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5 Uhr Zug

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03.04.2004
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5 Uhr Zug

5:12 Uhr, der Zug hat Verspätung. Aber er ärgert sich nicht. Er würde schon noch kommen.
Langsam wird ihm kalt, es ist ein kalter Morgen. Fröstelnd zieht er seine Jacke fester um seine Schultern. Der Kies knirscht unter seinen Füßen.
Wieder schaut er auf die Uhr. Schon eine Viertelstunde...
Er denkt an zu Haus. Sicher steht seine Frau jetzt ihm Bad. Oder sie macht das Frühstück für sich und ihre Tochter und bedauert ihn, weil er so früh zur Arbeit muss.
20 nach 5.
Die Autos auf der Straße werden zahlreicher.
Die Stadt wacht auf. Der kalte Wind trägt die Stimme des Bahnhofsansagers zu ihm.
Der Zug scheint zu kommen.
Tatsächlich, der Boden unter ihm vibriert leicht.
Er schließt die Augen und drückt seinen Kopf fester an die kalten Schienen.

 

Ich finde deine Geschichte ganz gut, aber stilistisch könnte man noch daran arbeiten.
Die Pointe (nicht im humoristischen Sinne) hat mich ziemlich überrascht und ich frage mich, warum bringt er sich um?
Er hat Arbeit, er hat eine Frau und eine Tocher, daran denkt er, während er auf den Zug wartet. Aber wäre es nicht wahrscheinlicher, dass er auch daran denkt, was ihn dazu gebracht hat, Selbstmord zu machen?

5:12 Uhr, der Zug hat Verspätung. Aber er ärgert sich nicht. Er würde schon noch kommen.
Hier stören mich die "er". Am Anfang "der Zug", dann die Person als "er" und schliesslich noch einmal der Zug als "er"
Klingt irgendwie unglücklich, aber im Moment fällt mir auch keine bessere Formulierung ein. :hmm:

LG, Sabberbacke

 

Jaa..der Satz hat mich auch die ganze Zeit gestört :) Ich arbeite dran ;)
Naja, ich finde eigentlich gerade die Unbekanntheit seiner Motive so zu handeln gibt der Geschichte ine Allgemeinheit, weißt du, jeder kann sich seine eigenen
Gedanken darüber machen.
Dass er nicht über die Dinge nachdenkt, die ihn dazu gebracht haben, sollte zeigen, wie gleichgültig er seinem Tod gegenüber steht, er hat mit dem Leben abgeschlossen, wägt nicht mehr ab, überlegt nicht mehr, wartet nur noch auf den Zug der es für ihn beenden wird. Nicht einmal die Verspätung ärgert ihn.
Anscheinend kommt das noch nicht so rüber, wie ich mir das gedacht habe,
werde mal schauen was sich ändern lässt :)
Danke für den Kommentar

 

Hallo,

mir hat der Text im großen und ganzen gut gefallen, besonders die Pointe mit dem Kopf auf den Schienen finde ich gelungen. Allerdings denke ich der Charakter des Mannes sollte noch ein wenig mehr ausgearbeitet werden. Es sollte auch, wie schon vorher gesagt wurde, zumindest ein (vielleicht nicht zu offensichtlicher, um die Pointe nicht zu versauen) Hinweis gegeben werden dass und warum er sich umbringen will.

Gruß

MisterSeaman

 

Mh, ich hab nur Angst, dass wenn ich Andeutungen einbaue die Pointe einen
nicht mehr so umhaut, wie sie's tun sollte, wisst ihr.

 

Da mußt Du ganz vorsichtig rangehen. Aber man könnte mehr aus der Geschichte machen - so wie sie jetzt ist wird der Leser kurz geschockt und vergißt die Story dann.

Du könntest z.B. beschreiben wie er abends nach hause kam, mit den Kindern gespielt hat und ganz nebenbei erwähnen dass seine Frau gerade mit ihrem Liebhaber telefoniert... etc.

 

uah, nein, nicht sowas profanes wie ein betrogener ehemann :D
aber ich verstehe was ihr meint

 

erstmal: dankeschön :)
auch für den Vorschlag für den ersten Satz. Ich hatte auch an sowas gedacht wie:
5:12 Uhr. Aber er ärgerte sich nicht. Der Zug würde schon noch kommen.
Naja, weil in der Überschrift ja schon gesagt wird, das es der 5Uhr-Zug ist.
Mit dem Satz mit den tauben Füßen wollte ich die ungemütliche Atmosphäre unterstreichen, aber du hast recht, ich dachte mir auch schon das "vom lnagen Warten tauben Füßen" eine recht langatmige Formulierung ist ^^

 

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