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Aldi, 13 Uhr

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28.09.2002
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Aldi, 13 Uhr

Aldi am Samstag, 13.15 Uhr. Wollte mit Oli gehen, doch der hatte keine Lust auf den samstäglichen Stress. Ich auch nicht. Muß aber. Hab sonst nichts mehr zum fressen. Vollgas, hinter mir ein schimpfender Fußgänger, Vollbremsung und auf dem Parkplatz im Halteverbot, direkt neben dem Haupteingang stehen geblieben. Frage mich flüchtig, warum hier keine andere Sau auf die Idee gekommen ist zu parken. Der Parkplatz ist Privatgrundstück, die Bullen dürfen hier also nicht mal aufschreiben. Und Aldi selber? Wer ist überhaupt Aldi, also höchstens könnte mich de angestellte Putzmann mit dem Namen Hassan Gülli oder ähnlich abschleppen lassen. Allerdings müßte er zunächst das Geld für die Abschleppung vorauszahlen. Ich vertraue also darauf, daß Hassan Gülli seine letzten 150 Euro im Bordell ausgegeben hat und deshalb pleite ist. Ich bleibe auf dem Parkplatz stehen. .

Zeitstreß akut, noch 15 Minuten für den geplanten Großeinkauf, der mir ein reguläres Ersparnis bringen soll. Zücke also mein 1 Euro Stück und halte es der nächstbesten Hausfrau hin, die mit graziler Sicherheit ihren Einkauf immer am Samstag oder Werktags zwischen 12 und 13 Uhr plant. Also immer genau dann, wann der Berufstätige Zeit oder bzw. Mittagspause hat.
Aber, aber, ich bin da grad an einer Hausfrau gelandet, für die der tägliche Einkauf den Lebenssinn darstellt. Und genauso durchorganisiert ist sie! Mit belehrender Stimme erklärt sie mir, daß sie immer ihre Einkaufswagen mit einer Plastikmünze löst, die sie als Werbegeschenk von der Firma Quelle erhalten hat. Kann also nicht mein Wagen tauschen und muß um die Ecke laufen, um mir den Wagen ohne Werbegeschenk zu lösen.

Ich habe meinen Großeinkauf ebenfalls zur Kunstform erhoben, allerdings sind die Prioritäten im punkto Schnelligkeit gesetzt. Also rein im Hauptgang mit dem Wagen, schnell Hausfrau Nummer 2 überholt, kurz beim Brot stehengeblieben, in einer flüssigen Bewegung das Knäckebrot ( Brot muß bei mir min. 3 Wochen haltbar sein!) im Einkaufswagen geworfen und weiter vorbei an Hausfrau Nummer 3, 4 und 5 gefahren. Stop, Schokolade hätte ich beinahe übersehen, aber ohne Geschwindigkeitsverlust gelingt es mir, im vorbeigehen den süßen Seelentröster zu ergreifen.

Einkaufen im Schnelldurchgang heißt bei mir kalkuliertes Vergessen. Vergessen tue ich sowieso immer die Hälfte. Die Kunst ist immer dabei, die Dinge zu vergessen, die man nicht lebensnotwendigerweise benötigt. Also weiter im Regal zu den Reinigungsartikeln. WC Stein und Waschlotion fliegen im Wagen, weiter um die Ecke zu den Kühltruhen.

Hier ist der Rummel am größten, den hier sind auch die wöchentlichen Highlights des Großunternehmens aufgebaut. Stilvollendet stapelt sich hier das Bügelbrett für 15, 89 Euro ( höhenverstellbar, stabile Konstruktion, mit Bügeleisenablagefeld) und das Halogen Tachenlampenset für 6,59 Euro ( bestehend aus: 1 Handlampe, 2 Stablampen, inkl. 8 Batterien. Der Hobbypraktiker diskutiert hier noch mit dem Rentner von nebenan, ob das Werkzeugset für 10, 29 Euro auch wirklich das verspricht, was auf der Verpackung angegeben ist (sehr robust, viele Funktionen, 24 teilig), währenddessen der Hausfrauenclan überlegt, sich das Bügeleisen vom heimlich abgezwackten Haushaltsgeld zu kaufen und so eventuell einen Ehestreit zu riskieren.

