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Alles begann im Urlaub
Es war ein windiger, sonniger und heißer Tag. Ich lag mit meinen Eltern und meiner Schwester am Strand von Varadero in Kuba. Es war mein 2. von 15 Urlaubstagen hier in der Karibik. Ich hörte gerade mit meinen Discman laut Musik und beobachtete die Surfer auf dem Meer, als ich IHN sah. Groß, braun gebrannt, schwarzhaarig, schlank und sportlich. Er schlenderte barfuss direkt am Meer entlang. Ich vermutete, dass er ein Kubaner war, so wie er aussah. Er war ein Typ, so wie ich mir schon immer meinen Traumboy vorgestellt hatte. Mein Herz blieb für einen Moment lang stehen, als er mich anguckte und mir zulächelte. Ich weiß nicht mehr, ob ich zurückgelächelt habe oder nicht. Er ging weiter, sprang ins Wasser und ich verlor ihn aus den Augen. Den ganzen Nachmittag konnte ich an nichts anderes mehr denken und versuchte krampfhaft ihn wiederzufinden, aber ohne Erfolg, er schien wie vom Erdboden verschluckt.
Am Abend nach dem Essen ging ich dann noch an den Strand um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Ich hatte extra meine Digitalkamera mitgenommen und ihn zu fotografieren. Ich ließ mich gerade in den warmen Sand fallen, als mir jemand mit seinen Händen von hinten meine Augen zuhielt. Ich dachte, es wären meine Eltern oder meine 12-jährige Schwester. Doch als dieser Jemand losließ und ich mich umdrehte, brachte ich vor lauter Schreck kein Wort heraus. Vor mir standen weder meine Eltern noch meine Schwester, sondern der kubanische Traumtyp von diesem Nachmittag. „Hey“, sagte er, „was machst du denn hier?“ „Ähm, ich möchte den Sonnenuntergang fotografieren und du?“ fragte ich ihn mit heißerer Stimme. „Ich habe dich von meinem Hotelzimmer aus gesehen, und da mir gerade langweilig war, dachte ich, ich könnte mich zu dir gesellen.“, ant-wortete er in perfektem Deutsch. Er setzte sich neben mich und ich erfuhr, dass er Marcel hieß, 19 Jahre alt war, sein Vater Spanier und seine Mutter Deutscher wäre und er auch in Deutschland geboren sei, genauer gesagt in Köln, wo er auch jetzt mit seinem Freund Alex zusammen wohnt. Er erzählte mir auch, dass er derzeit keine Freundin hatte. Hörte sich nicht schlecht an, fand ich. Wir unterhielten uns noch bis spät in die Nacht, bis ich fröstelnd meinte, dass ich nun aber gehen müsste. Wenn das nur meine Eltern gewusst hätten. Gott sei Dank hatte ich mit meiner Schwester ein eigenes Zimmer. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 10 Uhr am Strand beim Jetski-Verleih. Er wollte mit mir eine kleine Spritztour machen. Wie sollte ich das nur mei-nen Eltern beibringen? Die würden davon bestimmt nicht begeistert sein, da sie ziemlich streng sind, besonders was Jungs angeht. Mit 15 wäre ich eben noch viel zu jung für „Liebeleien“ laut meines Vaters. Da musste eben eine gute Ausrede her...
Am nächsten Morgen gingen wir wie gewohnt zum Frühstück und dann zum Strand. Da kam mir die Idee, wie ich mich mit Marcel treffen könnte, ohne dass mich meine Eltern schief angucken würden.
Gott sei Dank sag man von dem Platz, an dem meine Eltern lagen den Jetski-Verleih nicht. Also sagte ich, dass ich ein paar Fotos vom Strand machen wollte, das könnte auch ein wenig länger dauern. Ich schnappte mir meine Digicam und fügte noch hinzu, dass ich selbst alleine zum Mittagessen gehe, wenn ich Hunger habe. Spätestens abends wäre ich dann zurück. Da ich oft und gerne fotografiere ist so was nichts neues für meine Eltern. Also machte ich mich auf den Weg und war pünktlich um 10 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Nur Marcel war noch nicht da. 20 Minuten später traf er ziemlich verschwitzt und außer Atem dort ein. Er hätte noch etwas zu erledigen gehabt, meine er, was, würde er mir später sagen.
