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16.10.2002
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Wie schon des öfteren wurde er auch diesen Morgen mit erhöhtem Puls wach und fuhr wie von einer Biene gestochen auf, als das Telefon läutete. "Hallo ? Guten Morgen Mutter ! Was ? Nein ich bin nicht aufgeregt ich hab nur wieder einmal verschlafen." Er rollt seine Augen. " Ja ja, ich weiß ich sollte früher zu Bett gehen. Du ich muss jetzt schnell sein ich melde mich am Abend. Ok ?" Noch immer etwas aufgewühlt und mit verschlafenen Blick liest er die Temperatur vom Thermometer ab das sich an der Außenseite seines Fensters befindet.
Vier Grad unter null.
Es gab Schneefall heute Nacht.
Verdammte Kälte.
Er hasst die kalte Jahreszeit.
Er hasst es zu verschlafen.
Er hasst es früh aufstehen zu müssen. "Wie spät war es gestern wirklich ?", denkt er und geht langsam in Richtung Küche. "Elf ? Zwölf ?" Eigentlich gar nicht so wichtig, er weiß nur dass er wieder einige Stunden wach gelegen hat. Seine lauten Gedanken lassen nur wenig Schlaf zu. Er denkt sehr viel in letzter Zeit. Eigentlich denkt er, nur mehr. Sein Kopf hat gar nichts anderes zu tun als immer und immer wieder dasselbe Szenario zu rekonstruieren.
Eine typische was wäre wenn Frage. Jeder weiß dass solche Fragen zu nichts führen, jeder weiß dass solche Fragen nur Zweifel hervorrufen.
Er weiß es auch.
Er tut es trotzdem.
Mit zitternden Händen schenkt er sich eine Tasse Kaffee ein und blickt phlegmatisch auf den schmutzigen Haufen Geschirr der sich in der Spüle stapelt. „Verdammt noch mal wäre ich doch!“ pocht es in seinem Kopf. Er zündet sich eine Zigarette an.
Er hasst es zu rauchen.
Nachdenklich nippt er von der Tasse.
Er hasst Kaffe.
Sie mochte Tee.
Er mochte auch Tee.
Leise stellt er die Kaffeetasse auf der Anrichte ab und drückt seine Zigarette sorgfältig aus. Etwas Asche bleibt an seinem Daumen hängen. Er zerreibt die Asche mit dem Zeigefinger und betrachtet die durch die Asche ergrauten Fingerkuppen. "Verdammt noch mal wäre ich doch !", denkt er. Während er seine Hand am Oberschenkel abwischt geht er ins Badezimmer. Langsam schlüpft er in seine Kleider und betrachte beim vorbei gehen sein Gesicht im Spiegel.
Sie mochte sein Gesicht.
Er mochte Ihr Gesicht.
Er zieht sich seine Jacke an und stellt den Kragen hoch. Er sperrt die Tür hinter sich ab und marschiert mit eingezogenem Kopf in Richtung U-Bahnstation.
Er muss zum Arzt.
Er hat mit ihr geschlafen.
Plötzlich bleibt er stehen und bückt sich. Er formt einen Schneeball wischt mit der Handfläche noch kurz darüber und wirft ihn mit aller Kraft durch das Fenster einer Wohnung im zweiten Stock eines Hochhauses. "Verdammt noch einmal wäre ich doch niemals Erwachsen geworden !", brüllt er.

 

Hallo Mr. Sieb,

ohne Dich gleich schockieren zu wollen - erst einmal einige Fehler- Anmerkungen: „Eigentlich denkt er nur mehr“ – als früher (oder ähnliches); „Eine typisches“ ; „Er tat es trotzdem“ Was? ; „Kaffe“; „... doch!“ – ohne Doppelpunkt; „in seine Kleider und“ betrachtet. Außerdem: Nach Satzzeichen eine Leertaste machen.
Irgendetwas regt den Protagonisten auf, die Überraschung mußte ja am Schluß kommen - und sie kam. Das war stilistisch gut vorbereitet. Doch warum will er nicht erwachsen werden? Ist das seine Lebensphilosophie? Ohne jeglichen Hintergrund ist das aber zu wenig. Vielleicht kannst Du da noch etwas ergänzen, dem Leser wirklich ein Problem aufzeigen.
Hoffentlich entmutigen Dich diese Anmerkungen nicht, Du kannst sicher noch einiges an dem Text ändern.

Tschüß... Woltochinon

 
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Danke für die Kritik !