Mir sind diese menschlichen Abgründe egal, besonders, wenn nur noch 9 Minuten bis Ladenschluß sind. Also den Saft links liegengelassen, weiter zu den Teigwaren, danach um die Ecke zur Milch und zu Käse am gegenüberliegenden Regal. Bei den Zwiebeln werde ich stutzig. Die kommen tatsächlich aus Neuseeland. Frage mich, wie billig die Anbauen müssen, um die hier billig verkaufen zu können. Danach frage ich mich allerdings, wie lange die wohl in einen Schiffsbauch gelegen sind. Ich nehme die Zwiebeln wieder aus meinen Einkaufswagen, die Sache ist mir zu suspekt. Endlich an der Kasse, die Schlange ist nur leider riesig. Egal, anstellen, da muß man durch. Leider wird man durch die Gespräche der Hausfrauen und Ehepaare leider ziemlich gequält. Satzfragmente wie " Heinz, das Werkzeugset brauchen wir doch gar nicht...", " Thelma hast auch ja net das Sauerkraut..." und "Tommy, hör auf mit dem Geschrei oder ich nehm dich nie wieder zum Einkaufen..."

Endlich werde ich abkassiert, schmeiße alles im Einkaufswagen und während ich noch mühselig meine Scheine aus dem Geldbeutel fische, drückt mir zu meiner Verwunderung auch schon die top ausgebildete Kassiererin das Rückgeld in die Hand. Nachdenklich trage ich meine Einkaufstüten zum Auto im Halteverbot. Ein Blick auf die Uhr verrät 13.30 Uhr. Grad nochmal geschafft. 20,25 Euro ausgegeben. War diesmal auch nicht so viel. Frage mich, was ich wohl nun alles vergessen habe.

Am Sonntag ist es mir wieder eingefallen, genervt gehe ich aus der 24 Stunden Tankstelle, unter dem Arm 2 Klopapierrollen - für 3,89 Euro.

05/02

 

Hallo paradis_3001!

Eine ziemlich flott erzählte und spöttische Satire mit teilweise etwas derber Sprache über einen allwöchentlichen Samstagseinkauf. Lebhaft und recht amüsant geschrieben.

Grüße, Michael :)

 

Hallo paradies,

ja Michael hat recht, lässig-schnodderig erzählt, nach dem Motto (kein bock). Ich kenne das aber auch so.
Es ist eine story die in Alltag stehen muss, denke ich, eine die man einmal liest, sich entweder mit der Handlung identifizieren kann, oder auch nicht. Punkt-Ende.
Halte es für keine Satire.

liebe grüsse archetyp

 

Einfach geil. Weiß jetzt endlich was mir fehlt, wenn ich nich' wenigstens einmal die Woche bei Aldi einkaufe.

 

Hallo paradis.

Jupp, die Geschichte ist flott erzählt und auch recht witzig an manchen Stellen. Ich würde sie - wie Michael - als Satire einstufen, allerdings ist sie als solche leider nur mittelmäßig, weil sie dann doch ein bißchen zu langatmig ist, um wirklich satirisch voll wirken zu können.
als Alltagsgeschichte finde ich sie ganz nett für Zwischendurch, aber es ist nichts, was einem in der Erinnerung haften bleibt.

Gruß,
stephy

 

Hi Paradise,

dass mit dem Toilettenpapier ist mir auch letztens passiert. Was ist eigentlich mit den Studenten in deiner Geschichte? Die gibt es doch oft bei Aldi?

Deine flotte Schreibe war echt gut zu lesen. Musste oft schmunzeln. Gut gemacht und gut beobachtet.

Doch mir sind einige Flüchtigkeitsfehler und unschöne Formulierungen aufgefallen. Z.B.:

Leider wird man durch die Gespräche der Hausfrauen und Ehepaare leider ziemlich gequält.
oder
Also rein im Hauptgang mit dem Wagen,
durch den Eingang, mein Freund...

du schreibst auch immer "im Wagen" Ich habe etwas im Wagen geschmissen oder so...

LG

PP

 

Nun ja, hab leider nicht den Nerv eine perfekte Geschichte hier reinzustellen, schreibe sie ja primär für mich. Die Fehler seien mir verziehen, zeigt es doch, daß ich menschlich bin :-)

3001

 

Hi Paradis,

yupp, bei dem Titel fühlt ich mich natürlich sofort direkt angesprochen. Was wäre das für ein Leben ohne "Erdnussberge", Kartoffelbrei, Schokoletten, "Get-It" (nicht zu vergessen das gute alte Kali-Karlsquell für satte 0.25 Euro die Dose oder Kali dimix, ein echter Hit ;) ) und so weiter.

Nun aber zu deiner Story. Doch, hat mir gefallen, war nett, so für zwischendurch, kein Hammertiefgang, aber muß ja auch nicht. Eher vielleicht eine Kolumne. Doch, habe sie aber gerne gelesen.
So einige Rechtschreibfehler störten, z. B.:

Und Aldi selber?

Aldi selbst?

also höchstens könnte mich de angestellte Putzmann mit dem Namen Hassan Gülli oder ähnlich abschleppen lassen.

