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Alina und die Krabbenburg

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31.01.2008
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Alina und die Krabbenburg

Alina und die Krabbenburg

Ferien – Sonne, Sand und Meer…

Der Wohnwagen quetschte sich durch den schmalen Eingang zum Campingplatz.
„Kann ich zum Strand?“, bettelte Alina.
„Später“, sagte Mama.
„Bis wir fertig sind, ist keine Sonne mehr da“, nörgelte Tim.
Papa bekam eine steile Falte auf die Stirn und meinte ärgerlich: „Ihr habt gehört, was Mama gesagt hat.“ Dann stieg er aus, um die Familie anzumelden.
„Schatz - versuche den Platz von vorigem Jahr zu kriegen. Der hat mir gut gefallen!“, rief Mama hinter ihm her. Gelangweilt dachte Alina: Das kann ja ewig dauern, bis Papa aus der Bude wieder raus kommt! Es hatten sich nämlich jede Menge Leute vor dem Anmeldehäuschen versammelt und Papa war nicht der Erste!
„Alina hat gepupst“, jammerte Tim und hielt sich die Nase zu. Mama verdrehte die Augen.
„Blödmann!“, flüsterte Alina und streckte ihrem Bruder die Zunge raus.

Endlich stand der Wohnwagen auf dem richtigen Platz, und alle Sachen waren eingeräumt. Dann wurde das Zelt für Alina und Tim aufgebaut. „Ich suche mir zuerst einen Platz aus, wo ich schlafe“, sagte Alina.
„Immer willst du zuerst“, heulte Tim. Sie stritten so lange, bis Papa ein Machtwort sprach. Auf einmal hatte jeder seinen Lieblingsplatz gefunden.
Alina schnappte sich einen kleinen Eimer und Tim eine Schüppe, dann rannten sie zum Strand hinunter. Lachend und schreiend sprangen sie in die anrollenden Wellen. Das machte einen Riesenspass! Plötzlich hatte Tim irgendwas Interessantes entdeckt und lief fort.
„Spielverdeeerber!“, rief Alina hinter ihrem Bruder her. „Doofe Pute“, kam es cool zurück.
Enttäuscht hopste Alina alleine den Strand entlang.
Weiter hinten, an den Felsen fand sie schöne Muscheln und Steine. Sie überlegte: Ich baue die schönste Sandburg der Welt, damit Tim neidisch wird!
Sie schaufelte den Sand zu einem hohen Berg und formte eine spitze Burg daraus.
Langsam wurde es kühler. Alina schaute aufs Meer hinaus. Es sah aus, als ob die Sonne darin versinken wollte.
Plötzlich sprang sie mit einem Schrei in die Höhe. Winkerkrabben kamen mit der beginnenden Dämmerung aus ihren Wohnhöhlen. Sie wollten bestimmt etwas zu essen suchen. Dabei hatte sich eine in Alinas Eimer verirrt. Es grauste ihr ein wenig vor den Tieren.
In dem Moment kam Papa. Mit Papa zusammen war sie mutig. Sie betrachtete aufmerksam die Krabbeltiere. Papa erklärte ihr, warum die Winkerkrabben eine kleine und eine große Schere haben.
„Mit der Großen wehren sie sich, drohen und kämpfen mit anderen Männchen. Außerdem wollen sie damit vor den Weibchen angeben“, schmunzelte Papa.
Angeben?, dachte Alina. Es sieht aus, als ob sie winken! Inzwischen liefen immer mehr Krabben um ihre Burg. Papa sagte lachend: „Vielleicht wollen die Tiere in die Burg einziehen! Doch für heute hast du genug am Strand gespielt. Morgen kannst du weiter bauen.“
Auf dem Weg zum Wohnwagen drehte sich Alina noch einmal nach den Tieren um. Obwohl sie so klein waren, sahen sie mit den beiden unterschiedlichen Scheren bedrohlich aus. Wieder meinte sie, dass ihr die Krabben zuwinken würden. In der Nacht träumte sie, dass die Tiere in ihre Burg eingezogen seien.

Am nächsten Morgen war es schon sehr warm.
Alina und Tim stritten dieses Mal um den besten Platz am Frühstückstisch. Mama wurde sauer und schimpfte laut. Wütend schnappte sich Alina ihren Eimer und ihre Schüppe. Ohne ihren Bruder lief sie zum Strand hinunter.
Einsam stand ihre Burg da, denn über Nacht war niemand eingezogen.
Mit den schönsten Muschelschalen legte sie einen Weg im Bogen bis zur Burgspitze hinauf.
Endlich hatte sie es geschafft. Sie wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Stolz betrachtete sie ihre Burg, denn sie sah aus, wie ein gedrehtes Schneckenhaus. Jetzt schaufle ich noch einen Graben, dachte Alina. Dann lege ich ein Stück Holz darüber, damit man über den Wassergraben zur Burg kommt.
Mittlerweile musste es Mittag sein. Alina schwitzte mit rotem Kopf in der Sonne. Immer wieder rannte sie zum Wasser, um den Graben damit zu füllen. Erschöpft und müde setzte sie sich anschließend in den Schatten und schaute schläfrig auf ihr Werk. Die Luft flimmerte in der Sonne, so heiß war es.
Alina glaubte auf einmal eine große Winkerkrabbe zu sehen, die auf dem Muschelschalenweg nach oben laufen wollte. Doch was war das? Eine andere zog sie herunter! Plumps, da lag sie auf dem Rücken!
Ob sie meine Hilfe brauchen?, überlegte Alina. Doch es gelang ihr nicht aufzustehen. Ihre Beine fühlten sich schwer an. Also - blieb sie sitzen.
Oh Schreck! Plötzlich liefen die Krabben auf sie zu. Sie wollte um Hilfe schreien – aber es kam kein Ton aus ihrem Mund!
Was wollen die Tiere von mir?, dachte sie voller Angst. Drohend kamen die Scheren immer näher…
Ahh – jetzt hatten die Krabben Alina erreicht! Doch sie hoben sie sanft auf und trippelten mit ihr zu einer riesengroßen Sandburg. Ein gedrehter Weg, der im Sonnenlicht funkelte, führte nach oben.
Alina blieb vor Erstaunen die Luft weg! Das war ja ihre Burg, die sie gebaut hatte! Der funkelnde Weg war ihr Muschelschalenweg!
Plötzlich öffnete sich an der Burg ein Tor. Die Krabben trugen Alina über den Graben und dann in die Burg hinein. Obwohl es keine Fenster gab, leuchtete es drinnen sonnig und hell. Eine breite Treppe führte hinauf. Oben stand ein Thron, der mit Glitzersteinen und Muschelschalen prächtig verziert war. Alina konnte es kaum glauben. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen! An langen Fäden hingen Muscheln von der Decke herab. Sie bewegten sich und schlugen leicht aneinander. Dadurch entstanden helle Klänge.
Sie wurde die Treppe hinauf getragen. Einige der Tiere winkten ihr mit der großen Schere zu. Zum Glück sah es nicht bedrohlich aus. Sie legten ihr einen roten Mantel um und setzten sie auf den Thron.
Jetzt wurde Alina wieder ängstlich zu Mute. Sie rief: „Ich will lieber wieder nach Hause gehen. Meine Eltern und mein Bruder werden mich schon vermissen!“ Doch die Tiere hörten ihr nicht zu!
Wie kam sie hier nur wieder raus?
An einer Seitenwand der Burg öffnete sich eine Tür. Eine Winkerkrabbe, mit einer goldenen Krone auf dem Kopf tänzelte herein. Aufmerksam verbeugten sich alle Krabben.
Die Gelegenheit nutzte Alina! Ganz langsam stand sie auf und ging mit kleinen Schritten auf die Treppe zu. Sie ließ den roten Mantel fallen und wollte los rennen! Doch ihre Beine waren wie aus Gummi. Sie hüpfte die Treppe runter und aus der Burg hinaus. Draußen standen dicht gedrängt kleinere Krabben im Weg. Alina konnte nur auf dem Muschelschalenweg mit ihren Gummibeinen nach oben springen. Schon kam die erste Kurve. Der gedrehte Weg war steil und nahm kein Ende. Ihr wurde schwindelig. Erschöpft bekam sie kaum Luft. Doch irgendwann kam sie oben an. Was nun? Denn jetzt ging es nicht mehr weiter. Oh Schreck, die Krabbeltiere kamen hinter ihr her!
Aber – es waren zu viele! Sie trampelten die Burg kaputt! Der Sand begann zu rieseln.
Alina holte tief Luft, machte die Augen zu und sprang von der Burg herunter. Der Sprung in die Tiefe dauerte endlos und zog sich hin wie Kaugummi. Dann kam sie unten an. Sie wollte aufstehen, um schnell davon zu laufen. Doch sie kam nicht von der Stelle.
Da traf sie plötzlich ein Wasserstrahl mitten ins Gesicht!
Vor Schreck schrie sie: „Hilfe, Hilfe – Papaaa…“
Erst hörte sie ein Kichern und dann lautes Lachen. Sie machte die Augen auf und – sah ihren Bruder Tim, mit einer Wasserpistole vor sich stehen.
„He, du altes Schnarchhuhn“, rief er. „Ich habe dich gesucht und du liegst hier faul rum und schläfst! Wir wollen Mittagessen gehen. Ich habe einen riesigen Hunger!“
Alina schaute zu ihrer Sandburg. Der Muschelschalenweg leuchtete in der Sonne. Von Krabben war nichts zu sehen.
Puh - ich muss wohl eingeschlafen sein und habe geträumt, dachte sie erleichtert, denn die Winkerkrabben kamen ja nur bei Dämmerung auf den Strand.
Tim war schon voraus gelaufen. Er rief ihr zu: „Nun komm schon Schlafmütze, Papa wartet!“

