Mitglied
- Beitritt
- 17.07.2002
- Beiträge
- 1
Abschied
Ich sehe wie sich der Mond in den Geräten spiegelt die mein Leben verlängern sollen, ich will noch nicht gehen, aber trotzdem habe ich keine angst, wenn der Tod denkt das es Zeit ist mich zu holen, so werde ich nicht gegen ihn kämpfen, ich werde ihm meine Hand reichen und er möge mich zu etwas neuem führen, einen Ort ohne Leid und Schmerzen.
Ich spüre wie eine Träne über mein Gesicht läuft, aber es ist nicht meine, sie gehört meiner Gattin, tag und nacht sitzt sie an meinem Bett und hofft auf ein Wunder.
Wie gern würde ich sie noch einmal in den Arm nehmen, ihre Haare streicheln, ihre Haut spüren und den sanften Kuss ihrer Lippen.
Ich bin in mir selber gefangen, ich hör und sehe alles, aber ich kann mich nicht bewegen.
Ich sehe wie meine Kinder das Zimmer betreten, zusammen mit einem Mann. Ich höre wie er meiner Familie sagt, dass es nun Zeit ist sich zu verabschieden.
Langsam kommen alle auf mich zu, ich kann ihre traurigen Gesichter sehen, ich sehe wie meine Tochter mir einen Kuss auf die Stirn gibt und höre sie sagen das sie mich liebt, mein Sohn legt seinen Kopf auf meine Brust und sagt auch wie sehr er mich liebt und wie er mich missen wird. Ich sehe wie meine Frau meine Hand in ihre nimmt und sie küsst, mit der anderen Hand streichelt sie mir über die Wange und sagt mir das wir uns wiedersehen werden.
Jetzt ist es zeit zu gehen, ich sehe ein Licht, es ist warm und wunderschön, ein letztes mal sehe ich die Gesichter meiner lieben und weiß das ich sie irgendwann an dem Ort den ich nun betreten werde wiedersehen werde. Ich habe keine angst, die Zeit ist da, ich sehe das Licht und höre meine Familie weinen, aber der Klang der Trauer scheint sich immer weiter zu entfernen, es ist nur noch ganz leise zu hören.
Ich bin am Ziel der Reise angekommen.
Ich liebe euch alle und wir sehen uns wieder.