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Alb-Träume

Bea

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01.07.2016
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Alb-Träume

Auf diese Nacht hatte sie sich so lange gefreut. Schon während ihrer Zeit mit Tom stellte sie sich vor, auf einer Decke unter freiem Himmel zu liegen um die Sterne zu betrachten. „Unsere Freunde“ hatten sie das Sternbild Orion genannt, das allerdings nur in den Monaten zu sehen war, die sich für ein nächtliches tête-à-tête weniger eigneten. Aber natürlich waren da auch die Gedanken an einen romantischen Sommerabend verbunden: ein Gläschen eisgekühlter Cremant und ein paar Leckereien vom Italiener. Insgeheim hatte sie sich vorgestellt, er würde ihr zuhause die Augen verbinden und sie dann an diesen Ort ihrer Sehnsucht bringen und alles wäre so, wie sie es sich in ihren geheimsten Gedanken erträumt hatte. Aber es kam anders und die Scheidung war noch nicht lange her.

Nun stand die Sonne schon tief, als sie und Robert auf der Hochfläche angekommen waren. Im Juni brannte dort oben immer das riesige Sonnwendfeuer, jetzt waren nur zwei, drei Spaziergänger auf dem Heimweg. Es war ein Ort an dem sich sprichwörtlich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen. Das Aufpumpen der Luftmatratze mit der elektrischen Pumpe erwies sich, als sie die Funktion durchschaut hatten, als banal. Robert zog die Matratze, nachdem sie die richtige Härte hatte, in die Mitte der großen Wiese. Diese war durch den Feldweg, der am Steinbruch endete, geteilt. Dort stand auch der Wagen. Roberts I-Pod war am Radio des Voyagers angeschlossen und spielte Musik, die sie beide liebten. Während eines Jazzkonzerts hatten sie sich vor sechs Monaten kennengelernt und sofort verliebt. Sie hatte ein paar Leckereien vom Feinkosthändler in die Picknickbox gepackt und die Flasche italienischen Rotwein, die sie gemeinsam leerten, bis die Sonne am Horizont verschwand.

An diesem Tag war es hier schon bei Ankunft merklich frischer als unten in der Stadt. Jetzt lag sie etwas weinselig neben Robert auf der großen Luftmatratze. Es war erst April und der Orion war noch zu sehen in dieser kalten, klaren Nacht auf der Schwäbischen Alb. Die beiden Schlafsäcke hatte er zu einem zusammengefügt und darüber noch zwei alte Decken gebreitet. Beide trugen Sportkleidung, dicke Socken und hatten warme Stirnbänder, die sie gewöhnlich bei Winterspaziergängen trugen, über die Ohren gezogen. Er hielt sie im Arm, während sie die Sterne und Satelliten am dunklen Himmel betrachteten. Robert kannte sich am Nachthimmel ganz gut aus und zeigte ihr, was er erkennen konnte. Manchmal blinkte ein Flugzeug dazwischen. Für Sternschnuppen war es fast noch zu früh. Die Musik hatte aufgehört zu spielen; sie hatten nicht bedacht, dass die Batterie des Wagens schon älteren Datums war und der I-Pod gab ihr den Rest. Sicher würde sie sich bis zum Morgen wieder erholt haben. Der Wein, die frische Luft und das warme Lager machten müde und sie schliefen kurz nacheinander ein.

Es war wohl gegen 2 Uhr früh, als sie von Motorengeräuschen geweckt wurde. Erschrocken tippte sie Robert an und er zuckte zusammen. Langsam fuhr ein Wagen auf dem Feldweg in Richtung Steinbruch. Ein zweiter Wagen folgte und beide stoppten in einiger Entfernung. Offensichtlich war es keine Polizeistreife, soviel konnte sie klar erkennen. Sie hörten Stimmen und sahen in der Dunkelheit einen Mann mit einer Taschenlampe auf den Voyager zugehen. Er leuchtete in den Wagen, ging um ihn herum und kehrte, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sich im Wagen niemand aufhielt, schnellen Schrittes zu seinen Begleitern zurück. Auf der Wiese vermutete er wohl niemanden. Wieder waren mehrere Männerstimmen zu hören. Beide PKW entfernten sich dann so weit, dass sie außer Sichtweite waren. Sie und Robert blieben unbeweglich auf der Matratze liegen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und die Gedanken überschlugen sich. Wer waren die Männer, die sich nachts dort oben auf der Alb, weit weg von Wohnhäusern und Lokalen trafen und was hatten sie dort zu tun? Sie traute sich kaum zu flüstern, aus Furcht, man könnte auf ihr Lager inmitten der Wiese doch noch aufmerksam werden. Die Zeit verging nur langsam aber nach etwa 20 Minuten hörten sie erneut Motorengeräusche und die Fahrzeuge verließen die Hochfläche.