 

Hallo gidon 1947,

da ich gleich in den Urlaub fahre, hier nur ein ganz kurzer Kommentar: die Geschichte gefällt mir jetzt viel besser als die andere.
Ich finde, sie ist jetzt richtig schön rund und schlüssig und auch ein bisschen spannend.
Prima!

Gruß,

Sammamish

 

Hi Sammamish,

den schönsten Urlaub, den du je hattest,

wünscht dir gidon.

 

Hallo gidon,
Ich habe mich während des Lesens gefragt, was will mir die Geschichte sagen. Es gibt zwar eine Heldinn, aber keine Aufgabe, die sie bewältigen muss. Darum kam bei mir leider wenig Spannung auf.

An einem heißen Sommertag war Alina am Strand und spielte Meeresforscherin.
Ein schönes Beispiel, was mich am Text stört: Zuerst spielt sie Meeresforscherinn (wie geht das?) und dann baut sie eine Krabbenburg, damit ist die Meeresforscherinn zur Baumeisterinn geworden und ich frage mich, wozu diese Geschichte dann diesen ersten Satz braucht.
Mittlerweile muss es Mittag sein, vermutete sie und klopfte den Sand vor der Burg fest.
das vermuten wird ohnehin im Rest des Satzes bestätigt, darum finde ich die Infornmation überflüssig.
Etwas später liefen die Krabben in eine Nische der Burg, um Alina ein königliches Essen zu bereiten. Die Gelegenheit nutzte sie!
was passiert in dem "etwas später"? Da gäbe es schließlich viele interessante Dinge zu erzählen.
Sie sprang von der Burg herunter und fiel auf den Rücken.
Plötzlich traf sie ein scharfer Wasserstrahl mitten ins Gesicht!
Schöner und auch logischer hätte ich gefunden, wenn der Wasserstrahl im Traum zu spüren gewesen wäre. Eigentlich stehen hier ja gleich zwei Dinge die sie aufgeweckt haben.

Lg
Bernhard

 

Hi Bernhard,
mit den Krabben bin ich auch noch nicht so einig. Ich werde die Geschichte eine Weile auf Eis legen und dann noch einmal anfangen.
Vielen Dank. Hat mir sehr geholfen.

Liebe Grüße von Gidon

 

Hallo Gidon1947,
mir hat deine Geschichte echt super gefallen. Ich finde sie ist sehr schön geschrieben. Man spürt förmlich die warme Sonne auf der Haut wenn in dem ersten Satz das Wetter beschrieben wird.
Es ist echt schön wie dann alles nur ein Traum war und Alina wieder in ihre Welt zurück versetzt wird.
Das mit den Krabben finde ich zwar etwas absurd aber im Großen und Ganzen gefällt mir die Geschichte sehr.

Liebe Grüße von Sunflower

 

Hi Sunflower,

das ist lieb von dir, meine Geschichte so positiv zu beurteilen.
Ich hatte schon vor, sie zu versenken. Wenn ich sie aber noch einmal überarbeite und mir die hier gut gemeinten Ratschläge zu Herzen nehme, wird vielleicht noch was draus!

Liebe Grüße gidon

 

Bin gespannt, ob jemand merkt, dass ich die Geschichte überarbeitet habe!

Gidon

 

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