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Alles eine Frage der Perspektive

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25.03.2018
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Alles eine Frage der Perspektive

Wieder und wieder wurde sein Körper zusammengedrückt. Heißes Wasser bedeckte ihn nun vollständig. Dann wurde er ruckartig wieder rausgezogen und erneut zusammengequetscht. Jedes Mal wenn dies geschah entfuhr ihm ein spitzer, quietschiger Schrei.
Nun wurde er wieder unter Wasser gedrückt. Das laute schrecklich dröhnende Lachen der Kreatur untermalte die ohnehin schon donnerartige Stimmung. Draußen war es stockfinster. Diese Dunkelheit würde sich auch vollständig in dem feuchten Raum ausbreiten, wären da nicht die tropfenden hellen Säulen, die, wie er schon am eigenen Leib erfahren musste, extrem heiß waren. Er hatte nämlich schon einmal unfreiwillig Kontakt zu ihnen aufnehmen müssen, als die Kreatur ihn über den See zu einer eben so großen und gruseligen Kreatur hinüberschleuderte, aber offensichtlich nicht unbedingt eine Begabung für solch komplexe Bewegungsabläufe hatte.
Als er erneut aus dem Wasser gezogen wurde und sich gerade auf die nächste drohende Nässefront vorbereiten wollte, geschah etwas unerwartetes: die Kreaturen stürzten aufeinander zu und fingen an sich zu beißen. Dieses Verhalten mochte noch so eigenartig verstörend brutal sein, so war es dennoch endlich die lang ersehnte Pause vom Grauen. Aber wie konnte es auch anders sein, so wurde der Ärmste im Durcheinander der Schlacht gepackt und aus dem gigantischen offenen Fenster geschleudert.

Der Hund, der langsam wirklich genervt von seinem Frauchen und Herrchen war, gab es schließlich auf, doch noch mit ins Bad gelassen zu werden. Enttäuscht trottete er die Treppe hinunter, durch den Flur an seinem Lieblingsplatz mit den Futter vorbei, durch die Küche und schließlich durch die Hundeklappe in der Terrassentür. Er hatte seine eigene ganz persönliche Tür, auf die er auch tatsächlich etwas stolz war. Dann legte sich unten in den Garten hin. Er lauschte dem Platschen des Wassers in der Badewanne, in die sich Frauchen und Herrchen, seit mittlerweile bestimmt einer ganzen Stunde zurückgezogen hatten. Ohne ihn.
Traurig schweifte er in einen halbschlafartigen Zustand ab. Aber dieser sollte nicht lange anhalten. Denn kurz darauf wurde er von etwas gestört. Es kam von oben aus dem Badfenster direkt auf seinen Kopf geplumst. Erschrocken öffnete er die Augen und erblickte ein knallgelbes Quietscheentchen.

 

Hallo Sasunn
Und natürlich herzlich willkommen hier bei den Wortkriegern.

Von mir nur ein kurzer Kommentar.

Die Idee fand ich ja mal sowasvon genial. Der Horror in der Badewanne, erzählt aus der Sicht eines Quitschentchens. Respekt. Hab mich echt kaputtgelacht.

Nur eins fand ich schade. Der Titel

Geschichte ohne Namen
lädt nicht gerade dazu ein, den Text zu lesen. Schreckt eher ab, weil es so langweilig klingt. Ich habe nur angefangen zu lesen, weil die Geschichte noch keinen Beitrag hatte. Der einzelne Tag Seltsam hat auch nicht wirklich dazu beigetragen, dass ich neugierig, und meine Leselust geweckt wurde.(Du solltest das ändern und auf jeden Fall noch Humor hinzufügen! Dann würde das schon mal viel attraktiver wirken.) Im ersten Teil habe ich mich vor allem gefragt, was das jetzt soll, weil ich eben so gar keine Anhaltspunkte hatte. Mit einem spannenden Titel und dem Zusätzlichen Tag Humor hätte ich das aber überhaupt nicht so empfunden. Denn eigentlich ist dein Text echt super, finde ich, und mit diesem passiven Anfangsgetue dämmst du deine Chance auf interessierte Leser, und das ist schade.
Die beiden Sachen solltest du also ändern.
(Hier ist es natürlich wichtig, dass der Titel nicht zu viel verrät, sonst nimmst du dir die Pointe, aber wenn du so einen kreativen Text schreiben kannst, dann sollte dir ja ein kreativer Titel auch nicht schwer fallen.)

Soweit nimm das bitte alles als nette Verbesserungsvorschläge auf, nicht als gemeines Gemecker.
Das Gemecker kommt jetzt :lol:

Ich habe noch drei Kommafehlerchen gefunden:

Der HundKomma der langsam wirklich genervt von seinem Frauchen und Herrchen warKomma gab es schließlich aufKomma doch noch mit ins Bad gelassen zu werden.

