschnitte.

Ich bin überzeugt, du kannst das. Du willst dich nur nicht auf den Arsch setzen und dich mal mit der Materie beschäftigen. Dann musst du halt weiter auf Wattpad veröffentlichen. Nichts für ungut. Das hier ist eben ein Forum für Textarbeit.

Gruss, Jimmy

 

Hallo Bjoern Klaras,

Ich habe mich einer ganzen Reihe von Texten zu Wattpad (was immer man davon halten mag), geflüchtet, um nicht so viele kritische Kommentare (wie etwa bei den Wortkriegern zu erwarten) ertragen zu müssen und auch Grenzwertiges veröffentlichen zu können, das im Einzelfall sicher kritikwürdig sein mag, aber für mich zu wichtig, um es in die Schublade oder auf ein Speichermedium zu packen.
Du flüchtest dich mit Texten zu einer anderen Plattform, um nicht so viele kritische Kommentare ertragen zu müssen? Bitte korrigiere mich, wenn ich das falsch verstehe, aber sollte es so gemeint sein, bin ich echt irritiert. Wie willst du denn ohne Kritik etwas dazu lernen?

Viele Grüße
RinaWu

p.s.: ich wollte deinen Text lesen, ehrlich, aber nachdem ich deinen oben zitierten Kommentar gelesen habe, habe ich es dann doch gelassen, weil sich das so anhört, als seist du an ehrlicher Kritik gar nicht so wirklich interessiert ...

 

Hallo Björn Klaras,

da bist du ja wieder, pünktlich zum Jahrestag. Wir hatten schon Mal das Vergnügen.

Bist du ein BRIGITTE-Kenner, wie dir jimmysalaryman unterstellst? Ich glaube nicht. Du bist ja der durchtrainierte Bildungsbürger. Euch beiden (Männern!) empfehle ich einen Blick in die aktuellen politischen Nachrichten. Kann nichts schaden, von wegen Vorurteilen und so.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 
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wieselmaus

Ich verstehe deinen Post nicht. Was möchtest du mir damit sagen? Was hat das mit Vorurteilen und den aktuellen politischen Nachrichten zu tun?

Außerdem solltest du mal richtig lesen, was da steht: Da steht, dass ich der Meinung bin, dass dieser Text wie etwas KLINGT, was auch in der BRIGITTE stehen könnte. Ich unterstelle hier niemandem etwas, und ehrlich gesagt, finde ich deinen Post schon recht unverschämt. Wenn du ein Problem mit mir hast, (wegen was auch immer) dann nur zu, nur raus damit, aber nicht auf so eine billige, polemische Art und Weise. Schreib mir einfach eine PN.

 
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Hallo RinaWu,
an dich kann ich mich noch erinnern, ebenso wie an die Goldene Dame. Nach sieben Monaten Pause habe ich einfach mal wieder einen kleinen Text gepostet, um zu sehen, was passiert. Was ist so schlimm an dem oben zitierten Kommentar? Schlimm wäre es, wenn ich mit dem Schreiben und Veröffentlichen aufhören würde. Auch bei den Wortkriegern bin ich ja Mitglied geblieben und habe niemals bestritten, dass man aus Kritik etwas lernen kann. Niemand ist hier gezwungen "Alles ist eins" zu lesen, obwohl das meiner Meinung nach weder viel Zeit kostet noch ein übertrieben großes Ärgernis darstelllt.
Gruß, Bjoern

Guten Tag, jimmysalaryman,
eigentlich ist das ganz nett, wie du so schreibst. Immerhin glaubst du noch an die Möglichkeit, von mir eines Tages einmal etwas Akzeptables zu lesen, wenn ich mich nur einmal "auf den Arsch setzen" würde. Schaun wir mal!
Danke für deine Worte, Bjoern

Hallo wieselmaus,
ja und nein, ich bin kein Brigitte-Kenner, ansonsten möchte ich mich der Frage anschließen, die jimmysalaryman gestellt hat. Hast du ein Problem damit, dass wir Männer sind? Vorurteile hat jeder und jede, ich halte mich aber doch für so aufgeklärt, dass ich diese reflektieren und damit einigermaßen verantwortungsvoll umgehen kann.
Gruß, Bjoern

 

Hallo Bjoern,

ja, ich erinnere mich auch. Ich will das hier nicht zu sehr ausdehnen, daher nur kurz: Wenn du schreibst, dass du vor Kritik flüchtest, bedeutet das für mich, dass ich an deinen Texten keine mehr leisten werde, da es sowieso für die Katz ist. Das meinte ich damit.

