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Abenteuer Kommunikation
SEPTEMBER 2010
Was für ein langweiliger Abend.
Der spätsommerliche Nebel umhüllt mich schon den ganzen Tag und hält meine Gedanken unterhalb der Wolkendecke gefangen. Es ist kurz nach 22:00 Uhr, der Tag war gewöhnlich, mit leicht trister Tendenz. Die Kinder schlafen längst, und der fade Beigeschmack des Tages zieht sich sogar bis hin zum Joghurt, den ich grade aus dem Kühlschrank genommen habe.
Nachdem der Joghurtbecher in den Abfalleimer und der Löffel in die Spülmaschine gewandert sind, bleibt mein Blick am Notebook hängen, das zusammengeklappt auf dem Küchentisch liegt. Mittlerweile ist dieses kleine Wunderwerk der Kommunikationstechnik zu meinem Küchengerät mit der höchsten Laufzeit in Stunden/Woche geworden.
Ich klappe ihn auf, und Sekundenbruchteile später leuchtet der Einschaltknopf unter meinem Fingerdruck auf.
Zeitgleich rufe ich meine Emails ab und logge mich auf der Dating-Seite ein.
Auf welcher der beiden Seiten werden wohl heute die unterhaltsameren Nachrichten zu finden sein? Die Antwort auf diese Frage kenne ich längst.
7 neue Nachrichten.
6 davon langweilen mich, bevor ich sie zu Ende gelesen habe. Zwischen orthographischen Katastrophen und Lebensläufen in Kontaktanzeigen-Kurzform bleibe ich an einer Nachricht hängen:
Datum: 22.09.2010 15:26
Betreff: Sommer, Sonne, Meer und mehr
Lieber Paradiesvogel!
Mein Name ist Jochen.
Ich bin 44 Jahre alt, Unternehmer und lebe in Hamburg, bin ungebunden und kinderlos.
Dein Bild ist mir unter den vielen plakativen Profilen ins Auge gestochen.
Dein Foto spricht mich sehr an; es erinnert mich an den Sommer, den ich so mag. Unsere Vorlieben scheinen sich in sehr vielen Punkten zu überschneiden.
Ich habe in der Zeit vom 11. bis zum 17. Oktober Urlaub und habe ein komfortables Doppelzimmer auf Teneriffa gebucht: direkt am Meer gelegen mit Blick auf das Wasser; Wellnessprogramm inklusive.
Ich würde mich sehr freuen wenn du mit mir verreist. Die Kosten übernehme selbstverständlich ich.
Bitte lass mich wissen ob du mich begleiten möchtest.
Dein SportBoyHH
Was ist denn das?
Diese Nachricht ist so ungewöhnlich, dass sie schon fast interessant klingt.
Aber: Hamburg? Das ist außerhalb allem Erreichbaren.
Und Teneriffa? Ich suche eine Affäre, keinen Schnäppchenurlaub.
Es passt überhaupt nicht zu dem, was ich suche. Bei dem Gedanken daran, dass ich zufällig in dieser Zeit sogar Urlaub eingetragen habe, muss ich zwangsläufig in mich hinein grinsen.
Einen kleinen Blick in seine Profildaten kann ich mir trotz der Besinnung auf die Realität nicht verkneifen.
Das Foto zeigt das Portrait eines gutaussehenden Mannes. Es ist sicherlich schon ein paar Jahre alt, denn er sieht nicht aus, als wäre er schon Mitte 40. Es ist ausschließlich sein Gesicht zu sehen. Die Haare sind so kurz, dass sie kaum in seine Stirn fallen. Die Farbgebung der Fotografie lässt mich nicht erkennen, ob sein Haar dunkelblond oder doch schon braun ist. Seine Lippen sind voll und sinnlich, die dunklen Augen aufmerksam in die Kamera gerichtet. Ein Lächeln umspielt seine markanten, männlichen Gesichtszüge.
Ich klicke mich weiter durch sein Profil.
SportBoyHH
Alter: 44 Jahre
Geschlecht: männlich
Größe: 189 cm
Gewicht: 81 kg
Haarlänge: kurz
Haarfarbe: braun
Statur: sportlich
Augenfarbe: braun
Sternzeichen: Schütze
Entfernung: 447 km
Sucht: eine Frau
für: ein erotisches Abenteuer / Seitensprung / Affäre; tabulosen Sex
Erscheinungsbild: klassisch; modisch/aktuell
Beruf: Selbständig
Einkommen: keine Angabe
Rauchen: nein
Eigener Haushalt: ja
Familienstand: ledig
Charakter:
Nett, humorvoll, selbstbestimmt, Sinn für gutes Essen und gute Weine und phantasievollen, spielerischen, außergewöhnlichen Sex.
Ich treibe gerne und viel Sport.
Vorlieben:
Sex heißt für mich bedingungslose Hingabe, ausdauerndes Vorspiel und die Umsetzung gemeinsamer sexueller Phantasien und Wünsche.
Sinnlich und leidenschaftlich dem Alltag entfliehen.
