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Aber das Schicksal

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05.02.2004
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Aber das Schicksal

Es war ein kalter Novembertag und er saß wie schon oft in der Nähe des Südbahnhofes herum. Er trank heißen geschenkten Tee aus einer Thermoskanne.
Ja ja, die Thermoskanne. er besaß sie nun schon seit über zwanzig Jahren und zwanzig Jahre war es nun schon her, seit sie ihn verlassen hatte. Sie hatte es nicht gewollt und er noch weniger, aber das Schicksal.
Für ihn war es noch keine Stunde her, seit sie in dem kleinen, anliegenden Park ein Picknick gemacht hatten. Frisch verliebt waren sie gewesen und viel, ja , sehr viel gelacht hatten sie, doch sie mußte gehen. Der Herr hatte sie zu sich gerufen, wie es so heißt und niemand kann sagen, wem von den Beiden es besser geht.
Er hatte ihren plötzlichen Tod nie überwinden können und neben dem Wichtigsten auf der Welt verlor er auch noch all die unwichtigen Dinge und stand bald darauf auf der Straße. Sie war zu seiner neuen Wohnung geworden und er irrte umher in Gedanken an seine Liebe. Für ihn war sie nicht tot und er sah sie überall. Zum Beispiel im Park, in dem sie herumgealbert hatten.
Die Teekanne war leer geworden und es war bereits finster, als er in den Park ging, um sich eine Bank zum Schlafen zu suchen.
Seine Kanne im Arm und in Gedanken an seine Frau schlief er ein.
Gegen drei Uhr früh kamen Polizisten und wollten ihn vertreiben, weil es ja verboten war, sich auf öffentlichem Eigentum auszuschlafen.
Er reagierte nicht und sie dachten, der Alte sei betrunken und erst als sie versuchten, ihn wach zu rütteln, bemerkten sie, daß er tot war, dieser verliebte alte Mann.

 

Hallo waluliso
Herzlich Willkommen auf kg.de

Leider fällt meine Antwort auf deine erste Geschichte hier nicht durchweg positiv aus. Du hast eine durchaus gute Idee für deine Geschichte benutzt, jedoch machst du es dir zu einfach, will sagen, die Geschichte ist mir einfach noch zu kurz. Du berichtest kaum über Details, der Mann bleibt ein Fremder und die Geschichte berührt den Leser kaum. Man weiß nur, dass der Mann obdachlos ist, seine Frau verloren hat und plötzlich stirbt, kein Grund, keine Gedanken des Mannes, nur der Hinweis, dass er mit dem Tod nicht umgehen kann. Das ist mir, wie schon gesagt, noch etwas zu wenig, du solltest deine Geschichte noch ein wenig ausbauen, vielleicht noch ein paar schöne Formulierungen und mehr Details.

Hier noch ein paar Fehler, die mir aufgefallen sind:

er saß wie schon oft in der Nähe
er saß, wie schon so oft, in der Nähe
heißen geschenkten Tee
heißen, geschenkten Tee - vielleicht kannst du das "geschenkt" noch etwas vertiefen
er besaß
Er besaß
über zwanzig Jahren und zwanzig Jahre
ich fände es schöner, wenn du "ebenso lange" statt einer Wiederholung von "zwanzig Jahre" schreiben würdest, aber das ist Geschmackssache
aber das Schicksal.
tut was?
viel, ja , sehr
, ja,
und neben dem Wichtigsten auf der Welt verlor er auch noch all die unwichtigen Dinge und stand bald darauf auf der Straße.
zweimal "und", das geht bestimmt noch schöner
Sie war zu seiner neuen Wohnung geworden und er irrte umher in Gedanken an seine Liebe. Für ihn war sie nicht tot und er sah sie überall. Zum Beispiel im Park, in dem sie herumgealbert hatten.
Hier ist es ungeschickt, da du mit "sie" direkt hintereinander zwei verschiedene Dinge meinst. Beim ersten Mal denkt der Leser fast, die Frau wäre die neue Wohnung und nicht die Straße. Bei zweiten Mal würde sich das "sie" grammatisch gesehen auf "seine Liebe" beziehen.
war leer geworden
hört sich seltsam an, obwohl es eigentlich korrekt ist - vielleicht wäre "war mittlerweile leer" oder etwas ähnliches besser
Gegen drei Uhr früh ... auszuschlafen
Um drei Uhr früh schläft man sich noch nicht aus, ausschlafen würde zu einer Zeit am Tag passen

Gruß
Arthuriel

 

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