Viel Spaß weiterhin beim Schreiben, kann ja jeder so machen, wie er denkt.
RinaWu

 
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jimmysalaryman,

ich verstehe deine inhaltliche Kritik an Björns Text, nicht aber deine Einschätzung einer Frauenzeitschrift wie Brigitte. Man sollte die Redakteurinnen dort nicht unterschätzen. Immerhin sind sie es gewesen,die Angela Merkel den letzten Anstoß zum Abschluss eines lange verzögerten Gesetzes gegeben haben: Heirat für alle. Morgen wird darüber abgestimmt. Solche Geschichten wie die von Björn kämen für die Zeitschrift niemals in Frage. BRIGITTE hat auch schon KG-Wettbewerbe ausgeschrieben, einen davon hat Doris Dörrie gewonnen.

Gruß wieselmaus

 

wieselmaus

Ich revidiere. Die BRIGITTE ist eine revolutionäre Zeitschrift auf Augenhöhe mit der Mao-Bibel, die gar Gesetzesänderungen möglich macht. Auch Hemingway hätte sicher gerne dort publiziert.

Ich habe verstanden.

 

Bjoern Klaras,
Es schmeichelt mir, dass du dich nach 7 Monaten Abstinenz noch an mich erinnerst. Ich möchte nicht ausschließen, dass du tatsächlich noch eine Schreibentwicklung vor dir hast. Und wer weiß, vielleicht treffen wir uns dann wieder.

 
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Liebe Leute

Ab jetzt wird hier wieder über die Geschichte diskutiert. Für weiteren Austausch von Befindlichkeiten bitte PMs oder den Kaffeekranz benutzen. Weitere Beiträge ohne Bezug zum Text werden gelöscht.

 
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Guten Morgen, Klara,

Im ersten Absatz gibt Frauke die wichtigen Daten über sich an. Diese Infos sind aber aus meiner Sicht ziemlich unwichtig für das weitere Geschehen. Ob sie jetzt erfolgreich mit ihrem Job "verheiratet" ist oder nicht, ob sie überhaupt einen Job hat oder von Hartz IV lebt, ob sie 30 oder 60 Jahre alt ist... Die Ortsangabe "Hamburg" ist auch ein unnötiges Informationsbalast, das auf den Textaufbau eine geringe Wirkung hat: Balast, das Du leicht abwerfen könntest. Also, irrelevant! Es sei denn, Du versucht mit diesen kurzen Angaben diese Person aufwerten und damit bestimme Leserschaft ansprechen: mit "erfolgreich", "Hamburg" in Anfang 30, so liest sich die Geschichte dann natürlich viel besser, als über eine 80-jährige Oma Martha aus Wanne-Eickel.

Also, der Einstieg schockt den Leser mit dieser Zielgeradigkeit und Poesielosigkeit. Ich nehme an, so sieht Fraukes Welt im Allgemeinen. Weiter berichtet sie über die andere Welt, mit der sie in Berührung kommen will. Außerhalb ihres Erfolgs als junge UNternehmerin, fern der Zivilisation, bei einem Workshop, wo sie als Letztbuchende gewisse "Niederlagen" gleich einstecken muss, aber offensichtlich nicht "will", wie ein Zimmer im Dorf und nicht im Seminarhaus, langer Fußweg (Warum eigentlich? Hat sie kein Auto?), räumliche Trennung/Ausschluß von der Gemeinschaft. Dies wird dem Leser von ihr als etwas "Unangenehmes" verkauft? War es deine Intention? Mir ist nicht ganz klar, was Du damit sagen wolltest. Suchte Frauke nicht nach dieser Abstinenz/Einsamkeit/Ruhe? Kam sie nicht dorthin, um mit "Energie zu arbeiten, die sie umgibt", bloß weg von diesen "Erfolgen als Unternehmerin"? Wozu dieser Durst nach fremder und unbekannter Gemeinschaft? Hatte sie das nicht genug vom ihren Leben in Hamburg?

Frauke bleibt in weiteren Verlauf ihrem progmatischen Denken treu: sie gibt die Teilnehmerzahl an, teilt uns mit, wie viele Frauen und Männer dabei waren. Für mich als Leser ist es völlig irrelevant, es sei denn, sie will uns auf ihre bestimmten progmatischen Qualitäten hinweisen: quasie, ihrer Wachsamkeit entgeht "kein" Detail! Auf jeden Fall versucht Frauke, sich dem Leser auf dieser Art zu verkaufen, macht dann aber gleich im dritten Absatz einen großen Fehler, als sie ihre Unfähigkeit, sich gut Namen merken zu können, im Gespräch mit Frank suggeriert. Ich versuche mir diese Szene so vorzustellen: Ich hatte seit Langem nichts im Privatleben, treffe bei einem Workshop eine Frau, die ich sofort total geil finde, und mache so, als könnte ich mir ihren Namen nicht bzw. gerade noch merken.

