Lieber @svg,
welch Freude! Vielen Dank für den Kommentar, deine Zeit und Zeilen! Das war ja auch bisschen schön 
ich mag eigentlich keine Texte, die die Du-Ansprache benutzen (nee, eigentlich hasse ich die!), insofern bin ich beim ersten Lesen nicht ganz so leicht reingekommen ... Und bei der zweiten Lektüre hat mich die Du-Ansprache gar nicht mehr gestört sondern sogar ... nee, dazu später mehr.
Du also auch erst im zweiten Anlauf. Vielleicht sollte ich mir darüber doch mal nen Kopf machen. Wobei, ist halt auch schon sehr entgegen den Lesegewohnheiten, weiß gar nicht, ob man da viel machen könnte überhaupt.
Ich mach doch gar keine Du-Ansprache, ey! Na gut, dadurch dass sie mit einem unsichtbaren, praktisch für den Leser nicht vorhandenen Gegenüber spricht, nimmt man als Leser vielleicht dessen Position ein. Das war mir bis zu deinem Komm gar nicht so bewusst. Ich habe nur diese Nähe, die die Form erzeugt, wahrgenommen. Jetzt weiß ich (vielleicht) auch, wie die Zustande kommt.
... und scheint trotzdem eher irgendwie verloren als unsympathisch, was sie zu einem sehr ambivalenten Charakter macht.
Ich freue mich ja wirklich immer wieder, wenn das auch so empfunden wird.
Die ist stark gezeichnet, aber das erwartete ich bei dir eh. Insofern nur Bestätigung und keine Überraschung.
Au Backe. Das klingt zwar erst mal fein, macht mir aber Fracksausen fürs nächste Mal. Obwohl, wer weiß wann das sein wird und bis dahin habe ich es bestimmt vergessen. Hoffentlich.
Denn was ich jedoch am allerallerallerstärksten an dem Text finde – und das hat mich wirklich berührt: Ich nehme dem Gegenüber ab, dass er eine elementare Geschichte mit der Erzählerin hat, ...
Ich habe mich so gefreut, dass mal wer auf den Typen eingeht. Und mich freut ja total, was Du dazu geschrieben hast. Ja, das hatten sie wohl. Jedenfalls bei mir im Kopf.
... dass er sich um sie sorgt, sie ihm (auch heute) nicht egal ist, sie eine große Rolle in seinem Leben gespielt hat – vielleicht in gewisser Weise immer noch spielt. Ich sprüre, wie schwierig diese Begegnung auch für ihn ist, verlobt, im aktuellen Lebensstadium nicht mehr wirklich verbunden mit der Erzählerin und dennoch ganz, ganz nah dran an ihr durch eine gemeinsame Geschichte.
jajajajajajajajajajajaaaaaa
Kurz: Was wirklich erstaunlich für mich war, der nicht agierende Angesprochene hat mich mehr angesprochen als die Erzählerin. Das muss man erst einmal als Autorin erst einmal schaffen. Und das meine ich als totales Kompliment, weil es meine Leseerwartung total gesprengt hat.
Jetzt werde ich zwar bisschen rot, aber bin gerade groß wie sonst was und grinse dabei dämlich vor mich hin.
Die Stelle haut mich ein bisschen raus. Ich finde die auch zu plakativ. Das braucht es für mich nicht.
Die zweite Hälfte habe ich ins Brennholz gegeben, die erste mag ich zu sehr.
Erst widerwillig, dann sehr gern gelesen
Hätteste keinen zweiten Anlauf genommen, könnt ich jetzt nicht so deppert aussehen mit meinem Breitmaul.
Ach, war dat schön!
Hey @Isegrims,
auch an Dich meinen allergrößten Dank! Bei Dir weiß ich ja immer gar nicht, was mich in etwa im Kommentar erwarten tut. Aber diesmal hat ja schon der erste Satz Entwarnung gegeben.
ich reihe mich mal unter die Flut der Leute, die den Text zurecht kommentieren.
Zumindest habe ich das positiv gedeutet.
Die besondere Perspektive - eine Ich-Erzählerin, die von sich spricht, indem sie Gesprächsfetzen wiedergibt - schafft eine besondere Leseerfahrung, ermöglicht eine neue Sicht. Ich finde es mutig mit diesem Stilmittel zu experimentieren.
Mutig, weiß nicht, gehst halt das Risiko ein, dass es missfällt. Aber das geht man am Ende mit jedem Text ein. Ich finde es eher spannend. Und es gibt mit Sicherheit einige Leute mehr, denen das gar nicht gefällt. Die sind bestimmt alle nett zu mir und behalten das für sich.
Du hast mMn nicht alles ausgereizt, was möglich wäre: ich könnte mir auch gut vorstellen, dass zwei Erzähler aufeinenanderprallen, unterschiedliche Aspekte der Beziehung zueinander sichtbar werden, neue Schichten entstehen.
Ja, wäre möglich. Aber ich habe ja nicht alles auf nur eine Person reduziert - nur um dann doch noch wen anderes zu Wort kommen lassen. Klar erweitern mehrere Sichtweise das Spektrum der Wahrnehmung, aber dann ginge mir das "intime" flöten. Ich nenne es mal eine intime Beziehung des Lesers zur Protagonistin, weil ich finde, man ist schon sehr dicht an ihr dran. Der Text lässt einem ja auch gar keine andere Möglichkeit. Interessant wäre vielleicht der selbe Abend aus seiner Sicht erzählt. Ohhhhh - cooles copywrite. Ich copywrite mich selbst in der nächsten Runde

.
die Andeutung ließe sich erweitern, ein Erinnerungsreigen könnte einsetzen, (der dann auch durch einen zweiten Erzähler ergänzt werden könnte, auch um die Unzuverlässigkeit zu zeigen). Ja, das ist eins Stelle, die man mutiger gestalten könnte.
Ich sehe durchaus den Mehrwert, ich sehe aber auch Verluste. Also wenn, dann (käme für mich) wirklich nur ein zweiter (nachgestellter) Text in Frage. Und der würde in der Tat noch mal ein anderes Licht auf die Prot. werfen.
Aber weißt du, du siehst mich gar nicht richtig, du siehst nur die Schminke. Die hält das Gesicht zusammen, darunter ist es ganz zerfranst.
tja, da verwischt die Perspektive, das kann nicht Teil des Gesprächs sein, könnte man rausnehmen oder verändern.
Finde ich aber irgendwie schon, weil sie ja weiß, dass sie ziemlich kaputt ist und sie ist ja auch irgendwie in dieses Dorf gekommen, um sich vom ihm trösten zu lassen, also macht Frau einen auf Mitleid. Da zeigt sie mal kurz eine andere Seite und die ist für die Gesamtwahrnehmung der Figur schon wichtig, finde ich.
Überhaupt: Ich mag es (bekanntlich) wenn Fliege ausfliegt und sich außerhalb ihrer ureigenen Schreibgewohnheiten bewegt. Ein bemerkenswerter Text, ohne Frage!
So untypisch finde ich den Text für mich gar nicht. Ist doch voll mein Thema

Trotzdem ärgere ich mich noch immer, dass ich das Ding nicht in den Maskenball gegeben hab.
Ja, sehr fein. Hat mich echt gefreut, Ise. Und immer wieder gern.
Ohhh - @lakita ist wieder da 
wie schön! Und auch gleich noch hier! Und ich fand deinen Komm wirklich sehr unterhaltsam.
Es hat Spaß gemacht, es zu lesen und zwar, weil in jedem Satz ein weiterer Untertext steht.
Das ist so ein typischer Frauentext, denn wir haben es echt drauf, etwas zu sagen und was anderes zu meinen.
Ich glaub, das meinen Männer, wenn sie sagen, wir Frauen sind kompliziert. Dabei muss man nur das Wörterbuch benutzen

.
Zum Beispiel all die sog. Testfragen, die wir stellen. Dahinter stehen Berge von Vorurteilen, die wir mit in das Gespräch bringen, die wir aber nicht äussern. Sondern etwas wird in eine Frage gekleidet und danach sich dann auf die fatale Antwort gestürzt.
Voll fies diese Frauen. Alle. Ohne Ausnahme.
Beispiele, die ich dir ja nicht bringen müsste, denn du bist so wie ich in der Lage, diese Fragen sofort zu übersetzen und obendrein ja noch die Autorin, aber es gibt ja auch noch andere Leser hier, die vielleicht grad die Stirn kraus ziehen.
Obwohl ich Frau bin, hatte ich doch sehr viel Freude dran.
Heißt übersetzt: Was? Du hast dich gebunden? Damit komplett von mir abgewendet? Was auch immer das für eine Frau sein wird, sie ist nichts im Vergleich zu mir. Was für ein Fehler du gemacht hast.
Ach, was können wir doch so hübsch hässlich sein.
Heißt übersetzt: Wir damals, wir hatten es echt drauf, das war damals richtig guter Sex mit mir und wehe das vergisst du jemals in deinem Leben. So etwas bekommst du nie wieder, weil du ja nun eine andere hast und mit der kann es gar nicht so gut sein.
Hehe
Heißt übersetzt: Völlig klar, du hast dein Selbst aufgegeben, bist nur noch der schlaffe Pantoffelheld, widerlich wie unattraktiv du jetzt auf mich wirkst und merkst es noch nicht einmal.
Das war mein Liebling.
