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All Clear

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03.01.2002
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All Clear

Die Konturen der Häuser waren in der sie umgebenden Dunkelheit scharf. Sie schimmerten völlig klar in den Tupfern kreisförmigen Lichts, die von den in regelmäßigen Abständen voneinander aufgestellten Laternen ausgingen. Der ölige Himmel drückte wie eine dicke Schicht schwarzer Tinte auf die mit Steinen gepflasterten Straßen, Häuserreihen, Terrassen, spitzen und flachen Dächer und begrenzte die Atmosphäre zu einem kleinen Raum. Ich spazierte zwischen den hohen Reihen der altstädtischen Gebäude zum Ende der Straße und bog dort nach rechts ab wo sich mir eine Quasi-Lichtung in Form eines Platzes, der nicht von Architektur beengt war auftat. In der Mitte war eine fahle Statue. Um sie herum gebückte, katzenhafte Personen. Sie besaßen lange Nasen, die meterlang zu sein schienen. Wie Macheten, die sie im Gesicht trugen, nur dass sie völlig ungefährlich zu sein schienen. Ich glaubte schon sie seien angeklebt und bestünden aus Papier bis eine der Personen als Angriff in die lange Nase gekniffen wurde und deshalb laut aufschrie sowie zornige Handgebärden machte.

Das fand ich mysteriös und beschloss auf die Dächer der Stadt zu klettern, um mir einen besseren Ausblick zu verschaffen. An den Rändern dieser, an welchen die Gebäude wie abgeschnitten aufhörten, befanden sich verwilderte Wiesen deren Halme in der nächtlichen Dunkelheit wie graues, altes Papier aussahen und die weiter entfernt von riesigen, dünnen, dreißig Meter hohen Eukalyptus Bäumen umkrankt wurden. Die Stadt lag im wenig dichten Nebel, dessen Schwaden man an den Laternen vorbeiziehen sehen konnte. Ich lief auf den Dächern und suchte nach einer Position, die sich zum beobachten der merkwürdigen Vorgänge eignete. Nachdem ich eine gefunden hatte, die mir außerdem Schutz bot selber nicht entdeckt zu werden tauchte auf dem architekturfreien Platz ein riesiger Käfer auf, der auf den Hinterbeinen stolzierte. Seine Brust war geschwollen und er schleppte sich in der unnatürlichen Pose auf eine der Personen mit den langen Nasen hinzu.
Sie vereinigten sich im Tanz zu einem imaginären Rhythmus und zu einem Zeichen einer mir unbekannten Sache setzte die Nasenperson dem Käfer einen Papierhut auf.

 

Hi unfixable!
Eine seltsame Geschichte, von daher auf alle Fälle in der richtigen Rubrik. Du beschreibst die Situation und die Umgebung so ausführlich, aber es fehlte etwas an Handlung. Ansonsten finde ich es nett geschrieben, wie Schatten und Phantasie diese Kreaturen und Story entstehen lassen.
Einige Beistriche solltest du noch setzen.
lg, sonah

 

Hallo unfixable,

du beschreibst recht treffend eine seltsame Versammlung. Das Ende finde ich unbefriedigend, eigentlich erwarte ich weitere Handlung, so muss ich mich fragen, was das ganze denn soll. Wenn Du etwas so seltsames beschreibst, sollte das ganze zumindest einen tieferen Sinn haben (der sich mir allerdings nicht erschließt), ansonsten ist es beliebig.

Sprachliche Kritik: Du verwendest meines Erachtens zu oft das Verb "sein". Da kann man fast immer schönere Verben finden. Beispiele:

Die Konturen der Häuser waren in der sie umgebenden Dunkelheit scharf
,
In der Mitte war eine fahle Statur
(außerdem meinst Du hier vermutlich eine Statue). Alternativvorschläge: Die Konturen der Häuser zeichneten sich vor der Dunkelheit scharf ab. Und: In der Mitte streckte sich eine fahle Statue gen Himmel.
Dann noch eine Wiederholung:
Sie besaßen lange Nasen, die meterlang zu sein schienen
- lang ist hier doppelt. Wie wäre es mit: Ihre Nasen schienen meterlang zu sein.
Die Stadt lag im wenig dichten Nebel, dessen Schwaden man an den Laternen vorbeiziehen sehen konnte.
Hm, wenn der Nebel nicht besonders dicht ist, sieht man ihn wohl kaum so deutlich. Außerdem würde ich hier das "man" durch eine aktivere Formulierung ersetzen: Dichter Nebel zog in Schaden an den Laternen vorbei.
Unglücklich ausgedrückt finde ich "Quasi-Lichtung in Form eines Platzes, der nicht von Architektur beengt war" - das ist fast unfreiwillig komisch...
So, dann verrat uns mal den tieferen Sinn der Geschichte. Wenn es keinen gibt: was soll das dann? :messer: :D

Fazit: Sprachlich verbesserungsfähig, inhaltlich offenbar nur auf einer abstrakten Ebene zu verstehen, die sich mir aber leider nicht erschließt.

Uwe

 
Zuletzt bearbeitet:

Die aktiven Formulierungen habe ich bewusst vermieden.
Dadurch ginge die Starrheit der Stadt verloren und damit alle Ästhetik.
Und den Satz mit der Quasi-Lichtung halte ich für den besten der ganzen Geschichte. (zuckt mit den schultern)
'Sein' ist aber tatsächlich ziemlich oft gewählt. Das überarbeite ich unter Umständen noch mal.

 

Zumindest bei mir ist die ästhetische Gestaltung der Stadt durch die Sprache nicht angekommen, sondern wirkte einfach teilweise umständlich oder zu einfach. Mal sehen, was die anderen sagen.

Die Frage nach dem tieferen Sinn steht noch im Raum :D :teach:

 

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