Ehrlich gesagt, verstehe ich die plötzliche Wandlung als eine Art Flirt, die nicht so ganz zu diesem vorerst angegebenen erfolgreichen Unternehmerin-Image passt. Also, die Dämme sind gebrochen, sie ist eindeutig auf der Männerjagt.

Ab jetzt wird für mich klar, dass es sich hier allein um die innere Welt/Weltwahrnehmung dieser Frauke geht. Nicht um Frank, um Gruppendinamik bei deisem Kurs, sondern allein um diese merkwürdige Dame, um ihre Gedankengänge. Und das ist sehr spannend!

Darüber will ich jetzt nichts weiter schreiben. Nur das Eine: "Wir hatten angenommen", mit diesem Einstiegssatz im letzten Absatz "blammiert" sich die Frauke als Erzählerin. ERzählerstimme berichtet aus Fraukes Perspektive. Ich möchte die vorangegangene Szene rekapitulieren: Frank wurde gebeten, das Zimmer zu zeigen. Aus meiner SIcht als Leser war er "ahnungslos", unvorbereitet auf Fraukes geheime Intention. Oder war er doch genau so wie sie auf Partnersuche? Im Text gibt es keine Indizien, dass er das gleiche für Frauke empfindet wie sie für ihn. Auf jeden Fall fängt sie plötzlich an, auch in seinem Namen zu sprechen. Sie beginnt an dieser Stelle besitzergreifend zu werden und entmündigt "ihren" Frank.

Ein guter Schritt von Dir, was das so gewollt? Allerdings ist er für mich unverständlich, da es im weiteren keine Fortsetzung dieser Story gibt. Sie mag ihn, er sie - auch. Sie streicheln sich, sie fäng an, für ihn zu denken und zu sprechen, alles läuft auf etwas "Bestimmtes" hinaus - und dann so was, wie die GEschichte mit dem "Forster". Es ist klar, dass dieser Forster evtl. unter Umständen vielleicht Frank heißen könnte. Na ja...

Fazit: Diese Story erinnert mich an Suchanzeigen in Zeitungen, wie "Ich habe dich, den Fadfahrer mit grüner Mütze, der mir, blond, 175 groß, sportlich, am Donnerstag in der Lindenstraße zugelächelt hast, gesehen. Ich möchte Dich kennenlernen! Schreib mir zurück!" Nach dem Motto: Ich habe deine Nummer nicht und/oder ich traue mich nicht, dich anzurufen (aus welchem Grund auch immer), ich hoffe, Du liest diese Anzeige, diese Story, erkennst mich und macht als den ersten Schritt zu unserem gemeinsamen Glück. Als hättest Du bei einem Wortkrieger-Workshop in Buxtehude einen netten verheirateten Frank oder Paul kennen gelernt und hoffst, mit dieser Story ihn zu erreichen und ihm gegenüber deine Gefühle für ihn zu artikulieren, in der Hoffnung, dass er einen Schritt auf dich "zugeht". :-) Na ja...

Dieser Story ist wirklich nett geschrieben, geht aber etwas unter, wegen Ereignislosigkeit oder fehlenden/fehlerhaften Hinweisen, die eine bestimmte Richtung angeben.

Das Ziel jeder Story mit solch einem "abrupten" Ende ist, den Leser dazu zu zwingen, sich GEdanken zu machen, wie sie sich nun weiter entwickeln würde. Ich habe zwar die Story mit etwas Spannung gelesen, verspürte aber nicht das Bedürfnis nach diesen Gedanken, wie es nur weiter mit dieser Frau weiter geht. Schade!

Und nur kommt zum Schluß mein Lieblingsthema "der Titel". DIeser Titel "Alles ist eins" kann der Leser so umfomulieren "alles ist gleich" oder "alles ist egal". Oder "alles ist das Triebhafte", "alles ist nur Bedürfnis nach Fortpflanzung, nach Sex", wäre ein LEser hier Freuds Anhänger, aufgeheißt von der zentralen Szene mit der Berührung. Der Urheber dieses Titels ist bekanntlich Frauke selbst. Allerdings ist es für mich unklar, auf welche Etappe Fraukes Lebens/auf welche Zeile im Text dieser Spruch angewandt werden darf... Der Titel ist sehr ambivalent und energiegeladen, aber vor dem Hintergrund des turbulenten Geschehens/Detailschaos im Text wirkungslos.

Viele Grüße,
Herr Schuster

 

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