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Aida: Erstkontakt
Aida: Erstkontakt
„Die Delegation der Gang’tok wird in Kürze an Shuttlerampe 4 anlanden.“
Botschafterin Selma Dahl-Aurell lief mir forschen Schritten in ihrem Büro auf und ab. Als sie die Meldung ihres Adjutanten über das Comsystem hörte, blieb sie stehen.
„Es wird Zeit. Mir quillt langsam das Adrenalin aus den Ohren. Danke Mister Tseng. Wir sehen uns in Shuttlerampe 4.“
Die Botschafterin atmete hörbar aus. Sie griff ein PC-Pad und einen Translator samt Headset von ihrem Schreibtisch und eilte hinaus. Sie entschied sich gegen den Lift. Die neun Ebenen zur Shuttle-Rampe hoch zulaufen, würden ihr helfen die Gedanken zu ordnen. Dies würde der erste Kontakt zwischen den Gang’tok und den Abgesandten der drei Großmächte der Allianz werden. Botschafterin Dahl-Aurell und ihr Adjutant vertraten die Erde. Die Honari und die Bönpa hatten ebenfalls ranghohe Botschafter und Begleiter entsandt.
Als Selma an der Shuttlerampe ankam, waren die Vertreter der anderen beiden Völker und Mister Tseng bereits anwesend. Sie schaltet den Translator an und setzte das Headset auf.
„Meine Damen und Herren. Schön Sie wieder zu sehen.“ Die Anwesenden murmelten der Botschafterin Grüße zu. Man war auf einer geschäftlichen Ebene vertraut miteinander. Selma hatte mit der Honari und dem Bönpa bereits eine Beitrittsverhandlung zur Allianz erfolgreich abgeschlossen.
„Haben Sie die Translatoren überprüft?“, fragte die Honari.
„Wir hatten ebenso wenig Zeit wie Sie.“ Selma lächelte der stämmigen Honari zu und hob eine Augenbraue. „Aber ich nehme an, da unsere Translatoren nach der Modifikation schon über das externe Comsystem funktioniert haben, wird es mit den mobilen Geräten auch gelingen.“
„Wir hatten bereits das Vergnügen mit einem Gang’tok persönlich zu sprechen. Wir glauben eine Art Grußformel erkannt zu haben. Wenn es Ihnen recht ist, wird die Botschafterin sie sprechen. Sie wird darauf hin eine Antwort erhalten und sie brauchen dann nur noch die Kurzform sanchai zu erwidern.“ Mister Tseng grinste breit.
„Wir haben lediglich Textbotschaften erhalten“, grummelte die Honari.
Durch ein Kraftfeld hindurch sahen die Anwesenden das Alienschiff in der Schleuse landen. Das Schleusentor wurde geschlossen. Als der Raum mit ausreichend Luft gefüllt war, wurde das Kraftfeld deaktiviert. Die Luke des Alienschiffes öffnete sich und zwei Gang’tok traten heraus. Selma erkannte Einen als das Wesen wieder, mit dem sie über das Comsystem gesprochen hatte. Ein drittes Wesen verließ das Shuttle und es hatte sofort Selmas ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Ein Mensch?“, fragte der Bönpa ungläubig und musterte Selma und ihren Adjutanten, um dann wieder zu dem Wesen zu blicken, das ihnen gegenüberstand.
„Was geht hier vor?“ Die Honari sah die Abgesandte der Erde an, fast misstrauisch.
„Das wüsste ich auch gerne“, antwortete Selma, sie starrte das Wesen an. Es sah aus wie eine Menschenfrau, europider Abstammung. Schwarze, gewellte Haare waren zu einem losen Zopf zusammengebunden. Das Wesen war im Vergleich zu einer Frau recht groß und kräftig.
„Dann sind wir schon drei mit diesem Verlangen.“ Die Stimme kam von dem menschlich wirkenden Wesen.
„Ich glaube nicht, dass sie ein Mensch ist.“ Selma war die erste, die ihre Fassung wieder fand.