Er lieh sich einen Jetski aus und wir fuhren quer übers Wasser. Ich musste mich an ihm festhalten, da es sehr rasant übers Meer ging, also legte ich meine Arme um seinen Oberkörper. Ich spürte das totale Kribbeln im Bauch. War ich etwa verliebt? Er war ein Traumboy, aber na ja, Ferienliebe, ich hatte oft davon gehört, dass das nicht gut gehen würde. Ach was, ich wusste ja nicht mal, ob er mich mochte, also war der Gedanke ja komplett überflüssig.
Nach einer Stunde Fahrt kamen sie zu einer kleinen Insel mit einer wunderschönen Bucht und einem wun-derschönen weißen Sandstrand. Er packte nun seinen Rucksack, legte eine Decke auf den warmen Sand und breitete alle möglichen leckeren Früchte und Saftflaschen darauf aus. „Das musste ich alles noch besorgen, deshalb bin ich zu spät gekommen, war eine spontane Idee“, sagte er mit einem zufriedenen Lächeln.
Als wir nebeneinander auf der Decke saßen, legte er einen Arm um meine Schultern. Es war ein schönes Ge-fühl, seinen Arm dort zu spüren. Schon wieder machte sich ein Kribbeln in meinem Bauch bemerkbar. Was für ein schönes Gefühl. Das habe ich zwar schon oft gefühlt, weil ich mich eigentlich recht schnell verliebe, aber irgendwie war es dieses Mal etwas anderes, etwas besonderes. Auf jeden Fall wunderschön. Ich lehnte mich an seine Seite, wir sagten beide kein Wort, schauten nur auf das Meer hinaus und hörten dem Rauschen des Meeres zu. Der perfekte Moment um... Ich drehte meinen Kopf in Richtung seinen und er seinen in meine Rich-tung. Wir waren uns sehr nahe und ich hoffte, dass er mich küssen würde. Ich traute mich nicht, den ersten Schritt zu machen. Ich wollte ja nichts falsches machen. Aber diese ganze Überlegung war völlig überfüllig, denn er küsste mich genau in diesen Augenblick. Und ich erwiderte zaghaft diesen traumhaften Kuss. Mmh, hatte er weiche Lippen. War das nur ein Traum? Nein, es fühlte sich sehr echt an, mit sooo viel Gefühl. Seine Hand wanderte über meine Rücken und streichelte ihn, seine andere Hand hatte er auf meinen Oberschenkel gelegt. Das tat unheimlich gut. Er ließ seine Hand von meinen Oberschenkel über meinen Bauch bis zu meinen Brüsten hochwandern. Das wurde gefährlich, denn ich wusste, dass ich sehr schnell erregt war. Es war schließ-lich nicht das erste Mal, dass mich ein Junge so berührte. Ich spürte große Lust mit ihm zu schlafen, aber ich hatte Angst, dass er danach nichts mehr von mir will, dass er vielleicht nur auf das aus war. Aber wie ich schon befürchtet hatte, ließ ich mich auf dieses Spiel ein. Doch er wollte nicht mit mir schlafen. Das hatte ich noch nie erlebt. „Ich will nicht, dass was, das so toll angefangen hat, mit Sex zerstört wird.“, sagte er. Er wollte nicht, dass wir Sex haben und uns nach dem Urlaub womöglich nicht mehr sehen. Es gibt wohl nicht viele Jungs, die so denken. Jeder andere hätte das wohl schamlos ausgenutzt. Also hielt er mich die ganze Zeit nur fest im Arm, küsste mich andauernd, streichelte meinen Bauch und manchmal auch meine Brüste. Es war wunder-schön. So war es noch mit keinen Jungen, wahrscheinlich war er auch einfach schon reifer, als meine Exfreun-de.
Von da an trafen wir uns jeden Tag morgens am Strand und verbrachten den ganzen Tag zusammen. Ich hatte ihn auch meinen Eltern vorgestellt und wie vermutet, ist mein Vater total ausgeflippt, aber meine Mutter hat ihn wieder ein wenig beruhigt. Er war jedoch nicht sehr gut auf mich zu sprechen, doch das machte mir nicht sehr viel aus, weil ich ja die ganze Zeit mit Marcel unterwegs war, und meine Eltern höchstens beim Frühstück und manchmal sogar beim Abendessen sah. Wir lagen Arm in Arm am Strand, gingen Baden, spa-zieren, machten Bootsausflüge und abends gingen wir öfters zum Tanzen in eine Disco.
