Abendliche Begegnungen

[Paulchen V]

Abendliche Begegnungen

Abendliche Begegnungen

Ich hatte es mir an dem Abend schon gemütlich gemacht, da ich nicht mehr davon ausging, Besuch zu bekommen. Es wurde langsam dunkler und kühler. Ein schwacher Wind wehte über das Land.
Ich lag in meiner Ecke und wollte mich schon für die Nacht zurückziehen, als das Unerwartete plötzlich geschah. Es war ein kleines, freches Biest, welches vor meinen Augen herumzappelte. Es wand sich und schüttelte sich, stieß um sich und rüttelte herum. Doch dem kleinen Ding gelang es einfach nicht, wieder wegzukommen.
Jeden Schritt mit Bedacht gesetzt, kam ich langsam auf das kleine Geschöpf zu. Ich spürte die Angst in ihm aufkommen. Es begann immer wilder zu zappeln. Doch dies verschlimmerte nur seine ohnehin auswegslose Lage nur noch mehr. Mit jedem Tritt und jedem Rütteln kam es seinem Verderben nur noch näher.
Ich labte mich an den verzweifelten Versuchen des Entkommens. Es war herrlich dieses armselige Wesen zu beobachten.
Plötzlich hörte es auf. Das kleine Geschöpf ließ sich scheinbar einfach hängen und hatte vermutlich seinen ganzen Überlebenswillen verloren.
Etwas enttäuscht begab ich mich in Position und schlang meine Beine um seinen Körper. Ich betrachtete es noch einmal, um nach einem Funken Leben zu suchen. Doch es war tot, vor Erschöpfung und vor Angst war es gestorben. Ich injizierte dem kleinen Körper noch sicherheitshalber mein Gift und wickelte ihn in meine Fäden ein. Ich fand es schade, dass es tot war, so war es weniger lange haltbar.
Als ich fertig war krabbelte ich, mit dem Packet hinter mir herziehend, über mein Netz zurück in meine Ecke. In einer kleinen Nische verstaute ich das Bündel und dann verkroch ich mich in einen Spalt. Ein Bein hatte aber immer Kontakt mit meinem Spinnennetz.

 

[chaosqueen]

Hej Paulchen V,

tatsächlich nicht schlecht, dieser kleine Text, Du hast mich ziemlich lange auf der falschen Fährte gelassen!
Allerdings stimme ich arminius zu, dass der Text noch ein wenig optimiert werden kann - besonders irritiert hat mich der Ausdruck "kleines Biest", der meiner Meinung nach nicht recht dazu passt, den Leser zunächst glauben zu machen, es handele sich um einen Menschen, der erzählt.
Lieben Gruß

chaosqueen