Tippfehler bzw Satzzeichen fehler hab ich korrigiert.
Hoffe das stimmt jetzt so war da etwas schlampig.

> Eigentlich denkt er,nur mehr.

Habe da jetzt ein Komma gesetz meine damit das er nichst anderes mehr tut als zu denken mich stört irgendwie jede Silbe die ich hinzufüge der klang des satzes gefällt mir dann nicht mehr..

< Er tut es trozdem. ->das Szenario immerwieder durchdenken
obwohl er weiß das es nichts bringt.

Habe versucht jetzt mit absätzen einen bestimmten lesefluß zu erzwingen vielleicht klingt es jetzt klarer.

Stimmt den Protagonist ist unzufrieden.
Warum er nicht erwachsen werden will soll sich der Leser vorstellen es gibt viele Gründe warum er denken könnte dass das Erwachsen werden an seiner unzufrieden heit schuld ist.
Tatsach ist das es ein Problem gibt oder ein Problem entstanden ist. Es missfällt ihm und er will es wegdenken da es aber um ein Gefühl geht funktioniert es nicht.

Wie eine Kerze die man ausbläst der Rauch und der Geruch ist noch eine weile da.

Weiters sind hier verschiedene Rituale beschrieben die jeden Tag passieren oder zum teil passieren nur an diesem Morgen durchlebt der Protagonist diese bewuster als sonst. Es wurd ihm irgenwie bewust das sein Altag in routine zerfällt.

Ich weiß nicht wo ich noch etwas einfügen soll

Zum Titel 8- Acht
die Bedeutung der 8 :
Er beginnt im Dunkel der Erde und endet wieder im Dunkel der Erde. Dazwischen liegt die Zeit, wo der keimende Same die Erde durchbricht, dem Licht zustrebend sich entfaltet und schließlich welkt und stirbt. Im Sterben aber trägt es schon den Impuls zu neuem Leben, da es erneut den Samen gebiert. Wir sehen, es ist nicht ganz stimmig, dabei von Beginn und Ende zu sprechen. es sind nur relative Größen da das Ende wieder zum Anfang und der Anfang wieder zum Ende wird. Sowohl das Ende, als auch der Anfang, das Sterben als auch die Geburt, sind lebendiger Wandel. Tod ist Geburt und Geburt ist Tod. Diese Geheimnis versinnbildlicht uns schon die Form.

der Protagonist akzeptiert den lauf des Lebens nicht, das sich Dinge ändern ihm fällt es schwer das IST anzunehmen.

 

Servus Mr. !

Die Endlosschleife des Lebens - ich selbst denke, dass so eine Acht sehr holprig sein kann. Sie ist kein endlos fad dahinlaufendes Banderl, sondern pausenlose Herausforderung, Weiterentwicklung und Erkenntnis. Der Protagonist scheint Angst zu haben, dass in diesem Erachsensein Routine steckt, irgendwas Tolles, nehme mal an eine Liebe oder einfach Lebenslust ist ihm abhanden gekommen. Und jetzt ist der Frust da, das nicht zurück können, und sei es zurück bis in die Kindheit. Die ewig monoton nervende Mutter, der ständig sich wiederholende Tagesablauf, die aufkeimende Aggression.

Mir gefiel es gut, wie du das Erfahren des Alltags eines Ödisierten beschreibst. Sehr gut sogar. Trotzdem fehlen auch mir ein oder zwei Sätze die mir den Prot. ein bisschen berührbarer machen, denn schließlich ist er es, der sich auf dieser Acht bewegt. Sein Weg auf dieser Schleife interessiert mich.

Lieben Gruß an dich - schnee.eule

 
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Danke für dein feedback und dein Lob Schnee Eule!

Ich glaub ich weiß schon was du damit meinst den Prot. greifbarer zu machen. Ich werd mir etwas überlegen.
Die verlorene Liebe und dadurch verlorene Lebensfreude muss noch durch ein Ereignis untermauert werden...

> Ergänzung:
10.01.03-14:50
Ich hab jetzt zwei Sätze hinzugefügt
nach dem er außer Haus geht


------------------
Face your Fears!

Greetings!

