Was ist neu

Advent

Mitglied
Beitritt
31.03.2005
Beiträge
9

Advent

Mein Sohn wohnt immer noch bei mir. Früher war er ja wirklich mal sehr niedlich, aber jetzt ist er einunddreißig! Freundinnen hatte er schon ne ganze Menge, doch mit keiner ging es länger als n halbes Jahr. In letzter Zeit geht er auch schon gar nicht mehr in die Disco oder sonst irgendwo hin, wie soll er da noch eine kennen lernen? Nach hause wird ihm keine kommen! Aber ich will ihn auch nicht drängen.
Nur will mir scheinen, dass er sich etwas zu wohl fühlt bei mir. Gestern sagte er: „Ach, Mutti, weißt du noch, wie du früher immer so lustige Adventskalender für mich gebastelt hast? So was hätt ich heute gern noch mal.“
Na, dem werde ich einen basteln, der soll sich kugeln! Hinter der ersten Tür findet er eine Gartenpumpe. Das ist ein Trinkröhrchen, wie er sie immer unter unseren Gartentisch fallen lässt.
Hinter der zweiten Tür versteckt sich eine Trennungsmaschine. Ein Teeei, womit man ganz sauber den Tee vom Wasser trennen kann.
Tür drei beherbergt eine Sofortbildkamera, das ist ein Taschenspiegel.
Tür vier spendet ein Schönheitsset, nämlich eine Tube Zahnpasta. Sie besteht schließlich aus dreierlei: Tube, Inhalt, Deckel, das kann man schon als Set bezeichnen.
Vor dem Nikolaustag gibt es eine Küchenmaschine in Form eines Quirls.
Am Nikolaustag bekommt er einen Weinabend für zwei Personen. Der besteht aus zwei Zwiebeln.
Am siebenten Dezember gibt es eine Dampfnudel, eine schöne weiße Zigarette.
Am achten sodann eine kleine Leckerei. Nee, nischt is mit Süßigkeiten, die Leckerei ist bloß eine Briefmarke.
Hinter der neunten Tür wartet ein Partyspiel, ein klitzekleiner Würfel.
Hinter der zehnten findet er eine Alarmanlage, ein Weihnachtsglöckchen.
Tür elf beschenkt ihn mit einer Flugreise für zwei, die sich das Ziel selber aussuchen können. Da darf er zwei Luftballons aufblasen und fliegen lassen.
An zwölfter Stelle folgt ein Flammenwerfer, das ist natürlich ein Streichholz.
Dreizehn schlägt es mit einer Arbeitsschutzbekleidung, einem niedlichen Pariser.
Den Scharfmacher aber gibt es am darauf folgenden Tag, eine Dose Pfeffer.
Am fünfzehnten gibt es ein Essen für vier Personen, seine geliebte Tomatencreme-Suppe aus der Tüte.
Danach folgt eine Reiseschreibmaschine. Nee, keinen Kugelschreiber, die Pistole bekam er, als er elf war. Heute ist es ein schlichter Bleistift.
Jetzt braucht er ein Beruhigungsmittel, also bekommt er einen Babyschnuller.
Am achtzehnten gibt es eine Designer-Anstecknadel, eine simple Büroklammer.
Am neunzehnten gibt es eine Traumreise für zwei Personen, zwei Schlaftabletten.
Der zwanzigste beschert ihm ein Streichinstrument, einen Pinsel.
Am einundzwanzigsten findet er den längsten Schal der Welt in Form einer Rolle Toilettenpapiers.
Der zweiundzwanzigste hält ein Nadelset bereit, bestehend aus einem Tannenzweig.
Der dreiundzwanzigste spendet einen munter-macher, da überlege ich mir noch, ob es ein Wecker wird, eine kleine Flasche Kümmel oder schlichtweg eine Reißzwecke, die ich ihm auf den Stuhl lege.
Am vierundzwanzigsten ist natürlich der absolute Knüller zu erwarten. Da bin ich sehr spendabel. Er bekommt eine kostbare Obstschale. Beim Apfel sitzen die meisten Vitamine doch direkt unter der Schale, nicht wahr?
Ei, wird mein Sohn sich wundern, was er dieses Jahr für einen tollen Adventskalender hat!

 

Hallo gagamehl,

erstmal herzlich willkommen hier auf KG!
Ich finde deinen Text nicht so gelungen und halte ihn in mehrfacher Hinsicht für grenzwertig:

zum einen hab ich erstmal überlegt, obs überhaupt eine Geschichte ist, denn Handlung befindet sich nur in den ersten 10 Zeilen, danach wird schlicht ganz stupide alles aufgezählt, was im Adventskalender untergebracht wird, ohne, dass noch etwas zusätzlich an Handlung passiert.
Zum anderen ist dies nun grad nicht das Paradebeispiel für einen gelungenen Plot und schon gar nicht für eine gelungene Satire.

Dass, was du als Autor satirisch beäugen wolltest, war, so vermute ich, die Tatsache, dass der Sohn meint immer noch sich von Mutter sozusagen wie in einem Hotel verpflegen zu lassen.
Aber durch die Aufzählung der ganzen Teile, die in den Adventskalender gelegt werden, gerät dieses Ansinnen komplett aus der Spur.
Zudem sind die Bestandteile des Adentskalenders so geartet, dass man eher auf die Idee käme, es soll das Verhalten der Mutter satirisch aufs Korn genommen werden, die in ihrer ungehobelten Art meint, ihrem Sohn laufende Winke mit Zaunpfählen geben zu müssen.
Vielleicht ist auch eher das dein satirisches Thema gewesen?

Dass es durch die sture Aufzählung deinem Text an Lebendigkeit fehlt und er dadurch eher ins Langweilige gerät, kannst du sicherlich nachvollziehen. Versuch ihn einfach mal jemandem, der nicht grad mit dir verheiratet ist :D (die sind immer parteiisch) vorzulesen und du wirst feststellen, dass dein Zuhörer irgendwann etwas unruhig wird.

Überhaupt macht es grad bei deinem Text Sinn ihn mal laut sich selbst vorzulesen, dann werden dir einige Stellen auffallen, bei denen es sehr holprig klingt. Aus meiner Sicht könnte noch einiges am Stil verbessert werden.

Lieben Gruß
lakita

 

Ich versteh jetzt deinen Einwand nicht, gagamehl.
Willst du damit vorsichtig andeuten, dass ich mit meiner Ansicht über deinen Text in der Minderheit bin und damit meine Meinung von dir nicht gelesen und wenigstens mal kurz durch die Gehirnwindungen geschickt wird? Na gut,sollte es so sein, dein gutes Recht. :)

Hier ist keiner verpflichtet, Kritiken zu akzeptieren, was mich daran erinnert, dass ich Kritiken zuvorderst erstmal für mich selbst schreibe, ich setze mich mit der Geschichte und dem Text auseinander und prüfe für mich selbst, was ich an einem Text gut oder nicht so gut oder gar schlecht finde. Und ganz automatisch lerne ich dadurch.

Gewiss wirst du hier auch noch Leser finden, die deinen Text gut finden werden. Die Vielfalt hier auf KG ist so breitgefächert, dass man sagen kann, dass fast jeder Text seine Liebhaber finden kann.
Ich finde das auch in deinem Sinne gut zu wissen.

LG
lakita

 

Hm, für mich sagt der Text Folgendes:

"Moderne Geschenke" sind nix anderes, als es früher die kindlichen Geschenke waren... auch in der Wertigkeit.

Oder ne, doch nicht :messer: !
Ich geb auf!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom