Abschied
Ich saß an meinem PC, als mir meine Mutter eine traurige Mitteilung überbrachte. „Opa hat es geschafft“ flüsterte Sie mir leise ins Ohr.
Im ersten Moment registrierte ich ihre Nachricht überhaupt nicht, aber dann wurde mir bewusst das Opa uns für immer verlassen hatte. Nach langer und schwerer Krankheit, hatte er für immer die Augen geschlossen.
Opa war ein lieber netter Kerl, mit dem man alle Geheimnisse teilen konnte. Bei ihm wusste man genau woran man war. Alle die ihn kannten, hatten diesen Mann in ihr Herz geschlossen.
Jeden Nachmittag nach der Schule gab es von ihm frischen Kuchen. Er war einer der besten Konditoren in seinem Fach, und verstand es mit seinen Zutaten zu variieren.
Langsam machte ich die Tür zum Zimmer auf, und erblickte meine trauernden Eltern. Mir war noch nicht wirklich klar, das mein geliebter Opa nie wieder mit mir um die Wette lachen würde. Ich ging auf Mutter zu, und schloss sie in meine Arme.
Nun war der Moment gekommen, den alle fürchteten. Jeder hatte gewusst das er nicht mehr lange leben würde, aber dass es dann doch so schnell ging, hatte keiner mit gerechnet. Alle nahmen auf ihre eigene Art von ihm Abschied.
Mutter fing an zu weinen, wobei ihr Gesicht um Jahre älter wirkte. Ihr Vater hatte sie immer als treue Seele des Hauses bezeichnet, ohne auch nur ein Mal an sich zu denken „Ich bin Gott wirklich dankbar, dass ich sie als Tochter bekommen habe“ teilte er mir noch vor kurzem mit.
Mein Vater vergoss keine Träne, aber bei ihm wusste ich, dass er eher im Stillen seine Trauer bewältigte.
Und was war mit mir? Natürlich war ich traurig, aber die schönen Erinnerungen an Opa konnte mir keiner mehr nehmen, und das machte mich glücklich.