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Alle meine Entchen

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21.05.2003
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Alle meine Entchen

Die Melodie begann zu spielen und die Entchen verdrehten die Augen.
„Los Jungs, alle rein in den See. Aber schnell!“, gackerten die albernen Gänse und legten sich gemütlich in die weiche Wiese, während ihre Entenkollegen alle hintereinander in den See springen mussten.
„Brrrr! Das Wasser ist heute wieder besonders kalt“, dachten die Entchen und schlotterten ein wenig. Dann begannen sie zu schwimmen. Viel lieber hätten sie sich jedoch im Gras ausgeruht, wie die Gänse und die Hühner, aber das ging eben nicht. Denn immer wenn jemand das Lied von den Entchen anstimmte, mussten sie los und hintereinander her schwimmen, egal ob es Sommer oder Winter war.
Aber nicht nur das. Sobald die Leute „ Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh´“ sangen, mussten sie tauchen. Sogar die Entchen, die gerade überhaupt keine Lust dazu hatten. Und so kam es, dass sie oft sehr mürrisch waren, wenn ihr Lied gesungen wurde.
Viel schlimmer war jedoch, dass die anderen Tiere, die Gänse, Hühner und Tauben, sich immer über sie lustig machten. Fröhlich faulenzend spotteten sie über die armen Entchen, kicherten und guckten zu, wie diese arbeiten mussten. Eines Tages hatten die Enten aber endgültig genug davon. In einer ihrer Planschpausen überlegten sie und kamen auf eine großartige Idee.
Schnell besorgten sie sich Stifte und kritzelten etwas, was die anderen Tiere nicht sehen konnten, auf ein Stück Papier, steckten dies in einen Umschlag und brachten es zur Post.
Als das nächste Mal ihr Lied angestimmt wurde und die andern Tiere kicherten, lachten auch die Enten. Denn im Gegensatz zu den Hühnern, Gänsen und Tauben, wussten sie, was passieren würde.
Als die anderen Tiere noch überlegten, ob die Entchen eine Ehrenrunde drehen mussten, wurden sie völlig überrascht. Wie so oft sangen die Leute fröhlich weiter. Diesmal aber nicht von den Entchen, sondern von den Täubchen, die alle auf dem Dach gurren und dann nacheinander in die Lüfte fliegen mussten. Und dann von den Hühnern, die im Stroh scharren, Körner finden und froh sein mussten.
Die Gänse gackerten noch, dann waren auch sie an der Reihe. Watschelnd mussten sie durch den Grund, im Tümpel suchen und kugelrund werden. Und diesmal lachten die Enten. Nicht, weil die anderen Tiere auch mal etwas tun mussten, sondern weil sie dabei solch witzig verdutzte Gesichter machten. Niemals hätten die Tauben, Hühner und Gänse damit gerechnet, dass die Enten heimlich ein paar weitere Strophen dichten würden. Aber das hatten sie nun davon. Hätten sie nicht immer die Enten geärgert, würden sie heute noch faul im Gras hocken können.
Seit diesem Tag ist das Lied also länger und die Enten sind jedes Mal froh, wenn nicht nur die erste, sondern gleich alle vier Strophen ihres Liedes gesungen werden.

 

Hallo Sumsebiene!
Deine Geschichte hat mir gut gefallen, vor allem von der Idee her.
Was mich ein wenig gestört hat ist, das nicht klar wird, warum die Tiere das machen müssen, wenn die Leute das Lied singen....mhh

LG Ulrike

 

Eine Kindergeschichte, die dermaßen fies rüberkommt? Denn: Können Tauben und Hühner schwimmen? :D Kann mich in dieser Hinsicht natürlich auch irren. ;) Recht schlicht geschrieben, der Text. Kindgerecht halt, damit es auch die Kleinsten verstehen.

 

Hallo Sumsebiene,

vielleicht könntest Du die verschiedenen Strophen irgendwie in den Text einbauen - die sind doch sicher schon so alt, daß Du damit keine Rechte mehr verletzt, oder nicht?

Ich kannte die Strophen, auf die Du anspielst, nämlich nicht - aber dafür die mit den Schäfchen, die auf dem Feld weiden, und mit den Kätzchen, die mäuschenstill sitzen. Evtl. ließe sich die Geschichte ja noch entsprechend erweitern!

Schöne Grüße
Roy

 

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldung.
Im Internet habe ich nur die Strophen gefunden, die ich angesprochen habe. Die anderen kenne ich gar nicht. Hmmm. Muss ich nochmal recherchieren.

Gruss

Sabine

 

hallo Sabine!

Nette Geschichte, aber auch ich hätte gern mehr Hintergrund: warum eigentlich müssen, die armen Enten dauern das tun, was die Menschen singen? Bis auf diesen Aspekt eine gelungene Geschichte. Aber ich weiß nicht, vermutlich würde den Kindern dieser Aspekt nicht abgehen?