Trotz der ersten Erleichterung war Sie sehr beunruhigt, weil ihr klar war, dass ein schnelles Zusammenpacken und Wegfahren unmöglich war: Die Autobatterie war sicherlich noch nicht kräftig genug, um den Wagen zu starten. Robert versuchte sie zu beruhigen und jetzt erst bemerkten sie, dass sich die Matratze unter ihnen hart anfühlte. Sie hatten versäumt zuhause zu prüfen, ob das doch schon etwas ältere Modell noch seine volle Funktion hatte. Nun war fast die gesamte Luft entwichen und der Boden fühlte sich hart und trotz des dicken Schlafsacks langsam auch kalt an. Wieder fiel ihr Blick nach oben in den Himmel, der noch immer sternenklar war, und die Milchstraße stand direkt über ihnen. Dieser Anblick war atemberaubend. Robert hielt sie fester als zuvor im Arm und sie lagen schweigend nebeneinander. Ein Gefühl von Geborgenheit, unendlichen Glücks und großer Zufriedenheit legte sich trotz des harten Untergrunds über ihre Körper. Die Angst war gewichen und irgendwann schliefen sie ein.

 

Hallo Bea :)

Deine Kurzgeschichte hat mir wirklich gefallen :)
Das Auftauchen der Männer schafft eine gewisse Spannung, aber ich finde es etwas schade, dass man nicht erfährt, weshalb sich die Männer dort aufhalten.
Denn so tauchen sie auf und verschwinden, ohne erkennbaren Sinn, als seien sie wirklich nur win Mittel, um irgendwie Spannung aufzubauen.

. Beim Jazz hatten sie sich vor sechs Monaten kennengelernt und spontan verliebt.

Hier stört mich lediglich die Formulierung "Beim Jazz", da ich nicht ersichtlich finde ob hier ein Konzert oder das hören von Jazz Musik in einer Bar gemeint ist oder etwas anderes.

Prinzipiell finde ich es auch etwas unnötig, dass ihr Ex Tom zu Beginn erwähnt wird. Hier würde ich ihn entweder weg lassen und einfach beschreiben, dass sie sich ein solches Date immer gewünscht/vorgestellt hat oder ich würde vllt in ein paar Sätzen noch etwas mehr auf Tom eingehen. Da man erst kurz von ihm erfährt und plötzlich ist da schon die Scheidung :D

Insgesamt finde ich die Story aber gut uns ich finde es ist schön geschrieben.

LG
Cephei :)

 

Danke Cephei, für deine Anregungen. Der Begriff " beim Jazz" ist bei uns in BaWü ganz gängig, aber du hast recht, es ist vielleicht ein bisschen zu Schwäbisch. Das Auftauchen der Männer habe ich so ganz gezielt eingesetzt. Ich weiß, dass gerade so unerklärliche Dinge geschehen und keine Auflösung erfolgt. Versteh aber, dass es dich stört. LG Bea

 

Hallo Bea,

herzlich Willkommen hier!

Den Titel deiner Geschichte finde ich sehr nett. Leider muss ich aber direkt an dieser Stelle in die Kritik einsteigen.

