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Serie #9 Kommissar Springer braucht eine Brille

SAN

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03.06.2004
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#9 Kommissar Springer braucht eine Brille

#9: Kommissar Springer braucht eine Brille

Des Kommissars Sehvermögen war in letzter Zeit nicht mehr das Beste, das hatte er schon seit langem erahnt. Öfters rannte der Kommissar gegen parkende Autos oder gegen Schaufensterscheiben von Geschäften, weil er sie einfach nicht sah. Deshalb schickte ihn seine Frau eines Tages nach Fielmann, damit er sich dort eine Brille kaufen konnte.
,,Guten Tag, Springer mein Name. Ich brauche eine Brille!’’, rief der Kommissar aufgeräumt.
Ein kleiner Japaner nahm den Kommissar ans Händchen und führte ihn in einen Hinterraum. Der Kommissar war gewappnet: seine rechte Hand steckte schon in seiner rechten Manteltasche in der sich seine Glock befand.
,,Setzen Sie sich!’’, sagte der Japaner.
,,Von dir nehme ich keine Befehle entgegen, Schlitzauge!’’, schnauzte der Kommissar.
,,Aber, Herr Springer. Wie wollen wir denn Ihre Sehstärke feststellen, wenn Sie stehen bleiben? Außerdem bat ich Sie, sich zu setzen. Ich bedauere es, wenn ich fehlverstanden worden bin!’’
Der Kommissar winkte ab. Er hatte genug gehört.
,,Welche Stärken habe ich denn?’’, fragte Springer.
,,Hier, setzen Sie die Brille auf. Ich werde die Stärke der Brille manuell verändern und Sie sagen mir einfach, wann Sie den Schriftzug am anderen Ende des Raums am Besten entziffern können!’’
Der Kommissar setzte die Brille auf und sofort wurde im schlecht. Handschellen klackten. Der Japaner keuchte.
,,Aber Herr Kommissar. Es ist doch nur zu Ihrem Besten!’’ Springer hielt den Japaner mit beiden Händen fest, deshalb konnte er sich nicht von dem Ungetüm auf seiner Nase befreien. Nach einer Weile war dem Kommissar nicht mehr schlecht.
,,So, weiter im Takt. Sehen Sie jetzt schlechter oder besser?’’, fragte der Asiate.
Der Kommissar konnte absolut nichts erkennen. Er sah absolut gar nichts durch die Brille. Nur verschwommene Farben. Er senkte den Daumen.
,,Gröber oder feiner?’’
Der Kommissar drehte durch: erst im siebten Anlauf hatte der Fielmannangestellte die Werte des erfolgreichen Kriminologen festgestellt: links 3.5 und rechts 4.2.
,,Bei 10 wären Sie blind!’’, sagte der Japaner. Der Kommissar hielt ihm seine Glock an die Schläfe.
,,Entschuldigen Sie, Herr Springer, aber das ist die Wahrheit. Sie haben eine ausgeprägte Hornhaut-verkrümmung. Wenn Sie wollen gehen wir zurück zu den Brillengestellen und Sie suchen sich eine chicke aus!’’
Der Kommissar war modern und deshalb ging er spontan auf eine dicke Hornbrille mit einem tiefschwarzen Rahmen zu.
,,Aber, Herr Springer, mit der Brille sehen Sie aus wie 90!’’, gab der Japaner zu bedenken. Kommissar Springer holte wieder seine Glock zum Vorschein. Anscheinend schien sich der Japaner mit dem Geschmack des Kommissars abgefunden zu haben.
Langsam setzte er sich an ein Tischchen und fragte den Kommissar aus. Wo er wohnte und so. Der Kommissar sagte es ihm. Obwohl es ihm wenig behagte, dass hier eindeutig die Rollen vertauscht worden waren: normaler- weise war er derjenige, der die Leute ausfragte.
,,So, das macht dann 211 Euro!’’, sagte der Japaner. Der Kommissar lud seine Glock durch und feuerte dreimal in die Luft. Putz brökelte von der Decke der kleinen Fielmannniederlassung.
,,Sie müssen bedenken, dass diese Brille sechsfach entspiegelt ist und sehr teuer bei der Produktion ist!’’ Der Kommissar schoss ein Loch in das Schaufenster.
,,Aber, Herr Springer, nun beruhigen Sie sich doch!’’ Der Kommissar nahm einen Radiergummi und radierte die von dem Japaner auf den Zettel geschriebene Zahl weg und ersetzte sie durch eine 10.
,,Mehr zahle ich nicht!’’, sagte der Kommissar.
,,Dann freunden Sie sich vielleicht mit unseren Kassengestellen an!’’, schlug der Japaner vor.
Kommissar Springer wechselte das Magazin seiner Glock. Dann feuerte er wahllos auf Gegenstände. Brillen platzten oder fielen auf den Boden. Der Japaner wedelte mit beiden Armen. Dann ging der Kommissar.
,,Wenn ich hier nicht fündig werde, gehe ich eben ohne Brille aus dem Laden!’’, sagte er und schrie draußen laut das Wort „Wucher“. Mehrmals. Dann lief der Kommissar gegen einen Laternenpfahl und brach sich die Nase.

Kommissar Springer Episodenguide

 

Wieder mal schön überzogen!
Dass Springer die Zahl ausradiert und ersetzt befinde ich als gute Idee, solltest allerdings das "und" rausschmeissen(hab aber grad keine Lust auf Fehlersuche).
Dass er alles zerschießt und einfach geht, und das den Japaner nicht so groß stört find ich dagegen nicht so toll. Hätt man noch was draus machen können, z.B. dass die Polizei kommt und ihnen Springer sagt, sie sollen den Japaner wegen Betrug verhaften, oder irgendwas in der Art.

 

Oder einfach auf Verdacht hin exekutieren...schließlich ist er ja Ausländer...

ne, der Kommissar hat schon genug Vorurteile... *grins*

 

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