Klar wird jede Frau ihre eigenen Untertexte da einfügen. Ich bin mir sicher, wenn wir dieses Spiel hier machten, dass praktisch jede etwas anderes hineinliest.
Ich schätze, es wird sich schon ähneln, nur die Nuancen würden sich unterscheiden. Sonst würden Texte wie dieser und viele andere nicht so gut funktionieren, wenn die Palette so groß wäre.
Meine Interpretation ist übrigens die, ... sondern es schwingt da dieses Wiederaufwärmen mit. Ich könnte mir vorstellen, dass er bei ihr auf einer inneren Liste derjenigen Expartner steht, die man sich nochmals anschauen will, ob einer drunter ist, den man nochmals aufwärmen kann.
Gehe voll und ganz mit.
Sie ist irgendwie ein offenes Buch für mich und dennoch weiß ich natürlich nicht, wie ihre Zukunft aussieht.
Das ist schön. Ich mein, dass sie Dir so vertraut vorkommt. Was die Zukunft bringt, weiß man ja eh nie. Vielleicht trifft sie auf der Rückfahrt ja wen ... vielleicht sogar eine Frau, wer weiß das schon. Vielleicht fährt sie auch nach Hause und heult drei Tage durch. Vielleicht besäuft sie sich auch und schreibt an die Toilettenwand ihr Telefonnummer. So viele Möglichkeiten ...
Die Umsetzung, so ohne wörtliche Redezeichen gefällt mir gut, weil es gar kein Problem darstellt, was sie sagt und was letztendlich seine Erwiderungen sind.
Schön.
Und liebe Grüße nach Hamburg!
Hey @dotslash,
dich hier wieder mal zu lesen ist auch schön. Ich hoffe, es ist ein Zeichen dafür, dass es bei Dir wieder "Freizeit" gibt. Vielen Dank an Dich für deine Zeit! Und die Zeilen natürlich.
Ich mochte deine Geschichte sehr, erzählt aus der Egoperspektive deiner Protagonistin. Immer noch auf der Suche, leidvoll neidisch und kein bisschen reifer.
Ach, wenn ihr die immer so pubertär findet, gibt mir das einen kleinen Stich. Mann, die hat es doch auch nicht leicht!
Hier war mir sofort klar, sie treffen sich in einer Kneipe. Ein Wiedersehen nach x Jahren. Komisch, dass das andere anders interpretierten. Aber nun hast du es ja verdeutlicht.
Du hattest aber auch schon zwei neue ersten Sätze, muss man fairerweise dazu sagen.
Warte mal, du hast da einen Fussel an der Schulter, ich mach den eben mal weg.
Hei, überlegs dir noch mal, ich würd gut für dich sorgen.
Das ist männlich gedacht. Frauen eher so: ich muss dich mal kurz anfassen. Spannend.
Ich habe nur gedacht, wir hätten ein wenig mehr Zeit.
Weshalb mal war ich schon wieder hier in dieser, unsrer Kneipe?
Eben. Genau deshalb.
Ganz sicher, dass es das Sofa nicht mehr gibt?
Ganz sicher, dass wir nicht noch einmal von vorn?
Jaja. Oder noch besser - da weitermachen, wo es am schönsten war ...
Frontalangriff – Aufgabe der Deckung. Bewirkt das Gegenteil und das ist ihr bewusst. Das Spiel ist aus, der Kampf, um die verpasste Chance erneut zu gewinnen verloren.
Jipp.
Distanz wird wiederhergestellt, Rückzug ins eigene verschissene Leben.
Jou.
Der Prinz hat sich für den Spatz in der Hand entschieden. Die Taube muss selber sehen, wie sie zurechtkommt.
Habe mir sagen lassen, kommt gar nicht so selten vor.
Hast mich gut unterhalten,
Das freut mich doch sehr! Dein Kommentar mich ebenfalls. Merci!
Und damit zu
Hey @Geschichtenwerker,
Du bist ja auch eine sehr treue Seele. Ich danke Dir dafür!
es ist ja schon viel geschrieben worden zu Deinem kleinen Experiment, weswegen ich mich eher kurz fasse.
Na gut. Entschuldigt. Nee, Quark, völlig zurecht.
Ich empfand das als sehr erfrischend, auf diese Art dem Gespräch zu lauschen. Es gibt ein paar Stellen, auf die meine Vorkommentatoren schon hingewiesen haben, an denen man mehr Autorin als Protagonistin hört, aber sei's drum.
Das wäre jetzt aber doch sehr spannend zu wissen, welche Du meinst, weil ich ziemlich viele von diesen Stellen eiskalt gekillt hab.
Insgesamt finde ich das gut gelungen und auch faszinierend, wie man quasi den Mann sprechen hört, obwohl sein Text ja nicht genannt ist.