Der Traum ist also ein romantischer Sommerabend. Mit Tom. Dann die Scheidung, die noch nicht lange her ist. Dann kommt Robert, den deine Protagonistin beim Jazz kennengelernt hat.
Kein Sommer, sondern April und kein Tom, sondern ein Robert - klingt nach einem bedauerlichen Kompromiss.
Schade, dass du dem Leser keine Möglichkeit gibst, die beiden miteinander zu vergleichen. Ich weiß rein gar nichts von ihnen, also sind sie mir gleichgültig.
Gleiches gilt für deine Protagonistin. Du erwähnst lediglich ihren "Traum", der nicht gerade auf einen interessanten Charakter schließen lässt. Damit möchte ich den Traum nicht unbedingt klein oder schlecht reden, vielmehr wundere ich mich darüber, dass sie sich damit zufrieden gibt, mit Robert das nachzuholen, was ihr mit Tom verwehrt blieb. Macht sie das, weil sie noch an Tom hängt?
Das wäre plausibel, allerdings beleuchtest du das nicht, sondern erzählst lieber von der Angst deiner Protagonisten. Leider ohne schlüssigen Kontext. Die plötzlichen auftauchenden Männer ängstigen sie. Ohne triftigen Grund, um dann wieder zu verschwinden.
Deine Protagonistin bleibt trotzdem beunruhigt, weil aufgrund der Batterie ein schnelles Wegfahren unmöglich ist. Das klingt so dramatisch, als befände sich dein Pärchen in großer Gefahr. Für den Leser ist das aber nicht vorstellbar, weil a) die Männer schon wieder weg sind und b) sie - vielleicht auch des Ortes des Geschehens wegen - überhaupt nicht gefährlich wirken. Schreibe ihnen etwas bedrohliches zu, wenn dir daran liegt, aber um ehrlich zu sein, erscheint mir ihr Auftreten ohnehin grundlos. Ein Konflikt ist das jedenfalls nicht ...
Es folgt aber der Wendepunkt. Die Matratze verliert an Luft, die beiden schauen in den Himmel und plötzlich fühlt sie sich geborgen ...

Es tut mir leid, dass ich nichts netteres sagen kann, aber aufgrund der erwähnten Probleme hat mich deine Geschichte leider nicht erreicht. Und daran liegt es hauptsächlich auch, dass ich sie nicht überzeugend finde.

Bitte bedenke, dass ich dir mit meinen Anmerkungen nichts Böses will.
Ich würde mich freuen, wenn du dich davon nicht abschrecken lässt und vielleicht sogar etwas mitnehmen kannst.


Liebe Grüße,
JackOve

 

Hallo Bea,

Erstmal was mir aufgefallen ist, dann meine abschließende Meinung :)

Aber natürlich waren da auch die Gedanken an einen romanischen Sommerabend verbunden: ein Gläschen eisgekühlter Cremant und ein paar Leckereien vom Italiener.

... waren damit auch die Gedanken an ... verbunden: ... Ich finde das klingt besser und richtiger als da.

Aber es kam anders und die Scheidung war noch nicht lange her.

Wie Cephei geht es mir da zu schnell mit der Scheidung.

Robert zog die Matratze, nachdem sie die richtige Härte hatte, in die Mitte der großen Wiese, die durch den Feldweg, der am Steinbruch endete, geteilt war.

Diesen Satz finde ich arg kompliziert und verschachtelt. Wie wäre es mit: Robert zog die Matratze, nachdem sie die richtige Härte hatte, in die Mitte der großen Wiese. Der Feldweg, der am Steinbruch endete, teilte die Wiese. ... Oder so ähnlich :p

Beim Jazz hatten sie sich vor sechs Monaten kennengelernt und spontan verliebt.

Mich stört hier nicht der Jazz, sonders das spontane verlieben. Ich weiß, das sagt man so, aber man plant es ja im Allgemeinen nicht sich zu verlieben. Ich fände ... und aus heiterem Himmel verliebt besser. Aber das ist nur eine Kleinigkeit, und jeder wie er mag.

Die Luft war an diesem Tag schon bei Ankunft merklich frischer als unten in der Stadt. Jetzt lag sie etwas weinselig neben Robert auf der großen Luftmatratze.

Da habe ich bei Jetzt lag sie etwas weinselig gestutzt, da ich im ersten Moment überlegt habe, ob mit sie die Luft oder die Protagonistin gemeint ist. Könntest du vielleicht deutlicher machen.