 

Hallo Mr. Sieb,

Du hast Dich noch einmal um Deine Geschichte gekümmert, deshalb will ich Dir noch einmal eine Rückmeldung geben. Noch einmal zum Formalen: Der Satz „eigentlich denkt er, nur mehr“ ist durch das Komma nicht gerettet. Der vorausgegangene Satz sagt faßt dasselbe, deshalb könntest Du den zitieren Satz auch weglassen.
„immer wieder dasselbe Szenario zu rekonstruieren“ ist keine „typische was wäre wenn Frage“, also passen die Sätze nicht zusammen.
„Er tut es trotzdem“ – diese Aussage muß man auf den vorhergehenden, langen Satz beziehen: „jeder weiß, dass solche Fragen nur Zweifel hervorrufen.“ Auf „hervorrufen“ kann in diesem Zusammenhang schlecht „trotzdem“ folgen. („Er weiß es auch“ spielt als Einschub hier keine Rolle).
Außerdem: Fingerkuppen; Arzt; abwischt .
Zum Inhalt: Ich finde auch, dass der Leser nicht alles vorgesetzt bekommen soll. Das Hassen der Routine wird auch deutlich. Doch welchen Schluß zieht er daraus? Als Kind hatte er doch auch Sachzwänge. Ich dachte, hier kommt ein Schluß zur Sinnfrage, z.B. das Privileg von Kindern Dinge ohne Sinnhinterfragung zu tun (da paßt der Schneeball als Symbol für Kinderspiel gut). Auch ein Bezug im Text zu dem Titel wäre gut, die Überschrift ist mit ihrer Symbolik eigentlich eine gute Idee.
Bitte nicht verärgert sein - doch mit Deiner Ergänzung hast Du die Geschichte zu einer typischen (verzeih - gähn) Liebesgeschichte degradiert. Zum Trost: Das ist natürlich meine subjektive Meinung, wer weiß, wie gut andere Leser den Text finden...

Vielleicht hat`s Dir doch irgendwie geholfen,

tschüß... Woltochinon

 

Servus Mr.

Eigenartig, als ich las "face your fears" - meint er jetzt mich, oder sich?

Jetzt ist alles klar.

Die wenigen eingefügten Worte sind haargenau das, was gefehlt hat. Die ganze story macht jetzt Sinn durch dieses kleine, aber exakt gewählte Beiwerk. Die Geschichte hat sich dadurch verändert. Wirklich gut gemacht von dir.

Lieben Gruß an dich - Eva

 
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Jetzt bin ich nochmal da !!!
Wolto verunsichert mich - ich habe jetzt zwei Zeilen eingefügt gesehen, die vielleicht schon vorher da standen. Dann bitte entschuldige, dass ich ein unaufmerksames Lerserlein bin.

Welche zwei Zeilen standen vorher nicht da???? Dass ich mich so irren würde????

Wenn du eingefügt hast, "er muss zum Arzt,
er hat mit ihr geschlafen", dann gebe ich Siegbert nicht recht. Das macht für mich die Geschichte nicht gewöhnlich. Das ist die nötige Aussage um mich in das Gefühl des Mannes versetzen zu können, nicht nur pauschal nachzuempfinden was aus tausenden Gründen vielleicht nachvollziehbar sein könnte, sondern die Tragweite zu sehen. Erst dann kann ich spüren was der Mann in sich wirklich fühlt.

Eva

 

Herzlichen Dank nochmal ihr 2!

Also ich muss sagen, dass es mich freut das hier zwei Meinugspole aufeinander prallen! Die Geschichte provoziert einfach eine Diskusion und das bedeutet mir schon sehr viel!

Ich kann nicht sagen ob die Sätze die Wolto "zerlegt" *G* ein Stilbruch im literarischen Sinn sind, aber dafür hab ich auch zu wenig germanistisches Wissen.

Ich persöhnlich möchte nichts mehr ändern. Wenn man die Geschichte laut liest hat sie für mich genau die Wirkung die ich haben wollte.
Ob eine Liebesgeschichte, sei mit jetzt auch nicht böse Wolto, zum Gähnen ist, ist absolut eine subjektive Empfindung und nochdazu sehr stark von der eigenen Stimmung im Moment abhängig.

Freu mich schon auf mehr Kritik oder natürlich auch Lob!

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Face your fears!
Greetings!

 

Hallo Mr. Sieb,

es freut mich, daß Du meinen `Anschlag´ überlebt hast!Inhaltlich bist Du natürlich der Boß, ich habe auch nichts gegen Liebe in Geschichten, doch ich sehe bei der Ergänzung keinen Zusammenhang zu einer philosophischen Aussage. Vielleicht kannst Du mir da einen Tipp geben?

Tschüß... Woltochinon

 

Hi Wolto!

Der Prot. hat AIDS. natürlich passt auch jede andere Geschlechstkrankheit die tötlich ist.

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Greetings

 

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