Abneigungen:
Intoleranz, Arroganz, Vorurteile, und alles was in die Toilette gehört.
extreme SM-Spiele (leichte Fesselspiele finde ich jedoch sehr anregend)
Erotische Vorlieben:
Rollenspiele, Reizwäsche, Fesselspiele, Sex an ungew. Orten, Intimrasur, Swingerclub, OV, AV, Strip, ONS, Outdoor
Partnervorstellung:
Attraktiv, gepflegt, gutes Benehmen in der Öffentlichkeit, hemmungslos hinter verschlossenen Türen, jedoch immer respektvoll. Ich suche jemanden, mit dem man gerne seine Zeit verbringt, mit dem man lachen und sich auch ernsthaft unterhalten kann.
Ach Jochen - das klingt ja alles wirklich ganz nett. Aber natürlich kommt ein gemeinsamer Urlaub niemals in Frage. Die Vorstellung davon ist bestenfalls eine abendfüllende Episode für mein digitales Kopfkino, aber weit weg von dem, was für mich in der analogen Welt machbar ist.
Datum: 22.09.2010 22:09
Betreff: Re: Sommer, Sonne, Meer und mehr
Hallo Jochen,
danke für deine nette Nachricht.
Kaum zu glauben, aber ich habe in der Zeit deiner Urlaubsbuchung tatsächlich frei.
Allerdings - wenn du mich mitnimmst musst du gleich noch ein Zimmer nachbuchen, denn ich habe 2 Kinder
Scherz beiseite - wie du sicherlich schon gesehen hast, wohnen wir fast 450 km auseinander. Ich bin hier auf der Suche nach jemandem, den ich öfter treffen kann, und
nicht nach einmaligen Geschichten.
Trotzdem danke für dein reizvolles Angebot.
Eine Frage hätte ich da noch: wie viele Frauen schreibst du denn gewöhnlich an, um eine Begleitung zu finden?
Keep smiling,
Eva
Er ist online, obwohl seine Nachricht schon vom Nachmittag stammt. Seine Antwort lässt nicht lange auf sich warten.
Datum: 22.09.2010 22:13
Betreff: Re: Re: Sommer, Sonne, Meer und mehr
Guten Abend Eva,
wie schade, dein Profil schien mir so passend.
Ich habe gesehen, dass die Entfernung zwischen uns für spontane Treffen nicht taugt, aber ich wollte den Hauch einer Chance nicht einfach verstreichen lassen.
Ich bin genau wie du auf der Suche nach einer dauerhaften Affäre.
Du hast vermutlich recht. Umso mehr freue ich mich, dass du trotzdem geantwortet und meine Einladung nicht einfach ignoriert hast.
Wo genau lebst du denn? Vielleicht laufen wir uns doch zu irgendeiner Gelegenheit über den Weg. Solltest du jemals nach Hamburg kommen, lass uns zusammen einen Kaffee an der Alster trinken.
Übrigens bist du die einzige Frau, der ich diese Einladung geschickt habe.
Wenn du nicht mitfährst, werde ich meinen Urlaub alleine verbringen.
Herzlichst,
Jochen
Pfffffffffft ... als wenn das irgendjemand glauben würde!
Immerhin ist er charmant. Und das Foto ein Hingucker.
Ich skizziere ihm in meiner nachfolgenden Antwort noch die grobe Richtung aus der ich komme, wünsche ihm einen erholsamen Urlaub und hake ihn geistig ab.
Hamburg ...
DEZEMBER 2010
Der Postbote hat das neue Seminarprogramm vorbei gebracht.
Unter den vielen Angeboten ist eines, was mich gleich anspricht.
"Das Abenteuer Kommunikation" - ein Wochenend-Crashkurs Ende Januar, von Freitag bis Sonntag. Perfekt! Genau das, was ich fürs nächste Jahr suche. Preislich passt der Kurs absolut in mein Budget. Veranstaltungsort ist eine kleine private Schule in Hamburg.
Hamburg?!
Da war doch was ...?
Ich klappe den Laptop auf und logge mich ein.
Die Suchfunktion der Dating-Platform lässt mich schnell fündig werden: ich grenze meine Suche ein auf Männer aus Hamburg, zwischen 40 und 45 Jahren, Single, und mit Bild im Profil. Ein Klick - und ich habe ihn zumindest virtuell vor mir. SportBoyHH!
Ein wenig aufgeregt tippe ich ihm eine Nachricht.
Datum: 20.12.2010 19:27
Betreff: Neues Jahr - neues Glück?
Hallo Jochen!
Erinnerst du dich an mich?
Wir haben uns vor einigen Wochen hier kurz unterhalten.
Wie du siehst bist du mir in guter Erinnerung geblieben.
Vielleicht komme ich Ende Januar für ein Wochenende nach Hamburg.
Gibt es noch Kaffee an der Alster?
Viele Grüße vom
Paradiesvogel Eva
P.S.: Wie war eigentlich dein Urlaub?
Ich bin gespannt ob und wann er antwortet.
Dann klicke ich weiter zur Seite des Kursanbieters, sehe mir seine Internetpräsenz an, fülle das Online-Anmeldeformular aus und schicke es ab.