„Vollkommen richtig. Darf ich vorstellen: Die Abgesandten von Gang’tok: Mit Jarr’hada haben Sie bereits gesprochen. Das ist Nirr’godok.“ Das Wesen deutet auf eines der beiden Aliens.
„Und Sie sind?“, fragte die Botschafterin von Honaris.
„In Ihrer Sprache würden Sie mich Aida nennen.“ Selma hörte die Worte in Englisch.
Nachdem sich die Vertreter der Allianz vorgestellt hatten, begab man sich auf den Weg in den Konferenzraum der Station. Selma, die Honari und der Bönpa schritten voran, gefolgt von ihren fremden Gästen. Die Adjutanten bildeten die Nachhut.
„Nun haben sie vor Überraschung ihre Grußformel vergessen.“ Selma studierte die Gesichtszüge der Honari, die neben ihr ging. Sie kannte die Botschafterin von Honaris gut, genug um milden Spott darin zu erkennen.
„Ich denke wir waren alle sehr erstaunt“, entgegnete Selma.
„Wie haben Sie so schnell erkannt, dass es kein Mensch ist. Das Wesen sieht aus wie Sie, wie eine Menschenfrau“, fragte der Bönpa.
„Sie sieht fast aus wie eine Frau europäischer Abstammung“, stimmte Selma zu. „Aber auch nur fast. Die Augen sind viel zu hell für einen Menschen. Das wässrige Grau der Augen hat mich stutzig gemacht.“
„Es könnte ein Falle sein“, bemerkte die Honari. „Sie würden es sicher ein Trojanisches Pferd nennen.“
„Sie meinen, wir sollten Obacht geben ob kleine Gang’tok aus dem Wesen krabbeln, um sich des Konferenzraumes zu bemächtigen?“ ein spöttisches Lächeln umspielte Selma Dahl-Aurells Lippen. Die Honari entblößte ihre beeindruckenden Zähne zu einem missbilligendem Gesichtsausdruck.
Der kleine gedrungene Bönpa lenkte ein: „Möglicherweise ist es ein Geschenk.“
„Ein Geschenk, das sprechen kann?“ Selma hob eine Augenbraue.
„Ich kann mir durchaus vorstellen, das es außerhalb der Allianz auch andere Gesetze zum Besitz von intelligenten Lebensformen gibt.“
Selma presste ihre Lippen zusammen. „Dies wäre eine erste diplomatische Hürde.“
„Fakt ist, dass Sie die einzige von uns sind, die die Gang’tok schon vor dem Treffen gesehen haben. Dieses Wesen sieht aus wie ein weiblicher Mensch, ein europäischer obendrein. Versuchen Sie mir nicht einzureden, dass das ein Zufall ist“, sagte die Honari.
„Die Gang’tok sind uns sicher technisch überlegen. Das beweist die Tatsache, dass sie uns gefunden haben, nicht wir sie. Aber ich bezweifle, dass sie in der kurzen Zeit in der Lage waren ein Wesen zu replizieren, dass den Menschen oder einem anderen Volk der Allianz ähnlich sieht.“, entgegnete Selma.
Inzwischen hatte einer der Gang’tok so weit aufgeholt, dass er neben den drei Botschaftern der Allianz ging. Eine Schweigsamkeit stellte sich ein, die nur so lange anhielt, bis Selma sich entschloss sie zu durchbrechen.
„Tapaailai kasto cha?“, fragte sie den Fremden.
„Sanchai. Tapaai ni?”
„Sanchai., erwiederte sie.
„Ich bin erfreut und fühle mich geehrt, dass sie sich die Mühe gemacht haben unseren Gruß zu lernen“, hörte Selma über den Translator. Sie lächelte zufrieden.
„Die Allianz ist hoch erfreut über die Aufnahme der Gespräche, Nirr’godok.“
„Diese Freude beruht auf Gegenseitigkeit.“
Selma war eine Botschafterin, aber das bedeutete nicht, dass sie eine Frau war, die sich gerne in diplomatischen Phrasen erging. „Zumindest unseren Protokollen entspricht es nicht, aber ich möchte gleich etwas Wichtiges ansprechen.“
„Es geht Ihnen sicher um Aida. Ich kann Ihnen versichern, dass wir genauso erstaunt waren, wie Sie.“
Die gesamte Delegation war im Konferenzraum angekommen und man nahm an einem runden Tisch platz, auf dem Wasser in unterschiedlichen Gefäßen bereit stand.
„Wir alle trinken Wasser, jeder auf seine Weise.“, bemerkte der Bönpa. Er setzte ein Glas am Mund an und goss sich die Hälfte des Inhalts den Rachen hinunter. Die Honari schluckte gurgelnd aus einer Schale. Selma nahm ein paar Schlucke und beobachtete die beiden Gang’tok, wie sie sich, die, für sie bereit gelegten, Trinkröhrchen tief in den Rachen schoben und ihre Gläser nahezu geräuschlos leerten. Aida trank einen großen Schluck und stellte ihr Glas dann wieder ab.
Nirr’godok eröffnete das Gespräch. „Sie haben bereits ein interessantes Gesprächsthema angesprochen, Botschafterin Dahl-Aurell. Wie bereits gesagt, waren wir ebenfalls sehr überrascht, als wir sie das erste Mal über die Transmission sahen und feststellen mussten, dass sie aussehen, als könnten sie zur selben Rasse wie Aida gehören.“
„Bisher nahmen wir an, ich sei die einzige meiner Art“, bemerkte das fremde Wesen, dass auf den ersten Blick so menschlich wirkte und an Selma gewandt: „Wie sie jedoch richtig bemerkt haben bin ich kein Mensch. Die äußerlichen Ähnlichkeiten zu Ihrer Rasse sind jedoch faszinierend. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, das wir verschiedene Themen in dieser Sitzung behandeln müssen. Die Führung der Gang’tok wäre jedenfalls enttäuscht, wenn wie die Themenliste nicht einhalten würden. Ich schlage vor, wie vertagen eine weitere Erörterung zu diesem Thema auf einen späteren Zeitpunkt.“
Selma musste über die letzte Bemerkung wissend schmunzeln. „Sehr umsichtig von Ihnen.“
Die Gesprächsrunde verlief ohne Zwischenfälle und endete mit nur 20 Minuten Überziehung der geplanten Zeit. Man hatte sich darauf geeinigt sich am Abend zu einem Empfang mit weiteren Gästen in der Bar der Raumstation wieder zu treffen. Die Gang’tok würden zusätzlich jemanden entsenden, der Snacks und Getränke ihrer Heimatwelt zubereiten würde.
Selma mochte Empfänge. Erfahrungsgemäß ergaben sich bei Empfängen weitaus interessante Gespräche, als im Rahmen offizieller Meetings. Als sie die Bar betrat wurde sie sofort von Mr. Tseng ausgemacht, der in der Nähe des Eingangs gestanden hatte. „Nirr’godok und Aida haben bereits nach Ihnen gefragt. Sie sind spät, Botschafterin.“
„Ich wurde auf dem Weg hier her von der Presse abgefangen.“ Selma stöhnte leise. Sie richtete das Headset ihres Translators. „Sie wollte eine persönliche Stellungnahme zum Kommuniqué über das Erstkontakttreffen. Aber nun lassen sie uns zum angenehmen Teil übergehen.“
Inzwischen hatten sich Jarr’hada, der Gang’tok Botschafter und das menschlich wirkende Wesen ihren Weg zu Selma und Mr. Tseng gebahnt.
„Schön, dass Sie sich zu uns gesellen“, begann Selma das Gespräch.
„Man hat uns bereits erzählt, das Aida der Name einer auf der Erde weitläufig bekannten Geschichte ist“, begann Aida. „Vielleicht können Sie mehr darüber berichten.“
Selma hob eine Augenbraue. „Jetzt wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf. Das ist war. Aida ist eine tragische Gestalt aus den Anfängen der irdischen Zivilisation. Aida ist eine Prinzessin, die für ihre Stärke und Tapferkeit bekannt war. Sie wird im Zuge eines Krieges gefangen genommen und zur Sklavin gemacht. Allerdings verliebt sie sich in ihren Herren. Beide sterben am Ende für ihre Liebe“ Es gibt dazu eine gleichnamige Oper. In der Datenbank der Mediathek gibt es sicher eine Aufzeichnung davon. Ich lade sie Ihnen gerne herunter.“
„Das interessiert mich durchaus. Ich denke es wäre angemessen mich mit der irdischen Saga über Aida vertraut zu machen.“
„Gibt es denn auf Gang’tok auch eine Erzählung zu Aida?“, fragte Selma. „Hat der Name eine spezielle Bedeutung?“
„Ich bin im Heimatraum der Gang’tok das einzige mir bekannte Wesen mit der Bezeichnung Aida“, antwortete das Wesen.
Noch bevor Botschafterin Dahl-Aurell sich Gedanken über die seltsam trockene Ausdrucksweise machen konnte, die ihr jetzt besonders auffiel fuhr Aida fort.
„Aida ist die Abkürzung und steht für meinen vollen Namen, der in Ihrer Sprache Artificial Intelligence Drone Assistant lautet.“
Bis eben hatte die Botschafterin Aida mit einem interessierten Lächeln betrachtet. Jetzt öffnete sie unwillkürlich ihren Mund und sah Aida mit geweitet Augen an. Eigentlich sah sie durch sie hindurch, denn es jagten so viele Gedanken durch ihren Kopf, das sie nicht in der Lage war Aida wirklich mit dem Blick zu fixieren. War Aida eine künstliche Intelligenz? Ein Androide? Eine Arbeitsdrone? Hatte sie wirklich gerade in Englisch gesprochen oder war Selma so fixiert auf die Worte aus ihrem Translator gewesen, dass sie Aidas Originalworte in Gang’tok nicht mehr wahrgenommen hatte?
„Sie wirken sehr überrascht, Botschafterin Dahl-Aurell“, bemerkte Nirr’godok.
Selma räusperte sich. „Nun ja. So komplexe künstliche Intelligenzen, zudem mit einem Bewusstsein, sind in der Allianz bisher nicht bekannt gewesen. Ich denke wir können viel von Ihnen lernen.“
„Ich nehme das als Kompliment“, erwiderte Aida und lächelte Selma zu.
„Sagen Sie, haben Sie gerade in Englisch gesprochen?“ Selmas Adjutant schien nicht minder erstaunt zu sein.
„Das ist korrekt. Durch den Austausch unserer Verkehrssprachen im Binärcode war es mir möglich ausreichend Grammatik und Vokabeln aufzunehmen um für den Anfang ausreichend Englisch, zu sprechen. Ich habe die entsprechenden Daten nach dem Meeting akquiriert. Natürlich spreche ich auch die Sprachen der Honari und der Bönpa.“
„Das ist eine Schande. Ich mühe mich schon seit Jahren mit Bönpa und sie lernen die Sprache an einem Nachmittag“, murmelte Mr.Tseng.
„Machen Sie sich nichts draus.“ Selma lächelte ihrem Adjutanten schelmisch zu. „Sie haben wahrscheinlich ein deutlich geringeres intellektuelles Potential als Aida.“
„Da liegen Sie wahrscheinlich richtig, Botschafterin.“, bemerkte Nirr’godok. „Uns ist kein organisches Gehirn bekannt, das auch nur annähernd die Kapazität von Aida hat, einmal ganz abgesehen von den beschränkten Aufnahmefähigkeiten organischer Wesen.“
„Und welche Möglichkeiten haben Sie Daten aufzunehmen?“, fragte Selma.
„Ich würde das wirklich gerne mit Ihnen diskutieren“, sagte Aida. „Aber dieser Rahmen erscheint mir nicht angemessen, um meine physiologischen und intellektuellen Eigenheiten zu demonstrieren. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen meine medizinische und technische Akte zukommen lassen. So können sie effizient alle relevanten Informationen nachschlagen. Falls sie darüber hinaus Fragen haben sollten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.“
Selma war sich nicht sicher, wie sie nun verfahren sollte. Diese Situation war mit Sicherheit in keinem diplomatischen Protokoll oder Handbuch vorgesehen.
„Sind sie denn berechtigt diese Informationen an uns weiterzugeben?“, fragte sie und sah Nirr’godok an.
„Sie haben doch sicher auch das Verfügungsrecht über ihre medizinischen Daten oder gehört das bei Ihnen nicht zu den Rechten eines Individuums?“, entgegnete Nirr’godok.
„Doch natürlich“, sprang Mr. Tseng ein. „Aber in diesem speziellen Fall könnte es ja sein, dass die Informationen taktischen Beschränkungen unterliegen.“
„Ich bin keine Waffe, Mister Tseng. Ich bin eine Lebewesen.“, sagte Aida. Mr. Tseng errötete und Selma trat unruhig von einem Bein aufs andere. Sie hatte ähnliche Gedanken wie ihr Adjutant. Wenn Aida nicht selbst in Englisch gesprochen hätte, hätte sie das Fehlen eines ärgerlichen Tonfalls auf den Translator geschoben. Vielleicht hat Aida gar keine Emotionen. Vielleicht sind das Lächeln und der freundliche Tonfall nur programmierte Routinen, die sie ausführt?
„Sie haben meine Unterstützung Aida. Es würde uns freuen, wenn eine Zusammenarbeit mit der Allianz neue Erkenntnisse über Sie bringen würde. Tun Sie, was Sie für richtig halten.“, sagte Nirr’godok an Aida gewannt. Er verabschiedete sich von Selma und ihrem Adjutanten. „Sanchai, mero saathiharu.“ Dann ging er dann auf die Honari Botschafterin zu.
Selma betrachtete Aida. Waren die Augen am Vormittag nicht noch wässrig grau? Warum sind sie jetzt grün-grau?
„Ihre Augenfarbe erschien mir vorhin noch deutlich heller.“
Wieder lächelte Aida dieses freundliche, zuvorkommende Lächeln. „Sie sind eine gute Beobachterin. Meine Iris besteht aus biologischen Filtern, die ich steuern kann. Ungefiltert kann ich Wellenlängen von von 0,01 Millimeter bis 0,001 Pikometer mit den Augen wahrnehmen. Ich mag es aber, die gleichen Eindrücke wie meine Gesprächspartner wahrzunehmen, deshalb filtere ich zur Zeit Strahlung mit Wellenlängen größer als 770 Nanometer und kleiner als 390 Nanometer heraus. So bin ich in der Lage das selbe wie sie und Mister Tseng zu sehen. Das filtern verändern die Erscheinung meiner Augenfarbe.“
„Beeindruckend“, murmelte Selma. „Was halten Sie davon, wenn wir in mein Büro gehen? Ich könnte Ihnen Aida, die Oper, aus unserer Datenbank herunterladen und Sie könnten eine Verbindung zu Ihrem Schiff herstellen um Ihre medizinischen Daten zu übertragen.“
Aida neigte den Kopf zur Seite. „Werden Sie nicht hier, auf dem Empfang, gebraucht?“
„Ich bin mir sicher, Mister Tseng ist ein würdiger Vertreter der Erde.“
„Machen Sie sich keine Sorge, Botschafterin Dahl-Aurell.“ Der kleine kräftige Mann grinste breit, fast ein bisschen zu breit, als müsse er sich selbst überzeugen.
„Bis Morgen, Mister Tseng.“ Selma nickte ihrem Adjutanten zu und sah dann Aida an. „Lassen Sie uns gehen.“
Mister Tseng sah Selma nach. Sie bahnte sich ihren Weg zum Ausgang, dicht gefolgt von Aida. Unterwegs tauschte sie noch einige Grüße mit Anwesenden aus. Der Adjutant atmete tief durch. Er wusste, das die vielen informellen Gespräche, die seine Chefin am Rande von Konferenzen und Gipfeltreffen zu führen pflegte ein Schlüssel zum Erfolg waren. Dieses Mal beschlich ihn ein ungutes Gefühl. War es richtig, die Botschafterin mit diesem Wesen alleine gehen zu lassen? Sicherheitskräfte waren jedoch keine Option, das wusste er. Es würde die zarte Bande des Vertrauens zu den Fremden gefährden.