- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 3
#7 Kommissar Springer singt Karaoke
#7 Kommissar Springer singt Karaoke
Viele Stunden waren nun ins Land gegangen, seitdem Kommissar Springer seinen letzten Fall gelöst hatte. Nun saß er wieder hinter seinem Schreibtisch, versuchte sich, von seinen Srapazen zu entspannen und hoffte, dass ihn niemand störte. Fehlanzeige.
,,Herr Kommissar, ein neuer Fall – genau auf sie zugeschneidert!’’, sagte der gerade im Türrahmen erscheinene Polizeidirektor Günter-Franz Horst.
,,Ich mache Pause. Haben Sie keine Augen im Kopf?’’, fragte der Kommissar und legte dreist seine Füße auf seinen Schreibtisch.
,,Herr Kommissar, es geht diesmal um einen sehr verzwickten Fall wo ich Sie bitten muss, mit voller Konzentration zu ermitteln. Bei einem Karokewettbwerb der Zeitschrift „Bravissimo“ ist nämlich die Tochter vom Bürgermeister tot in einer Schüssel Salat gefunden worden!’’
Hatte man denn so etwas schon einmal gehört? Ging es denn hier mit rechten Dingen zu? Der Kommissar hörte dem Polizeidirektor gespannt zu und stellte dann die längst überflüssige Frage. ,,Tot in einer Salatschüssel? Hat sie denn da überhaupt reingepasst?’’ Der Kommissar sah Günter-Franz Horst mit großen Augen an.
,,Das was von ihr übrig war, hat da rein gepasst. Und jetzt ermitteln Sie bitte, Herr Kommissar. Ihre Fanpost können Sie auch noch später beantworten!’’, sagte der Polizeidirektor und zeigte auf einen Stapel Briefe.
,,Einverstanden!’’, sagte da der Kommissar.
,,Wie konnte denn das passieren?’’ Der Bravissimo-Chefredakteur sah betreten zur Seite. Der Kommissar war so schnell am Tatort gewesen, dass er völlig vergessen hatte, seinen Assistenten Meyer und dessen unsägliche Töhle Blinddog mitzunehmen. Was solls, dachte sich der Kommissar. Sollte der Assistent doch mit der Töhle ein wenig Gassi gehen und sich damit die Zeit vertreiben.
,,Ich habe keine Ahnung!’’, heulte Fritz Kahl, der Chefredakteur der Zeitschrift Bravissimo, dessen Nachnahme seiner Haarpracht alle Ehre gab.
,,Hmhm!’’, machte der Kommissar, ,,Wer war zur Tatzeit anwesend?’’
Kahl nannte den Namen der Jury. Karl Klotz, Ferdinand Fels und Rudolph Rüpel.
,,Aha. Sehr vertrauenserweckende Namen!’’, sagte Springer. Und da trat auch schon die Jury in Erscheinung.
,,Ich habe mir natürlich gedacht, dass einer von den dreien der Mörder sein muss. Wenn nicht sogar alle! Herr Kommissar, ich tue mich dadurch. Viel Erfolg beim Ermitteln!’’, sagte der Chefredakteur hinter vorgehaltener Hand.
,,Okay, vielen Dank!’’, sagte der Kommissar.
,,Wer hat die Tote ermordet?’’, fragte der Kommissar. Rudolph Rüpel meldete sich. Handschellen klackten.
,,Warum haben Sie es getan?’’, fragte Springer.
,,Karl Klotz und Ferdinand Fels haben mich angestiftet. Das Mädchen hat so schlecht gesungen, dass unsere Höhrgeräte geplatzt sind!’’
,,Rudolph, du bist sowas von blöde! Wie kannst du die Tat denn zugeben?’’
,,Weil er dadurch seine Haftstrafe verringert, meine Herren, was man von Ihnen ja nicht sagen kann!’’
Der Kommissar schleppte alle drei in sein Auto, das vor der Tür stand: der schnelle Audi A1.
Dann legte er allen Handschellen an und fesselte sie aneinander, ein Bein an einen Arm und so weiter und so fort.
Dann schaltete der Kommissar das Radio an und sang Karaoke. Am liebsten wären die drei Jurymitglieder die Wände hoch gegangen. Aber die waren in dem Auto des Kommissars einfach zu niedrig zum hoch gehen.
,,Na, Meyer. Wieder zurück vom Gassi gehen?’’, fragte der Kommissar gutgelaunt bei seiner Rückkehr ins Präsidium. Erstaunt betrachtete der Assistent den Fang seines Meisters.
,,Ich gratuliere, Herr Kommissar. Das war wirklich eine reife Leistung. Ganz alleine haben Sie die Täter ausfindig gemacht!’’
Der Kommissar platze fast vor Stolz. ,,Merken Sie sich eins, Meyer. Ich tue immer nur meinen Job!’’