Ein kleiner Stadtplan gibt mir eine schnelle Orientierung darüber, in welchem Stadtteil ich mir ein Hotelzimmer für diese Zeit suchen sollte. Es gibt nur wenige Hotels, von denen aus man das Seminargebäude zu Fuß gut erreichen kann - das erleichtert mir die Entscheidung.
Innerhalb von einer guten halben Stunde sind alle Reservierungen und meine Anmeldung erledigt.
Bevor ich den Laptop herunterfahre, checke ich noch mal die erotische Postbox.
Huch ... er hat schon geantwortet?
Datum: 20.12.2010 19:48
Betreff: Re: Neues Jahr - neues Glück!
Eva!
Wie könnte ich dein Bild vergessen haben?
Kaffee gibt es an der Alster mehr als wir beide trinken können. Und ich kann dir versprechen, Hamburg hat noch weitaus mehr zu bieten als das. Alles hängt davon ab, was du erleben willst.
Wann wirst du hier sein?
Bist du online? Wollen wir chatten?
Jochen
P.S.: Mein Urlaub war sehr entspannend. Das einzige was fehlte warst du.
Elender Charmeur.
Du hast bisher nicht mal mein Gesicht gesehen ...
Ich logge mich im Chat der Seite ein und klicke seinen Namen an; das Chatfenster öffnet sich.
♀ Hallo Jochen!
♂ Hey Eva ... schön dich zu lesen. Das sind ja gute Neuigkeiten! Was treibt dich in den hohen Norden?
♀ Ach - ich möchte einen Kurs in Hamburg besuchen. Ich habe mich eben grade angemeldet und dachte mir: warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden?
♂ Sehr guter Gedanke, Paradiesvogel ... warst du schon einmal in Hamburg?
♀ Ja - aber ich würde nicht sagen, dass ich mich dort auskenne
♂ Herzlichen Glückwunsch - du hast gerade einen persönlichen Hamburg-Guide gewonnen ... ich zeige dir gerne die Stadt wenn du magst und neben deinem Kurs noch Zeit und Lust darauf hast
♀ Schon wieder so ein verlockendes Angebot? Danke! Ich werde gerne darüber nachdenken
♂ Wann und wo findet dein Kurs statt? Und worum geht es?
♀ Termin ist am 22. und 23. Januar. Die Schule liegt im Stadtteil Bramfelde. Es geht um verbale Kommunikation. Gesprächstraining. Konfliktmanagement. Klingt trocken, oder? Aber ich mache den Kurs sogar freiwillig.
♂ Ich hoffe du machst alles, was du in Hamburg tust, freiwillig! Dein Kurs ist ein guter Anfang. Wir können dann im Anschluss daran auf das Training der nonverbalen Kommunikation übergehen. Das wäre dann allerdings ein sehr praktisch orientierter Kurs.
♀ na das würde dir wohl gefallen ... noch weiß ich ja überhaupt nicht, ob ich dich treffen möchte. Erzählst du mir von dir?
♂ Gerne ... die Eckdaten siehst du schon im Profil. Ich bin nicht verheiratet und war es noch nie. Mein Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen, es war nicht immer Platz an meiner Seite für "eine" Frau. Aber ich möchte nicht auf Sex verzichten. Es ist für mich eine Art zu spüren, dass ich noch lebe. Und doch möchte ich mich zu nichts verpflichtet fühlen. Ich treibe sehr viel Sport, da ich mich körperlich fit halten muss. Was willst du noch wissen? Frag mich alles was du willst. Und erzähl mir von dir ... Warum bist du hier?
♀ Wie du in meinem Profil siehst: ich bin verheiratet. Und das sogar wirklich gerne! Meine Beziehung ist okay. Es gibt wohl immer Dinge, die einen stören ... aber ich möchte meinen Partner nicht austauschen. "Neugier" ist mein zweiter Vorname - und der Grund, warum ich hier bin. Ich habe zwei Kinder, einen interessanten Job und ein geregeltes Leben, aber manchmal bin ich ... rastlos.
♂ Du scheinst mir eine sehr offene und aufgeweckte Person zu sein. Das gefällt mir. Gibt es spezielle Dinge, die du gerne erleben möchtest?
♀ Ich glaube, Jochen - die Wünsche entwickeln sich erst, wenn man sich kennenlernt und sich gegenüber steht. Alles steht und fällt mit dem Menschen, auf den man trifft und den Situationen, die sich daraus entwickeln.
♂ Was wünschst du dir, Eva? Sag es mir.
♀ Ich wünsche mir ... fremde Haut. Frische Ideen. Neue Töne. Ungewohnte Berührungen.
♂ Was würdest du tun, wenn ich jetzt bei dir wäre? Stell´ dir vor ich stehe hinter dir, du sitzt auf deinem Stuhl und ich lege meine Hände in deinen Nacken. Ich fange an, dich zärtlich zu massieren. Was tust du?
♀ Ich schließe die Augen und lehne meinen Kopf zurück ... bis ich Halt an deinem Körper finde. Ich lasse mich nicht mehr von dem Chatfenster vor mir ablenken, sondern richte meine Aufmerksamkeit ganz auf deine Hände.
♂ Meine Hände gleiten über deine Schultern, den Hals entlang nach oben, und wieder zurück; dann beuge ich mich zu dir herunter, küsse deinen Hals. Eine Hand lasse ich durch den Halsausschnitt deines Shirts zu deinen Brüsten gleiten. Langsam arbeite ich mich vor bis unter deine Wäsche. Du fühlst dich weich und warm an. Gefällt dir das?
♀ Ich spüre deine feuchten Lippen an meinem Hals, und dein Atem streichelt meine Wangen. Deine Berührungen lassen mich nicht kalt ... ich greife mit einer Hand nach hinten, streiche an deinem starken Arm nach oben und drehe mich dabei leicht in deine Richtung. Dann wandert meine Hand weiter über deine Schultern und den Hals hin zu deinem Haar. Ich ziehe deinen Kopf näher zu mir heran ... darf ich dich küssen?
♂ nur zu gerne, Eva ... aber ich muss unsere Plauderei leider nun beenden. Ich möchte noch eine Runde um die Alster joggen. Es würde mich wirklich freuen, dich in Hamburg zu treffen. Lass uns morgen weiter chatten. Oder wann immer du Zeit hast.
♀ Ja. Lass uns ein wenig hier kennenlernen. Vielleicht sehen wir uns ja wirklich im Januar. Viel Spaß noch beim Joggen! Bis Bald!
♂ Bis bald, Paradiesvogel!
Lächelnd lehne ich mich einen Moment zurück, schließe die Augen und lasse die Bilder noch einmal vor meinem geistigen Auge auftauchen.
Dann schalte ich den Laptop aus und kehre wieder zurück in die analoge Welt.
Es ist Zeit, die Kinder ins Bett zu bringen.
In den nächsten Tagen treffen wir uns immer wieder online.
Wir chatten, tauschen Bilder aus, führen gewöhnliche, sinnliche und sehr erotische Gespräche. Ab und zu sehen wir uns gegenseitig per Cam, und es wird immer klarer, dass wir anscheinend auf einer Wellenlänge funken. Wir erzählen uns unser Leben; ich erzähle ihm von meiner Familie, meinem Job, den unspektakulären Dingen die mich umtreiben - er erzählt mir von sich, seiner Spenderniere, die er von seiner Mutter bekommen hat und seinem Leben zwischen Krankenhäusern und seinem Unternehmen, von seinem Urlaub auf Teneriffa, den er schlussendlich mit seiner Mutter verbracht hat. Zwischendurch werden unsere weltlichen Unterhaltungen immer wieder durch unser Kopfkino unterbrochen, das durch ein kleines Stichwort wie wild zu laufen beginnt und unsere Geiste in eine erotische Welt entführt, die verlockender nicht klingen könnte.
Ich muss ihn sehen!
JANUAR 2011
Freitag Nachmittag.
Es ist Zeit, nach Hamburg aufzubrechen. Ich fahre mit dem Auto, so bin ich flexibler. Das Hotelzimmer ist für zwei Nächte gebucht, sodass ich nicht erst am Samstagmorgen gestresst in Hamburg ankomme.
Ich habe mich mit Jochen schon für heute Abend verabredet.
Schon bevor ich losfahre, ist der Ablauf unseres ersten Treffens recht klar abgemacht und klingt für mich sehr aufregend. Wir haben uns in der Zwischenzeit sehr oft unterhalten, und er hat mir seine Vorstellung präzise beschrieben. Der Kaffee an der Alster ist aus dem Programm gestrichen.
Wir wollen uns in meinem Hotelzimmer treffen, gegen acht Uhr. Er möchte mich anrufen wenn er in der Hotellobby ist. Ich soll ihm dann die Tür einen Spalt öffnen, und nackt im abgedunkelten Zimmer im Bett unter der Decke auf ihn warten. In meinem Gepäck sind ein paar Kerzen - wir wollen uns erst spüren, bevor wir uns angucken.
Im Chat haben wir diese Situation immer wieder durchgespielt, und ich finde das Bild in meinem Kopfkino dazu sehr erregend. Nur noch wenige Stunden und ich werde ihn treffen!
Die Autobahn ist frei, und ich gebe Gas.
Der Weg über die A1 hat mehr Baustellen als das Weltall schwarze Löcher hat, und so wähle ich die Route über die A2 über Wuppertal - Dortmund - Bielefeld - Hannover.
Kurz vor Hannover macht es plötzlich *blitz* ...
Mist! Ein Blick auf meine Tacho sagt mir, dass ich völlig in Gedanken versunken viel zu schnell gefahren bin. Da hätte ich mich wohl doch lieber für die Bahn entscheiden sollen ...
Zu spät.
Ich beschließe, bei Jochen anzurufen, um ihm mein Leid zu klagen und gleichzeitig zu erwähnen, wie gespannt ich auf unseren gemeinsamen Abend bin. Ich ziehe das Handy aus meiner Tasche, die auf dem Beifahrersitz liegt, und suche in den Kontakten nach seinem Namen. Es ist nur "Jochen" gespeichert. Seinen Nachnamen kenne ich nicht.
Ich drücke auf die Hörer-Taste. Nachdem es drei Mal geklingelt hat höre ich eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung
"Hallo?!"
"Hey, hier ist Eva. Ich bin unterwegs auf der Autobahn und wurde grade geblitzt. Ist das nicht übel?"
"Hi Eva. Schön dich zu hören ... ja, das ist wirklich übel. Wo bist du?!"
"Ich bin grade in der Nähe von Hannover, es ist also nicht mehr weit. Ich liege gut in der Zeit und hab nachher noch Gelegenheit, eine genüssliche Dusche zu nehmen."
"Wo fährst du hin?"
"Na ja ... ich werde wohl direkt zum Hotel fahren."
"Bist du wieder unterwegs zu einem deiner Kurse?"
Die Frage dreht eine Ehrenrunde durch meine Gehirnwindungen.
Ach. Du. Scheiße!
Ich hab den falschen Jochen an der Strippe. Köstlich ...!
Er ist einer der Kontakte von der Dating-Seite, allerdings haben wir uns nie getroffen. Wir haben eine zeitlang kommuniziert, ein paar Mal telefoniert und das war`s.
Ich bin noch hin und her gerissen zwischen einem Lachanfall und einem spontan auftretenden Funkloch, entscheide mich dann aber doch für ein ruhiges "Ja ... äähm ... ich fahre nach Hamburg."
"Schade dass ich dieses Wochenende keine Zeit habe, sonst wäre ich gerne zu dir dorthin gekommen"
"Ja ... sehr schade, Jochen. Vielleicht ... sehen wir uns ja doch noch irgendwann in diesem Leben"
"Lass uns einfach in Kontakt bleiben. Ich wünsche dir viel Spaß in Hamburg - und lass´ mal wieder was von dir hören!"
"Werde ich, ja. Bis bald!"
"Tschüss Eva!"
"Ciao Jochen!"
Der Ärger über das unfreiwillige Passfoto ist längst dem Kopfschütteln über die eigenen Comedy-Fähigkeiten gewichen.
Aber dann wird mir bewusst, dass ich tatsächlich keine Möglichkeit habe, Jochen direkt zu erreichen. Wir haben zwar telefoniert, aber er hat immer mich angerufen, und seine Nummer wurde nicht angezeigt. Ich muss mich also darauf verlassen, dass er sich meldet.
Aber das wird er tun. Ich bin mir sicher.
In Hamburg angekommen checke ich im Hotel ein. Es ist kurz nach 18:00 Uhr.
Ich sehe mich in der Lobby um. In zwei Stunden wird ER hier stehen!
Der nette junge Mann an der Rezeption gibt mir den Zimmerschlüssel und zeigt mit einer Handbewegung in die Richtung, in der ich den Aufzug finde.
Dritter Stock, Zimmer 314.
Ich fahre hoch und schließe das Zimmer auf. Es ist sehr geräumig, mit einem großen Doppelbett und einer Couch mit Tisch vor dem Fernseher. Nachdem ich die Koffer auf der dafür vorgesehenen Ablage platziert habe, verschnaufe ich einmal kurz und richte mich im Zimmer ein. Ich packe zuerst die Kerzen aus ... nicht zu nah ans Bett, damit es später schön schummrig bleibt, und lege das Streichholz dazu. Ein Päckchen Kondome lege ich in freudiger Erwartung zwischen die beiden Kopfkissen. Viel mehr Vorbereitung braucht es nicht.
Dann gehe ich in das kleine Bad, das ganz in chinesischem weißem Marmor gehalten ist und nehme eine Dusche. Nachdem ich fertig bin überlege ich kurz, ob es sich wohl noch lohnt etwas anzuziehen, schlüpfe dann aber doch in meine schwarzen Spitzenunterwäsche, ziehe mir die Bettdecke vom Bett, schalte den Fernsehen an und mache es mir auf der Couch gemütlich. Fernsehen ist wohl die beste Möglichkeit, meine Nervosität etwas zu überspielen.
Das Klingeln meines Handys erschreckt mich fast.
Es ist kurz vor sieben. Auf dem Display wird die Nummer des Anrufers nicht angezeigt.
"Eva- hallo?!"
"Hallo, mein bezaubernder Paradiesvogel. Hier ist Jochen."
"Hey - schön dass du dich meldest. Du bist zu früh!"
"Ich bin noch zu Hause. Ich wollte nur hören, ob du gut angekommen bist. Bist du schon im Hotel?"
"Ja, ich bin vor einer Stunde angekommen, bin eben kurz unter die Dusche gesprungen und warte jetzt auf mein Entertainment-Programm. Ich wollte dich von unterwegs anrufen, hab´ dann aber gemerkt, dass ich deine Telefonnummer gar nicht habe. Ich hoffe du rufst nicht an um abzusagen?"
"Absagen? Nein, Eva. Wo denkst du hin? Du hast mich in den letzten Wochen so heiß auf dich gemacht, da würde ich mir lieber ein Bein abhacken als dir abzusagen. Ich bin pünktlich in einer Stunde da. Aber ich habe eine Bitte.
Ich hab´ mir das mit dem ersten Kennenlernen noch mal durch den Kopf gehen lassen. Können wir uns nicht angezogen zum ersten Mal gegenüber stehen? Ich finde unseren Plan dann doch etwas ... nuttig."
Nuttig? Aha. Na meine Idee war das auch nicht, Sweetheart!
"Wenn du dich dabei nicht wohlfühlst, dann ändern wir den Plan. Ich hab´ auch was zum anziehen dabei ..." Ich kichere leise in den Hörer.
"Super. Ich hoffe du bist nicht sauer deswegen."
"Nein, bin ich nicht. Es wäre mal eine andere Art des Kennenlernens gewesen, aber so ist es auch okay. Du findest mich in Zimmer 314. Der Aufzug ist direkt gegenüber der Rezeption. Ich freue mich auf dich!"
"Ich freue mich auch wahnsinnig auf dich, Eva. Bis gleich."
Ich halte das Handy noch einen Moment lang fest - so lange wie seine unheimlich männliche Stimme noch in mir nachklingt. Dann stehe ich auf, werfe die Bettdecke zurück auf ihren Platz und ziehe mir eine Jeans und ein Top an.
Es klopft an der Tür.
Ich schließe für drei Sekunden die Augen, atme einmal tief durch und öffne.
Er steht vor mir. Groß. Sportlich elegant gekleidet in einer Jeans, mit weißem Hemd und dunklem Blazer. Und einem frechen Lächeln im Gesicht.
"Sie hatten einen Entertainer für heute Abend bestellt?"
"So ist es wohl! Komm rein ... schön, dass du da bist!"
Ich gehe einen Schritt zur Seite und lasse ihn eintreten. Wir schauen uns zum ersten Mal leibhaftig in die Augen. Er ist genau so aufregend männlich, wie ich es mir durch unsere vielen Chats und Nachrichten vorgestellt habe.
Wir begrüßen uns mit einem flüchtigen Kuss bevor ich ihn auffordere, mir seinen Blazer zum Aufhängen zu geben. Ich spüre seinen Blick in meinem Nacken, und als ich mich wieder zu ihm umdrehe nimmt er mich in den Arm, blickt mir tief in die Augen und küsst mich. Ich stelle mich instinktiv auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher zu kommen und seinen Kuss noch intensiver in mich aufsaugen zu können.
Dann nimmt er mich an der Hand und wir setzen uns auf die Couch.
"Eva, ich bin so aufgeregt. Ich hatte noch nie ein solches Date. Du bist eine wahnsinnig interessante Frau, und ich kann seit Tagen an nichts anderes als an diesen Abend denken. Ich freue mich, dass du in der Stadt bist."
"Du hast dich noch nie mit einer Frau über diese Seiten getroffen? Noch nie??"
"Nein. Es hat mich bisher keine Frau überzeugen können."
Ich habe kaum Zeit, mir für dieses Kompliment eine passende Antwort zu überlegen, schon liegen wir uns wild küssend in den Armen. Seine Hände fühlen sich warm und weich an, und doch hält er mich mit einem festen Griff, der all meine Nervosität von mir abfallen lässt.
Meine Hände wandern über seinen muskulösen Oberkörper und hinterlassen eine leichte Knitterspur an seinem perfekt gebügelten, eleganten, weißen Hemd. Ich ziehe es aus seiner Jeans und fange an, die Knöpfe daran langsam zu öffnen, während sich unsere Lippen keine Sekunde voneinander trennen. Und dann spüre ich endlich seinen Körper ohne störendes Textil. Seine Haut ist feste, und ich spüre seine Muskelmasse überall, egal wo meine Hand auch hinfasst. Er richtet sich auf, bleibt auf meinen Oberschenkeln sitzen. Ich streife sein Hemd von seinen Armen und lasse es neben die Couch gleiten. "Ich hoffe meine Narben stören dich nicht, Eva. Ich habe dir ja erzählt, dass ich sehr viel Zeit in Krankenhäusern verbracht habe. Aber seit ich wieder eine Niere habe, geht es mir gut. Ich muss nur regelmäßig zur Kontrolle. Ich würde mich fast wieder als gesund bezeichnen. Schau hier - mein Arm. Leg deine Hand mal hierher."
Er nimmt meine Hand und drückt sie auf die narbige Innenseite seines Unterarms. Die Stelle fühlt sich an, als würden tausende Kabel darunter zusammenlaufen und ich könnte fühlen, wie der Strom darin fließt. Ich hinterfrage nicht die medizinischen Details dieses Phänomens. "Mach´ dir keinen Kopf, Jochen, Ich finde deinen Körper toll. Mich stört nichts daran."
Mit einem verschmitzen Blick mustert er mich; so vor und unter ihm liegend. "Du hast auch einen tollen Körper. Du machst mich grade wahnsinnig an." Dann streift er mir das Top über den Kopf und lässt es neben sein Hemd fallen.
"Wow ... ich liebe schwarze Unterwäsche!" Er beugt sich über mich, drückt mir einen Kuss auf den Mund und wandert dann küssend meinen Hals entlang nach unten, während er kaum merklich seine Hände über meinen Bauch zu meinen Brüsten wandern lässt. Er massiert sie zart und schiebt dann den Stoff meiner Wäsche zu Seite, während er mit den Lippen immer näher zu den Händen kommt.
Als ich seine feuchten Lippen und seine Zunge an meinen Brustwarzen spüre, legt sich eine zarte Gänsehaut über meinen gesamten Körper.
"Lass uns rüber zum Bett gehen. Ich glaube, da ist es gemütlicher." Ich unterbreche ihn nur ungern an dieser Stelle, aber meine das was ich sage durchaus ernst.
Wir stehen auf, ich öffne seine Jeans, und während der Stoff an seinen Beinen nach unten gleitet hat er meinen BH geöffnet, riecht einmal mit geschlossenen Augen daran und lässt ihn fallen. Meine Hände streichen über seiner Unterwäsche seinen festen Po, dann lasse ich eine Hand unter den Stoff gleiten, kneife ihn einmal kräftig in den Arsch und taste mich unter dem Stoff bis nach vorne zwischen seine Beine. Sein bestes Stück ist schon herrlich fest und liegt unglaublich gut in meiner Hand.
Dann öffnet er meine Hose. Sie fällt zu Boden und wir gehen umschlungen in einer Umarmung ein paar Schritte zurück zum Bett und lassen uns darauf fallen. Wir lassen einander nicht aus den Augen.
Jochen setzt sich auf mein Becken, beugt sich wie gerade auf der Couch über mich und macht genau dort weiter, wo er eben aufgehört hat. Seine Hände erforschen wild meine Körper, und ich merke wie heiß mir unter seinen Berührungen wird. Meine Hände fahren immer wieder an seinen kräftigen Armen entlang, über die Schultern, durch sein Haar; sie berühren seinen Körper wo auch immer sie gerade hin gelangen.
Dann wandern Jochen`s Lippen küssend nach unten, an meinem Bauchnabel vorbei, und ein Stück weiter. Er richtet sich auf und schaut mich an; ich lächle, und er lässt seine Hand langsam unter meinen Slip gleiten. Mein Körper zuckt unter seiner Berührung, mein Geist ist hellwach. Langsam nähert er sich mit seinen Finger meiner empfindlichsten Körperstelle, streichelt meine Schamlippen und legt dann einen Finger auf meine Klitoris. Langsam fängt er an, seinen Finger dort kreisen zu lassen, und ich strecke ihm mein Becken voller Lust entgegen.
Er steht kurz auf, zieht sich zuerst seine Unterwäsche aus, kommt zu mir zurück und zieht mir langsam den Slip nach unten. Dann nimmt er sich eines der Kondome, die auf dem Bett bereit liegen und zieht es sich über. Er legt sich neben mich aufs Bett und zieht mich auf sich. Unsere Körper reiben genau so leidenschaftlich aneinander, wie wir uns wieder küssen. Dann öffne ich leicht meine Beine und lasse ihn in mich hineingleiten.
Wow ... wie gut sich das anfühlt ...
Eine Weile bewegen wir uns nur ganz wenig, aber ich spüre innerlich jeden Millimeter davon. Dann setze ich mich auf ihn, und fange langsam an mein Becken zu bewegen. Ich schaue ihm dabei ins Gesicht - er sieht gleichzeitig relaxed und wahnsinnig angespannt aus. Ein Gesichtsausdruck, den ich nicht so recht deuten kann. "Du bist der Wahnsinn, Eva ...!" Er legt die Hände um meine Hüften und so finden wir zusammen den Rhythmus, der uns beiden die Schweißperlen ins Gesicht treibt.
Ein Klingeln lässt mich inne halten.
"Ist das dein Handy?"
Er nickt.
"Musst du ran gehen?"
"Ich will nicht, aber ich glaube ich muss."
Aufdringlich klingelt es weiter. Ich bewege mich von ihm weg, er springt vom Bett auf, zerrt seine Hose vom Boden und wühlt in seiner Hosentasche, bis er das klingelnde kleine Monster findet.
"Ja? ... Ja, bestimmt, lassen Sie mich kurz nachschauen"
Er geht zu seinem Blazer rüber und zieht einen Schlüsselbund aus der Tasche.
"Ja, ich hab ihn dabei. Und er ist wirklich nicht zu erreichen? ... Okay. Ich bin gleich da. Danke." Er legt auf und wirft das Handy aufs Bett.
"Tut mir leid, Eva, ich muss kurz weg. Das war meine Angestellte, sie ist auf der Suche nach einem Schlüssel. Es gibt nur zwei Exemplare davon, den einen siehst du hier, den anderen hat ein anderer Mitarbeiter mitgenommen - er ist leider nicht erreichbar. Ich muss kurz ins Geschäft zurück, sonst steht die Halle diese Nacht offen. Das geht nicht. Ich bin in einer Stunde wieder da, okay?"
Ich lächle ihn an. "Ich lauf´ dir nicht weg, Jochen. Es gibt eben Dinge, die lassen sich nicht einplanen. Ist schon okay."
Er hat sich wieder angezogen, haucht mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwindet mit einem Augenzwinkern und einem "Bye bye" aus dem Zimmer.
Eine Stunde Zeit vertreiben.
Ich gehe kurz ins Bad, drehe den Wasserhahn mit kaltem Wasser auf, lasse es über meine Hände laufen und wasche mir das Gesicht kalt ab.
Dann gehe ich zurück, ziehe meinen Slip und das Top wieder an, nehme mir die Bettdecke mit und mache es mir auf der Couch bequem. Ich schalte den Fernseher an. Es sind halb 9, die beste Zeit um fern zu sehen. Ich zappe zwischen "Mission Impossible III", "Asterix erobert Rom" und "Wer wird Millionär" hin und her und bleibe schließlich bei "Ein Fall für zwei" hängen. Die Episode heißt "Alles außer Liebe".
Sehr passend. Für eine Stunde eine gute Unterhaltung wie ich finde.
Ich ertappe mich dabei, wie ich immer wieder auf die Uhr gucke.
Endlich ist es viertel nach neun.
Endlich ist es halb zehn.
Jetzt ist es schon zehn.
Viertel nach.
Die Kerzen sind in der Zwischenzeit schon erloschen.
Um kurz vor halb elf summt mein Handy. Eine SMS.
Eva, es tut mir leid, aber ich kann mich auf diese Weise nie wieder mit einer Frau treffen. Es liegt nicht an dir, aber bitte kontaktiere mich nicht mehr.
Ich lese die Nachricht noch einmal. Aber der Inhalt verändert sich nicht, auch nicht beim dritten Lesen. Ich atme tief durch.
Ich bin also der Wahnsinn, ja?
Immerhin lässt sich bei den Kurznachrichten die Rufnummer nicht unterdrücken.
Ich überlege einen Moment, und dann antworte ich ihm.
Und diese Erkenntnis ist dir nicht einmal ein Telefonat wert? Hättest du das vor einer Stunde erwähnt, oder gleich als du gegangen bist, hätte ich mir den Abend vielleicht noch nett gestalten können.
Ich nehme an, der Anruf war geplant?
Keine Sorge, du wirst nicht wieder von mir hören. Ich hätte dich nicht für so feige gehalten.
Das war an diesem Abend und für lange Zeit das letzte, was ich von Jochen gehört habe.
AUGUST 2011
Es ist wieder Zeit für das Abendprogramm.
Ich öffne meine erotische Postbox. Keine neuen Nachrichten.
Ich surfe ein wenig durch die Profile.
Dann kommt eine neue Nachricht an; der Nick sagt mir nichts.
Datum: 19.08.2011 22:08
Betreff: Moin
Lange nicht gesehen und gelesen ...
Ich hoffe doch es geht dir gut?
Bist du noch auf Suche hier?
Was machst du gerade?
Liebe Grüße aus dem verregneten HH
Jochen
Das glaube ich jetzt nicht.
Datum: 19.08.2011 22:09
Betreff: Re: Moin
Ähm ... kennen wir uns??
Datum: 19.08.2011 22:12
Betreff: Idiot
Ja, wir kennen uns.
Du warst in Hamburg, wir hatten einen schönen Abend bis ich die Flucht ergriffen habe, ich Idiot ... grrrr ...
Küsse unter deinen Slip ...
Bist du grade alleine?
Datum: 19.08.2011 22:10
Betreff: Wie wahr
Ach Du bist es.
Ja, ich bin alleine.
Und was bewegt Dich jetzt dazu, mich anzuschreiben?
Datum: 19.08.2011 22:12
Betreff: Sorry
Ich komme gerade vom Laufen, bin patschnass geworden, war eben duschen und kurz hier online und hab´ dich gesehen ...
Die Erinnerung an dich ist trotzdem geil, auch wenn ich mich blöd benommen hab, sorry!
Datum: 19.08.2011 22:17
Betreff: Zu spät
Also, um ehrlich zu sein war das so ziemlich das Letzte, was man so bringen kann, Jochen. Wenn du keinen Bock mehr hast, dann nimmt dir das ja niemand übel. Aber dein Abgang war ja echt mal ein Knaller.
Ich hätte zumindest erwartet, dass Du mir das am Telefon sagst, und nicht so billig per SMS. So was macht man mit 16. Aber doch nicht mehr mit über 40.
Und das nachdem ich da stundenlang warte. Ich hätte ja auch noch was anderes machen können. Aber so war der Abend, ähm, ja ... im Arsch.
Und den Grund dafür kenne ich bis jetzt noch nicht. Aber selbst das ist ja zweitrangig. Ich erwarte nichts von dir. Nicht einmal eine Rechtfertigung.
Datum: 19.08.2011 22:21
Betreff: Gib mir noch eine Chance
Ich hatte einfach Muffensausen, ich weiß auch nicht, ich hatte noch nie ein Date dieser Art. Entschuldige bitte, Eva.
Das wird nicht wieder vorkommen, falls wir noch mal ... also du in HH bist ...
Sag mal ... wollen wir uns sehen ... per Cam?
Ich hab so Lust auf dich!
Datum: 19.08.2011 22:23
Betreff: Re: Gib mir noch eine Chance
Nein Jochen, auf Cam hab ich so gar keinen Bock.
Und du hast völlig Recht, das wird nicht wieder vorkommen.
Glaubst du ernsthaft, dass ich dich noch mal sehen möchte?
Einmal reicht mir das.
Vollkommen.
Danke.
Das war genug Konversation für heute.
Ich klappe den Laptop wieder zu und gehe schlafen.