Tippfehler und ...,oder ähnlich,...

Zücke also mein 1 Euro Stück

Zahlen bis zwölf ausschreiben.

Ohhhh, was sehen meine müden Augen gerade?


Paradis_3001:

Nun ja, hab leider nicht den Nerv eine perfekte Geschichte hier reinzustellen, schreibe sie ja primär für mich. Die Fehler seien mir verziehen, zeigt es doch, daß ich menschlich bin :-)

Ey, das finde ich nun gar nicht gut. Wollte dir grade ein wenig entgegenkommen und dir ein paar Fehler raussuchen, damit du sie mit dem Button "Editieren" in deiner Geschichte korrgieren kannst. Was mache ich denn nu?
Dann lass ich es halt bleiben. Finde ich echt ein wenig schade, deine Einstellung. Du willst hier doch auch ein wenig dazulernen, oder?
Außerdem empfinde ich es als eine Art "Höflichkeit" hier rechtschreibkorrekte KGs hinein zu stellen.
Schließlich möchtest du doch, dass deine Geschichten gerne gelesen werden und ich muß ehrlich sagen, dass ich höchst ungern Geschichten lese, die von Rechtschreibfehlern nur so getränkt sind.
Na ja, würde mich freuen, wenn du deine Meinung ein wenig änderst, bin dann auch gerne bereit, ein paar Fehler rauszusuchen.

Waren Theo und Karl Albrecht (Besitzer / Gründer des "Aldi" ) eigentlich rechtschreibstark? Schließlich sind sie mit ca 41 Milliarden DM (sorry, weiß nur noch den DM-Betrag *umrechne* *taschenrechnersuch* Ok, 20,93 Milliarden Euro) die reichsten Deutschen und auf der Gesamtliste befinden sie sich, glaube ich, auf Platz Neun. Da muß man doch was auf den Kasten haben, oder?

Na ja, egal und :anstoss: *Kaliprost*

Maya

 

Sorry, aber ich kann der Geschichte, bis auf den Schlußsatz, nichts Positives abgewinnen. Sie steckt erstens voller Klischees (Hassan Gülli, Hausfrauen...) und zweitens sollte man wohl der deutschen Rechtschreibung und Grammatik mächtig sein, wenn man sich über Andere lustig macht. Dein Schreibstil wäre passend, wenn er absichtlich so gewählt worden wäre (Also rein im Hauptgang mit dem Wagen, Vergessen tue ich sowieso immer die Hälfte), um das soziale Niveau des Erzählers zu zeigen.

Nun ja, hab leider nicht den Nerv eine perfekte Geschichte hier reinzustellen, schreibe sie ja primär für mich.
Wenn es Dir zu anstrengend ist, Deine Geschichten zu überarbeiten, bevor Du sie hier veröffentlichst, dann wäre es wohl besser, Du lässt es ganz bleiben - oder Du nimmst entsprechende Verbesserungsvorschläge an, bzw. denkst wenigstens mal darüber nach.
Die Fehler seien mir verziehen, zeigt es doch, daß ich menschlich bin
Nein, das zeigt nur, dass Du zu faul dazu bist, Deinen Text entsprechend zu überarbeiten.
Wie Du vielleicht bemerkt hast, machen sich hier viele Mitglieder eine Menge Arbeit, anderen Autoren zu helfen, ihren Schreibstil zu verbessern etc. Solche Aussagen sind ein Schlag ins Gesicht dieser Mitglieder.

Die Geschichte hat durchaus Potential, aber dann solltest Du noch einige Arbeit reinstecken, wenn Du gewillt dazu bist.

 

Mit Verlaub: a) Mir fehlt dazu die Zeit
b) richtig, ich mag dazu auch zu faul sein
c) mir war nicht bewußt, daß man der Rechtschreibung hier eine solche primäre Rolle zuordnet, für mich steht eigentlich immer die Botschaft einer Geschichte im Vordergrund. Deshalb fährt auch weiterhin keine Rechtschreibprüfung von Word über die Geschichte.

3001

 

Och nö, jetzt werden hier schon Assoziationen mit RTL und Pro7 gezogen. Also ne, ne, ne, das fährt jetzt wirklich zu weit.
Mir deucht eher, du bist so ein Typ, der mit seinen überfüllten Einkaufswagen genau dann an der Kasse steht, wenn der normale Berufstätige da seine Brotzeit abkassieren lassen will.

Ach ja, sorry, bin wohl ein kleiner Deppi, oder hab nicht so in Grundschule aufgepasst, keine Ahnung. Aber was das mit einem "Gespür der Sprache" zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht sollte ich da mal RTL einschalten.

 

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