Es war wohl gegen 2 Uhr früh, als sie von Motorengeräuschen geweckt wurde. Erschrocken tippte sie Robert an und er zuckte zusammen. Langsam fuhr ein Wagen auf dem Feldweg in Richtung Steinbruch. Ein zweiter Wagen folgte und beide stoppten in einiger Entfernung. Offensichtlich waren es keine Polizeifahrzeuge. Sie hörten Stimmen und sahen in der Dunkelheit einen Mann mit einer Taschenlampe auf den Voyager zugehen. Er leuchtete in den Wagen und ging um ihn herum und kehrte, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sich im Wagen niemand aufhielt, schnellen Schrittes zu seinen Begleitern zurück. Auf der Wiese vermutete er wohl niemanden. Wieder waren mehrere Männerstimmen zu hören. Beide PKW entfernten sich dann so weit, dass sie außer Sichtweite waren. Sie und Robert blieben unbeweglich auf der Matratze liegen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und die Gedanken überschlugen sich. Wer waren die Männer, die sich nachts dort oben auf der Alb, weit weg von Wohnhäusern und Lokalen trafen und was hatten sie dort zu tun? Sie traute sich kaum zu flüstern, aus Furcht, man könnte auf ihr Lager inmitten der Wiese doch noch aufmerksam werden. Die Zeit verging nur langsam aber nach etwa 20 Minuten hörten sie erneut Motorengeräusche und die Fahrzeuge verließen die Hochfläche.

Den Absatz finde ich echt gut, das ist spannend. Meiner Meinung nach löst du die Spannung aber zu schnell wieder auf. Sie fahren einfach wieder weg. Schade. Meiner Meinung nach müsste da noch etwas passieren.

Trotz der ersten Erleichterung war Sie sehr beunruhigt, weil ihr klar war, dass ein schnelles Zusammenpacken und Wegfahren unmöglich war: Die Autobatterie war sicherlich noch nicht kräftig genug, um den Wagen zu starten. Robert versuchte sie zu beruhigen und jetzt erst bemerkten sie, dass sich die Matratze unter ihnen hart anfühlte. Sie hatten versäumt zuhause zu prüfen, ob das doch schon etwas ältere Modell noch seine volle Funktion hatte. Nun war fast die gesamte Luft entwichen und der Boden fühlte sich hart und trotz des dicken Schlafsacks langsam auch kalt an. Wieder fiel ihr Blick nach oben in den Himmel, der noch immer sternenklar war, und die Milchstraße stand direkt über ihnen. Dieser Anblick war atemberaubend. Robert hielt sie fester als zuvor im Arm und sie lagen schweigend nebeneinander. Ein Gefühl von Geborgenheit, unendlichen Glücks und großer Zufriedenheit legte sich trotz des harten Untergrunds über ihre Körper. Die Angst war gewichen und irgendwann schliefen sie ein.

Hier habe ich das Gefühl, du wolltest die KG schnell zu Ende bringen. Erst ist die Stimmung total im Arsch, aber plötzlich ist wieder alles gut. Dieser Wechsel geschieht mir zu schnell und zu gewollt. Und wenn am Ende wieder alles gut ist, finde ich den Titel Alb-traum übertrieben. Ein Albtraum wäre es doch, wenn die Männer die zwei sehen und blöde anmachen oder gar gefangen nehmen wollen.

Soweit so gut. Genug gemeckert. Mir haben viele deiner Sätze gefallen, da kommt Romantik und Atmosphäre auf, wie ich finde. Das mit dem Orion und den Sternen finde ich auch gelungen. Also ich habe es gerne gelesen, an ein paar Punkten könntest du noch feilen. Danke auf jeden Fall für die Prise Romantik an diesem Freitagabend :)

Lg, chico

 

Hallo JackOve,

Vielen Dank, dass du meine Geschichte gelesen hast. Danke auch für die ausführliche Kritik. Natürlich kann ich einige Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen, aber vielleicht kannst du dir einfach nicht vorstellen, dass es Geschichten gibt, die das Leben genauso schreibt und Gefühle, die genauso gefühlt werden, wie sie beschrieben sind. Ja, es geht in dieser Geschichte nicht um Tom und auch nicht um Robert, sondern nur um die Geschehnisse in einer Nacht im April. Die Geschichte hätte natürlich auch ganz anders verlaufen können. Ich habe sie unter der Rubrik Alltag eingestellt, weil sie ein Stück Alltag wiederspiegelt. Vielleicht würde es dich selbst nicht reizen, solch banale Geschehnisse auf Papier zu bringen, was ich verstehe. Der Titel Alb-Traum sollte nicht mit einem Alptraum verwechselt werden. Also eine Frau wünscht sich einen besonderen Abend und als er stattfindet, wird er durch mehrere unvorhersehbare Ereignisse ziemlich gestört. Das ist für mich Alltag.
Liebe Grüße
Bea

