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Achterbahnfahrt

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13.03.2002
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Achterbahnfahrt

"Weißt du Hans, ich will glücklich werden. Restlos glücklich. Wenn ich 18 bin, hat mein Vater mir ein Auto versprochen. Aber das reicht mir nicht. Ich möchte höher hinaus, verstehst du ? Unabhängig sein. Frei sein. Mein Leben selbst in die Hand nehmen. Ich werde mich selbständig machen. Eine Firma, Hans, ja das ist genau das Richtige. An die Börse, an den neuen Markt drängen. Fusionieren. Zum 'global player' aufsteigen. Das ist das Leben, Hans. Kommunizieren via UMTS. Mit dem Handy oder dem PDA im Internet surfen. Videokonferenzen abhalten, Bilder um die ganze Welt verschicken. Zu jeder Tages- und Nachtzeit alle Informationen abrufbereit haben. Vierundzwanzig Stunden am Tag erreichbar sein. Kannst du dir was Schöneres vorstellen, Hans ? Mit dem Privatjet im Nu am anderen Ende der Welt. Fernsehen, während dich die Limousine ins Hotel kutschiert, per Sprachbefehl das Radio bedie..."

"Hast du eigentlich eine Freundin, Peter ?"
"Wie bitte ?"
"Ob du eine Freundin hast."
"Äh, ich weiß nicht was das jetzt soll Hans, nein, nein hab ich nicht."
"Vielleicht solltest du damit anfangen", sagte Hans und schmunzelte.

 

Ja, ganz passabel, deine Achterbahnfahrt. Ist eigentlich recht seltsam, dass Mittel und Wege, Ehrgeiz zu bändigen, immer auf die selbe Quelle verweisen...


Hendek

 

Hallo Charlie,

die Geschichte hat mir leider nicht gefallen, ich schließe mich Hendek darin an, daß die Antwort auf den Sinn des Lebens vielleicht nicht nur an dieser Stelle zu finden sein wird.

Bevor jetzt hier aber eine Diskussion über dieses von der Monty Python Truppe hinlänglich analysierte Thema beginnt: was die Geschichte soll, habe ich nicht verstanden. Vielleicht auch, weil sie nur aus zwei Aussagen besteht, die auch nicht in Konflikt geraten, jedenfalls trägt Deine Geschichte diesen Konflikt nicht aus. Eine Idee wäre vielleicht, daß Hans, der in einer funktionierenden Beziehung stecken könnte, sich von den Glücksvorstellungen seines Freundes beeinflussen ließe, damit seine Beziehung ruiniert und am Ende in dem erreichten Ziel die Trümmer seines zerstörten Lebens sieht. Aber ob diese Geschichte sich noch in weniger als 10.000 Wörtern erzählen ließe, weiß ich nicht. Gefällt mir aber. Dir auch?

Claus.

 

Im Grunde kann man die Kurzgeschichte nicht direkt als Geschichte bezeichnen, es ist vielmehr ein Dialog, der aus dem Leben gegriffen ist. Er soll lediglich zeigen, dass man bei aller Begeisterung für Technik, Fortschritt und Karriere schnell mal das Menschliche in den Hintergrund drängt bzw. vergisst.

Dies trifft natürlich nicht auf Alle, aber bestimmt auf Einige zu.

Hendek hat noch einen anderen Aspekt in der Geschichte gesehen, nämlich das Karriere und die Begeisterung für Technik meist durch die Quelle "Frauen" gebremst werden. So kann man es auch sehen,darauf bin ich selbst gar nicht gekommen, als ich die Geschichte schrieb. Hat mich gefreut !

Viele Grüße

Charlie

 

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