Ja, ich finde das auch spannend, wie man den mitliest.
Das gelingt Dir, indem Du öfters mal seine Antworten quasi wiederholst oder als Fragen formulierst.
Na ja, man liest aber noch mehr mit, als nur das. Die Antworten und Fragen geben ja nur die Richtung vor. Aber klar, die braucht es, sonst würde das nicht funktionieren. Guck mal bei
@svg was der da alles über ihn gelesen hat.
Das ist ein Kunstgriff, der mich zur kritischen Seite führt.
Okay ...
Bei solchen Kunstgriffen wie hier, frage ich mich immer, welchen Mehrwert das eigentlich hat (außer, dass es interessant ist, das einfach mal auszuprobieren).
Ist das jetzt dein Ernst? Welchen Mehrwert das hat? Weil das ganze eine Dialogsituation ist und der Dialogpartner ausgespart wurde. Und weil es dem Leser zur Orientierung dient. Weil seine Antworten eben auch etwas über ihn und die Beziehung zueinander aussagen. Weil sie die Richtung mitbestimmen die das Gespräch nimmt ... Mir fallen da einige Mehrwertgründe ein.
Also, ich glaube, das ist letztlich kein Mehrwert.
Es könnte auch sein, dass man sich dadurch mehr auf die Protagonistin fokussiert, was allerdings bei mir gar nicht der Fall war, außerdem war mir sogar der Mann sympathischer und ich fand es fast spannender, herauszufinden, wie er die Olle loswird. Die Protagonistin empfand ich dann recht schnell als anstrengend, was nicht zuletzt an dem Kniff liegt, die Hinweise auf seine Antworten in ihren Sprechtext einzubauen. Das wird im Laufe der Zeit anstrengend.
Also, dass dir die Prot. unangenehm ist, völlig in Ordnung. Aber in erster Linie dienen die Wiederholungen der Struktur des Textes, damit da nicht nur lose Enden umherliegen, die keinerlei Bezug zueinander haben.
Außerdem funktioniert das natürlich nur, wenn man auch einen passenden Charakter hat. Zur Protagonistin passt dieses Wiederholen der Antworten, dieses immer wieder Aufgreifende, ...
Aber dann ist doch alles gut. Ich verstehe, glaub ich, nicht ganz, was Du gegen diesen "Kniff" jetzt genau hast. Jedenfalls habe ich das Gefühl, Du machst mir/dem Text das irgendwie zum Vorwurf. Ich sehe nur nicht, wo genau daran das Problem sein soll.
Vielleicht ist das am Ende auch der eigentliche Mehrwert dieses Kunstgriffs, dass er hier zum gewählten Charakter passt und ihn dadurch auf diese Weise noch betont.
Dann also doch Mehrwert. Du verwirrst mich. Ich trinke da jetzt ein Bier drauf und proste Dir zu! Und nein, ich betrinke mich nicht.
Insgesamt also ein spannender Text.
Phuu.
Liebe @Manuela K.,
da habe ich mich aber auch sehr gefreut, als dein Komm reinkam. Habe vielen Dank.
Hab ich dir erzählt, das mir gegenüber ein Pärchen wohnt, und wenn die am Vögeln ist, haben alle in der Nachbarschaft was davon?
Ja, da hatte ich erst ein »das am Vögeln war« und habe mich von einem Komm verführen lassen. Man sollte das nicht tun. Das »s« wird sofort nachgereicht.
Am Anfang fand ich ihn zu atemlos, besonders, weil die Sätze im Zwiebelhackerrhytmus kommen, tack, tack, tack. Brauchte eine Weile, um reinzukommen, überhaupt mal zu erspüren, was hier Sache ist. Hat aber nicht lange gedauert.
Kann ich komplett nachvollziehen, ging mir selbst ja auch so, als ich zum ersten Mal zum Lautlesen angesetzt hab. Allerdings, nachdem ich das Tempo rausnahm, der lässt sich schon echt gut Vorlesen - mal so nebenbei. Zurück zum Thema, freue mich zu hören, dass man auch schneller in den Text finden kann, als einen zweiten Anlauf.
Du transportierst den eigentlichen Inhalt via Subtext, das gefällt mir, der Kern der Geschichte, das Innenleben der Prot, ihre Gefühlslage, gehen vor der Lebensinventur, die den äußeren erzählerischen Rahmen bildet. Ich finde, alles, was der Text sagen will, kommt klar raus. Gut gemacht!
Kurz, knapp, aber große Freude auf meiner Seite. Klar, so was liest man gern.
So, ich bin durch. Was für ein Marathon. Unglaublich. Aber total schön!
Vielen, vielen Dank nochmals an alle.
Und eine gute Woche. Passt auf Euch auf!
Liebe Grüße, Fliege