All day long
Ich hasse sie. Immer wieder. Ganz langsam und unbewusst kommen sie näher. Es gibt keine andere Möglichkeit, als auf diese offensichtliche Lächerlichkeit mit Hass zu antworten. Sie kommen. Die Versuche der Verdrängung scheitern, langsam aber doch eindeutig. Das Gefühl des Sichtbaren überkommt mich. Angst, immer wieder. Sie sind da.
All die oft zitierten und belächelten Klischees. Keine Scheu sie zu zeigen. Keine Reue oder Verständnis. Nichts. Nur Egoismus und unglaubliche Dummheit. Ich hasse sie. Scheiß auf sie.
Scheiß auf all die Überprevelligierten, die von der Gesellschaft als upper class angesehen werden, sich insgeheim selber aber als psychische lower class bemitleiden.
Scheiß auf ellennde Egoisten, die andere nur missachten, um sich selbst nicht auf die Schliche zu kommen.
Scheiß auf unsere Gesellschaft, in der man nur als problemloses, verdrängendes, Augen verschließendes, Mehrheiten bevorzugendes, ängstliches Chamäleon „geduldet“ wird.
Scheiß auf sie. Scheiß auf alle. Scheiß auf mich. Mit all meinen Problemen, mit all meiner Furcht. Scheiß auf mein Anders sein. Scheiß auf meine Gedanken, meine Verklemmtheit, meine Feigheit.
Ich hasse es. Ich hasse es mich dabei zu ertappen, meinen eigentlichen Feindbildern entgegen zu treten, den Apfel zu nehmen, mich davon berauschen zu lassen, nur um dann in einer Art Katerzustand zu erkennen, dass diese Aufschiebung der Probleme alles nur schlimmer macht und meinen Weg zur Erfüllung immer mehr versteinert.