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Alle Stricke in der Hand
((Zur Erklärung: Diese Geschichte entstammt einem Erlebnis einer meiner Charaktere - ausgespielt in einem Rollenspiel))
Die Sonne strahlt ihre letzte Strahlen auf die Haut Luzifers nieder, ehe sie sich verabschiedet und der Mond ihren Platz einnimmt. Eine Straßenlaterne nach der anderen Leuchtet blitzschnell auf und belichtet die endlos vielen Straßen San Andreas. Luzifer sitzt schon seit Stunden da, aufgeregt mit den Beinen zappelnd und mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht. Jahre der Vorbereitung sollen heute aufgehen, Jahre der Träume der Vergangenheit angehören. Luzifer greift nach seinem kalten Eistee, kippt sich den Rest des Glases in den Mundraum und schluckt ihn angewidert herunter. Der Eistee steht schon seit Stunden im freien, bearbeitet durch Sonnenlicht und dessen wärme verkam er zu einer widerlichen Brühe.
Sein Blick wechselt stetig zwischen der goldenen Uhr an seinem Handgelenk und dem langsam aufsteigenden Mond, der nach und nach jede dunkle Ecke der Gegend erhellte. Den Kopf schüttelnd erhebt er sich langsam vom Stuhl, streift seinen Anzug gerade und blickt nochmal aufrecht stehend dem Horizont entgegen, ehe er mit langsamen Schritten zu seinem Wagen läuft und das gute Stück ausparkt.
Nach wenigen Minuten fahrt stoppt er den Wagen in einer dunklen Gasse. Der Boden ist voller leerer Kartons, die Luft riecht nach Abgasen und von den Wänden rieselt der Putz. Mit eitlem Gang läuft er an den Kartons vorbei, nähert sich einer Tür und klopft im Pippi-Langstrumpf Rhythmus an.
Wenige Sekunden später öffnet eine dunkle Gestalt mit Sonnenbrille die Tür, nickt Luzifer grüßend entgegen und deutet mit ergebener Geste den Gang herunter. Luzifer lächelt der Gestalt entgegen, klopft ihr auf die Schulter und spricht voller Freude: "Heute ist ein guter Tag". Aufgeregt und mit den Händen spielend läuft er den Gang hinunter bis er einen etwas größeren, fast leeren Traum trifft. In der Mitte steht ein großer, runder Tisch und drum herum mehrere dunkle Gestalten. Ein Stuhl, etwas größer als die anderen, steht unbesetzt und wartet darauf eingenommen zu werden.
Luzifer setzt sich auf den Stuhl nieder, legt seine Arme gelassen auf die Lehne und grinst der Gruppe mehrere Sekunden lang stumm entgegen. "Gentleman, heute ist es soweit. Dies ist die Nacht der Nächte. Was haben wir gewartet, geplant und uns Tagelang von Fast Food ernährt. Was haben wir gelacht und geweint zusammen, vorrausblickend auf die harte Arbeit und den Erfolg der uns bevorsteht. Was haben wir uns vertrauen gelernt, wie Brüder, als hätten wir die selbe Mutter." Luzifer grinst der Gruppe erneut mehrere Sekunden entgegen, ehe er mit den Füßen den Stuhl ein wenig zurück schiebt und weiter spricht - "Ich muss euch alle loben. Eure Arbeit war perfekt. Was bin ich froh an solch kompetente Männer und Frauen wie euch gekommen zu sein. Jeder von euch war über die Zeit der Planung un-er-setz-bar. Doch die Tage der Planung sind vorüber, und es ist an der Zeit weiterzumachen. All die Energie die wir in die Planung gesteckt haben muss jetzt weiterfließen. Wir können uns nicht auf unseren Taten ausruhen, ehe wir die Loorbeeren tragen können müssen wir sie pflücken. Und für diese Ernte habe ich heute besondere Gäste mitgebracht." Luzifer unterbricht erneut, stoßt sich mit Schwung vom Stuhl und deutet den Gang hinunter. Die ganze Gruppe dreht sich um und starrt den Gang hinunter, während der Türsteher nur mit den Schultern zuckend entgegnete. Luzifer schüttelt verwirrt den Kopf, greift nach seinem Jackett und zieht den Ärmel zurück. Er mustert seine Uhr genau, und nickt seinen Kopf mit jeder Sekunde. "Ich muss mich Entschuldigen. Ich war aufgeregt. Ich habe es vergeigt. Das ist ein großer Tag, das Timing hätte perfe-..." Luzifer wird vom knallen der Tür unterbrochen. 3 schwarz vermummte Männer mit Sturmgewehren in der Hand stürmen das Gebäude und richten ihre Waffen auf die Gruppe. Geschockt schreit die Meute auf und flieht in alle Richtungen des Zimmers. Luzifer nickt den Männern entgegen, diese umklammern den Abzug mit ihren Fingern und geben mehrere Schüsse ab. Körper fallen und Blut verteilt sich im Raum. Mit jedem fallenden Körper werden die schreie weniger, ehe niemand mehr in der Lage ist zu schreien. Zufrieden nickt Luzifer der Gruppe entgegen, starrt auf den Boden und löst seine Schuhe von einer Blutpfütze. "Ihr schaukelt schon das Pferd" entkommt es Luzifers Mund. Luzifer lacht leise vor sich hin während er den Gang entgegen schlendert und Pippi Langstrumpf pfeifend das Gebäude verlässt. Erneut läuft er an den leeren Kartons vorbei, steigt in seinen Wagen und startet den Motor. Er starrt noch kurz dem Gebäude entgegen bevor er in sein Jackett greift, einen kleinen Kasten zückt und ihn geöffnet auf sein Amaturenbrett legt. In dem kleinen Kästchen befindet sich ein rot leuchtender Knopf, darüber die Aufschrift "Detonation". Luzifer kurbelt das Fenster hinunter, lehnt sich heraus und schreit laut: "Danke Jungs, aber Lorbeeren trafen noch nie meinen Geschmack!" Den Satz vollendet betätigt er den roten Knopf, und das Gebäude zerspringt in alle Richtungen. Eine stechende Flamme schießt in den Himmel und Staub bedeckt die tausenden leeren Kartons.
Luzifer lacht erneut vor sich hin, legt den Rückwärtsgang ein und fährt davon.