 

Liebe Bea,

Bea schrieb:
aber vielleicht kannst du dir einfach nicht vorstellen, dass es Geschichten gibt, die das Leben genauso schreibt
Das Leben hat auch nicht den Anspruch, Schriftsteller genannt zu werden. :)

Aus dem gleichen Grund hängen Urlaubs-Schnappschüsse selten in Galerien.

Viele Grüße
Ella Fitz

 

Hallo Bea,

das kann ich mir durchaus vorstellen, nur erreichen mich die Gefühle deiner Protagonistin nicht.
Hätte ich mitfühlen können, gäbe es deutlich weniger zu meckern.

Über "banales" zu schreiben, ist spannend, und wenn der Funke dann übertritt, ist das Geschriebene überaus lesenswert. In der Regel bin ich da ein großer Fan von. Selbst wenn keine Botschaft zwischen den Zeilen steckt.

Du richtest dich mit dem Hinweis zu dem Titel doch nicht an mich, oder? Schließlich habe ich den für "sehr nett" befunden, weil mir das Wortspiel dahinter gefallen hat. Dass ich keinen Albtraum (vom Duden empfohlene Schreibweise) vermutet habe, sollten meine Anmerkungen eigentlich deutlich machen.

Gruß,
JackOve

 
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Hallo JackOve,
Nein, der Hinweis mit dem Titel galt nicht dir. Danke nochmals für deine ausführliche Bewertung meiner Geschichte.
Viele Grüße
Bea


Hallo Chico,

Vielen Dank für deine Anmerkungen - du machst mir Mut.

LG Bea

 
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Hallo Ella,

auch ich habe wie das Leben nicht den Anspruch, Schriftsteller genannt zu werden. Du etwa? - Ich habe nur eine kurze Geschichte aufgeschrieben, die dir offensichtlich nicht gefällt.
VG
Bea

Hallo Maria,

Sorry, wenn dir jetzt der Geschmack fehlt, das wollte ich nicht. Meinst du damit, dass du jetzt nichts mehr schmecken kannst? Oder findest du dich jetzt geschmacklos?

VG
Bea

 

Hallo Bea

Schon während ihrer Zeit mit Tom stellte sie sich vor, auf einer Decke unter freiem Himmel zu liegen um die Sterne zu betrachten.

Komma vor „um“. Und ich denke, der Satz sollte ins PQP.

die sich für ein nächtliches tête-à-tête weniger eigneten.

Wird gross geschrieben.

Aber natürlich waren da auch die Gedanken an einen romanischen Sommerabend verbunden

romantisch / Weshalb „natürlich“? Das habe ich nicht kapiert.

Nun stand die Sonne schon tief, als sie und Robert auf der Hochfläche angekommen waren.

Weshalb nicht einfach: „Als Robert und sie auf der Hochfläche ankamen, stand die Sonne schon tief“?

Es war ein Ort [KOMMA] an dem sich sprichwörtlich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen.

Versuche, Floskeln zu vermeiden.

Das Aufpumpen der Luftmatratze mit der elektrischen Pumpe erwies sich, als sie die Funktion durchschaut hatten, als banal.

Solche Sätze führen dazu, dass man den Text eher als Bericht über den letzten Campingausflug liest und nicht als eine Erzählung, die Spannung, Stimmung oder einen besonderen Blick bietet.

Die Luft war an diesem Tag schon bei Ankunft merklich frischer als unten in der Stadt. Jetzt lag sie etwas weinselig neben Robert auf der großen Luftmatratze.

Die Luft liegt neben Robert?

