Was ist neu

Alleine sein

Mitglied
Beitritt
22.06.2012
Beiträge
1

Alleine sein

Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss. Nun ist er alleine.
Matze atmet tief durch. Er versucht ruhig zu bleiben, doch das Herz in seiner Brust schlägt unaufhörlich in diesem wilden Rhythmus, als würde es Salsa tanzen oder Achterbahn fahren.
Noch nie hat Matze so etwas gemacht. Vielleicht als kleines Kind, aber er ist immer wieder zurückgekommen. Nach ein paar Stunden, vielleicht Tagen. Aber diesmal wird er bleiben.
Er hat keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf die Schule, wo er sowieso keine Freunde hat und ausschließlich schlechte Noten schreibt. Auf seine Mutter, die ihm zum Klavierunterricht zwingt und ihm auch so immer nur auf die Nerven geht. Und auf seinen Stiefvater, der ihn nach jedem Mathetest windelweich prügelt.
Mein Leben ist echt scheiße, denkt sich Matze. Aber jetzt will er es ändern. Er möchte einfach nur verschwinden. Irgendwo wird er schon unterkommen, notfalls auf der Straße schlafen.
Er wirft nochmal einen letzten Blick in seinen Rucksack, ob er auch nichts vergessen hat. Nein, es ist alles da: Zahnbürste, Ausweise, Wechselklamotten, Shampoo, eine Decke, eine Taschenlampe, Chips, belegte Brote und zwei Flaschen Cola. Und natürlich der Geldbeutel seines Stiefvaters. Matze hat das Geld gezählt und es sind fast fünfhundert Euro. In bar!
Eigentlich kann er es kaum fassen. Und wäre er nicht auf der Flucht, würde er sofort in den nächsten Videoladen rennen und sich das neueste Computerspiel kaufen. Aber in seiner jetzigen Situation ist das natürlich Schwachsinn.
Selbst sein Handy musste Matze zu Hause lassen. Wenn er es im Rucksack hätte, könnte die Polizei in jeder Zeit orten. Das hat er in genug Filmen gesehen.
Matze läuft los. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Er muss von zu Hause fort und möglichst weit weg, bevor seine Eltern merken, dass er nicht mehr da ist. Obwohl es ihnen sowieso egal wäre, denkt Matze sich verbittert. Bestimmt wären sie froh, weil sie ihn endlich nicht mehr ertragen müssten.
An der Straßenecke bleibt Matze noch einmal stehen. Er sieht sich um, wirft einen letzten Blick zurück.
Das Haus steht weiterhinten in der Straße, alle Lichter sind gelöscht. Wenn seine Eltern nach Hause kommen, werden sie sicher denken, dass er noch bei einem Freund wäre. Wenn er denn welche hätte.
Aber Matze hat keine Freunde. Darum kann er auch nicht zu ihnen, um sich dort zu verstecken. Aber er hat einen Plan. Mit dem Geld wird er sich erst einmal ein Zugticket kaufen. Und dann fahren…immer weiter und weiter. So weit, dass sie ihn nicht mehr finden werden. Vielleicht kann er ja irgendwo arbeiten.
Klar, Matze weiß schon, dass Kinderarbeit verboten ist. Aber man hört im Fernsehen ja immer wieder, dass Arbeitgeber trotzdem Kinder einstellen. Er wird schon jemanden finden, der ihn aufnimmt.
Da ist er sich sicher. Er weiß es einfach.
Matze wirft einen Blick auf seine Uhr. Es ist spät. Er muss gehen.

 

Hallo Lori

und herzlich willkommen hier.

Du hast mir Matze vorgestellt, hast mir von seinem verkorksten Leben zu Hause und in der Schule berichtet, und nun macht er den Schritt, dem ganzen Schlamassel ein Ende zu bereiten, er schlägt die Tür hinter sich zu. Und geht.

Das, was du hier als Einstand präsentierst, ist leider nur eine Eröffnung, eine Einleitung zu einer Geschichte, vielleicht sogar zu einem Roman, den du ja gerne mal veröffentlichen willst.

Mit jedem Abschnitt öffnest du neue Fragen, die den Leser neugierig auf die (hier leider nicht erzählte) Geschichte machen. Wie kam er an die Geldbörse, weshalb will er weg, warum hat er keine Freunde, usw.

Etwas Textkram:

Er versucht ruhig zu bleiben, doch das Herz in seiner Brust schlägt unaufhörlich in diesem wilden Rhythmus, als würde es Salsa tanzen oder Achterbahn fahren.
den Rythmus beschreibst du ja dann.

Aber diesmal wird er bleiben.
wegbleiben. Er weiss ja noch nicht genau, an welchem Ort.

der ihn nach jedem Mathetest windelweich prügelt.
'thete'. Ist unangenehm zu lesen, empfehle hier Matheprüfung. Haut dann so schön phonetisch rein (Prüfung/Prügeln).

Mein Leben ist echt scheiße, denkt sich Matze. Aber jetzt will er es ändern. Er möchte einfach nur verschwinden.
Hier ist der Wechsel der Erzählperspektive unglücklich. Schöner wäre es, wenn du den ganzen Abschnitt bei seinen Gedanken bleibst:
" 'Mein Leben ist echt scheiße', denkt sich Matze. 'Aber das werde ich ändern. Irgendwo werde ich schon unterkommen, notfalls schlafe ich auf der Straße.'
Er wirft nochmal einen letzten Blick ... "​

Wenn seine Eltern nach Hause kommen,
kleiner Logikbruch: Der verhasste Stiefvater ist als Elternteil akzeptiert? Und - er hat seinen Geldbeutel nicht mitgenommen?

Und dann fahren…immer weiter und weiter.
Drei-Punkte-Regel:
wenn Text ausgelassen wird: Abstand. (Und dann fahren … immer weiter)
wenn ein Wort abgewürgt wird, kein Abstand. ("Aber ich habe doch gar kein blaues Au... "

Fazit: Eigentlich ein schöner Anfang zu einem Roadtrip eines etwas naiven Halbwüchsigen. Aber eben, noch keine Geschichte.

Liess dich um, schreibe Kommentare und feile an deinen Ideen, das Schreiben scheint dir Spass zu machen.

Gruss dot

 

Heii

leider muss ich sagen, dass mir deine Geschichte nicht so sonderlich gut gefallen hat... Wie schon im vorherigen Kommentar gesagt wurde klingt es eher wie ein Anfang von etwas und nicht nach einer ganzen Geschichte...
Auch an deinem Schreibstil, finde ich, kannst du noch etwas feilen, aber das bekommst du sicher hin, weil schlecht ist dieser "Anfang" ganz und gar nicht!
Mach weiter
LG
Alora1807

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom