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Adam und Eva in der Schule

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22.09.2019
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Adam und Eva in der Schule

Carmen wachte eines morgens auf und konnte sich an ihren Traum von letzter Nacht erinnern. Sie war gerade kurz vor dem Abitur und wusste noch nicht recht, was sie danach studieren oder tun wollte. Das zermürbte sie ein wenig aber sie freute sich über den Traum, den sie hatte und erzählte ihn in der Schule ihrer besten Freundin Bernadette. Die Geschichte ging so: „Adam und Eva waren wie Kinder, sie spielten ganz unbeschwert im Paradies und befolgten alle Regeln, die Gott ihnen auferlegte. Vor allem machten die beiden einen grossen Bogen um den Baum des Wissens, da Gott ihnen sagte, dass wenn sie die Früchte von diesem Baum essen würden, etwas ganz schlimmes passiert.

Eines Tages spielten Adam und Eva verstecken. Eva versteckte sich hinter einem Baum und kicherte, Adam suchte nach ihr. Da hörte Adam plötzlich einen Schrei von Eva und er rannte so schnell er konnte zum Baum, wo Eva nun lag. Er sah gerade noch die Schwanzspitze der Schlange hinter einem Busch verschwinden. Eva ging es ganz schlecht, sie hatte Schweissperlen auf der Stirn und fantasierte etwas. Adam war ganz verzweifelt und betete zu Gott, ihm zu helfen, damit seine Eva wieder gesund wird.

Da hörte Adam plötzlich die Stimme der Schlange, die sagte: „Zhe zhe, Adam, ich weiss was du tun kannst, um Eva zu helfen, zhe zhe.“ Adam schrie die Schlange an: „was kann ich tun!!?? Sag es mir!“ Die Schlange antwortete: „zhe, zhe, du musst zum Baum des Wissens gehen und von seinen Früchten essen, dann wirst du alles Wissen der Welt erhalten, um Eva zu retten, zhe zhe, sie stirbt sonst.“

Adam dachte an Gott, aber da er so verzweifelt war, rannte er einfach so schnell er konnte zum Baum des Wissens und ass von der Frucht. Plötzlich wurde ihm ganz anders, er sah die Farben der Blumen im Garten Eden und wusste genau, welche Farben es waren. Er rannte zurück zu Eva, sah sie an und wusste plötzlich was zu tun war. Er pflückte einige Kräuter, die er genau zu benennen wusste und suchte nach der Bissstelle der Schlange an Eva‘s Körper. Er fand diese am Knöchel. Danach saugte er mit aller Kraft das Gift der Schlange aus Eva‘s Körper, spuckte das Gift aus und legte die gesammelten Kräuter auf die Bisswunde. Eva ging es danach bald besser und sie öffnete ihre Augen. Sie fragte Adam: „Adam, was ist geschehen?“ Und Adam antwortete: „Eva, es ist alles in Ordnung, aber Gott wird zornig auf mich sein, da ich von der Frucht des Baums des Wissens gegessen habe.“ „Oh nein!“ Sagte Eva. Adam gab Eva einen Kuss, Eva erschrak und fragte: „Was war das Adam?“ Und da sprach Gott: „Ihr Kinder des Garten Eden‘s, ich habe Euch gewarnt, bald wird es dahin sein mit Eurer Unschuld, ihr seid nun keine Kinder mehr und müsst in die Welt hinaus, um Eure Erfahrungen zu sammeln.“

Adam und Eva mussten das Paradies verlassen und fortan lebten sie in der Welt, lernten alles, was es zu lernen gab und hatten bald darauf Kinder.“

„Tja“, sagte Carmen zu Bernadette. „Der Traum war super, er offenbarte mir auf irgendeine Weise, was ich jetzt nach dem Abitur tun möchte. Ich will zuerst hinaus in die weite Welt gehen und reisen! Ich will Asien und die USA bereisen! Und danach in aller Frische das Studium beginnen. Bernadette, kommst du mit? Wir könnten zuerst ja irgendwo 3 Monate arbeiten gehen, um genug Geld zu haben, damit wir reisen gehen können, was meinst du?“ Bernadette fand das eine super Idee und erwiderte: „Wir können danach wirklich voller Elan das Studium antreten. Ich bin mir nämlich noch nicht so ganz sicher, was ich studieren möchte. Es soll etwas naturwissenschaftliches sein, da ich ja gut in Mathe und Physik bin. Ich denke grundsätzlich an Mikrobiologie oder Medizin... weiss noch nicht was von beidem. An was denkst du inzwischen? Immer noch an Jura?“ Carmen antwortete: „ich glaube ja, ich möchte Jura studieren. Ich möchte so viel Neues wie möglich lernen und als Nebenfach nehme ich dann Philosophie. Dann bekomme ich ein sehr breites Wissen und kann vielleicht sogar mal für einen Verlag schreiben, für eine Zeitung oder tatsächlich als Juristin arbeiten. Wer weiss. Ich habe auf alle Fälle Ideen. Ich glaube, nach dem Reisen werden wir genau wissen, was wir wollen.“

Carmen und Bernadette gaben sich die Hand und freuten sich darauf, nach ihrem Abitur, die Welt, zumindest ein stückweit, zu bereisen.

 

Hallo @Jazzpianist99,

willkommen bei den Wortkriegern!
Hier wird offen und ehrlich gelobt und kritisiert.
Leider habe ich an deinem Text einiges zu kritisieren:
Mir wird überhaupt nicht klar, was der Leser von dieser Geschichte hat. Du erzählst von - möglicherweise persönlichen - Erfahrungen zweier Figuren, deren Schicksal den Leser aber überhaupt nicht interessiert, weil sie einem charakterlich nicht nähergebracht werden. Da es auch keinen wirklichen Konflikt oder Wendepunkt gibt, plätschert alles vor sich hin.
Brauchten die beiden wirklich diesen Traum, damit sie auf die Idee kommen, ins Ausland zu reisen? Grundsätzlich ist die Idee, die biblische Geschichte von Adam und Eva so zu verändern ja interessant. Für mich passen die beiden Teile aber nicht wirklich zusammen.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendeine Abiturientin in diesem Ton von einem Traum erzählt:

„Adam und Eva waren wie Kinder, sie spielten ganz unbeschwert im Paradies und befolgten alle Regeln, die Gott ihnen auferlegte.
Hier hättest du die Sprache Carmens nehmen müssen. Dann kannst du ihr auch Charakter verleihen.

Hier ein paar Rechtschreibfehler:

etwas ganz Schlimmes passiert.
Es soll etwas Naturwissenschaftliches sein
Nominalisierungen!

grossen
Schweissperlen
Nach langem Vokal musst du immer "ß" benutzen.

Du benutzt an mehreren Stellen ein Apostroph bei einem Genitiv. Das gibt es im Deutschen aber nicht. Schreibe einfach

Ihr Kinder des Garten Eden,
Evas Körper

Nach einem Doppelpunkt musst du bei wörtlicher Rede auch groß beginnen.

Ich habe dich hoffentlich nicht entmutigt. Suche dir einen Konflikt, um den du eine Geschichte aufbauen kannst, damit du den Leser auch fesseln kannst und übe einfach weiter.
Lies am besten auch viele Geschichten der Wortkrieger, dann bekommst du ein Gespür dafür.

Bleib dabei!

Viele Grüße
Daeron

 
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Vielen Dank Daeron! Ich möchte besser werden. Von dem her kommt mir deine sehr gute Kritik sehr gelegen und freut mich. Übrigens komme ich aus der Schweiz. Meine Tastatur lässt dieses ß kaum zu... wir lernen das nicht in der Schule. :). Happy day und viele Grüsse, Jazzpianist99

 
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Hi auch
Wie schon geschrieben - die Story hat keinen Kern, die Personen sind nicht charakterisiert, es entsteht kein Konflikt, der sich auflöst. Du beschreibst auch keine Szenen, die sich in mir zu Bildern entfalten. Bis auf "da sind Blumen, und auf einmal weiß er, wie sie heißen", erfährt man nichts über die Szene. Ist der Boden geschottert? Ist es Winter? Ist Adams Haut schwarz oder ist Eva eine Asiatin? Keine Tiere?