Die beiden Schlafsäcke hatte er zu Einem zusammengefügt und darüber noch zwei alte Decken gebreitet.

einem

Es war wohl gegen 2 Uhr früh, als sie von Motorengeräuschen geweckt wurde. Erschrocken tippte sie Robert an und er zuckte zusammen. Langsam fuhr ein Wagen auf dem Feldweg in Richtung Steinbruch. Ein zweiter Wagen folgte und beide stoppten in einiger Entfernung. Offensichtlich waren es keine Polizeifahrzeuge. Sie hörten Stimmen und sahen in der Dunkelheit einen Mann mit einer Taschenlampe auf den Voyager zugehen. Er leuchtete in den Wagen und ging um ihn herum und kehrte, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sich im Wagen niemand aufhielt, schnellen Schrittes zu seinen Begleitern zurück. Auf der Wiese vermutete er wohl niemanden. Wieder waren mehrere Männerstimmen zu hören.

Diese Passage gefällt mir ganz gut, ausser, dass ich nicht verstehe, weshalb man aufgrund der Geräusche wissen kann, dass es sich nicht um ein Polizeiauto handelt.

„Endlich beginnt die Geschichte“, dachte ich, aber leider lässt du diesen Strang einfach fallen und führst den Leser zurück in die Banalität. Leider kann ich daher aus diesem Text nichts mitnehmen, er hat mich nicht gepackt.

Dann würde ich mir wünschen, dass du ernsthafter auf kritische Kommentare eingehst. Schnippische Antworten werden dir nicht dabei helfen, das Ziel, das du in deinem Profil formuliert hast, zu erreichen.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Bea!

In deinem Profil steht, du träumst davon, irgendwann mal ein Buch zu schreiben.
Hier sagst du: "auch ich habe wie das Leben nicht den Anspruch, Schriftsteller genannt zu werden."
=> Wäre nett, wenn du klarstellen würdest, was du von den Wortkriegern erwartest.

Ein Lob-mich-Forum ist das hier nicht, hier gibt es Textkritik.

Mit der Kritik fasse ich mich kurz, da du ja nicht wirklich daran interessiert scheinst. Es geht mir um die Spannung, die das Stichwort ankündigt, der Text aber nicht liefert. Ich fand die Geschichte in der ersten Hälfte schlicht und einfach langweilig, und den "Spannungsaufbau", der mit den auftauchenden Männern folgt, aber im Nichts endet, dem Leser gegenüber unfair.

Grüße,
Chris

PS: Nacheinanderfolgende Antworten auf Kommentare bitte immer in nur einen Post packen.

 

Hallo Bea,

mir hat deine Geschichte eigentlich ganz gut gefallen. Ich will dennoch ein paar Dinge anmerken:

Da du die Scheidung überhaupt nicht andeutest und sie so abrupt kommt, habe ich erst einmal gestutzt. Doch ich finde das echt gut, da ich bzw. allgemein der Leser so aufmerksamer wird und neugierig weiterliest.

Robert zog die Matratze... diesen Satz finde ich wie Chico1989 ziemlich kompliziert und würde ihn deshalb ändern.

Den Höhepunkt, wenn die Männer auftauchen, fand ich ein bisschen kurz. Um deine Geschichte noch spannender zu gestalten, könntest du das weiter ausbauen. Allerdings heißt das nicht, dass du der Geschichte eine dramatische Wendung geben musst oder so, im Gegenteil.

Mich stört es überhaupt nicht, dass die Handlung etwas Alltägliches beschreibt. Ich finde, nicht jede Story muss in Mord und Totschlag enden.

LG
Leonie

 
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Hallo Chris,

Ein Lob-mich-Forum habe ich nicht erwartet. Es gab konstruktive Kritik, auf die ich meine Meinung eingebracht habe. Ich dachte, das wäre so auch gewollt. Es gibt hier aber "Krieger", die selbst noch keine Texte eingebracht haben und ziemlich destruktiv Kritik üben, die ich nicht nachvollziehen kann. Willst du mir sagen, dass hier alles Profis sind und ich jede Kritik akzeptieren muss? Ehrlich - ich habe den Eindruck, dass hier unter einigen "Aufrechten" die sicherlich ehrliche und gerechtfertigte Kritik anbringen, etliche Möchtegerne am Werk sind, die sich einfach nur sehr wichtig nehmen. Wenn ich sage, dass ich irgendwann auch einmal ein Buch schreiben möchte, heißt das auch nicht, dass ich mich danach als Schriftsteller bezeichnen würde. Die Bezeichnung "Buchschreiber" würde mir an dieser Stelle gefallen. Nur, weil ich Kuchen backe, sag ich auch nicht, dass ich Konditor bin.
VG
Bea

Hallo Leonie,

Danke für deine konstruktive Kritik. Ich freue mich wirklich sehr und kann deine Anmerkungen auch nachvollziehen.