Viel Spaß hier im Forum,
Viele Grüße,
Anna

 

Hallo Sasunn

Ich habe dir den Titel ebenfalls geändert(, das können nur Moderatoren).
Leider kann ich mich annami nicht ganz anschliessen. Im ersten Abschnitt schwankte meine Wahrnehmung zwischen Waterboarding und Monsterwasserball, also zwischen Terror und Fantasy.

Der zweite Teil mit Hund löst dann das Rätsel des Orts des Geschehens auf. Allerdings wirkt der dann auch etwas lahm, die Spannung verpufft und die Pointe mit dem Quieschentchen wirkt angeklebt, da es durch den erwähnten Quietschlaut am Anfang hier bereits gelöst wird. Auch finde ich das Timing irgendwie verschoben. Die Perspektive des Hundes knüpft meiner Ansicht nach direkt an den ersten Abschnitt an, wird aber mit dem Fenstersturz des Entchens zur Rückblende.

Leseeindrücke:

Dann wurde er ruckartig wieder rausgezogen und erneut zusammengequetscht.
Er, der Enterisch? Wirkt im Nachhinenin komisch. Aber ich weiss schon, du willst ja auf die Pointe zielen und somit die wahren Ereignisse verschleiern.

Jedes Mal wenn dies geschah entfuhr ihm ein spitzer quietschiger Schrei.
KOMMA quietschender

Nun wurde er wieder unter Wasser gehalten.
Vorschlag: gedrückt

Das laute schrecklich dröhnende Lachen der Kreatur untermalte die ohnehin schon donnerartige Stimmung.
Donnerartig? Finde ich etwas ungelenk ausgedrückt. Vorschlag: "Das dröhnende Lachen der Kreatur war wie das Donnern eines aufziehenden Gewitters." oder so.

Draußen war es stockfinster. Diese Dunkelheit würde sich auch vollständig in dem feuchten Raum ausbreiten, wären da nicht die tropfenden hellen Säule, die, wie er schon am eigenen Leib erfahren musste, extrem heiß waren.
Säulen, Mehrzahl.
Und die ausbreitende Dunkelheit wäre nur sinnvoll beim Übergang von Dämmerung zu Nacht. Hier frage ich mich, ist das wichtig?

Er hatte nämlich schon einmal unfreiwillig Kontakt zu ihnen aufnehmen müssen, als die Kreatur ihn über den See zu einer eben so großen und gruseligen Kreatur hinüberschleuderte, aber offensichtlich nicht unbedingt eine Begabung für solch komplexe Bewegungsabläufe hatte.
Liest sich etwas holprig.
", aber keine grosse Begabung für Treffsicherheit hatte." o.ä.
"Er" wird also gefoltert, indem er an die heissen Säulen (Neonlampen) geschleudert wird. Allerdings ist da ein Verbrennen schwierig, ausser man bleibt daran kleben. :D

"Als er erneut aus dem Wasser gezogen wurde und sich gerade auf die nächste drohende Nässefront vorbereiten wollte, geschah etwas unerwartetes:"
Er wurde untergetaucht, das beisst sich etwas mit Nässefront, sprich Welle.

Diese Verhalten mochte noch so eigenartig verstörend brutal sein, so war es dennoch endlich die lang ersehnte Pause vom Grauen.
Würde ich einfacher ausdrücken, denn er ersehnt ja eigentlich das Ende und nicht bloss eine Pause herbei:
Dieses Verhalten war zwar verstörend und brutal, verschaffte ihm aber endlich eine Pause vom Grauen.

Enttäuscht trottete er die Treppe hinunter, durch den Flur an seinem Lieblingsplatz mit den Futter vorbei, durch die Küche und schließlich durch die Hundeklappe in der Terrassentür, seine eigene ganz persönliche Tür, auf die er auch tatsächlich etwas stolz war, und legte sich unten in den Garten hin.
Monstersatz, den würde ich in zwei, drei Sätze aufteilen.
Und, ein Hund verzieht sich normalerweise auf seinen "Lieblingsplatz", deshalb ist die Aussage etwas sonderbar.

Er lauschte dem Platschen des Wassers in der Badewanne, in die sich Frauchen und Herrchen, seit mittlerweile bestimmt einer ganzen Stunde zurückgezogen hatten. Ohne ihn.
Hier darfst du dem Leser vertrauen, er kennt inzwischen Frauchen , Herrchen und die Badewanne. ;)

Traurig schweifte er in einen halbschlafartigen Zustand ab. Aber dieser sollte nicht lange anhalten.
Traurig versank er in Halbschlaf, der nicht lange anhielt.

Das ist nur mein persönlicher Leseeindruck, also bitte nicht falsch verstehen. Die Idee finde ich ganz reizvoll, einzig den Ablauf würde ich noch einmal überdenken und vielleicht mehr Dramatik im zweiten Abschnitt aufbauen.

Ich wünsche dir noch viel Erfolg und Spass hier bei den Wortkriegern,
Gruss dotslash

 

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