Noch mehr Strophen, das wusste ich auch garnicht. Ich kannte bis jetzt nur die erste...

schöne Grüße
Anne

 

Hmm!
Ich habe jetzt nochmal nachgedacht. Muss man denn alles erklären. Wenn wir singen, dann schwimmen die Enten doch auf dem See. Ist es für ein Kind nicht verständlich, dass sie auch tatsächlich in diesem Moment schwimmen? Ich weiß nicht, ob eine Erklärung zuviel wäre. Aber vielleicht schreib ich noch einen kleinen Satz. Mal sehen.

Gruss
Sabine

 

Guten Morgen Sabine,

mir gefällt diese kurze Geschichte und ich finde nicht, dass eine Erklärung dafür notwendig ist, warum die Tiere das machen müssen, worüber gerade gesungen wird. Du sagst es eigentlich in dem Satz:

Denn immer wenn jemand das Lied von den Entchen anstimmte, mussten sie los und hintereinander her schwimmen, egal ob es Sommer oder Winter war.
Sie müssen eben :D. Andererseits ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, dass du noch eine Geschichte zu diesem Thema schreibst :naughty:.
Ich persönlich kenne übrigens alle vier Strophen und meine, dass die Geschichte für den Vorleser und das Kind, dem vorgelesen wird, ein guter Anlass wäre, gemeinsam zu singen :).

Nur ein Satz kommt mir komisch vor:

„Brrrr! Das Wasser war heute wieder besonders kalt“, dachten die Entchen und schlotterten ein wenig.
Meiner Meinung nach müsste dort "ist" statt "war" stehen, weil es ja zur wörtlichen Rede (wenn auch gedacht) gehört.

Liebe Grüße,
Juliane

 

Hallo Sabine,

ich fand Deine Geschichte witzig. Die anderen Strophen des Entenliedes kenne ich gar nicht. Roys Idee, sie in die Geschichte einzubauen, zu zitieren, fände ich deshalb nicht schlecht.
Für mein Gefühl braucht man keine Erklärung dafür, dass die Entchen immer schwimmen müssen, wenn das Lied gesungen wird. Das ist eben einfach so, so wie der Drache Feuer speit, die Hexe Kinder braten will, und und und ...
Beim Lesen hat es mich etwas gestört so häufig das Wort Entchen zu lesen. Vielleicht könntest Du es öfter mal durch "Enten" ersetzen? Diese Verniedlichungen mag ich einfach nicht allzu gern :D.

Folgendes ist auch schon Juliane aufgefallen:
"Das Wasser war heute wieder besonders kalt“, dachten die Entchen" --> Es müsste heißen "das Wasser ist", denn während die Enten schwimmen und das denken, ist es doch für sie die Gegenwart ... :D.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo sumsebiene!
Diese Geschichte finde ich richtig toll.
Und die stelle als die Enten den Brief verschikten fand ich auch lustig.
Es war überhaupt eine sehr lustige und Kindergerechte Geschichte.
LG
Diana

 

Großartig!

Hallo, also ich habe mich gerade köstlich amüsiert :)
Ich schreibe den Kommentar nur, weil ich der Meinung bin, dass es nicht erklärt werden muss, warum die Tiere machen müssen, was die Menschen singen. Das wäre so, als würde man bei Harry Potter physikalisch erklären müssen, wie das zaubern nun zustande kommt. Ist so - und fertig :)

gern gelesen
pantoholli

 

pantoholli
Es sei natürlich jedem unbenommen, mit welcher der zigtausend Geschichten hier im Forum er sich beschäftigen will. Allerdings finde ich es nicht unbedingt Im Sinne einer konstruktiven und lebendigen Forumskultur, eine Geschichte zu kommentieren, deren Autorin laut ihrem Profil das letzte Mal im Jänner 2009 aktiv war, während es gleichzeitig dutzende aktuelle Texte von aktiven Usern gibt, die gerademal einen oder zwei Kommentare bekommen haben.
Geb ich jetzt einfach mal zu bedenken.

 

@erst
Ähm? Hallo Ernst. Dein Kommentar ist doch jetzt aber auch nicht Dein ernst, oder?
Klar - irgendwie hast du recht. Aber irgendwie auch wieder nicht. Es ist ja nicht so, dass ich einmal in 5 Monaten etwas kommentiere und dann ausgerechnet einen alten Text nehme. Hey, ich bin zufällig durch einen Gast (oder war es eine Suchmaschine?) von "wer ist online" auf den Text gestossen - ich fand ihn witzig und dachte in keinem Kommentar wird die Meinung vertreten, dass eine Erklärung, warum die Tierchen das machen (müssen), auch nicht notwendig ist. Also habe ich das nachgeholt. Ja - diesmal ohne darauf zu achten, wann der Text geschrieben wurde, geschweige von wem - es ging mir hier nur um den Text.
Ich kommentiere ja nicht nur für den Autor, sondern auch, um selber beim Analysieren von Texten mehr zu lernen, "in Form" zu bleiben,... .

Und jetzt kommentieren wir hier off-topic über die Forumskultur.
Da gebe ich jetzt mal zu bedenken, ob das nicht in einer PM anbebrachter gewäsen wäre. :)

 

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