Carmen wachte eines morgens auf und konnte sich an ihren Traum von letzter Nacht erinnern. Sie war gerade kurz vor dem Abitur und wusste noch nicht recht, was sie danach studieren oder tun wollte. Das zermürbte sie ein wenig
Da entwickelt sich keine Geschichte, du gibst alles vor. Regel: Show, don't tell.

freute sich über den Traum, den sie hatte
Und ich hab schon befürchtet, die freut sich über einen Traum, den Barack Obama hatte. Warum nicht "Sie lächelte, ließ die Bilder des Traums noch einmal an sich vorüberziehen"

Die Geschichte ging so: „
Autsch.

dass komma wenn sie die Früchte von diesem Baum essen würden, etwas ganz schlimmes passiert.
Sprache eines Fünfjährigen. Tschuldigung, nicht persönlich gemeint.

wo Eva nun lag.
ne, so kannst du das nicht schreiben. Es sei denn, sie lag vorher woanders. Und selbst dann würde es besser klingen "wo Eva zusammengebrochen war"

Eva ging es ganz schlecht,
ächtz, woran macht der Leser das fest? Hat ein Pathologe ein Schild an ihren Zeh gehängt? Hört Adam das im Radio? Du beschreibst überhaupt nichts, das ist nicht schön. "Adam drehte Eva sanft auf den Rücken. Ihre Lippen waren blau angelaufen, weißer Schaum trat aus ihrem Mundwinkel, auf der Stirn perlte Schweiß."

und fantasierte etwas
Was fantasierte er denn? Lass den Leser nicht in der Luft hängen.

m war ganz verzweifelt
Du liebst "ganz", nicht wahr? Leser nicht. Und woran merkt der L eser, dass der Arme verzweifelt? Beschreib das! Sonst wird es "!ganz!" schnell ganz langweilig-.

Adam dachte an Gott,
ne? oder?

rannte er einfach komma so schnell er konnte

und ass von der Frucht.
Von welcher? Sind die nummeriert? Wenn nicht: Adam schnappte sich EINE Frucht und verputzte sie mit Haut und Haaren.

plötzlich
Ein Wort, das sehr spärtlich dosiert werden sollte.

r, die er genau zu benennen wusste komma un
Auch sonst ist diese Formulierung, hm ... , gewöhnungsbedürftig.

Bissstelle der Schlange
Abgesehen davon, dass man für drei "s" der Rechtschreibung dieses Jahrtausends zum Trotz den Tod verdient haben sollte: Du meinst vermutlich die "Bisswunde". Die Schlange kannst du dir sparen, wer sonst sollte sie gebissen haben?

legte die gesammelten Kräuter auf die Bisswunde. Eva ging es danach bald besser und s
Hier stirbt meine Arztseele. Nicht einmal der übelste Kräuterdoktor legt Kräuter nur auf.

„Oh nein!“ Sagt hier mal ein komma gegen die Langeweile

Eva erschrak und fragte: „Was war das Adam?“ Und da sprach Gott: „
Der zweite Satz hängt so garnicht mit dem ersten Zusammen. Wo ist da der kausale Zusammenhang?

s verlassen komma und fortan lebten sie in d

ernten alles, was es zu lernen gab und hatten bald darauf Kinder
Nicht übel. Von der Flucht aus dem Paradies bis zur Prima Para alles lernen, was es gibt, von der Quantenmechanik über Fußballspielen bis hin zum Schreiben schöner Romane über das Paradies. Die habens echt drauf, die zwei. Aber dann Brudermörder in die Welt setzen. Vielleicht haben sie ihre Kinder vor lauter Lernen vernachlässigt.
Was ich mit den letzten etwas ironischen Kommentaren sagen will: Selbst wenn du dich damit rausreden wirst, dass dies nur ein Traum sei - es ist eine Geschichte, die man gerne lesen soll, was ich nicht tue, denn sie hat nicht den geringsten kausalen Zusammenhang. Ich habe nur die Wahl zwischen etwas Ironie und Ärger

Wir könnten zuerst ja irgendwo 3 Mon
drei

reisen gehen können
lass das keinen Deutschlehrer lesen.

Mathe und Physik bin. Ich denke grundsätzlich an Mikrobiologie oder Medizin
Gut in Mathe und Physik, deswegen Medizin studieren wollen? Das geht schief. Naja. Vielleicht auch nicht, es gibt ja die Orthopädie.
Und du denkst grundsätzlich an Mikrobio? Das muss schrecklich sein, denn so formuliert, denkst du an nichts anderes mehr. Ich liebe dich? Mikrobio. Ein Mörder ist hinter mir her? Mikrobio.

wie möglich lernen komma und als Nebenfa

ein sehr breites Wissen un
Es gibt kein breites Wissen. Du meinst vielleicht eine breite Wissensbasis oder ein breit gefächtertes Wissen. Warum nicht hübschere Worte verwenden, z.B. fundiert? Tiefgehend? Umfassend?

h darauf, nach ihrem Abitur, die We
ah, da ist das Komma, das ich die ganze Zeit vermisst hab. Böser, kleiner Strich, komm sofort hinter dem Abitur vor, du wirst oben gebraucht.

 

Lieber Uhdrapur

Danke für deine ausführliche Kritik. Ich hoffe, du bist nicht zu verärgert über meine wohl schwache Kurzgeschichte. Tatsächlich dachte ich aber, dass die Idee der Neufassung von Adam und Eva ganz nett sei.

Wie dem auch sei, die Vielfalt an Kritik begeistert mich. Ich will ja schliesslich was lernen und dann mal gutes Feedback für eine Geschichte bekommen.

Danke und happy evening,

Jazzpianist99

 

Lieber Jazzpianist99

Ich gehe mit dir total einig, die Neufassung von Adam und Eva finde ich auch sehr nett, möglicherweise sogar super. Mir gefällt die Idee.
Dass die Beiden, die Welt bereisen bevor sie studieren finde ich auch gut, dennoch ist eine grosse Trennung zwischen der Geschichte von Adam und Eva und Carmen und Bernadette.
Mir fehlen die Verbindungen und mir fehlen die Gefühle, die der Traum bei Carmen auslöst. Respektive es ist wenig nachvollziehbar, wie sie vom dem Traum auf das Reisen kommt.
Irgendwie beschreibt die Adam und Eva Geschichte ja auch das Erwachsen werden und möglicherweise fängt nun erst das grosse Lernen an und damit meine ich nicht reines intellektuelles Wissen, sondern das Wissen über das Leben, gepaart mit Erfahrungen und Wege mit Intuition.
Es ist nicht immer gut Prozesse der Protagonisten zu beschreiben, aber ich meine hier könnte es eine gute Wirkung haben, da die Adam und Eva Geschichte so quasi das Fundament ist.

Ich hoffe du kannst mit meinen Zeilen etwas anfangen

Herzliche Grüsse aus Basel silea

 

Hallo Silea

Vielen Dank für Dein Feedback! Ich hätte wohl einfach die Geschichte von Adam und Eva ausführlicher schreiben sollen und zudem die Story von Bernadette und Carmen besser weggelassen. Meine Kurzgeschichte ist echt nicht der Brüller geworden. Ich versuche mich das nächste Mal besser auszudrücken. Auf jedenfalls schon mal danke für Dein Feedback. Ich schätze das.

Happy evening und liebe Grüsse aus Zürich

Die JazzpianistIN99

 

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