VG Bea

 

Hallo Manilo,

Vielen Dank für die Bewertung meines Textes. Du hilfst mir wirklich damit und in diesem Stil hatte ich mir Kritik auch vorgestellt.

Viele Grüße
Bea

 

Nochmals hallo Bea!

Schön, dass ein wenig Ruhe bei diesem Thema eingekehrt ist. Ich denke, das ist für alle hilfreich.

Ich möchte auf deine Antwort zu meinem Komm kurz eingehen, nur um ein paar Dinge (meine Meinung dazu) klarzumachen, denn ich denke, der Konflikt unter deinem Text beruht viel auf Missverständnissen, bzw. auf unterschiedlicher Erwartungshaltung der jeweiligen Wortkrieger. Meine Ansicht beruht auf meiner langjährigen Mitgliedschaft hier und meiner gemachten Erfahrung im Schreiben/Veröffentlichen.

"Es gab konstruktive Kritik, auf die ich meine Meinung eingebracht habe. Ich dachte, das wäre so auch gewollt."
=> Ja, du hast vollkommen recht, das ist gewollt. Deine Geschichte ist deine Geschichte, und was du damit machst oder auch nicht, ist selbstverständlich deine Sache.

=> Die anderen Mitglieder geben ihre Meinungen ab. Sie versuchen dir Hinweise zu geben, wie sie den Text lesen, wie er bei ihnen ankommt, und sie versuchen auch, dir zu helfen, Möglichkeiten zu sehen, ihn zu verbessern.
Jedes Mitglied hat unterschiedliche Erfahrungen im Schreibhandwerk, mache sind Anfänger, die dir nur einen Leseeindruck hinterlassen, andere sind erfahrener, haben Texte in Anthos oder Zeitschriften veröffentlicht, oder ein eigenes Buch, oder sie haben Literaturpreise gewonnen.

"Es gibt hier aber "Krieger", die selbst noch keine Texte eingebracht haben"
=> Alle Kommentatoren zu deinem Text haben bereits Texte hier veröffentlicht. Wie kommst du zu deiner Ansicht?
=> Und warum sollten nicht auch "reine Leser" ihre Meinung äußern?

"etliche Möchtegerne am Werk sind"
=> Kritiker, besonders erfahrene, fallen nicht vom Himmel. Du wirst merken, wie schwer und aufwendig es ist, Kritik zu schreiben, wenn du dich selbst eine Weile daran versucht hast.
=> Wenn du allerdings die Leute, die sich die Zeit genommen haben, deinen Text zu lesen, über ihn nachzudenken, und einen Kommentar auszuformulieren angreifst (z.B. indem du sie "Möchtegerne" nennst), werden diese Leute (und alle anderen, die nicht angegriffen werden wollen) dir in Zukunft keine Kommentare mehr schreiben.

"Es gab konstruktive Kritik, auf die ich meine Meinung eingebracht habe."
=> Auf meine Kritik am Text bist du nicht eingegangen. Hältst du es nicht für konstruktiv, wenn dir ein Leser sagt, dass er deine Geschichte langweilig findet?
Ich, ganz persönlich ich, habe zu meinem Romanprojekt explizit die Leser aufgefordert: Sagt mir, wo es langweilig wird. Will der Leser meinen Text weiter lesen oder nicht? Ich finde das sehr, sehr wichtig. Du nicht?

Ein Ratschlag für die Zukunft: Es wäre gut, wenn du auf Kommentare detaillierter eingehen würdest, auf alle genannten Punkte. Welchen stimmst du zu, welchen nicht (und warum)?. Das gäbe dann nämlich viel weniger Spielraum für Missverständnisse.

Grüße,
Chris

PS: Auf Peeperkorns Kommentar hast du noch nicht geantwortet. Sicher hast du ihn übersehen, da er seinen Komm zeitgleich mit meinem gepostet hat.

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Bea,

ich begrüße dich bei den Wortkriegern. Du hast ja schon einige Kritik bekommen und – wie wir alle – lernen müssen, damit umzugehen. Das fällt schwer, das zeigen mir auch deine Reaktionen. Deshalb bin ich nun gespannt, wie du mit meiner Kritik umgehst: Gehöre ich zu denen, deren Kritik dir gefällt, oder sagst du mir barsch deine Meinung, weil ich zu den

‚Möchtegernen’ gehöre,
die sich einfach nur sehr wichtig nehmen.
oder ignorierst du meine Kritik einfach, wie z.B. Peeperkorns (was möglicherweise aber nur ein Versehen war).

Zu deinem Text:
Die Situation der beiden beschreibst du sprachlich wirklich gut. Das hat mir schon gefallen. Dem Leser teilt sich mit, wie sich die beiden fühlen und er kann die nächtliche Atmosphäre gut nachempfinden. Eine schöne Szene, in der auch ein bisschen Spannung aufkommt, die dann aber recht schnell wieder verpufft.
Sprachlich ist nicht viel an deinem Text auszusetzen. Inhaltlich finde ich ihn eher langweilig: Hier wird Alltag wie Alltag erzählt. Eine schöne Szene, mehr nicht, aber eben keine Geschichte. Da fehlt Spannung, da fehlt ein (innerer oder äußerer) Konflikt, da fehlt etwas, was über die Alltäglichkeit der Situation hinausweist, etwas, was dieser Szene über das Beschriebene hinweg Bedeutung gibt.

Du sagst in einer Antwort auf einen Kommentar:

Vielleicht kannst du dir einfach nicht vorstellen, dass es Geschichten gibt, die das Leben genauso schreibt und Gefühle, die genauso gefühlt werden, wie sie beschrieben sind. Ja, es geht in dieser Geschichte nicht um Tom und auch nicht um Robert, sondern nur um die Geschehnisse in einer Nacht im April. Die Geschichte hätte natürlich auch ganz anders verlaufen können. Ich habe sie unter der Rubrik Alltag eingestellt, weil sie ein Stück Alltag wiederspiegelt.

So verteidigst du deinen Text und das ist ganz legitim. Aber dann ist und bleibt er eben das, was du selber als ‚banal’ bezeichnest. Das mag dir als Autor reichen, aber für mich als Leser ist das für eine Kurzgeschichte zu wenig. Obwohl du die Situation gut beschreibst, berührt sie mich nicht, bleibt sie Wiedergabe einer Begebenheit, die für die beiden Protagonisten wichtig sein mag, für mich als Leser nicht. Das Banale bleibt leider banal.

Wenn dir nicht ganz klar geworden ist, was ich mit meinen Äußerungen meine, so sieh dir doch einmal unter dem Tag ‚Alltag’ eingestellte Geschichten an. Der Vergleich mit anderen Texten und den Kommentaren dazu hilft oft, den eigenen besser einzuordnen und daraus für weitere eigene Texte zu lernen. Natürlich nur, so man denn möchte.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Sorry Chris, sorry Barnhelm, dass ich nicht auf eure Kritik eingegangen bin. Das liegt ehrlich gesagt daran, dass mir im Detail dazu die Zeit gefehlt hat. Ich habe mir vorgenommen meine Geschichte zu überarbeiten und dafür alle Kritikpunkte miteinzubeziehen. Das wird aber sicher eine Weile dauern, weil ich durch meinen Fulltime-Job und Familie meine Freizeit gut planen muss. Mit Peeperkorn hatte ich zwischenzeitlich schon Kontakt - er hatte mir eine Nachricht geschickt. Wenn ich Angaben im einen oder anderen Profil falsch interpretiert habe, tut mir das leid. Im Moment muss ich mich am IPad noch ein wenig durch die Oberfläche wurschteln. Vielleicht setze ich mich besser an den Rechner. Danke an euch für die ausführlichen Anmerkungen und eure Meinung. Ich verstehe jetzt mehr.
VG
Bea

 

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