Doch schnell – viel zu schnell – kam der Tag, an dem Marcels Flugzeug nach Hause ging. Er war 5 Tage frü-her als ich hingeflogen, also musste er auch wieder 5 Tage früher heimfliegen. Der Abschied war ziemlich schwer. Ich konnte meine Tränen nicht verbergen. Marcel versuchte mich damit zu trösten, dass wir uns bald wiedersehen würden und dass alles gut werden würde. Wir hatten Visitenkarten ausgetauscht, er wollte mir Briefe, SMS schreiben und anrufen und mich natürlich sobald wie möglich auch besuchen.
Die restlichen 5 Tage waren ziemlich schwer und einsam für mich. Ich lag nur mürrisch am Strand herum und zählte die Stunden, Minuten, bis ich wieder zuhause wäre, denn dann könnte ich Marcel endlich anrufen. Mein Vater verstand das nicht, denn er meinte, dass man mit 15 noch gar nicht richtig lieben könnte und ich mich nicht so blöd aufführen sollte, nur weil mir irgendein dahergelaufener Spanier schöne Augen gemacht hat. Am liebsten hätte ich ihn die Augen ausgekratzt, so sauer war ich auf meinen Vater. Wenn mein Vater wüsste, dass ich schon mehrere Freunde gehabt habe und auch schon mit ihnen geschlafen habe, dann... Oh Gott, ich darf gar nicht daran denken... Nicht auszumalen...
Auf jeden Fall saß ich dann 5 Tage später in meinem Flugzeug Richtung Heimat und mir liefen wie jeden der letzten 5 Tage die Tränen über die Wangen. Manchmal erwischte mich eben eine Welle der Traurigkeit, Er-schöpfung und Verzweiflung, dann konnte ich eben nicht anders als Weinen. Ich liebte Marcel, wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Ich hatte mir auch überhaupt nicht vorstellen können, dass man überhaupt jemanden so lieben kann.
Zuhause angekommen rannte ich zum Telefon und rief Marcel an, doch es ging niemand bei ihm ans Handy. Enttäuscht legte ich mich auf mein Bett und weinte. Meine Mutter klopfte an meine Tür und bettelte, dass sie herein kommen dürfte. Gott sei Dank hatte ich abgesperrt. Ich wollte und konnte jetzt niemanden sehen.
„Lasst mich in Ruhe“, schrie ich mit tränenerstickter Stimme, als 1 Stunde später wieder jemand an meine Tür klopfte. „Ich bin es, Kleine.“ Marcels Stimme. Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich etwa schon Halluzina-tionen? Ich ging auf die Tür zu und sperrte zögernd die Tür auf. Er war es wirklich. Weinend vor Freude fiel ich ihm um den als. Er wollte mich am Flughafen abholen, hatte mich aber verpasst und dann fand er den Weg zu mir nach Hause nicht direkt, aber jetzt hatte er es geschafft, lag neben mir auf meinem Bett und hielt mich ganz fest in seinen Armen. Er erzählte mir, dass er nach München – zu mir, in meine Stadt – ziehen würde, da er schon seit einem halben Jahr dort einen Platz an der Universität hätte. Er wollte mir das jedoch noch nicht im Urlaub sagen, warum, das wusste er selbst auch nicht so genau. Aber das war ja jetzt egal. Meine Eltern riefen, dass sie noch weggingen zum Essen, könnte länger dauern... Also war ich mit Marcel jetzt alleine in meinem Bett... Kuscheln und küssend... Es wurde der schönste und zärtlichste Sex, den ich je hatte, und den in meinem Bett... Den ersten Sex in meinem Bett...
Marcel zog nach München, nur drei Straßenbahnstationen von mir entfernt, in ein Studentenwohnheim. Wir treffen uns jeden Tag und planen schon eine gemeinsame Reise für nächstes Jahr ins gleiche Hotel nach Ku-ba...